Etwas sehr seltenes

  • rosie:

    Wir lesen in unserem Mahaparanirvanasutra, wie der Buddha am Ende seines Lebens schwächelt und bittet, sich ausruhen zu dürfen. Dann ist es vorbei mit dem Wohlsein, auch mit seinem. Der Körper setzt da Grenzen.


    Das solltest du nicht glauben. Selbst wenn der Körper schwächelt,
    wird dadurch das Wohl eines Buddha nicht beeinflusst. Aber nicht
    nur eines Buddha, es soll sogar Leute geben die angeschossen wurden
    und es erst später bemerkten oder vielleicht gar nicht mehr.

  • Roni:
    accinca:

    die völlige Leidbefreiung


    Wenn etwas ungutes schwindet, findet man das erst mal gut. Dabei ist es Weder-Noch.


    Dabei ist es weder-noch? was heißt das denn?
    Das sieht jemand dem Leiden schwindet wohl etwas anders oder?


    Roni:


    Es gibt auch kein Wohlsein beim Rückzug, wenn das so wäre, wäre das eine Ablehnung von etwas. Man kann tun oder lassen, dass ist die Freiheit. Es ist kein Leidensdruck da. Wenn man tut, dann nur aus einem bestimmten Grund - aus Mitgefühl.


    Das beschreibt der Buddha aber anders.

  • Mag wohl sein. Man lernt durch Widersprüche - siehe Leerheit.
    Buddha hat kein Wohlsein, sondern den Ausstieg gelehrt. Welche Mittel er dazu genutzt hat?
    Sicher für jeden seiner Jünger andere.


    Für Einige greift wohl das Wohlsein nicht, oder sie haben es überwunden. Dann wird's nervig damit.


    :lol:


    LG Roni

  • accinca:
    Roni:


    Wenn etwas ungutes schwindet, findet man das erst mal gut. Dabei ist es Weder-Noch.


    Dabei ist es weder-noch? was heißt das denn?


    Den natürlichen Zustand.


    LG Roni

  • Zitat

    Das solltest du nicht glauben. Selbst wenn der Körper schwächelt,
    wird dadurch das Wohl eines Buddha nicht beeinflusst. Aber nicht
    nur eines Buddha, es soll sogar Leute geben die angeschossen wurden
    und es erst später bemerkten oder vielleicht gar nicht mehr.


    "Meine Hüften schmerzen heftig. Junge Männer, ich möchte mich eine Weile im Krankenzimmer ausruhen, also legt mich nieder." (Der Buddha kurz vor seinem Tod)


    Du kannst mir ja einen Buddha bringen, dann zeig ich es dir.
    Was du da von Angeschossenen beschreibst ist auch nur ein körperliches Phänomen. Wenn die Reizweiterleitung nicht stimmt oder ein Schock eintritt. Es hat nichts zu sagen, man kann nur den Geist befreien, der Körper befreit sich mit dem Tod.

  • Es ging doch um mit der Weisheit verbundene Glücksgefühle.
    Wir leben in einer anderen Gesellschaft, stehen unter Leistungsdruck, leiden unter allgemeinem Konkurrenzverhalten und sind mit Schuldgefühlen belastet. Ich behaupte mal dass unter solchen Umständen Glücksgefühle nicht zwingend entstehen müssen, und dass sich durch solche Vorgaben auch wieder Einige unter Druck gesetzt fühlen - ich muss jetzt um jeden Preis glückselig werden, sonst bin ich auf dem Holzweg. Das ist eben Unsinn. Wenn Mitgefühl auch so weit entwickelt ist - was soll einen da glücklich machen, wie soll man sich Glückszuständen hingeben und sich darüber freuen auf dem richtigen Weg zu sein während es anderen grottenschlecht geht? Psychisch wie körpelich - siehe der Rest der Welt aus rein geographischer Sicht. Geht wohl kaum.


    Das ist eben das, was dem falsch verstandenen Buddhismus oft vorgeworfen wird - hart und egoistisch.


    LG Roni

  • rosie:

    "Meine Hüften schmerzen heftig. Junge Männer, ich möchte mich eine Weile im Krankenzimmer ausruhen, also legt mich nieder." (Der Buddha kurz vor seinem Tod)


    Wo hast du das denn her?


    Du kannst mir ja einen Buddha bringen, dann zeig ich es dir.
    Was du da von Angeschossenen beschreibst ist auch nur ein körperliches Phänomen. Wenn die Reizweiterleitung nicht stimmt oder ein Schock eintritt. Es hat nichts zu sagen, man kann nur den Geist befreien, der Körper befreit sich mit dem Tod.[/quote]
    Es gibt auch geistige Schocks oder geistige Kräfte. Aber für einen
    Buddha ist das sicher alles eh nicht so wichtig.

  • Roni:

    Es ging doch um mit der Weisheit verbundene Glücksgefühle.


    Ja, die entstehen einfach, sozusagen aus heiterem Himmel. :D


    Zitat

    Wir leben in einer anderen Gesellschaft, stehen unter Leistungsdruck, leiden unter allgemeinem Konkurrenzverhalten und sind mit Schuldgefühlen belastet. Ich behaupte mal dass unter solchen Umständen Glücksgefühle nicht zwingend entstehen müssen, und dass sich durch solche Vorgaben auch wieder Einige unter Druck gesetzt fühlen - ich muss jetzt um jeden Preis glückselig werden, sonst bin ich auf dem Holzweg. Das ist eben Unsinn.


    Diesen Unsinn habe ich trotz aller Strapazen als alleinerziehende vollberufstätige Mutter erleben dürfen. Habe allerdings nichts von einem Holzweg gewusst. Habe auch niemanden in meiner näheren Umgebung gekannt, der das so wie ich erlebte. Lediglich in der Literatur fand ich Ähnliches.


    Zitat

    Wenn Mitgefühl auch so weit entwickelt ist - was soll einen da glücklich machen, wie soll man sich Glückszuständen hingeben und sich darüber freuen auf dem richtigen Weg zu sein während es anderen grottenschlecht geht? Psychisch wie körpelich - siehe der Rest der Welt aus rein geographischer Sicht. Geht wohl kaum.


    Ehrlich gesagt, der Rest der Welt hat mich vorher weniger interessiert als während oder nachher. Als junger Mensch war ich nur daran interessiert, wie ich so schnell wie möglich alles mögliche Unsinnige anhäufen und konsumieren und so viel wie möglich Spaß haben kann. Abgesehen davon, dass ich mich auch noch nach der großen (nie erfüllbaren) Liebe sehnte, gleichzeitig aber auch meine Pflichten erfüllen musste. Mich hat da die Welt nur interessiert, wenn es darum ging, die eigene Meinung kundzutun, um sich als nachdenklicher guter Mensch darzustellen. Aus heutiger Sicht so oberflächlich wie Dein obiger Einwand.


    Erst seit mir klar ist, dass wir alle dazu beigetragen haben, wie diese Welt hier aussieht, erst als ich durch tiefen schmerzhaften Leidensdruck erkennen konnte, wo der "Ausgang" ist, habe ich diese Gedankengefängnisse verlassen. Das führt unweigerlich in große befreiende Glücksgefühle.


    Ich kann diese Welt nicht retten, aber ich kann zur Leidminderung beitragen. Und das ist nicht hart und egoistisch, sondern größte Hingabe, denn dies erfordert die permanente Bereitschaft, sich selbst ständig in Frage zu stellen und sich niemals zu verschließen, um sich vor den normalen täglichen Angriffen zu schützen.


    _()_ Monika

  • accinca:
    Roni:

    Den natürlichen Zustand.


    Na dann das Wohlsein des "natürlichen Zustands".
    Oder die Erlöschung der Zustände.


    Ja, welches Sein dann... 8)

  • accinca: Das ist aus dem Mahaparinirvanasutra der Mahayanatradition.

  • monikamarie:
    Roni:

    Es ging doch um mit der Weisheit verbundene Glücksgefühle.


    Ja, die entstehen einfach, sozusagen aus heiterem Himmel. :D


    Zu dem Thema hat heute deine Kollegin etwas geschrieben:


    Kusala:

    Bis zum 2. Jhana ist Freude. Diese Freude ist aber immer noch eine geistgemachte Freude, die es auch zu überwinden gilt.
    Da bleiben die meisten aber dann tatsächlich aus "Gier am Wohlfühlen wollen" stecken.


    __________________________________________________


    monikamarie:
    Roni:

    Wir leben in einer anderen Gesellschaft, stehen unter Leistungsdruck, leiden unter allgemeinem Konkurrenzverhalten und sind mit Schuldgefühlen belastet. Ich behaupte mal dass unter solchen Umständen Glücksgefühle nicht zwingend entstehen müssen, und dass sich durch solche Vorgaben auch wieder Einige unter Druck gesetzt fühlen - ich muss jetzt um jeden Preis glückselig werden, sonst bin ich auf dem Holzweg. Das ist eben Unsinn.


    Diesen Unsinn habe ich trotz aller Strapazen als alleinerziehende vollberufstätige Mutter erleben dürfen. Habe allerdings nichts von einem Holzweg gewusst. Habe auch niemanden in meiner näheren Umgebung gekannt, der das so wie ich erlebte. Lediglich in der Literatur fand ich Ähnliches.


    Jeder lebt das, auf irgendwelche Art fühlt sich jeder allein und hilflos oder benachteiligt, manche verdrängen, manche verleugnen. Auch das Gefühl der Leere, nicht der buddhistischen Leere, sondern des Mangels und der Angst, und je mehr Intellekt, desto intensiver wird das empfunden-


    http://www.mb-schiekel.de/loy8d.htm (ist hier schon tausendmal hin und her gereicht worden, aber mit Recht, denn so kann man auch erkennen, warum Vier Wahrheiten so befreiend sind und die Befreiung ein Ausweg ist..)


    Liebe Grüße Roni

  • Roni:
    Kusala:

    Bis zum 2. Jhana ist Freude.
    Diese Freude ist aber immer noch eine geistgemachte Freude,
    die es auch zu überwinden gilt. Da bleiben die meisten aber
    dann tatsächlich aus "Gier am Wohlfühlen wollen" stecken.


    Wie erst im dritten Jhana wo das Glücksgefühl ja noch viel
    mehr entfaltet ist. Nicht zu fürchten hat man sich, sagt der
    Buddha, von einem solchen Wohlgefühlt. Es durchdringt
    und durchdrängt den ganzen Körper mit diesem Wohlgefühl.
    Und indem er so vorgeht vergeht ihm alles Verlangen nach
    weltlichen sinnlichen durch sinnliche Wünsche und Begehren
    entstehende Wohlgefühle.


  • also eine Art Ersatz-Droge ... dennoch Droge 8)


  • Für dich vielleicht. 8)
    Für den edlen Jünger ist es der Weg (achte Stufe der Pfades)
    der zu Nibbāna führt. Ohne die achte Stufe des Pfades kein Nibbāna.

  • die Reden und Überlieferungen sind ja (höchstwahrscheinlich) nicht alle von ihm, sondern wurden ihm zum Teil in den Mund gelegt.

    Sich immer wieder in Freigebigkeit zu üben - das ist ein Loslassen, das großen Segen bringt.
    Buddha


    Die Übung der Achtsamkeit ist nichts anderes als die Übung von liebevoller Zuneigung.
    Thich Nhat Hanh

  • Savari:

    die Reden und Überlieferungen sind ja (höchstwahrscheinlich) nicht alle von ihm, sondern wurden ihm zum Teil in den Mund gelegt.


    Genau, und zwar von wem, von MisterX dem schwarzen Mann. 8)

  • Manche Antworten sind nichts Seltenes, sondern fast vorhersehbar... ;)

  • wusheng:

    Manche Antworten sind nichts Seltenes, sondern fast vorhersehbar... ;)


    Ja, sogar kopierbar. :D8)

  • accinca:
    Savari:

    die Reden und Überlieferungen sind ja (höchstwahrscheinlich) nicht alle von ihm, sondern wurden ihm zum Teil in den Mund gelegt.


    Genau, und zwar von wem, von MisterX dem schwarzen Mann. 8)


    ?
    Ich meinte das tatsächlich so.
    Historisch lässt sich nicht nachvollziehen, was Gautama selbst oder seine Anhänger später gesagt haben.
    Was aber effektiv natürlich nicht relevant ist, da es um die Lehre geht...

    Sich immer wieder in Freigebigkeit zu üben - das ist ein Loslassen, das großen Segen bringt.
    Buddha


    Die Übung der Achtsamkeit ist nichts anderes als die Übung von liebevoller Zuneigung.
    Thich Nhat Hanh

  • Savari:


    ?
    Ich meinte das tatsächlich so.
    Historisch lässt sich nicht nachvollziehen, was Gautama selbst oder seine Anhänger später gesagt haben.
    Was aber effektiv natürlich nicht relevant ist, da es um die Lehre geht...


    Moin Savari
    Da hast Du als Neuling im Buddhaländle gleich nen Trollveffer, äääääh ich meine einen Volltreffer gelandet, grins. Das ist ein Thema, dass immer wieder auftaucht, ordentlich durchgeknetet und von allen Dharma-Wrestlern (ich liebe diesen Begriff) mit feurigen Worten diskutiert wird und doch Ergebnis-offen bleibt. Kuckst Du hier:
    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=1&t=8613
    Viel Spaß beim Überprüfen Deines eigenen Standpunktes wünscht Dir von Herzen Wusheng ;)


  • Danke, werd ich mir gleich mal durchlesen :)

    Sich immer wieder in Freigebigkeit zu üben - das ist ein Loslassen, das großen Segen bringt.
    Buddha


    Die Übung der Achtsamkeit ist nichts anderes als die Übung von liebevoller Zuneigung.
    Thich Nhat Hanh

  • Savari:

    Historisch lässt sich nicht nachvollziehen, was Gautama selbst oder seine Anhänger später gesagt haben.
    Was aber effektiv natürlich nicht relevant ist, da es um die Lehre geht...


    Ja - um die Lehre geht es. PK bzw. Majjhima Nikaya sind ein unvergleichbar authentischer Einstieg in die Lehre. Die Leute, die Lehrreden weiter gegeben haben, sind keine Laien gewesen.


    LG Roni

  • wusheng:

    Da hast Du als Neuling im Buddhaländle gleich nen Trollveffer, äääääh ich meine einen Volltreffer gelandet, grins. Das ist ein Thema, dass immer wieder auftaucht, ordentlich durchgeknetet und von allen Dharma-Wrestlern (ich liebe diesen Begriff) mit feurigen Worten diskutiert wird und doch Ergebnis-offen bleibt. Kuckst Du hier:
    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=1&t=8613
    Viel Spaß beim Überprüfen Deines eigenen Standpunktes wünscht Dir von Herzen Wusheng ;)


    Es ist immer vorteilhafter bei sich selbst anzufangen. Z. B. mit dem Überprüfen, warum man nach einer Bestätigung des eigenen Zweifels sucht.


    LG Roni

  • Roni:
    wusheng:

    Da hast Du als Neuling im Buddhaländle gleich nen Trollveffer, äääääh ich meine einen Volltreffer gelandet, grins. Das ist ein Thema, dass immer wieder auftaucht, ordentlich durchgeknetet und von allen Dharma-Wrestlern (ich liebe diesen Begriff) mit feurigen Worten diskutiert wird und doch Ergebnis-offen bleibt. Kuckst Du hier:
    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=1&t=8613
    Viel Spaß beim Überprüfen Deines eigenen Standpunktes wünscht Dir von Herzen Wusheng ;)


    Es ist immer vorteilhafter bei sich selbst anzufangen. Z. B. mit dem Überprüfen, warum man nach einer Bestätigung des eigenen Zweifels sucht.


    LG Roni


    Wobei Wusheng nicht vom Zweifel sprach...