Leid anderer

  • Hallo erstmal an alle!


    Ich habe gerade ein Problem, das mir ziemlich zu schaffen macht und zwar nehme ich zurzeit die Probleme und das Leiden anderer sehr stark wahr,
    ich bin Krankenschwester, wodurch das alles noch verschärft wird. Es sind nicht nur die Leiden meiner Patienten, denen ich nicht genügend helfen kann, weil einfach die Zeit dafür fehlt (Überstunden von täglich mind. einer Stunde sind an der Tagesordnung) auch meine Kollegen leiden sehr unter der Situation auf Station...
    Ich höre, sehe und fühle das alles und weiß einfach nicht, wie ich helfen kann, dabei möchte ich helfen!


    Über eure Tipps und Anregungen bin ich sehr dankbar!

    Sich immer wieder in Freigebigkeit zu üben - das ist ein Loslassen, das großen Segen bringt.
    Buddha


    Die Übung der Achtsamkeit ist nichts anderes als die Übung von liebevoller Zuneigung.
    Thich Nhat Hanh

  • Hallo und herzlich Willkommen, Savari,
    Dein Problem kann ich gut verstehen. Es geht meiner Tochter ähnlich, sie ist Ärztin im Krankenhaus.
    Sie erzählt mir oft von dem Druck - und sie macht auch seit Jahren täglich Überstunden, um ihre Aufgaben zu erledigen und den Patienten gerecht zu werden.
    Dabei muss ich dann immer an Mutter Teresa denken. Diese hat, egal wie viele Patienten sie hatte und wie schwer erkrankt diese auch waren, immer einen bestimmten Rhythmus eingehalten und hat nie versäumt, sich zu entsprechenden Zeiten ihrer Praxis zu widmen.


    Es ist sicher schwer, aber durchaus erlernbar, einfach von Moment zu Moment genau das zu tun, was getan werden muss. Im Wege stehen die Widerstände, die Ansprüche an sich selbst und womöglich an andere, die Wünsche und Befürchtungen. Ich würde mich dabei - genau während der Arbeit, im Alltag eben - in Achtsamkeit (Satipatthana) üben und einfach tun.
    Wir können nur helfen, wenn wir "uns selbst aus dem Weg gehen", "beiseite treten" - so jedenfalls meine Erfahrung.
    Ich wünsche Dir viel Kraft dabei.
    _()_ Monika

  • Savari:

    Es sind nicht nur die Leiden meiner Patienten, denen ich nicht genügend helfen kann, weil einfach die Zeit dafür fehlt (Überstunden von täglich mind. einer Stunde sind an der Tagesordnung) auch meine Kollegen leiden sehr unter der Situation auf Station...
    Ich höre, sehe und fühle das alles und weiß einfach nicht, wie ich helfen kann, dabei möchte ich helfen!


    Wenn du am Leiden anderer leidest, dann hilft das den anderen nicht und dir schadet es. Nimm den Druck weg, indem du zunächst Leid als unausweichlich akzeptierst. Finde zunächst zu deiner Gelassenheit, Ruhe. Du wirst sehen, dass die Zeit, die dir jetzt als zuwenig erscheint, dann ganz ungeahnte Möglichkeiten beinhaltet. Es sind oft flüchtige Kleinigkeiten mit denen du anderen sehr helfen kannst.

  • Hallo Savari
    Ich schließe mich den Beiträgen von Monika + TM an. Bin selber im Pflegedienst, stelle fest das durch QM / Zertifikate + notwendiges wirtschaftliches Denkenimmer weniger Zeit für die Menschen bleibt, die wir betreuen und begleiten sollen und das Privatleben immer mehr unter der Arbeit leidet (Flexibilität beim Mitarbeiter erwünscht).
    Es ist aber mein Überzeugung, dass meine innere Haltung sehr entscheidend ist. trotz der besorgniseregenden Entwicklung der Arbeitsumstände kann äußere Sicherheit durch inere Sicherheit vermittelt werden. die uns anvertrauten Menschen sind nicht nut auf Pflegezeit angewiesen, sondern auf ein mitfühlendes Herz beim Gegenüber. das kommt schon an, wenn ich meine Arbeit von Herzen gern tue, und das ist nicht zu unterschätzen.
    Herzlichen Gruß
    Wusheng

  • Hi Savari,


    ja, das kenn ich.
    Bin auch Krankenschwester; inzwischen nur noch Teilzeit in einem Pflegedienst.
    10 Jahre in einer Klinik haben mich ausgelaugt; ich mußte für mich lernen, dass ich mich erst mal um mich kümmern muß.
    Inzwischen kann ich mich besser abgrenzen; ich weiß, dass ich meine Grenzen habe und diese nehme ich auch ernst, egal, was andere darüber denken.
    Ich habe Kollegen, die sich quasi "den Arsch aufreißen", und immer im Stress sind...
    da mache ich ganz einfach nicht mehr mit.


    Alles Gute
    Lillitschka

  • _()_ Savari-san:


    Du musst nicht die ganze Welt retten, es genügt, wenn Du Dein Bestes in Deinem eh schon schweren Beruf tust. Und das Leiden bei den anderen und Dir selbst akzeptierst, es als einfach gegeben annimmst. Und Dich selbst und andere liebst- vor allem Dich selbst.


    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Oh ja.
    Ich schließe mich zwar allen meinen Vorrednern an, aber Herrn Crazy Dragon hier ganz besonders.


    Gerade gestern konnte ich diese Frage einem tibetisch buddhistischen Lama stellen: " Wie soll man denn das ganze Leiden der anderen überhaupt durchstehen? Wie kann man aus herzzerreißendem Mitleid denn gleichmütiges aber trotzdem tiefes Mitgefühl machen?"
    Wahrscheinlich kann ich die Antwort nicht schön wiedergeben, sondern nur das, was ich für mich als sehr relevant daraus zog: Er meinte, man solle die Selbstzentriertheit herausnehmen.
    Also mit meinen Worten: in Mitleid ist noch sehr viel Selbstzentriertheit. Mir geht es so schlecht, weil ich das alles mit ansehen muss. Wenn man, liebevoll auch trotzdem mit sich selbst, in die Lage kommt, dieses Ich-Denken wegzuschieben, gleichzeitig zu akzeptieren, wie alle siehe oben sagen, dann hat man einen besseren Zugang zu den Realitäten wie sie sind, statt dem Denken, wie alles sein sollte.
    Und dann kann man auch die Übung anwenden, zu überlegen "Wäre ich an der Stelle des Leidenden, womit wäre mir am meisten geholfen?"
    Meist ist am hilfreichsten, wenn andere Menschen einfach nur mutig und mitfühlend sind. Wenn sie sich das anhören können, wie es mir geht, ohne in Tränen auszubrechen. Wenn sie so stabil sind, dass sie in irgendeiner kleinen Geste trösten können. Die Verantwortung für mein Leiden würde ich, wenn, anderen ja gar nicht zuschieben wollen.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:



    Also mit meinen Worten: in Mitleid ist noch sehr viel Selbstzentriertheit. Mir geht es so schlecht, weil ich das alles mit ansehen muss.


    Gute Worte, werte LL.
    LG

  • Savari und wusheng


    wusheng:

    Bin selber im Pflegedienst, stelle fest das durch QM / Zertifikate + notwendiges wirtschaftliches Denkenimmer weniger Zeit für die Menschen bleibt,


    Savari:

    (Überstunden von täglich mind. einer Stunde sind an der Tagesordnung)


    Dann wird in Euren Systemen irgendetwas falsch gemacht. Dass es gerade durch ein gutes QM-System in der Pflege einfacher und rationeller geworden ist, beweisen so manche Häuser/Einrichtungen. Meist liegt es daran, dass Richtlinien ohne sie zu hinterfragen einfach übergestülpt werden und die Instrumente falsch gehandhabt werden.


    Ok. ... wir haben uns einmal auf die Fahnen geschrieben "Leiden lindern". Das bedeutet, dass wir Leiden nie ganz weg nehmen können. Desweiteren "Mitleiden" (und selber jammern) ist keinem hilfreich. Das bringt Geistesunruhe und man verliert den Blick für das Wesentliche. Öfters mal innehalten (Mindfullness Moment), gerade wenn es stressig wird und für "Klarblick"/Überblick sorgen ist ein probates Mittel.
    Das spart Zeit und Kräfte.


    Ein dickes Lob an Euch alle, die ihr (noch) in der Pflege tätig seit, dass ihr noch nicht aufgegeben habt, wie so manche andere.
    Ihr, nur ihr habt es selber in der Hand an Eurer Arbeit etwas zu ändern. Und da geht es darum, bei Euch selber anzufangen und Euren Arbeitsalltag zu durchdenken, zu reflektieren und dadurch Änderungsmöglichkeiten zu erkennen.


    Nur meine Meinung


    Liebe Grüße
    Kusala

  • Kusala:


    Dann wird in Euren Systemen irgendetwas falsch gemacht. Dass es gerade durch ein gutes QM-System in der Pflege einfacher und rationeller geworden ist, beweisen so manche Häuser/Einrichtungen. Meist liegt es daran, dass Richtlinien ohne sie zu hinterfragen einfach übergestülpt werden und die Instrumente falsch gehandhabt werden.


    Na, liebe Kusala, renn mal offene Türen bei mir ein. ;) Ich gebe Dir da völlig recht.
    Hinzufügen möchte ich, dass ich aus meiner Arbeit viel Kraft und Freude ziehe. Und WIE ich meine Arbeit mache und WIE ich mit den mir anvertrauten Menschen umgehe, dass kann immer noch ich selbst entscheiden. Wie auch sonst im Leben...
    Herzlichst,
    Wusheng

  • wusheng:

    Hinzufügen möchte ich, dass ich aus meiner Arbeit viel Kraft und Freude ziehe.


    Ganz genau. Das geht. Dies ist nämlich mehr als nur ein Job.
    Man muss es nur immer wieder neu für sich erkennen und genau hinschauen. Die kleinen Dinge wahrnehmen.
    Die Freude und Dankbarkeit auch beim anderen erkennen.
    Meist reicht ein Lächeln, ein verstehendes mit-fühlendes Wort.


    Da braucht es nicht viel Zeit für. :)
    Die Welt wird im "Kleinen" verändert und erst einmal bei uns selber.


    ()

  • Vielen lieben Dank für all eure Antworten!
    Ihr habt mir sehr geholfen!

    Sich immer wieder in Freigebigkeit zu üben - das ist ein Loslassen, das großen Segen bringt.
    Buddha


    Die Übung der Achtsamkeit ist nichts anderes als die Übung von liebevoller Zuneigung.
    Thich Nhat Hanh

  • Savari:

    Vielen lieben Dank für all eure Antworten!
    Ihr habt mir sehr geholfen!


    Du mir auch mit Deinem Post. Ich geh jetzt zur Arbeit und es ist gut, mal wieder intensiver darüber nachgedacht zu haben.
    Have a nice day!
    Wusheng

  • Hallo,
    auch ich bin Krankenschwester, und nehme das Leid des Mitmenschen wahr, so wie das Leid in sich selbst ist, und so, wie die Patienten es erleben.
    Und ich fühle mit den Mitmenschen ( Patienten, Kollegen, Vorgesetzten, Ärzten, usw...)
    Und aus jeder Situation probiere ich das Beste machen, und alles geben, was in meiner Macht steht.
    Ich denke darüber auch nicht viel nach.
    In jedem Augenblick bleibe ich in jetzt und hier, mit meiner ganzen Aufmerksamkeit für den Anderen, und auch für mich.
    Ja, wir sind wenig, viel zu wenig im Verhältnis zu der Arbeit, die immer auf uns zukommt.
    Angesicht dessen gehe ich mit der Zeit, die mir zu Verfügung steht ganz behutsam um, und wiege ab, was gerade Vorhang hat, und in dem ganzen Strudel der Taten, und dem Stress vergesse ich nicht Mensch zu sein, und den Anderen bei Seite zu stehen, den seelisch zu unterstützen, und oft einfach die Hand zu halten, denjenigen zu umarmen,dem Mitmenschen aufmerksam zuhören, und den die Nähe schenken.
    Jetzt mache ich auch eine Weiterbildung zum Praxisschwester, und werde neben meinen pflegerischen Tätigkeiten auf der Station die Schüler anleiten.
    Da mein Beruf meine Berufung ist, habe ich das Ich aus dem gegenständigen Augenblick gestrichen, damit hat sich auch das Stress von mir verabschiedet.
    Und das ist gut so, wie es ist.

  • Danke für den Link.
    :)
    Ich bin oft mit Tod konfrontiert.
    Früher fürchtete ich mich davon.
    Aber nach meiner Ausbildung beschäftigte ich mich sehr lange mit dem Bereich des Lebens.
    Die Stunde des Todes des Anderen erlebe ich immer als etwas mir sehr bekanntes, fast heimliches, und trotzdem voller einer überirdischen/ übermenschlichen Kraft, die sich in dem Todesraum ganz still, aber auch ganz fein, mit voller Leichtigkeit von etwas, was ich nicht beschreiben kann, ausbreitet, und über alle anwesenden sich, wie ein leichter Kus des zu sich Kehrens, und gleichzeitig des mit allem Einsseins legt.

  • Dana:

    Ich bin oft mit Tod konfrontiert.


    Ich auch ...
    so geht's kontinuierlich:
    Atem ein ... das könnte der letzte sein
    Atem aus ... noch lebt es
    Atem ein ... das könnte der letzte sein
    Atem aus ... noch lebt es
    etc.


    8)

  • @ Savari


    bin zwar selber nicht in diesem Bereich tätig, aber mein Cousin zu dem ich engen Kontakt hat ist auch Krankenpfleger und wir reden oft über das Leid der Patienten aber auch der Pfleger.
    Da letztes Jahr meine Mutter gestorben ist und auf der Station die Pfleger meinten, sie hatten seit Jahren jemanden nicht mehr so leiden sehen, habe ich auch eine persönliche Erfahrung machen können die mich sehr tief bewegt haben.
    Zunächst habe ich mir immer versucht bewusst zu machen, dass ich niemanden Helfe wenn ich selbst Mit Leide. Mitgefühl bedeuet für mich einfach voll Präsent im hier und jetzt zu sein und das Leid wahrzunehmen, sich aber davon nicht hineinziehen zu lassen. Als Zivi habe ich die Erfahrung gemacht, dass dies sehr schwierig sein kann. Ich glaube es hat auch eine strukturelle Dimension, da wir alte, kranke und leidende Menschen gerne aus unserem Bewusstsein im Alltag verdrängen und dann Menschen wie Du ihre volle Aufmerksamkeit brauchen um dies voll bewusst wahrnehmen zu können. Ich persönlich versuche mit dem Leid was ich in mir wahrnehme einen Lehrer zu sehen und daraus zu lernen. Bei anderen Menschen kann man sicher auf vielen Ebenen die Menschen bewusster machen und damit das Leid transformieren. Allerdings glaube ich dass es wichtig ist immer ein Gleichgewicht zu finden. Denn wenn man selber leidet wird man schnell unbewusst und kann so wenig helfen und manchmal erzeugt man dadurch auch noch mehr leid im Außen.Das Leiden ist wie die Dunkelheit. Man kann es nicht bekämpfen. Allerdings versuchen dies viele und werden dadurch unbewusst. Du kannst einfach nur Dein inneres "Licht" wahrnehmen und leuchten lassen. Dabei macht es keinen Sinn sich unter druck zu setzen um heller zu leuchten. Wie bei einer Öllampe kann das Licht schnell ausgehen wenn man von zuviel Wind mitgerissen wird. Gerade im Pflegebereich gibt es dann oft ein "burn out". Ich bin nach dem Tod meiner Mutter durch eigene Erfahrung zu dem SChluss gekommen, dass nur für meinen jetzigen Bewusstseinzustand Verantwortlich bin. Das ist nicht egoistisch und auch nicht weltabgewandt, sondern für mich einfach realistisch. Ich versuche einfach die Dinge so zu sehen wie sie sind und auch an dem Leid nicht anzuhaften. So wie das Leid die Dunkelheit ist, so exisitert es auf einer bestimmten Ebene eigentlich gar nicht. Allerdings bringt uns dies auf der praktischen Ebene oft nicht weiter. Wenn wir inneres oder äußeres Leid erfahren haben wir die Chance aufzuwachen und voll bewusst den jetzigen Augenblick wahrzunehmen. Es ist ein Lehrer der immer das ist. Budhismus und andere spirituellen Lehren sind dafür da schneller zu lernen und deswegen unabhängig vom Leid lernen zu können . Deswegen ist es ja so wichtig in Phasen in denen es uns sehr gut geht uns bewusst auf das hier und jetzt einzulassen und uns nicht ständig abzulenken. In den ruhigen Phasen können wir die Lampe langsam immer stärker brennen lassen und sie bleibt dann auch ruhig wenn ein Windstoß klommt. Ich kann Dir wirklich sehr ein Buch von Eckhart Tolle ans Herz legen. Er beschreibt sehr genau in einer einfachen Sprache wie wir mit dem Leid in uns und mit dem der anderen Umgehen können.



    alles Liebe


    Karmahain

  • Das Leid der Anderen........
    Ich bin kein Buddhist. Ich bin eigentlich Niemand.
    Und ich bin nicht so weit in die buddhistischen Schriften eingedrungen, wie andere hier.
    Das, was ich bis jetzt aus buddhistischen Büchern erfahren habe ist mir ein Wegweiser für das Tagtägliche.
    Ich will das aber nicht nachahmen, sondern ich schlage daraus Wurzel für mein Dasein.
    Die Wurzel befinden sich in dem Verborgenen der Erde.
    Die überirdische Teile wachsen dann aus den darunter liegenden Wurzel.
    Die Früchte des jungen Pflanze des Baumes gleichen nicht immer den Früchten der anderen Bäume, und trotzdem rauschen deren Blätter im Winde genauso wie den Anderen, und der Baum, genauso wie die anderen Bäume, wirft sein abgestorbenes Blatt ab.


    So wie eine Frucht dem anderen nicht ähnelt, wird das Leid unterschiedlich erlebt.
    Das Leid selbst zu erleben gehört zu dem Leben, zu dem Reifungsprozess der Geistes.
    Genauso wie alles andere dazu gehört: Krankheit, Liebe, Nacht, Wolken, Regen, Gewitter, Vogelgezwitscher, Geburt, Tod, usw...
    Mir war es wichtig das Wesen des Leidens zu begreifen. Damit hat sich wieder die Sicht darauf verendet.
    Damit möchte ich sagen, dass ich die Möglichkeit bekam auch Leid auf andere Weise kennen zu lernen, und damit auch verendete sich der Umgang damit.
    Nein, nicht, dass ich weniger leide ( das Leiden gehört zum Leben ), sondern dass ich bewusster darüber bin, was mit mir und den Anderen gerade geschieht, was überhaupt geschieht.

  • Das Leiden gehört zur Vorstellung einer Person, aber nicht zum Leben. Leiden ist einfach nur egoistisch und selbst gemacht *schmunzel* Um das zu ändern muß man sich um die Nahrung kümmern und diese Vorstellung weniger und weniger nähren.

  • Hanzze.:

    Das Leiden gehört zur Vorstellung einer Person, aber nicht zum Leben.


    Stimmt so natürlich nicht und ist auch nicht vom Buddha.
    Leiden ist eine Wirkung, Begehren, die Wurzel des Leidens
    und ohne Begehren würde es kein Leben geben.

  • Zitat

    würde es kein Leben geben


    Wird sicher stimmen, ist aber dennoch spekulativ. Man kann da nämlich leicht glauben, dass da jemand etwas gegen etwas hat was einfach schon mal ist. *schmunzel* Ist eine nihilistische Tendenz. Da steht am ende der einzelnen Sätze in der Sandburggeschichte immer etwas ganz wichtiges.

  • Das Leben ist. Es gibt keine Ursache und auch kein Ende vom Leben. Das Leben ist nicht das Gegenteil vom tod. Das Gegenteil vom Tod ist die Geburt. Zum Leben gibt es kein Gegenteil. Es erscheint uns so als hätte das Leben ein Ende, weil sich eine Lebensform auflöst. Das ist eine Illusion. Denn alle Formen entstehen und vergehen wieder. Das Leben selbst ist Formlos, das ist die Buddhanatur. Solange wir nur die Formen erkennen und uns damit identifizieren leiden wir. Wenn wir auch das Formlose wahrnehmen, dazu zuflucht nehmen, dann Leiden wir nicht mehr an der Vergänglichkeit an Formen sondern können uns darüber freuen wie immer wieder neues entsteht und vergeht. Es ist auch nicht so dass wir ein Leben haben. Das was wir haben werden wir auch wiedr verlieren. Wenn Du ein Leben hast, dann wirst Du angst haben es wieder zu verlieren. Oder Du glaubst Du hast "kein Leben" und suchst es in einer "Lebensform" oder Lebenssituation die natürlich genauso vergänglich ist.Auch bei noch so viel spirituellem Wachstum, würde die Menschen von Alter Krankheit und Tod betroffen sein. Man kann dies sicher durch ein bewusstes Leben verlangsamen und so hoffentlich lange und mit wenig Krankheit leben aber letzlich werden wir sterben. Leider erkennen die wenigsten überhaupt was das Leben ist und verlieren sich dann in Formen wie auch der Zeit, Vergangenheit und Zukunft. Das Leben ist immer jetzt. Alles andere sind nur Formen. Die Form Buddhismus zielt darauf ab uns das wieder bewust zu machen und die Schleier der Zeit, der Formen, langsam aufzulösen. Und wann sind wir fertig? In der Zukunft? nein imme rnur im jetzt können wir die Freiheit des Geistes erfahren. In diesem Raum der dadurch entsteht können wir dann mit jeder Form die kommt leicht fertig werden. Auch mit Leid. Leid ist die Identifikation mit Form die sich gerade verändert oder auflöst. Für unser Alltägliches Lebens mag es Sinn machen gewisse Formen aufrecht zu erhalten und zu Pflegen. Halten wir aber dogmatisch daran fest, werden wir irgendwann wieder leiden.Deswegen ist Leiden auch nichts schlechtes was man bekämpfen sollte. Das Leid gehört zum Leben da es verhindert, dass wir zu lange an einer Form festhalten und dabei erstarren. So ist das Leiden immer ein Lehrer, wenn auch oft ein sehr harter bespnders bei starken Körperlichen Schmerzen. Jegliche wirkliche Heilung ist immer auf die Ursache gerichtet und nicht auf die Symptome. Schmerzen und das Leid das wir erfahren sind die Oberfläche von Formen an denen wir festhalten. Erkennen wir die wahre Natur unseres Geistes, die Formlosigkeit die auch in jeder form ist, dann können wir jedes Leiden transformieren. Die Energie die dabei freigesetzt wird können wir nutzen. So kann bringt es auch nichts Emotionen zu unterdrücken sondern es gilt sie dazu zu nutzen noch bewusster zu werden. Quasi als Brennstoff zur Erleuchtung....

  • Wer hat dich den auf solche verwirrten Ideen gebracht. *schmunzel* Aber wenn's dich dazu bring frei von Leiden zu sein.

  • Hanzze.:

    Wird sicher stimmen, ist aber dennoch spekulativ. Man kann da nämlich leicht glauben, dass da jemand etwas gegen etwas hat was einfach schon mal ist.


    Und wer oder was sollte das sein?