Grund:Onyx9:Und warum wird es gepuscht ? Um dem Gefühl des steten Mangels und der steten Todesfurcht zu entkommen.
Das mag sein. Aber die Beziehung zwischen "Gefühl des steten Mangels und der steten Todesfurcht" und Obsession scheint doch recht komplexer und mehrdimensionaler Natur zu sein, wenn man z.B. politische oder religiöse Obsession ins Auge fasst. Wozu ein politisches irrationales Ziel erreichen wollen, selbst wenn es eine (fixe) Idee ist, die vermeintlich allen nützt ... wozu andere zu einem spirituellen Weg wie Buddhismus missionieren wollen ... wozu die fixe Idee kultivieren andere zur einer vorgestellten Befreiung führen zu wollen ... wozu eine religiöse Idee wie Nirvana oder Buddhaschaft wahnhaft kultivieren ... was soll das?
Steter Mangels und stete Todesfurcht ist das eine, das (verdrängte) Wissen, dass das Dasein sinnlos ist und der krampfhafte Versuch ihm Sinn geben zu wollen um Halt, einen Leitfaden, zu haben, das andere.
Der Besessene, egal welcher Coleur, ist besessen weil er "einem" Reiz ausgeliefert ist; eine Idee, ein Ziel reizt ihn, weil er sich davon Erfüllung erhofft.
Besessene empfinden ihr Leben nicht sinnlos, man kann aber immer einen Mangel an Selbstwertgefühl feststellen, eine innere Leere, die mit dem Verdrängen von Gefühlen einhergeht. Er hat keine Kontrolle über sein Bewusstsein, seinen Geist - von einem Erfahrenen kann man das aber nicht behaupten. Ein Erfahrener wird also nicht obsessiv sein, nicht süchtig. Es ist doch recht einfach festzustellen, ob jemand irregeleitet ist. Denn Weisheit - Mitgefühl - und Gleichmut strahlt ein Besessener nicht aus und kann es auch nicht vermitteln. Ein Besessener stellt den Gipfel an Gier und Hass dar, und verliert in mehr und mehr Lebensbereichen die Kontrolle, ähnlich einem Dikatator. Bestenfalls wird er als Kranker angesehen, was er ja auch ist. Sicher gibt es hier und da solche Leute und die Menschen verfallen ihnen ja auch. Alle Konzepte bergen den Anreiz sich ihrer zu bemächtigen. Aber Buddhismus ist eben kein Konzept, sondern eine Lehre der Erfahrung.