Deva werden wollen

  • Liebe Maus


    Da sind wir uns einig.
    Das ist genau das, was mich am Buddhismus fasziniert. Eine Lebensanschauung, die eigenständiges Denken verlangt und fördert, Spiritualität zulässt und dazu hohe moralische und ethische Werte vertritt.


    Gruss Bakram

  • Erdmaus:

    ...
    Und was passiert wenn man zerhackt wurde? Wird man dann wieder zusammengesetzt und das ganze wiederholt sich?


    Ja. :? Es geht um andere Daseinsbereiche. Nicht um hier diese Erde mit ihren Gesetzmäßigkeiten. Es spielt sich alles im Geist ab.



    Erdmaus:

    ...Leute. Ihr glaubt doch nicht im Ernst an diesen hahnebüchenen Schwachsinn? ...


    Mir ist noch niemand begegnet unter den Buddhisten, der das jetzt so "glaubt" wie beispielsweise die Darwin-Gegner in den USA an die biblische Schöpfungsgeschichte glauben.
    Es geht gar nicht um Glauben oder irdische wissenschaftliche Annahmen. Es wird hier erklärt, warum der Austieg aus Samsara so etwas überaus attraktives sein soll.
    Wenn ich das lese, nehme ich das einfach als Eindruck hin - die Botschaft ist: Es gibt unvorstellbares Leid! Da kann ich mich kaum hinstellen und diese Aussage belächeln - man braucht nur Nachrichten zu gucken, um zu sehen, dass es IRGENDWIE stimmt.


    Dass das vor 2500 Jahren einer Landbevölkerung ohne TV so vermittelt wurde, vermag ich heute nicht von oben herab zu beurteilen. :P

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:




  • Ja, LL, und genau das meine ich mit meinem Beitrag - Zitat:


    Zitat

    Wenn überhaupt, dann ist das im übertragenen Sinne gemeint, und zwar zu Lebzeiten, da gibt es genug Höllenbereiche.


    dazu auch. Danke nochmal für Deine Sicht. :D


    _()_ Monika

  • Liebe Erdmaus, auch ich glaube an das Gute im Menschen und an die Vernunft.
    Obwohl ich täglich sehe, dass der Glaube daran ständig auf die Probe gestellt wird. Das ist die härteste Prüfung meines Glaubens… :grinsen:


    Was ist das eigentlich, was Du als das "Gute im Menschen" definierst? Was ist für Dich "Vernunft"? Haben alle Menschen dieselbe Definition dafür?


    Könnte man auch behaupten die Aussage "Wer raucht bekommt mit größerer Wahrscheinlichkeit Krebs" auch in den Bereich des Aberglaubens verorten?
    Schließlich gibt es viele Leute, die dieser Meinung sind.


    Übrigens glaube ich, dass jemand, der z.B. an furchtbaren Depressionen leidet, sein Dasein als Hölle bezeichnen würde und sein Leiden als schreckliche Folter.
    Wir gehen gerne von unserem "aufgeklärten" Denken aus, so dass wir glauben wir würden nicht mehr in Bildern denken. Die Bilder aus früheren Zeiten erscheinen uns fremd, naiv und erlogen.
    Aber in der Welt der Menschen damals waren sie real und sie konnten was damit anfangen. Wir heute verwenden einfach nur andere Bilder. Mit unserem heutigen Weltbild die Bilderwelten der früheren Zeiten und anderer Kulturen beurteilen wollen, bedeutet meilenweit aneinander vorbei zu reden, sich in Parallelwelten zu bewegen ohne Aussicht auf Berührung.
    Ein gelbes Schild mit einem schwarzen Zeichen warnt uns heute vor Radioaktivität, früher hätte man vielleicht einen schaurigen Totem errichtet. Aber diese Zeit wird wieder kommen, wenn die Bilder von heute der Vergangenheit angehören. Unsere Nachfahren werden vielleicht den Kopf schütteln, wenn sie die Beschreibungen der schrecklichen Male einer Krankheit namens AIDS lesen, die sie nicht mehr kennen. Sie werden sich womöglich wundern, dass wir eine Krankheit mit Vögeln in Verbindung gebracht haben, dass wir aus Angst hunderttausende Rinder hingeschlachtet und verbrannt haben …


    Liebe Grüße
    Knochensack

  • Zitat

    Dass das vor 2500 Jahren einer Landbevölkerung ohne TV so vermittelt wurde, vermag ich heute nicht von oben herab zu beurteilen. :P


    Eben. Das darf man auch nicht vergessen. Die Leute hatten keinen Fernseher. Da gab es nur Erzähler. Und wie heute wollten die Menschen auch damals unterhalten werden. Moral wird immer über Unterhaltung vermittelt. Mit Speck fängt man Mäuse. Auch wenn wir heute denken, die seichten Unterhaltungsfilme kämen ohne Moral aus, so stimmt das nicht. Sie wird immer transportiert, egal, wie trivial der Film daherkommt. (Wir wissen, dass das Pentagon einen erheblichen Einfluss auf die Hollywood-Industrie hat und stark beratend mitwirkt. Die Gründe sind ebenfalls bekannt und öffentlich.) Und Horror hat immer schon Spaß gemacht, der wohlige Schauer … Ist heute nicht anders. Jeder will spannende Filme sehen, spannende Geschichten lesen. Bei Ängstlichen bedeutet spannend nicht unbedingt Horror, aber sie beklagen sich ebenso über Filme, in denen nichts los ist.
    Der Dharma wurde und wird immer spannend vermittelt. Früher waren es die Geschichten, Parabeln, Gleichnisse, Höllendarstellungen. Aber auch heute hängen wir an den Lippen der RednerInnen. Und dann sagen wir: "Boa! Das hat sie aber toll vermittelt! So lebendig. Ich konnte echt was damit anfangen."


    Liebe Grüße
    Knochensack

  • @ Erdmaus und MM:
    Wir hatten das Thema Höllen und andere Daseinsbereiche im Lamrim-Kurs mit Lama Geshe Pema Samten.
    Natürlich löcherten wir ihn mit Fragen, ob das alles nun im übertragenen Sinne gemeint sei oder ob das alles ganz tatsächlich handfest so existieren soll.
    Er sagte sowas wie "weder noch". Es sind andere Daseinsbereiche. Für denjenigen, der da drin ist, fühlen sie sich real an. Soweit ich ihn richtig verstanden habe, sind aber diese Zahlenangaben (z.b. "30.000 Yojanas unterhalb von hier") nicht messbar gemeint, sondern methaphorisch.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Onda:
    Geronimo:

    Ich weiß auch nicht warum, aber wenn ich schon nur das Wort höre geht mir immer total das Herz auf. Ich habe ja auch keine Ahnung ob diese Bereiche wirklich existieren, aber irgendetwas sagt mir das das passt und das die Möglichkeit eine sehr reale ist.


    Ich denke, dass es für deine Praxis hilfreicher ist, wenn du dich einfach damit zufrieden gibst, ein Mensch zu sein.
    Warum nach "Bereichen" schielen, von denen du nicht einmal weißt, dass es sie gibt... Das Begehren ist zu überwinden.


    LG
    Onda


    monikamarie:

    Guten Morgen Geronimo,
    also ich halte mich da seit fast 50 Jahren an das, was mein Berufsschullehrer uns empfahl. Wenn Du hier (ein bestimmtes Berufsziel) ankommen willst, dann musst Du da (ein noch höheres Ziel) hinwollen. Das habe ich doch tatsächlich erreicht, ich kam da an, wovon ich zwar träumte, aber was eigentlich fast unwahrscheinlich war.


    Übersetzt heisst das: Mein Ziel ist die Erleuchtung bzw. das volle Erwachen, wenn ich auf diesem Weg dahin auf eine der genannten Stufen in den "Strom eingetreten" bin oder eine "Einmalwiederkehrende" oder sogar "Nichtwiederkehrende" "geworden" bin, dann mag das für den Moment genügen. Das Ziel aber ist das Ende des Leidens und nicht ein erneuter Versuch, darum herumzukommen ;) bzw. noch einen weiteren Umweg zu nehmen.
    Ich bin davon überzeugt, dass wir werden, was wir denken.
    _()_ Monika



    Hallo


    eine feine Gegenüberstellung. Ist das Ziel der Erleutung ein Begehren?


    Meiner Ansicht nach: das muss nicht sein, wenn man es mit rechter Erkenntnis tut. Ich weiss, dass dies euch vermutlich schon alles sagen dürfte. Dennoch verweilt das Interesse an der möglichen rechten Erkenntnis dieses höheren Zieles.


    Gibt es eine klare Unterscheidung zwischen dem Begehren und dem Streben nach einem höheren Ziel? Oder ist rechte Erkenntnis der Unterschied?


    Der Unterschied zwischen Begehren und Streben ist vielleicht, dass jemand begehrend ein Bedürfnis verspürt unbedingt ein Ziel erreichen zu müssen und das Nichterreichen des Zieles zu erleiden. Hingegen das Streben rechter Erkenntnis bedeutet die Erkenntnis der Grenze als auch zu erkennen, dass Grenzen notwendig sind, um überhaupt zu erfahren, dass Überwindung notwendig ist.



    Den Grundgedanken vermittelnd führe ich als Beispiel die Dharma Vorschriften Buddhas an. Buddha hat auf das genaueste das Verhalten eines jeden in der Gemeinschaft geregelt und Strafen bzw. Sanktionen für ein Fehlverhalten festgelegt. Eine Gemeinschaft ist nur dann ein Dharmagemeinschaft, wenn Ordensregeln befolgt sind. Ansonsten ist Leid und Zwietracht, Missgunst und Zwist vorprogrammiert. Das Streben nach einer Dharma Gemeinschaft ist aber notwendig, um ein Leben ausserhalb des Mühlenrad Existenzkreislaufes zu ermöglichen. Die Grenze ist die Überwindung als auch die Erkenntnisse der Schritte die hindern bzw. dazu führen, dass.


    Ist das Ziel einer Dharmagemeinschaft ein Begehren oder ein Schritt Richtung Ziel der Erleuchtung? Gerne würde ich michmit euch über Erleuchtung unterhalten.



    LG

  • hitoyou:

    Gerne würde ich michmit euch über Erleuchtung unterhalten.


    Hallo hitoyou,


    wie das gehen soll weiss ich nicht.... aber mach einen thread auf und leg los .....


    *schmunzel*


  • (Off topic: Werte Sumedha, ich hoffe du hast von Hanzze die Copyrights bekommen fürs "schmunzeln" :lol: . Ich freue mich sehr über diesen Nachhall des verrückten Affen...der Hanzze weiß wie ichs mein...und du hoffentlich auch... Wusheng)

  • Off topic


    wusheng:

    (Off topic: Werte Sumedha, ich hoffe du hast von Hanzze die Copyrights bekommen fürs "schmunzeln" :lol: . Ich freue mich sehr über diesen Nachhall des verrückten Affen...der Hanzze weiß wie ichs mein...und du hoffentlich auch... Wusheng)


    habe ich weter wusheng und bin sehr froh drum.
    am anfang hat mich Hanzze`s *schmunzeln* so was von aufgeregt, mitlerweile "treibt" es sonne und wärme in mein herz....
    Danke Hanzze

  • Hallo hitoyou,


    hitoyou:

    eine feine Gegenüberstellung. Ist das Ziel der Erleuchtung ein Begehren?


    Zuerst sicher. Ja!


    Zitat

    Meiner Ansicht nach: das muss nicht sein, wenn man es mit rechter Erkenntnis tut. Ich weiss, dass dies euch vermutlich schon alles sagen dürfte. Dennoch verweilt das Interesse an der möglichen rechten Erkenntnis dieses höheren Zieles.


    Bevor dies jedoch geschehen kann, muss ja rechte Erkenntnis erstmal erkannt werden, wobei Erleuchtung anstreben zu wollen, ja schon ein erkenntnisreiches Moment darstellt.


    Zitat

    Gibt es eine klare Unterscheidung zwischen dem Begehren und dem Streben nach einem höheren Ziel? Oder ist rechte Erkenntnis der Unterschied?


    Für mich war das, was mein Beispiel mit der Berufsschule betrifft, so, dass ich die Empfehlung meines Lehrers sofort verinnerlichte und dann im Grunde ignorieren konnte, weil ich wie beim Bergsteigen am Seil mich nur daran orientierte, was vor meinen Händen und Füßen "lag". Es wurde kein Begehren. Ich hab einfach nur Geldverdienen wollen, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
    I'll do my very best ....


    Später dann - nachdem ich einige Hürden und Umwege genommen hatte und auch manchmal sauer war, dass mein Potential nicht immer erkannt wurde - verinnerlichte ich den Begriff "motivlos mein Bestes geben" - übrigens ohne falschen Ehrgeiz. Ich habe immer die Zeit gefunden, neben Haushalt, Kind und Beruf mich zurückzuziehen, um mich zu üben in dem, was ich als richtig erkannt hatte.


    Zitat

    Der Unterschied zwischen Begehren und Streben ist vielleicht, dass jemand begehrend ein Bedürfnis verspürt unbedingt ein Ziel erreichen zu müssen und das Nichterreichen des Zieles zu erleiden. Hingegen das Streben rechter Erkenntnis bedeutet die Erkenntnis der Grenze als auch zu erkennen, dass Grenzen notwendig sind, um überhaupt zu erfahren, dass Überwindung notwendig ist.


    Mag sein, war bei mir meistens nicht so.


    Als ich mal den Bericht über den Pferdeflüsterer im TV sah, wurde mir auch sofort klar, warum das funktioniert. Der Fokus wird durch den Flüsterer vom Pferd fortgenommen, er macht es durch Gestik und "Pferde"-Haltung vor, was er erreichen will beim Pferd. Zuvor muss er natürlich entsprechendes Wissen und Erkenntnisse erhalten haben und seinen Geist auch darauf ausrichten. Würde er also an seine Frau dabei denken, auf die er sauer ist, wird das Pferd das spüren.
    Genauso funktioniert es übrigens auch beim Dompteur mit Löwen. Er muss absolut achtsam und konzentriert auf die Löwen sein und darf sich nicht ablenken lassen. :D


    So mache ich es mit mir und anderen auch, ich übe und lebe es vor, so weit mir das bis jetzt erkennbar möglich ist. Alles andere sind Spekulationen. Ich brauche nur den nächsten Schritt, manchmal funktioniert das allerdings wie bei Dominosteinen, wenn Du verstehst, was ich meine. ;)


    Zitat

    Den Grundgedanken vermittelnd führe ich als Beispiel die Dharma Vorschriften Buddhas an. Buddha hat auf das genaueste das Verhalten eines jeden in der Gemeinschaft geregelt und Strafen bzw. Sanktionen für ein Fehlverhalten festgelegt. Eine Gemeinschaft ist nur dann ein Dharmagemeinschaft, wenn Ordensregeln befolgt sind. Ansonsten ist Leid und Zwietracht, Missgunst und Zwist vorprogrammiert. Das Streben nach einer Dharma Gemeinschaft ist aber notwendig, um ein Leben ausserhalb des Mühlenrad Existenzkreislaufes zu ermöglichen. Die Grenze ist die Überwindung als auch die Erkenntnisse der Schritte die hindern bzw. dazu führen.


    Siehe oben, ich muss den Regeln folgen, nachdem ich ihre Wirksamkeit erprobt und als richtig erkannt habe, sonst kann ich kein Teil der Gemeinschaft sein.


    Zitat

    Gerne würde ich mich mit euch über Erleuchtung unterhalten.


    Ja, das haben wir hier schon oft versucht. Der eine sagt dies, die andere sagt das ;)
    Auf dem Weg dahin gibt es schon so viele wunderbare Ebenen, die Einiges erahnen lassen.
    Wozu in die Ferne schweifen, denn das Glück ist doch so nah ... :lol:


    _()_ Monika

  • Zitat

    Er sagte sowas wie "weder noch".


    dieser Lama sollte besser Politiker werden.


    Zitat

    Es sind andere Daseinsbereiche. Für denjenigen, der da drin ist, fühlen sie sich real an. Soweit ich ihn richtig verstanden habe, sind aber diese Zahlenangaben (z.b. "30.000 Yojanas unterhalb von hier") nicht messbar gemeint, sondern methaphorisch.


    Soll er halt einfach klarstellen, dass es Bockmist ist. Das wäre wenigstens ehrlicher, als dieses Herumgedruckse um den heiligen Brei. Indem man etwas als "metaphorisch zu verstehend" oder als " zu interpretierend" umbiegt, kann man jeden (wirklich jeden) noch so abwegigen Text verteidigen. Das wird auch bei religiösen Schriften mit großem Elan gemacht (Quer durch alle Religionen). Und wenn diese Schrift auch noch so abgedrehte und widersinnige Passagen enthält, werden diese einfach symbolisch gedeutet oder sonstwie in einen rationalen Kontext hineingezwengt.


    Wenn der Kaiser nackt ist, dann soll man das halt einfach sagen und seine unsichtbare Kleidung nicht als Metapher hinstellen, die man nur verstehen kann, wenn man Besitzer des heiligen Lotosblütennektarkruges ist. ;)


    PS: @Losang, ich hoffe es ist ok, wenn ich das so direkt formuliere? Ich möchte da jetzt auch niemandem auf die Füße steigen. Ich benutze ja gerne mal Begriffe wie "Bockmist", "Schwachsinn" oder so. ^^


    lg
    maus

  • Und wie es mit der Poesie? Ist der Panther hinter den Gittern auch ein Herumgedruckse?


    Liebe Grüße
    Knochensack

  • GaliDa68:

    Und wie es mit der Poesie? Ist der Panther hinter den Gittern auch ein Herumgedruckse?


    Liebe Grüße
    Knochensack


    Ich bin ein großer Liebhaber von deutscher Lyrik und das von dir genannte Gedicht kann ich auswendig. Den Vergleich den du hier ziehst, finde ich allerdings ziemlich weit hergeholt. Auf die Weise kannst du ja nun wirklich Beliebiges verteidigen. Wenn etwas keinen Sinn ergibt (oder inhaltlich einfach grobem Unsinn entspricht), stellen wir es einfach als Poesie hin. Es gibt ja auch keine Möglichkeit nachzuprüfen wie etwas vor über 2000 Jahren mal gemeint war. Somit haben wir unserer "Wie biege ich einen sinnfreien Text in einen sinnigen Kontext" - Requisitenkiste ein weiteres Werkzeug hinzugefügt. Mit diesen Methoden sind wir auf alle Zeit vor Kritik gefeit. Da kann uns keiner mehr an den heiligen Karren pinkeln. ;)


    Völlig unabhängig davon, besteht immernoch die Gefahr, dass jemand die Höllenbeschreibungen ernst nimmt und sie wortwörtlich übernimmt. Es ist ja noch harmlos, wenn man sich in seiner Phantasie einen unsinnigen Text so uminterpretiert, dass er wieder Sinn ergibt. Dadurch besteht keine Gefahr psychisch Schaden zu nehmen. Das soll jeder so halten wie er will. Allerdings gibt es immer Menschen, die sowas ernst nehmen werden. Und die sind gefärdet. Ein Lama ist eine religiöse Autorität, die von vielen Menschen ernst genommen wird. Daher trägt dieser Mensch auch eine gewisse Verantwortung. Und genau hier setzt meine Kritik auch an.


    Ich bin darüber hinaus ein Mensch, der Ehrlichkeit und Rückgrad sehr schätzt. Die Antwort von dem Lama erinnert mich halt an Politikerkauderwelsch. Nebulösität im Ausdruck und fadenscheinige Ausflüchte sind kein Zeichen von Weisheit. Da ist es auch egal ob jemand Lama oder sonstwas ist und der betreffende Text einer uralten Schriftrolle entfleucht ist.


    lg
    maus

    2 Mal editiert, zuletzt von Erdmaus ()

  • Onda:

    Egon: "Ich will ein Gott werden!"


    Bruno: "Geht's auch ne Nummer kleiner?"



    [url=http://www.google.ro/imgres?q=lach+mich+schlapp&hl=de&client=firefox-a&hs=UJD&sa=X&rls=org.mozilla:de:official&biw=1440&bih=714&tbm=isch&prmd=imvns&tbnid=jfMIlud7IyZAOM:&imgrefurl=http://view.stern.de/de/picture/lach-mich-schlapp-Braun-Animal-1615048.html&docid=wGYBPxwllWlJFM&imgurl=http://view.stern.de/de/picture/1615048/lach-mich-schlapp-Braun-Animal-510x510.jpg&w=510&h=340&ei=7Ya5TojDIsuGhQe_9ZCdBw&zoom=1&iact=hc&vpx=190&vpy=168&dur=5111&hovh=183&hovw=275&tx=147&ty=93&sig=115770683164057726724&page=1&tbnh=161&tbnw=215&start=0&ndsp=18&ved=1t:429,r:0,s:0]Quelle[/url]

  • Zitat

    Erdmaus: Ich bin darüber hinaus ein Mensch, der Ehrlichkeit und Rückgrad sehr schätzt. Die Antwort von dem Lama erinnert mich halt an Politikerkauderwelsch.Nebulösität im Ausdruck und fadenscheinige Ausflüchte sind kein Zeichen von Weisheit. Da ist es auch egal ob jemand Lama oder sonstwas ist und der betreffende Text einer uralten Schriftrolle entfleucht ist.


    Hattest Du schon einmal unvorhersehbar einen Alptraum dem Du nicht entfleuchen konntest und bist im Angesicht Deines eigenen Schweißes wieder von diesem Alp erwacht ? Erdmaus


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema

  • Zitat

    Hattest Du schon einmal unvorhersehbar einen Alptraum dem Du nicht entfleuchen konntest und bist im Angesicht Deines eigenen Schweißes wieder von diesem Alp erwacht ? Erdmaus


    Willst du damit etwa andeuten, dass es sich bei den Höllenbeschreibungen um die Beschreibung eines Traumes handelt? Der Träumende muss äußerst verschlafen sein, wenn er Milliarden von Jahren vor sich hindöst. Die Erklärung ist ja noch verrückter, als der Text selber.


    Ich klink mich hier aus. Ich habe meine Einwände vorgebracht und dabei solls mal bleiben.


    gruß
    maus

  • Zitat

    Erdmaus:Willst du damit etwa andeuten, dass es sich bei den Höllenbeschreibungen um die Beschreibung eines Traumes handelt?


    Wie wirklich ist denn die von Dir angenommene Wirklichkeit? Betrifft sie doch nur Dich unter Anspruch von Zuhilfenahme vermeintlicher für sich allein bestehender Objektivität.


    Zitat

    Der Träumende muss äußerst verschlafen sein, wenn er Milliarden von Jahren vor sich hindöst.


    Noch nie mit offenen Augen geträumt ? Was meinst Du was die Passagiere gedacht und empfunden haben von Flug ..?..
    als es hieß wir fliegen in die Twin Tower ? Die einen fühlten sich göttlich, für die anderen war es die Hölle. Mal so als Analogie.



    Zitat

    Die Erklärung ist ja noch verrückter, als der Text selber.


    Es scheint wohl eher am inhaltlichen Verständnis von gefühlter Wahrheit und Wirklichkeit Deinerseits zu liegen ?


    Zitat

    Ich klink mich hier aus. Ich habe meine Einwände vorgebracht und dabei solls mal bleiben.


    Nur das Deine Einwände eher ultima rationale Einbahnstraßen sind die in Sackgassen enden, die Idee ist Dir wohl noch nicht aufgestiegen?


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema

  • Ich fand die Erklärung jetzt nicht schlecht... Es ist halt, wie so oft auch in der Lehre, ein Gleichnis für anders unbeschreibliches. Es fühlt sich halt im Geist so an wie....
    Den Vergleich von Dorje fand ich auch sehr gut, denn wenn man bedenkt das eine Traumphase sich oft nur über 10 Minuten erstreckt, es in einem Traum aber über mehrere Tage (oder sogar Wochen) gehen kann, kann man schon (bzw ich, keinne verallgemeinerung ;)) verstehen das gewisse geistige Zustände (ob diesseits oder jenseits) sich wie millionen Jahre anfühlen.
    Wenn man jetzt daran denkt das das Leiden, wie der Buddha es sagt, ja nur vom eigenen Geist ausgeht bzw nur dort stattfindet, der Otto-normal-Bürger aber sein Leiden auf äussere Umstände schiebt, kann ich auch nachvollziehn das man geistiges Leiden am ehesten mit einem Gleichnis wie in den "Grusel"-Texten beschrieben durch körperlichen Schmerz verdeutlicht.


    @Maus: Wie willst bzw würdest du denn, wenn du anderen, aus Sicht des Buddha, das Leiden bzw die stärke des Leidens beschreiben willst, es ihnen erklären, ohne ein Gleichnis? Ist doch nix anderes wie "das tat weh, wie 1000 Nadelstiche".


    Wobei ich auch nicht so ganz verstehen kann wieso der Buddha, wenn es wirklich von ihm gelehrt wurde und wirklich nur als Gleichnis gemeint ist, er das nie klipp und klar gesagt hat, um Mißverständnisse aus dem Weg zu räumen.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Ja, Maybe Buddha,
    so gesehen fallen mir gerade etliche Situationen im Leben ein, in denen ich oder andere den Traum mit der Wirklichkeit verwechselten. Erstaunlich, aber auch bestätigend empfinde ich die geistigen Höllen einiger Menschen, deren Leben sich doch eigentlich auf einer hohen Wohlstandsebene befindet, vor allem im Vergleich zur Lage von Millionen, wenn nicht Milliarden Menschen, die in großer Armut und der ständigen Bedrohung unausmalbarer Gewalt leben müssen, die sich aber schon reich fühlen würden, hätten sie nur täglich genug zu essen und eine wohlwollende Umgebung.
    Das scheint jetzt zwar wie ein Abschweifen, für mich beginnt aber hier schon der Höllenbereich, nämlich im Nicht-Wahrnehmen und in der Undankbarkeit des eigenen Lebens und der eigenen guten Voraussetzungen.
    _()_ Monika

  • Hallo Monika


    Zitat Anfang
    Der Unterschied zwischen Begehren und Streben ist vielleicht, dass jemand begehrend ein Bedürfnis verspürt unbedingt ein Ziel erreichen zu müssen und das Nichterreichen des Zieles zu erleiden. Hingegen das Streben rechter Erkenntnis bedeutet die Erkenntnis der Grenze als auch zu erkennen, dass Grenzen notwendig sind, um überhaupt zu erfahren, dass Überwindung notwendig ist.




    Mag sein, war bei mir meistens nicht so.


    Als ich mal den Bericht über den Pferdeflüsterer im TV sah, wurde mir auch sofort klar, warum das funktioniert. Der Fokus wird durch den Flüsterer vom Pferd fortgenommen, er macht es durch Gestik und "Pferde"-Haltung vor, was er erreichen will beim Pferd. Zuvor muss er natürlich entsprechendes Wissen und Erkenntnisse erhalten haben und seinen Geist auch darauf ausrichten. Würde er also an seine Frau dabei denken, auf die er sauer ist, wird das Pferd das spüren.
    Genauso funktioniert es übrigens auch beim Dompteur mit Löwen. Er muss absolut achtsam und konzentriert auf die Löwen sein und darf sich nicht ablenken lassen. :D


    So mache ich es mit mir und anderen auch, ich übe und lebe es vor, so weit mir das bis jetzt erkennbar möglich ist. Alles andere sind Spekulationen. Ich brauche nur den nächsten Schritt, manchmal funktioniert das allerdings wie bei Dominosteinen, wenn Du verstehst, was ich meine.
    Zitat Ende




    Ich verstehe. Du hast vollkommen recht mit dem was du sagst. Und aus von dir Gesagtem erkenne ich, dass du den inneren Weg zur Erleuchtung beschreibst. Aber hör, sei es eine Dharma Gemeinschaft, seien es Pferde oder Löwen. Es handelt sich immer um ein je anderes. Erleuchtung hat meiner Ansicht mit diesem anderen in uns zu tun. Der Reiter wird das Pferd zu Höchstleistung trainieren können, für Pferdeflüstern oder Löwen domtieren ist deren Sprache zu lernen. Sprichst du mit ihnen ihre Sprache fallen die Dominosteine wie die gesprochenen Wörter, Gestiken, Mimiken und das einander verstehen ist im Fluss.


    Was ich unter Erleuchtung verstehe ist eigentlich die Erkenntnis, dass wir eine Gemeinschaft sind, sei es nun von zwei Menschen, mehreren und dass diese Gemeinschaft, der Sinn des Daseins ist. Ich werde alleine geboren und ich sterbe alleine, alles Dazwischen ist erleuchtet, wenn ich erkenne, dass die Grenze jedes Aufwachens im Bewusstwerden des einander Gemeinen liegt.
    Alle dem Gemeinen oder Gemeinschaftlichen vorherigen Schritte ausblendend, läuft es auf das gemeinsame Erfahren des Einen oder des Einander hinaus. Dharma und Tantra. Das einende Eine und worin es sich erfüllt.


    LG E

  • Hallo hitoyou,
    darunter verstehe ich das nicht, was Du beschreibst. Du sprachst von Streben und Begehren, darauf bin ich eingegangen. Was Erleuchtung ist, ist ein anderes Thema und wird mit Hinblick darauf, dass wir meinen, es schon zu seien oder niemals vorher wissen können, kontrovers an anderer Stelle diskutiert.
    _()_ Monika