Ist mit Entsagen Ablehnen gemeint?

  • TMingyur:
    2dA:


    Ich kann da keine Emotion erkennen


    Du suchst welche - im Wörterbuch?


    TMingyur:
    2dA:

    M 152:
    "Weiter sodann, Anando, hat ein Mönch mit dem Geiste ein Ding gedacht und wird angenehm bewegt, wird unangenehm bewegt, wird angenehm und unangenehm bewegt. Und er erkennt: 'Bewegt worden bin ich da angenehm, bewegt worden unangenehm, bewegt worden angenehm und unangenehm: das aber ist zusammengesetzt, ist grob geartet, bedingt entstanden; es gibt eine Ruhe, es gibt ein Ziel, und zwar den Gleichmut."


    Und was hat das mit Ablehnen zu tun?


    Immer schön das Ziel vor Augen haben: den Gleichmut.


    8)
    LG

  • 2dA:


    Eigentlich geht es darum, dass das Ablehnen u.U. durchaus einen Sinn haben kann und dein Richtig-Falsch-Konzept relativ ist.


    Da ich es immer auf einen Kontext beziehe, ergibt sich daraus bereits die Relativität.


    2dA:
    TMingyur:


    Ich kann da keine Emotion erkennen


    Du suchst welche - im Wörterbuch?


    Du hast versucht mittels Wörterbuch die Nichtunterscheidbarkeit von Ablehnen und Emotion zu belegen. Also habe ich reingesehen und keine gefunden. Aber vielleicht habe ich dich falsch verstanden.
    Natürlich kann man dann sagen: du hast keine gefunden, weil sie nichtunterscheidbar ist. Aber mit diesem Argument kann ich dann jeden Begiff für alles verwenden, ich kann jedem Begriff willkürlich eine Bedeutung andichten und wenn ein anderer diese Bedeutung nicht findet, dann sage ich "weil sie nicht unterscheibar ist".



    2dA:
    TMingyur:


    Und was hat das mit Ablehnen zu tun?


    Immer schön das Ziel vor Augen haben: den Gleichmut.


    Es ging ja nicht um ein Ziel, sondern um eine Methode. Auf dem Weg zu Gleichmut ist Ablehnen des Falschen eine zweckdienliche Methode.



    Grüße
    TM

  • Onyx9:
    void:


    Unter bestimtme Bedingungen ist Ablehnen ein Unterdrücken, also eine Form von Selbsthass. Eine Teil des Menschen, möchte Triebe ausleben, während der andere sich zum inneren Diktator aufschwingt und den anderen Teil unterdrückt. Je mehr innere Freundlichkeit man hat, desto mehr kann Entsagung im Sinne eines souveränen Loslassen geschehen.


    Das ist wirklich sehr gut ausgedrückt !


    Wenn nicht das Gegenteil sogar abgelehnt und unterdrückt wurde. 8)
    Die Unterdrückung der Unterdrückung sozusagen die Ablehnung der Ablehnung.

  • Sollange dem Loslassen nicht Einsicht zur richtigen Ansicht und auch die entsprechende Absicht zu Grunde liegt, wird es immer zur Wiederholungstat führen *schmunzel* Das eine lässt man los (lehnt man ab) und das andere ergreift man, immer und immer fort. Liebe und Hass sind in selber weise Teil der endlosen Wiedergeburt.


    Wenn jemand erfüllt von Mitgefühl von Loslassen (Entsagen) spricht, dann immer in Verbindung mit der rechten Ansicht. Ablehnen ohne gefestigte rechte Ansicht und Absicht führt zu Leiden und Frust. Manchmal hängt man dann auch ziemlich in der Luft und kommt ohne Hilfe nicht mehr auf den Boden. Dies hat mir einst ein Lastwagen in unserer Gasse eindringlich erklärt *schmunzel*



    Schritt für Schritt, aber dafür beständig ist gut.

  • ja der hat zu schnell abgeladen und jetzt greift er nach dem Spirituellen.


    Der Vorteil: Wenn die Räder durchdrehen, spart man Sprit
    ... Motorenbenzin nicht mit Spirit verwechseln, ja..!


    :lol:


    Gruß

    Einst wurde der Buddha gefragt, ob er Fehler mache. Er antwortete:" Ja, ich mache Fehler, jeden Tag!"

  • TMingyur:

    Du hast versucht mittels Wörterbuch die Nichtunterscheidbarkeit von Ablehnen und Emotion zu belegen. Also habe ich reingesehen und keine gefunden. Aber vielleicht habe ich dich falsch verstanden.


    TMingyur:

    Natürlich kann man dann sagen: du hast keine gefunden, weil sie nichtunterscheidbar ist. Aber mit diesem Argument kann ich dann jeden Begiff für alles verwenden, ich kann jedem Begriff willkürlich eine Bedeutung andichten und wenn ein anderer diese Bedeutung nicht findet, dann sage ich "weil sie nicht unterscheibar ist".


    Das würde bedeuten, dass du den Synonymen für "Ablehnung" wie "Missbilligung, Negierung, Abwehr, Abweisung" usw. ihren Status als Bezeichnungen der Störgefühle bzw. deren Folgen aberkennst..


    TMingyur:

    Es ging ja nicht um ein Ziel, sondern um eine Methode. Auf dem Weg zu Gleichmut ist Ablehnen des Falschen eine zweckdienliche Methode.


    TMingyur:
    2dA:

    Eigentlich geht es darum, dass das Ablehnen u.U. durchaus einen Sinn haben kann und dein Richtig-Falsch-Konzept relativ ist.


    Da ich es immer auf einen Kontext beziehe, ergibt sich daraus bereits die Relativität.


    Demzufolge wäre "das Falsche" ebenfalls relativ und kein echter Wegweiser...


    LG

  • 2dA:
    TMingyur:

    Du hast versucht mittels Wörterbuch die Nichtunterscheidbarkeit von Ablehnen und Emotion zu belegen. Also habe ich reingesehen und keine gefunden. Aber vielleicht habe ich dich falsch verstanden.


    TMingyur:

    Natürlich kann man dann sagen: du hast keine gefunden, weil sie nichtunterscheidbar ist. Aber mit diesem Argument kann ich dann jeden Begiff für alles verwenden, ich kann jedem Begriff willkürlich eine Bedeutung andichten und wenn ein anderer diese Bedeutung nicht findet, dann sage ich "weil sie nicht unterscheibar ist".


    Das würde bedeuten, dass du den Synonymen für "Ablehnung" wie "Missbilligung, Negierung, Abwehr, Abweisung" usw. ihren Status als Bezeichnungen der Störgefühle bzw. deren Folgen aberkennst..


    Nein, das bedeutet es nicht. Die Bezeichnung "Synonym" ergibt sich aus dem Sprachgebrauch und der Vielzahl von Kontexten in denen sinnverwandte Wörter angewandt werden.
    Ein "Synonym" ist aber nicht notwendigerweise in jedem Kontext ein Synonym.


    2dA:
    TMingyur:

    Es ging ja nicht um ein Ziel, sondern um eine Methode. Auf dem Weg zu Gleichmut ist Ablehnen des Falschen eine zweckdienliche Methode.


    TMingyur:


    Da ich es immer auf einen Kontext beziehe, ergibt sich daraus bereits die Relativität.


    Demzufolge wäre "das Falsche" ebenfalls relativ und kein echter Wegweiser...


    Nein, das ist nicht richtig, weil es sich ja auf einen Kontext bezieht, in dem es Wegweiser ist.



    Grüße
    TM

  • TMingyur:

    der Gültigkeit des Begriffes "Ablehnung" bedarf es hier wohl einer Definition ... Gültigkeit ist hier wohl nicht so eindeutig wie beim Begriff "Apfel"


    TMingyur:

    Die Bezeichnung "Synonym" ergibt sich aus dem Sprachgebrauch und der Vielzahl von Kontexten in denen sinnverwandte Wörter angewandt werden.
    Ein "Synonym" ist aber nicht notwendigerweise in jedem Kontext ein Synonym.


    Ich habe m.W. die konventionelle Version geliefert. Vielleicht kannst du uns deine eigene Definition der "Ablehnung" mitteilen, sowie durch welches Sprachverständnis sie entstanden ist, durch welche Assoziationen und Schlüße. Vielleicht ist deine Ansicht auch sehr originell, wer weiß.


    8)
    LG

  • 2dA:
    TMingyur:

    der Gültigkeit des Begriffes "Ablehnung" bedarf es hier wohl einer Definition ... Gültigkeit ist hier wohl nicht so eindeutig wie beim Begriff "Apfel"


    TMingyur:

    Die Bezeichnung "Synonym" ergibt sich aus dem Sprachgebrauch und der Vielzahl von Kontexten in denen sinnverwandte Wörter angewandt werden.
    Ein "Synonym" ist aber nicht notwendigerweise in jedem Kontext ein Synonym.


    Ich habe m.W. die konventionelle Version geliefert.


    Nein du hast geschrieben

    2dA:

    Das würde bedeuten, dass du den Synonymen für "Ablehnung" wie "Missbilligung, Negierung, Abwehr, Abweisung" usw. ihren Status als Bezeichnungen der Störgefühle bzw. deren Folgen aberkennst..


    Was "Missbilligung, Negierung, Abwehr, Abweisung" angeht so können diese je nach Kontext als sinnverwandte Synonyme verwendet werden.
    Ich habe also von den von dir vorgeschlagenen Synoymen keines als "in keinem denkbaren Kontext synonym" bezeichnet. Ich habe nur darauf verwiesen, dass ein als "Synonym" bezeichneter Begriff nicht notwendigerweise in jedem Kontext ein Synonym sein muss. Sonst wäre jedes Synonym ja absolut identisch mit dem Begriff zu dem es Synonym ist und es müsste nicht unterschiedliche sinnverwandte Begriffe geben.


    Was ich allerdings zurückweise ist dies:

    2dA:

    ihren Status als Bezeichnungen der Störgefühle bzw. deren Folgen


    Dies ist deine Hinzufügung und ergibt sich nicht notwendigerweise aus den Begriffen.



    2dA:


    Vielleicht kannst du uns deine eigene Definition ...


    Moment, du hast zwar sinnverwandte Begriffe genannt, und hast deine Behauptung hinzugefügt, dass diese für Störgefühle stünden, aber dies ist keine Definition.
    ad "uns": Ich kommuniziere meines Wissen mit einer Person zum Thema.



    2dA:


    Vielleicht kannst du uns deine eigene Definition der "Ablehnung" mitteilen, ...


    Die "Ablehnung" um die es im Kontext dieser Kommunikation geht ist eine entschiedene innere Abkehr von Falschem, welches auf dem Weg zur Befreiung hinderlich ist. Diese "Ablehnung" beinhaltet Falsches nicht zu praktizieren, Falsches klar als Falsches zu erkennen, Falsches auch so zu benennen und Gegenmaßnahmen gegen Falsches zu ergreifen. Solch ein Ablehnen hat also einige Aspekte "rechter Anstrengung".
    Die von dir als Synonyme aufgeführte "Missbilligung, Negierung, Abwehr, Abweisung" sind da nicht weit weg, aber Störgefühle beinhalten diese nur in deiner Projektion, durch dein gewohnheitsmäßiges Fühlen und Denken also. Dass jemand der etwas ablehnt von Störgefühlen befallen sein kann, das ist natürlich möglich, es ist aber nicht notwendigerweise mit Ablehnen verbunden.



    Grüße
    TM

  • TMingyur:

    Die "Ablehnung" um die es im Kontext dieser Kommunikation geht ist eine entschiedene innere Abkehr von Falschem, welches auf dem Weg zur Befreiung hinderlich ist.


    TMingyur:

    Diese "Ablehnung" beinhaltet Falsches nicht zu praktizieren, Falsches klar als Falsches zu erkennen, Falsches auch so zu benennen und Gegenmaßnahmen gegen Falsches zu ergreifen.


    Falsches zu definieren ist die Kapitulation vor dem urteilenden Denken. Dort, wo durch das Weglassen einer solchen Herangehensweise Einsicht entstehen kann, zeigen wir immer noch mit dem Finger auf vermeintliche Objekte und urteilen über sie anhand ihrer Nutzbarkeit für uns - und das gilt auch für spirituelle Werte -; andere Kriterien können sich im verblendeten Geist gar nicht ergeben. Und genau dieser verblendete Geist werden wir bis zur Befreiung bleiben.


    LG

  • Ich denke auch hier kann man Entsagen *schmunzel*

  • 2dA:

    Falsches zu definieren ist die Kapitulation vor dem urteilenden Denken.


    Nein, nein. Was der Buddha gelehrt hat ist richtiges Denken.


    Deine Ablehnung von "urteilendem Denken" ist zwar durchaus weitverbreitet, weil so eine Art "psychologische Ideologie" sich in Kreisen der am Buddhismus Interessierten breitgemacht hat, dennoch ist urteilendes Denken in Kontext des Weges nur benennendes Denken. Und wenn in diesem Kontext bzgl. einer Zielsetzung etwas "falsch" ist, dass ist das Urteil "falsch", das gleich der Benennung ist, ein gültiges Urteil.


    Als Beispiele für richtige Urteile seien genannt:
    Die Motivation anderen zu schaden ist falsch. Ganz zu schweigen von der tätigen Ausführung.
    Begierde ist falsch.
    Hass ist falsch.


    Es sind also abzulehnen:
    Die Motivation anderen zu schaden.
    Begierde.
    Hass.
    Dabei verweise ich auf die o.g. Definition für Ablehnen.



    Grüße
    TM

  • Lehrreden Buddha's sollte man auch im geschichtlichen Kontext verstehen. Ein Beispiel - das Töten. Sicher gehörte das Quälen und Töten von Mensch und Tier vor 2,5 Tausend Jahren zu den üblichen Verhaltensweisen, Religionsstifter bzw. Buddha haben ethisches Verhalten erklären, definieren müssen, gegen die in der Gesellschaft etablierte Ignoranz ankämpfen müssen. Ein Mensch, der sich heutzutage und unter den üblichen Bedingungen in unserer Gesellschaft erst sich selbst vorhalten muss, dass er nicht töten soll, oder - wie du aufgeführt hast - sich dazu auf der Denkebene durchringen soll Ausländer nicht auszugrenzen, ist eher selten anzutreffen. Er weiß, dass er das nicht tun will. Es ist seine Entscheidung, kein Befolgen von Urteilen oder Anweisungen anderer.


    Im Kontext der Lehre bedeutet das u. a., dass es durchaus eine innere Ausrichtung gibt, die keiner intellektuellen Vorlage bedarf.


    LG

  • 2dA:

    Es ist seine Entscheidung, kein Befolgen von Urteilen oder Anweisungen anderer.


    Richtig, Aufgrund von Einsicht, was richtig und falsch ist, ist er in der Lage selbst zu entscheiden, wer wahr spricht und wer nicht, und also bildet er seine Urteile und weiß was abzulehnen ist und was anzunehmen ist.


    Zitat

    Wenn ihr aber, Kálámer, selber erkennt: 'Diese Dinge sind unheilsam, sind verwerflich, werden von Verständigen getadelt, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Unheil und Leiden', dann o Kálámer, möget ihr sie aufgeben.
    ...
    Wenn ihr aber, Kálámer, selber erkennt: 'Diese Dinge sind heilsam, sind untadelig, werden von den Verständigen gepriesen, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Segen und Wohl', dann, o Kálámer, möget ihr sie euch zu eigen machen.


    A.III. 66 Die Rede an die Kálámer



    2dA:


    Im Kontext der Lehre bedeutet das u. a., dass es durchaus eine innere Ausrichtung gibt, die keiner intellektuellen Vorlage bedarf.


    Die Überlegung geht der "inneren Ausrichtung" immer voraus. Deswegen ist das Menschsein so vorteilhaft: wegen der Vernunft, die in ihrer selbst-losen Form zu großem Vorteil führen kann.



    Grüße
    TM

  • TMingyur:


    Richtig, Aufgrund von Einsicht, was richtig und falsch ist, ist er in der Lage selbst zu entscheiden, wer wahr spricht und wer nicht, und also bildet er seine Urteile und weiß was abzulehnen ist und was anzunehmen ist.


    Genau. Die Laufbahn eines Hamsterrads ist end- und anfangslos.


    LG

  • 2dA:
    TMingyur:


    Richtig, Aufgrund von Einsicht, was richtig und falsch ist, ist er in der Lage selbst zu entscheiden, wer wahr spricht und wer nicht, und also bildet er seine Urteile und weiß was abzulehnen ist und was anzunehmen ist.


    Genau. Die Laufbahn eines Hamsterrads ist end- und anfangslos.


    LG


    Für den der nicht "richtig" und "falsch" unterscheiden kann und also nicht weiß was abzulehnen und was anzunehmen ist, ja.



    Grüße
    TM

  • TMingyur:
    2dA:


    Genau. Die Laufbahn eines Hamsterrads ist end- und anfangslos.
    LG


    Für den der nicht "richtig" und "falsch" unterscheiden kann und also nicht weiß was abzulehnen und was anzunehmen ist, ja.TM


    Die Welt ist wie ein großer Irrgarten. Wer den Ausweg nicht sieht
    bleibt darin gefangen. Ebenso wer ihn schön findet.