Tierhaltung

  • Zitat

    als Hobby führt's wohl zu einer Wiedergeburt als Tier.


    wir sind Tiere. Das wird nur immer wieder verdrängt.


    Franz von Asissi hat mal gesagt:


    Daß mir mein Hund das Liebste sei,
    sagst du oh Mensch sei Sünde,
    mein Hund ist mir im Sturme treu,
    der Mensch nicht mal im Winde.


    Ich finde das in diesem Spruch eine gewisse Warheit zu finden ist. Wenn der Mensch sich vom Tier entfremdet und seine Beziehung zu ihm verliert, dann verliert er meines Erachtens auch die Beziehung zu sich selbst.
    Wir sind nur Tiere mit etwas ausgeprägteren Gehirnen und unseren Ursprung sollten wir nie vergessen.


    lg
    maus

  • Erdmaus:
    Zitat

    als Hobby führt's wohl zu einer Wiedergeburt als Tier.


    wir sind Tiere. Das wird nur immer wieder verdrängt.


    Das Potential sich wie Tiere zu verhalten, ist den Menschen sicherlich eigen wie man vielerorts beobachten kann. Aber aus dem Umstand Identität zu folgern, finde ich dann doch etwas überzogen.
    Soviel als Kompromiss der konventionellen Sprache gegenüber. Dass dabei aber weder Mensch noch Tier auffindbar sind, steht auf einem anderen Blatt. 8)

  • TMingyur:


    Das Potential sich wie Tiere zu verhalten, ist den Menschen sicherlich eigen wie man vielerorts beobachten kann.


    Es ist der Mensch, es frisst das Pferd,
    doch manchmal ist es umgekehrt :lol:

  • TMingyur:
    accinca:

    Es gibt keine Tierhaltung im Buddhismus!
    Werder als Hobby noch gewerblich.


    Gewerblich ist's wohl unrechter Lebenswandel und als Hobby führt's wohl zu einer Wiedergeburt als Tier. :|
    bzw kann dazu führen ... wegen der Identifikation[/quote


    Och - so ein Leben als Schildkröte könnte ich mir schon vorstellen :lol:


    Liebe Grüße
    Matthias

  • accinca schrieb:

    Zitat

    Es gibt keine Tierhaltung im Buddhismus! Werder als Hobby noch gewerblich.


    1) Ich wiederhole: Man sollte sich zunächst der TRADITION des Buddhismus bewusst sein, der man sich zurechnet/in der man sich übt. "Den" Buddhismus gibt es nicht.


    2) Nehmen wir mal an, accinca meinte damit: "Tierhaltung findet sich nicht im Palikanon." Wahrscheinlich haben die meisten Leser/innen accincas Aussage so verstanden, da accinca gern ausgiebig aus dem Palikanon zitiert und in ihrem Profil darauf verlinkt.


    Die Aussage kann ich nicht unterschreiben.


    In dieser Geschichte aus den Jataka wird ein als Hirsch lebender Bodhisattva an den Hof des Königs geholt (um dort den Dharma zu lehren): http://buddhism.about.com/od/s…xts/a/The-Golden-Deer.htm Dies erwähne ich nur einleitend, da die Jataka oft den Charakter von Fabeln haben. Wichtig für mein Argument ist z.B. dies:
    http://www.accesstoinsight.org…awasaki/bl135.html#jat018 (J18) Hier wird eindeutig eine Ziege gehalten, wenn auch die Geschichte sich gegen Tieropfer richtet (nicht jedoch gegen die Haltung, als das Tier befreit wurde, muss es nämlich sterben). In den Jataka opfert sich häufig ein Tier, um andere Lebewesen zu ernähren. Es geht also um die Einstellung dem anderen Wesen gegenüber. An weiteren Stellen isst der Buddha selbst Fleisch, bei dem man davon ausgehen kann, dass es aus Tierhaltung stammt, und gestattet sogar Mönchen die Almosenspende aus Fleischresten von Laien. Ferner untersagt er u.a. das Essen von speziellen Tieren, etwa Hund und Pferd, ohne jedoch deren Haltung zu untersagen.


    Für Ordinierte dürfte es jedoch untersagt sein, Tiere zu halten, die Fleischspeisen verzehren, da der Ordinierte ja dann um die Tötung der anderen Tiere (zugunsten seines) gewissermaßen weiß und auch mit der Fleischnahrung im Sinne der Zubereitung selbst in Kontakt käme.


    Schließlich sollte man sich klar machen, dass wir alle Tierhalter sind, ob wir wollen oder nicht (insofern in uns z.B. Bakterien wohnen).

  • rosie:

    accinca schrieb:

    Zitat

    Es gibt keine Tierhaltung im Buddhismus! Werder als Hobby noch gewerblich.


    Nehmen wir mal an, accinca meinte damit:
    "Tierhaltung findet sich nicht im Palikanon."


    Nein, das habe ich weder geschrieben noch gemeint, obwohl
    es natürlich so ist, das der Mönch von Tierhaltung absteht.
    Das hat der Buddha öfters gesagt z.B. in D1. Aber nicht wegen
    der Tiere. Was Laien machen ist natürlich ihre Sache, hat aber
    selbst wenn sie Tiere halten nichts mit Buddhismus zu tun. Nicht
    alles was Laien vielleicht machen hat deswegen schon was mit
    Buddhismus zu tun.

  • Du hast geschrieben "Es gibt keine Tierhaltung im Buddhismus."


    Natürlich gibt es die, weil es Buddhismus nur gibt, wo ihn Menschen praktizieren. Wenn ich einen halb verhungerten Hund auf der Straße finde (ist mir schon passiert),mit zu mir nehme und aufpäpple, dann tue ich das ALS Buddhist im Bewusstsein unserer gemeinsamen Buddhanatur.

  • rosie:

    Du hast geschrieben "Es gibt keine Tierhaltung im Buddhismus."


    Natürlich gibt es die, weil es Buddhismus nur gibt, wo ihn Menschen praktizieren. Wenn ich einen halb verhungerten Hund auf der Straße finde (ist mir schon passiert),mit zu mir nehme und aufpäpple, dann tue ich das ALS Buddhist im Bewusstsein unserer gemeinsamen Buddhanatur.


    Du meinst wohl als Leidensgenosse und hältst die Natur
    der Leiterfahrung für eine "gemeinsame Buddhanatur".
    Und wenn ein anderer den Hund (natürlich rein vegetarisch),
    aus den gleichen Mitleid was zu fressen gibt, dann ist er gleich
    Buddhist. Ich bleibe aber dabei, das der Buddha die Hundehaltung
    bzw. Tierhaltung weder Gewerbsmäßig noch Hobbymäßig gelehrt
    hat und es daher keine buddhistische Tierhaltung gibt.
    Und für einen Mönch halte ich Tierhaltung sogar für verhängnisvoll.
    Insbesondere trifft das auch für gewisse, sich "Mönche" nennende
    Leute mit Tigern zu, die in Thailand einen Tempel betreiben und
    bei Touristen eine Attraktion sind. Egal welche edlen Motive sie
    dazu getrieben haben sollten diese Abhängigkeiten aufzubauen.

  • wusheng:
    accinca:


    Und für einen Mönch halte ich Tierhaltung sogar für verhängnisvoll.


    Hundeleben + Hunde leben im Kloster, kuckst Du hier:
    http://shaolin-reflection.blog…0%2B02%3A00&max-results=1
    Ich hoffe, ich muss mir keine Sorgen um die Mönche machen, dass sie es den Hunden dort gut gehen lassen... ;) Herzliche Grüße von Wusheng


    Ja, genau!! "Mönche" habe ich aber keine gesehen und mit Buddhismus
    hatte es nichts zu tun. Genau davon redete ich.

  • Zitat

    Du meinst wohl als Leidensgenosse und hältst die Natur
    der Leiterfahrung für eine "gemeinsame Buddhanatur".


    Nein. Ich halte Hunde für erwacht, da sie kein Leid erfahren können im Sinne des Dharma. Dazu fehlt es ihnen am unterscheidenden Bewusstsein. Mit anderen Worten, ich päpple einen Buddha auf.

  • rosie:

    Mit anderen Worten, ich päpple einen Buddha auf.


    Ja, so hat eben jeder seine Vorstellungen von einem Buddha.
    Mehr brauche ich dazu ja nicht zu sagen.

  • accinca:


    Ja, genau!! "Mönche" habe ich aber keine gesehen und mit Buddhismus
    hatte es nichts zu tun. Genau davon redete ich.


    Nun ja, das ist wie bei Nussnougat-Creme: Nur wo Nutella dauf steht, ist auch Nutella drin. Und bei "Hunde" sind natürlich Hundebilder.
    Suchst Du Mönche kuckst Du hier:
    http://shaolin-reflection.blog…r-der-herausragenden.html
    Aber natürlich ist dies besonderre Kloster kein Ort des Theravada.
    Herzlichst, Wusheng

  • rosie:
    Zitat

    Du meinst wohl als Leidensgenosse und hältst die Natur
    der Leiterfahrung für eine "gemeinsame Buddhanatur".


    Nein. Ich halte Hunde für erwacht, da sie kein Leid erfahren können im Sinne des Dharma. Dazu fehlt es ihnen am unterscheidenden Bewusstsein. Mit anderen Worten, ich päpple einen Buddha auf.


    Hi Rosie,
    das stimmt wohl so nicht ganz. Ein Hund erfährt durchaus Leid im Sinne von Dharma, denn ein Hund ist anhänglich und von der fütternden Hand abhängig und leidet, wenn sein Herrchen/Frauchen stirbt, auch wenn ihm dazu die Worte fehlen. Auch gibt es Neurosen bei Haustieren und "Liebeskummer", z. B. bei Schwänen.
    Also Erwachen kann ja nur stattfinden, wenn bewusst unterschieden werden kann und daraus "Schlussfolgerungen mit Befreiungseffekt" folgen können. Und das ist wohl bei Tieren - so weit ich weiß - nicht der Fall, außer dass sie instinktiv "wissen", was zu tun ist (in den Süden fliegen z. B.). Was ich allerdings bewundernswert finde.
    _()_ Monika

  • Hallo Monikamarie. Ja, Erwachen kann nur "stattfinden" beim Menschen. Der erwachte Zustand ist jedoch m.E. mit dem des Tieres vergleichbar, weswegen ich sage, beim Tier muss nix stattfinden. Auch der erwachte Mensch kann ja trauern (jedenfalls im Zen), das ist kein Widerspruch. Entscheidend ist, dass er davon innerlich auch lassen kann, sich also der Leere seiner Gefühle, ihrer Vergänglichkeit bewusst ist. Oder dass er, wenn er trauert, einfach nur trauert, und wenn er fröhlich ist, ganz in der Fröhlichkeit aufgeht (ohne Dünkel). Wenn er anhaftet, leidet er jedoch, wenn er von der Fröhlichkeit oder der Trauer nicht lassen kann.


    Der Hund, der um sein Herrchen trauert, haftet meines Erachtens aber nicht an, sondern ist einfach Trauer.


    Ich denke, dass gemäß des Buddhadharma Leiden nur mit unterscheidendem Bewusstsein möglich ist, diskursiv-dualistischem Denken, das nur den Menschen kennzeichnet. Mit dem Leiden ist eben nicht das Phänomen Altern, Tod eines Geliebten, Krankheit an sich gemeint, sondern das Leiden AN diesen Phänomenen. Die Phänomene selbst können ja nicht aufgelöst, sondern nur in ihrer Natur durchschaut werden - was man beim Menschen als Weg sieht, sein Leiden AN diesen Phänomenen zu lindern/aufzulösen. Dem Tier ist dieser - ob nun kognitive oder mystische - Erwachensprozess nicht möglich, dennoch können wir beobachten, dass das Tier sich in der Regel nicht an sein Leiden haftet. Der von Dir genannte trauernde Hund wird weder Selbstmord begehen noch an Depressionen verenden, sondern in aller Regel schlicht bei einem anderen Herrchen wieder "glücklich". Die Neurosen von Tieren sind menschliche Projektionen, ich denke nicht, dass das Tier "Neurose" empfindet, es ist einfach, wie es ist. Wer befreit ist, muss nicht befreit werden.

  • accinca:

    Genau so ist es und noch viele mehr. Auch wenn das
    "geschäftstüchtige" Leute anders sehen und z.B:
    "buddhistische Edelsteine" und ähnliches verkaufen wollen,
    indem sie dumme Leute für noch dümmer verkaufen wollen.


    Der Fragesteller hatte nicht die Absicht etwas zu verkaufen, accinca, sondern suchte Rat in einem Anfängerbereich.


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nibbuti:
    accinca:

    Genau so ist es und noch viele mehr. Auch wenn das
    "geschäftstüchtige" Leute anders sehen und z.B:
    "buddhistische Edelsteine" und ähnliches verkaufen wollen,
    indem sie dumme Leute für noch dümmer verkaufen wollen.


    Der Fragesteller hatte nicht die Absicht etwas zu verkaufen, accinca, sondern suchte Rat in einem Anfängerbereich. :)


    Vom Fragesteller hatte ich das auch gar nicht behauptet.
    Hier ging es nur darum, das heutzutage viele Dinge in der Welt
    als "Buddhistisch" "verkauft" werden die es gar nicht sind.

  • rosie:


    Nein. Ich halte Hunde für erwacht, da sie kein Leid erfahren können im Sinne des Dharma. Dazu fehlt es ihnen am unterscheidenden Bewusstsein. Mit anderen Worten, ich päpple einen Buddha auf.


    Häää??? Wenn sie kein unterscheidendes Bewußtsein haben, wovon sollen sie bitteschön dann erwachen? Da vergleichst Du Äpfel mit Pferdeäpfeln... :D


    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Lomelicus:

    Da habe ich wohl ein interessantes Thema angeschnitten was?


    LuL


    Nöö, nur EIN Thema. Auf das Forum ist Verlass, da wird ordentlich gebrainstormed und ge-Dharma-wrestled, dass es nur so raucht.
    Und vielleicht findet auch irgendwer von den z. Zt. 4584 Mitgliedern und den 3874 Themen und den 73287 Beiträgen wieder zum Punkt zurück, in dem das ganze Buddhadharma enthalten ist: Den 4 edlen wahrheiten und dem edlen 8-fachen Pfad.
    Trotzdem, hast nen guten Anstoss gegeben für die Übung des virtuellen Austausch.
    LG,
    Wusheng ;)

  • Zitat

    Wenn sie kein unterscheidendes Bewußtsein haben, wovon sollen sie bitteschön dann erwachen?


    Von nichts. Sie sind bereits erwacht. Sie haben eben unsere Probleme nicht.

  • rosie:
    Zitat

    Wenn sie kein unterscheidendes Bewußtsein haben, wovon sollen sie bitteschön dann erwachen?


    Von nichts. Sie sind bereits erwacht. Sie haben eben unsere Probleme nicht.


    Stimmt, sie habe Hundeprobleme, und, hahaha... na klar unterscheiden Hunde. Und wie.

  • Lieber Mirco, diese Art der Unterscheidung legt auch ein Erwachter nicht ab, das wäre Illusion. Die Hunde leiden aber nicht unter dieser Art der Unterscheidung, so wenig wie der Erwachte.

  • rosie:


    ... Die Hunde leiden aber nicht unter dieser Art der Unterscheidung, so wenig wie der Erwachte.


    _()_rosie-san:
    Wenn ich unterstelle, Du bist letzterer oder besser letztere- ein Hund warste sicher noch nicht... :D Woher kommt dann das profunde Wissen, wenn nicht aus eigener Erfahrung? Und sag jetzt bitte nicht wie bei dem Prostituierten-post, Du hast schon mit Hunden gesprochen...
    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Wenn du erwachst, erwacht alles mit dir. [Zen-Überlieferung; d.h. die Buddhanatur der Wesen wird erkannt]


    "Tiere sind erleuchtet." (Kato Roshi)