Ansichten bezüglich Singleleben / Partnerschaft

  • Hallo zusammen,
    mich würde einmal interessieren, welche Ansichten der Buddhismus bezüglich der Lebenssituation hat. Man sagt der Mensch sei ein Herdentier, Gesellschaft tut gut. Also sind diese zwischenmenschlichen Beziehungen starke Faktoren für Glück oder zumindest Zufriedenheit. Ist der Effekt der glücklichen Partnerschaft vom Buddhismus hoch angesehen? Sollte ein unglücklicher single eher den tugendhaften Weg gehen und Zufriedenheit und Glück in/mit sich suchen? Da er als unzufriedener Mensch garnicht für einen anderen bereit / offen ist? Da er zu labil wäre und ihn eine Trennung viel zu sehr verletzen könnte? Das er deshalb krankhaft klammern könnte usw.? Oder ist diese Lebenssituation schon in so fern lohnenswert zu verfolgen, sprich die Unglücklichkeit könnte evtl. sogar ausschließlich auf das Singledasein zurückzuführen sein?
    Ich hoffe es kommt rüber wie ich das meine und freue mich über Eure Meinungen und Kommentare!

  • Froschn:

    Man sagt der Mensch sei ein Herdentier, Gesellschaft tut gut.


    Der Mensch ist ein gesellschaftliches Wesen - dadurch ist er überhaupt erst Mensch. Er kann ohne Gesellschaft überhaupt nicht leben, das gilt auch für Mönche - völlig unabhängig von "Zufriedenheit".


    Froschn:

    Sollte ein unglücklicher single eher den tugendhaften Weg gehen und Zufriedenheit und Glück in/mit sich suchen?


    Er sollte sich drüber klar werden, worin sein "Unglück" besteht. Manchmal sind es offensichtliche Nichtigkeiten, manchmal liegt das Problem darin, daß er sich glücklich und zufrieden wähnt, sich aber darin nur ständig selbst bescheißt - dazwischen spielt sich alles ab.
    i.d.R. sind es ja unerfüllte Erwartungen - nein, unerfüllbare Erwartungen, die zum Unglücklichsein führen - welche sind das bei Dir, Du sprichst ja von Dir, oder?


    Froschn:

    Da er als unzufriedener Mensch garnicht für einen anderen bereit / offen ist?


    z.B. - und nun stell Dir mal vor, so jemand wollte den "tugendhaften Weg" gehen. Das muß erst einmal scheitern.


    _()_

  • Du kannst in einer Beziehung genauso deine eigenen Grenzen ausloten wie in der Herde/Gruppe/Sangha. Du kannst dir die Mechanismen der Beziehung, ihr Leidwesen und ihr Glückspotential genauso ins Bewusstsein rufen wie das des Alleinseins. Alles ist Übungsfeld. Das "Klammern", das Scheitern, der Genuss. Nach meiner Erfahrung ist es besser, etwas zu tun und zu durchleben, als es nicht zu tun und über das Wenn und Aber nachzudenken. Keine Angst vor dem Scheitern. Das Scheitern ist der Normalzustand des Menschen.

  • Meine Erfahrung ist, dass man durch die Interaktion mit seinen Mitmenschen mitunter mehr über sich und die Welt lernt, als durch noch so lange einsame Meditation. Schlüsselfaktor ist in gewisser Weise auch ein ausgewogenes Zusammenspiel aus Rückzug und Gesellschaftlichkeit. Beide Extreme sind für sich alleine vermutlich gar nicht so sinnvoll (soziale Isolation = problematisch und übertriebene Extrovertiertheit ebenso). In einer Partnerschaft kann man mit Sicherheit enorm viel lernen (sowohl über sich selbst als auch über das Menschsein als Solches.).


    Lg
    maus

  • Froschn:

    Hallo zusammen,
    mich würde einmal interessieren, welche Ansichten der Buddhismus bezüglich der Lebenssituation hat. Man sagt der Mensch sei ein Herdentier, Gesellschaft tut gut. Also sind diese zwischenmenschlichen Beziehungen starke Faktoren für Glück oder zumindest Zufriedenheit. Ist der Effekt der glücklichen Partnerschaft vom Buddhismus hoch angesehen? Sollte ein unglücklicher single eher den tugendhaften Weg gehen und Zufriedenheit und Glück in/mit sich suchen? Da er als unzufriedener Mensch garnicht für einen anderen bereit / offen ist? Da er zu labil wäre und ihn eine Trennung viel zu sehr verletzen könnte? Das er deshalb krankhaft klammern könnte usw.? Oder ist diese Lebenssituation schon in so fern lohnenswert zu verfolgen, sprich die Unglücklichkeit könnte evtl. sogar ausschließlich auf das Singledasein zurückzuführen sein?
    Ich hoffe es kommt rüber wie ich das meine und freue mich über Eure Meinungen und Kommentare!


    Der Buddhismus hat wohl die Ansicht, wenn man Befreiung sucht, dann soll man das lassen mit dem Herdentrieb und dem Fortpflanzungstrieb.
    Wenn man noch nicht so weit ist, dreht man eben noch eine Runde, oder mehrere, durch Familie, Partnerschaft, Be-zieh-ungskram.
    Man lernt dabei auch viel über Mitgefühl und was für'n toller Oberguru man wirklich schon ist - oder auch nicht. :P
    Also sind solche Extraschleifen nicht das Schlechteste für die Leute, die es brauchen, finde ich.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Froschn:

    die Unglücklichkeit könnte evtl. sogar ausschließlich auf das Singledasein zurückzuführen sein?


    Hi Froschn


    Für mich scheint es in dem Fall irrelevant ob single oder in einer Beziehung verflochten.


    Das Unglück kann darauf zurückgeführt werden, dass im Dasein mit all seinen Formen eine Befriedigung gesucht wird.


    :shock:

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Froschn:

    Ist der Effekt der glücklichen Partnerschaft vom Buddhismus hoch angesehen?


    Wenn jemand seine Familie gut versorgt, dabei auch anderen Nicht-Familienmitgliedern abgibt und dabei einen ethischen Lebenswandel führt, dann ist das hoch angesehen.


    Froschn:


    Sollte ein unglücklicher single eher den tugendhaften Weg gehen und Zufriedenheit und Glück in/mit sich suchen?


    Ich denke einer, der eine Partnerschaft anstrebt sollte glücklich sein bevor er sich darauf einlässt und nicht sein Glück darin suchen.


    Froschn:


    ... sprich die Unglücklichkeit könnte evtl. sogar ausschließlich auf das Singledasein zurückzuführen sein?


    Aus eigener Erfahrung würde ich eher das Gegenteil sagen. 8)

  • Guten Morgen Froschn,
    ich bin das 3. Mal verheiratet. Zweimal endete der Traum vom Glück recht schnell und sehr schmerzhaft. Nach dem 3. Zusammenleben habe ich 20 Jahre allein (mit Kind) gelebt. Das hat große Vorteile. Ich hatte aber dennoch im Laufe der Zeit immer mehr das Gefühl, dass mir noch etwas fehlt, dass ich nicht gern alleine bleiben würde. Und da ich nun meinte, genug Erfahrungen zu haben, da ich meinte, schon recht gelassen und geduldig und verständig zu sein, da ich meinte, mir könnte nichts mehr passieren, wagte ich vor 9 Jahren nochmal diesen Schritt. Es wurde sehr schwierig, weil wir beide sehr unterschiedliche Lebenserfahrungen haben - außerdem schon im Großelternalter. Es hat Jahre gedauert, bis ich meinen "ursprünglichen Faden" wieder so richtig aufnehmen konnte. Es hat Jahre gedauert, bis mein Mann und ich wirklich eine gemeinsame Sprache gefunden haben, ohne uns ständig misszuverstehen. Oft habe ich mit Wehmut an mein Single-Leben gedacht, aber immer gleichzeitig gewusst, dass ich Vieles einfach nicht gelernt und erkannt hätte, wenn ich nicht damit konfrontiert worden wäre. Als Single habe ich in einem Elfenbeinturm gelebt und war immer froh, dass ich die Probleme von Paaren nicht habe, machen und tun kann, was ich will. Und natürlich wusste ich auch immer besser als diese, wie ich denken und handeln würde. ;)


    Jetzt lebe ich so, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich habe mir meinen eigenen Raum wieder zurückerobert, und das nicht auf Kosten meines Mannes, sondern zu unser beider Glück. Deshalb bin ich sehr froh darüber, dass ich dieses Risiko vor 9 Jahren eingegangen bin.


    Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg auf Deinem Weg
    Monika

  • Eine weltliche Weisheit sollte man mal etwas würdigen. Diese besagt:
    Partnerschaften sind dazu da, Probleme zu lösen, die man ohne sie gar nicht hätte 8)


    Ähnliches kann man übrigens zu vielen samsarischen Phänomenen sagen: Man sucht sie aus einem grundsätzlichen Missverständnis heraus und wenn man sie dann hat, dann hat man Probleme mit dem "Haben".

  • Das habe ich soeben in meinem Kalender "Die Weisheit des Buddhismus Tag für Tag" - betrifft den heutigen - gelesen:


    "Wenn wir die natürlichen Zyklen des Lebens respektieren, dann entdecken wir, dass jede Phase ihre spirituelle Dimension in sich trägt. Jede Etappe trägt ihren Teil zu unserer Erfahrung und Weisheit bei." Jack Kornfield


    Das passt zu dem, was ich oben beschrieb. Und das kann nur jede/r für sich selbst entscheiden und erfahren. Auch der Buddha hat jungen Paaren nicht von der Eheschließung abgeraten. Aber selbstverständlich sind dadurch Hindernisse im Weg, die wir alleine nicht hätten, wie TM schreibt.
    _()_ Monika

  • monikamarie:

    Das habe ich soeben in meinem Kalender "Die Weisheit des Buddhismus Tag für Tag" - betrifft den heutigen - gelesen:


    "Wenn wir die natürlichen Zyklen des Lebens respektieren, dann entdecken wir, dass jede Phase ihre spirituelle Dimension in sich trägt. Jede Etappe trägt ihren Teil zu unserer Erfahrung und Weisheit bei." Jack Kornfield


    Das liest sich natürlich irgendwie hübsch ... fast würde ich sagen "verniedlichend" oder "beschönigend", denn wenn es tatsächlich so sein sollte wie der Herr Kornfield das gerne sehen will, dann setzt diese seine Sichtweise doch einge gewisse Distanz voraus, die - wenn man aus Unwissenheit "mitten drin steckt" - nicht gegeben ist ... deswegen die erste edle Wahrheit

  • @ monikamarie


    ich finde Dich gerade etwas widersprüchlich.
    Im Thread über Tierhaltung schreibst Du davon, möglichst wenig neue "Anbindungen" zu haben; aber ist denn eine Partnerschaft nicht dasselbe?


    Lieben Gruß
    Lillitschka

  • Zitat

    Im Thread über Tierhaltung schreibst Du davon, möglichst wenig neue "Anbindungen" zu haben; aber ist denn eine Partnerschaft nicht dasselbe?


    Zwischen Tierhaltung und einer Partnerschaft sollte schon noch ein Unterschied bestehen (Es sei denn es liegt ein Fetisch vor --> Partner an der Leine oder so) ^^


    lg
    maus

  • Lillitschka:

    @ monikamarie


    ich finde Dich gerade etwas widersprüchlich.
    Im Thread über Tierhaltung schreibst Du davon, möglichst wenig neue "Anbindungen" zu haben; aber ist denn eine Partnerschaft nicht dasselbe?


    Lieben Gruß
    Lillitschka


    Hallo Lillitschka,
    der Unterschied liegt für mich klar auf der Hand: Ein Tier halte ich mir, wenn ich es mir wünsche.
    Aber es geht in beiden Fällen natürlich um Anhaftung und sich so wenig wie möglich Hindernisse zu erschaffen. Das ist meine Ansicht. Über die Tierhaltung hat der Buddha - soweit ich weiß - nichts geäußert, das war ja auch nicht so üblich wie heute.


    Und hier geht es um die Frage nach der Partnerschaft.
    Dies hab ich im Palikanon gefunden A IV 54



    A IV, 55




    A.V.33 Die Pflichten der Gattin - 3. Uggaha Sutta


  • TMingyur:

    ..., denn wenn es tatsächlich so sein sollte wie der Herr Kornfield das gerne sehen will, dann setzt diese seine Sichtweise doch einge gewisse Distanz voraus, die - wenn man aus Unwissenheit "mitten drin steckt" - nicht gegeben ist ... deswegen die erste edle Wahrheit


    Ja, Leben ist Leiden - so oder so!
    Jede/r kann aber nur von dem Punkt aus entscheiden, wo er/sie gerade steht. Und solange ich die vier Edlen Wahrheiten noch nicht begriffen habe, fällt meine Entscheidung entsprechend unwissender aus. Hätte ich früher gewusst, was ich heute weiß ...
    Dazu braucht es noch nicht einmal Buddhas Lehre ;) .
    _()_ Monika

  • monikamarie:

    Über die Tierhaltung hat der Buddha - soweit ich weiß - nichts geäußert, das war ja auch nicht so üblich wie heute.


    Bei Mönchen im Orden ganz sicherlich nicht. Da heißt es auch:
    "Ziegen und Schafe nimmt er nicht an.
    Hühner und Schweine nimmt er nicht an.
    Elefanten, Rinder und Rosse nimmt er nicht an.
    Haus und Feld nimmt er nicht an.
    Botschaften, Sendungen, Aufträge übernimmt er nicht.
    Vom Kauf und Verkauf hält er sich fern. "


    Bei den Laien war das anderes die hielten Tiere pflügten
    mit Ochsen bändigten Elefanten und Schlangen usw.
    Auch wurden Elefanten und Pferde von Königen zu Kriegs
    und Verteidigungszwecken abgerichtet und gehalten.

  • accinca:

    Bei Mönchen im Orden ganz sicherlich nicht. Da heißt es auch:
    "Ziegen und Schafe nimmt er nicht an.
    Hühner und Schweine nimmt er nicht an.
    Elefanten, Rinder und Rosse nimmt er nicht an.
    ...


    Außer wenn sie in der Schale liegen 8)


  • Da ist der Unterschied in manchen (Kultur-)Kreisen gar nicht so groß 8)

  • Es geht hier nicht um Tierhaltung. Ich bitte deshalb darum, wieder auf die Eingangsfrage einzugehen oder sich zurückzuhalten.
    _()_ Monika

  • Vielen Dank schonmal an alle :) Interessant, dass ihr zu den Tieren gekommen seid. Denn die Sehnsüchte nach einem "Partner" der sich freut wenn er mich sieht, der mich vielleicht ein wenig braucht, für den ich ein ganz wichtiger Mensch bin und zwar nicht weil ich der Sohn oder der Bruder bin (!).. , der sich zu mir gesellt wenn es mir nicht gut geht, um den ich mich aber auch gerne kümmer.. mit dem ich spazieren kann und gerne Zeit verbringe...
    da kann man sich auch einen Hund aus dem Tierheim holen. Wäre für mich vielleicht Plan B?
    Denn um sexuelle Dinge oder Familienplanung geht es mir garnicht. Ich bin mir auch über die Vor- und Nachteile von Beziehungen bewusst. Beides hat seine Vorteile. Die Nachteile des Singlelebens habe ich im Griff, dennoch hat es eine Wirkung auf die Zufriedenheit. Die Nachteile einer Beziehung hätte ich vielleicht nicht im Griff? Die Frage für mich ist ja, wenn ich Single und unglücklich bin und schon bedingt durch die lange Zeit (eigentlich schon immer single) Bedürfnisse habe (siehe oben), würde ja ein "normaler" Mensch daran arbeiten. Sprich ausgehen mit dem Ziel jemanden zu finden, im Internet auf einer Singleseite anmelden.
    Würde der Dalai Lama mir auch soetwas sagen? Geh raus und suche dein Glück? Oder würde er sagen, wenn du unglücklich bist weil du alleine bist, wirst du auch dein Glück nicht durch einen anderen finden. Von letzterem bin ich eigentlich überzeugt. Es fängt ja auch schon an das man als unglücklicher Mensch nicht gerade die perfekte Ausstrahlung für small talk hat. Dennoch merke ich, wenn ich mal doch jemanden kennenlerne, z.B. im Internet oder auf der Arbeit, wie sehr mich das (gerade weil ich solange einsam bin) beflügelt. Manchmal meine ich, dann gerät alles andere in den Hintergrund. Dann frage ich mich also ob dies die Lösung von allem ist? Oder ist es eine Illusion und sehr gefährlich da ich meine "Probleme" damit nur kurzzeitig überstrahle und spätestens nach 2 Wochen in einer Beziehung wieder der unglückliche Typ bin aber diesmal noch eine Bindung eingegangen bin?


    bel
    Ich bin eigentlich garnicht gesellig, war ich noch nie. Ich mag es noch mit einem anderen Menschen zusammen, sobald wir aber zu dritt oder mehr sind sehe ich mich außen vor und klinke mich aus. Neuen Menschen bin ich eher skeptisch und distanziert.
    Es ist wohl wirklich eine Angst vor Ablehnung. Ich weiß aber auch das ich eigentlich ein total lieber und netter Kerl bin und echt bei allen gut ankomme. Dennoch bin ich selbst ablehnend und öffne mich kaum um eben von 1.000 Leuten nicht bei dem einen zu erleben, dass er mich ablehnt. Warum wäre das für mich so schlimm deshalb zu 999 Menschen so abweisend zu sein? Wenn ich mir vornehme einfach offen und positiv zu sein, von mir zu erzählen.. da kriege ich direkt ein komisches Gefühl im Bauch. Das fühlt sich gefährlich an, naiv. Wo habe ich dieses Verhalten her?
    Wie kann man sowas trainieren, selbst bei Arbeitskollegen tue ich mich schwer zu erzählen was ich am Wochenende gemacht habe :(
    Ich schaue deshalb gerne so Kitsch-TV wie Frauentausch, Bigbrother weil ich am Anfang immer denke meine Güte was für Asis ;) Und wenn man die kennenlerne, versteht man sie zumindest, kann nachvollziehen WARUM sie so reden, so handeln. Ich übe da also mehr NUR zu schauen, nicht direkt zu werten. In meinem Leben werte ich immer direkt alles negativ, gefährlich.
    "unerfüllte Erwartungen" sind also schwierig zu definieren. Denn wie soll ich eine Person finden wenn ich so eingestellt bin. Ok bei Frauen ist das anders. Da habe ich nicht so einen starken Schutzmechanismus. Da ist jedoch mein Respekt und mein Beschützerinstinkt so hoch, dass ich total unlocker mit denen bin.
    Man sieht, es gibt viele Baustellen und meine Motivation etwas zu ändern ist schwierig aufzubauen, deswegen würde ich gerne zumindest wissen WO ich langsam üben sollte. Mit Tugendhaftem Weg meinte ich einen Schritt nach dem anderen. Erstmal lernen sich Kollegen zu öffnen, dann fremden zu öffnen in einem normalen Rahmen. Dann mal mit Freunden ausgehen, Leute kennenlernen ohne direkt hin und weg zu sein, sich alles entwickeln lassen... mit untugendhaft meinte ich dem "Glück" auf die Sprünge helfen. Zu sagen, ach das sind keine echten Probleme die ich habe, ich bin halt so, Macken hat jeder.. ich suche mir direkt einen Partner! Ob das klappt weiß man natürlich nicht, aber darum ging es mir eben. Sollte man ein höheres Ziel anstreben und hoffen dass es vielleicht andere Dinge mit löst? Oder doch ganz kritisch schritt für schritt vorgehen..

  • Froschn:


    ...
    Dennoch merke ich, wenn ich mal doch jemanden kennenlerne, z.B. im Internet oder auf der Arbeit, wie sehr mich das (gerade weil ich solange einsam bin) beflügelt. Manchmal meine ich, dann gerät alles andere in den Hintergrund. Dann frage ich mich also ob dies die Lösung von allem ist? Oder ist es eine Illusion und sehr gefährlich da ich meine "Probleme" damit nur kurzzeitig überstrahle und spätestens nach 2 Wochen in einer Beziehung wieder der unglückliche Typ bin aber diesmal noch eine Bindung eingegangen bin?
    ...


    Ja, natürlich ist es eine Illusion, davon abhängig zu sein, beflügelt zu werden durch einen Partner. Es gibt eine Beflügelung, die von "Außentemperaturen" unabhängig ist. Diese gilt es zu finden, wenn man denn will. ;)
    Durch Meditation und Achtsamkeit erlebe ich diesen Zustand der Beflügelung seit Jahren und stelle fest, dass er sich in keiner Weise von dem üblichen Verliebtheitsgefühl unterscheidet. Diese innere Befindlichkeit macht jeden Partner überflüssig. Was nicht heißt, dass der von mir gewählte Ehemann dadurch einen Verlust erleidet. Nein er profitiert davon. :D
    _()_

  • Froschn:

    Wie kann man sowas trainieren, selbst bei Arbeitskollegen tue ich mich schwer zu erzählen was ich am Wochenende gemacht habe :(


    Das wiederum finde ich gut, denn - wie Du lesen kannst - hatte ich das gegenteilige Problem. Ich habe viel zu viel erzählt. Aber auch das macht nix. Wir lernen aus Beidem. ;)


    Zitat

    ... deswegen würde ich gerne zumindest wissen WO ich langsam üben sollte. Mit Tugendhaftem Weg meinte ich einen Schritt nach dem anderen. Erstmal lernen sich Kollegen zu öffnen, dann fremden zu öffnen in einem normalen Rahmen. Dann mal mit Freunden ausgehen, Leute kennenlernen ohne direkt hin und weg zu sein, sich alles entwickeln lassen... mit untugendhaft meinte ich dem "Glück" auf die Sprünge helfen. Zu sagen, ach das sind keine echten Probleme die ich habe, ich bin halt so, Macken hat jeder.. ich suche mir direkt einen Partner! Ob das klappt weiß man natürlich nicht, aber darum ging es mir eben. Sollte man ein höheres Ziel anstreben und hoffen dass es vielleicht andere Dinge mit löst? Oder doch ganz kritisch schritt für schritt vorgehen..


    Ich würde immer da beginnen, wo ich stehe. Dieses "ich muss so und so sein, damit das und das eintrifft" halte ich nicht für eine Tugend, sondern für einen Gesellschaftszwang.
    Ich würde Schritt für Schritt achtsam auf dem Weg vorangehen und schauen, was geschieht. Aus meiner Erfahrung geschieht genau das, was Dir entspricht. Desto liebevoller Du Dich selbst annimmst und nicht womöglich gewaltsam gegen Dich vorgehst - um Dich zu verbiegen, desto liebevoller ist auch Deine Ausstrahlung nach außen. So meine Sicht.
    _()_

  • Ich finde den Wahnsinn des Sichverliebens zulässig. Möge man nur eines bedenken: Die ewige Liebe, derer man sich zuweilen doch recht sicher ist, unterliegt eben auch der Vergänglichkeit (leider, sagt man, wenn man verliebt ist - zum Glück, wenn's einem ohne Verliebtsein besser geht).

  • @forschn


    Um es kurz zu machen. Eine Beziehung ist nicht dafür da Dich glücklich zu machen sondern bewusst. Wenn Du bewusster lebst, dann kommt das Glüch und die Zufriedenheit von ganz alleine und ist nicht mehr von einer äußeren Lebenssituation abhängig. Jede Beziehung ist eine Herausforderung und sie zwingt Dich bewusst zu leben. Aber wenn Du auch alleine einen bewussten entwicklungsweg gehst, dann kann auch ein Einsiedlerleben das richtige sein. Ich persönlich kenne beide Phasen wobei ich persönlich den einer Partnerschaft vorziehe. Vor allem wenn Dein Partner nicht auf dem selben spirtuellen Weg ist merkt man meist schnell wenn man sich in etwas verennt und jemand ohne Praxis sich vielleicht viel schneller entwicklet, weil man zu sehr an einem Konzept festhält und das Leben den natürlichen Schwung verliert.

  • karmahain:

    @forschn
    Um es kurz zu machen. Eine Beziehung ist nicht dafür da Dich glücklich zu machen sondern bewusst. Wenn Du bewusster lebst, dann kommt das Glüch und die Zufriedenheit von ganz alleine und ist nicht mehr von einer äußeren Lebenssituation abhängig. Jede Beziehung ist eine Herausforderung und sie zwingt Dich bewusst zu leben. Aber wenn Du auch alleine einen bewussten entwicklungsweg gehst, dann kann auch ein Einsiedlerleben das richtige sein. Ich persönlich kenne beide Phasen wobei ich persönlich den einer Partnerschaft vorziehe. Vor allem wenn Dein Partner nicht auf dem selben spirtuellen Weg ist merkt man meist schnell wenn man sich in etwas verennt und jemand ohne Praxis sich vielleicht viel schneller entwicklet, weil man zu sehr an einem Konzept festhält und das Leben den natürlichen Schwung verliert.


    Könnte aus Partner.de "Eine Beziehung richtig Leben" sein. 8)