Bodhisattva

  • Ich habe auch nach Recherche im Net noch nicht genau verstanden, was ein Bodhisattva ist. Gibt es den in allen buddhistischen Schulen,oder ist das eine Besonderheit der Tibeter..?
    So wie ich es verstanden habe kehrt ein Bodhisattva immer in den Kreislauf der Wiedergeburten zurück um den Buddhismus zu lehren- also er geht nicht ins Nirvana ein..??
    Und war Siddharta Gautama auch ein Bodhisattva- und der Dalai Lama..?

  • Also Rasmus:


    Der Mensch ist siebenfältig, also:


    1. ÂTMA * ------------------- GEIST [leitend Gedankn durch alle]
    2. BUDDHI ------------------ Geist-Seele
    3. MANAS ------------------ BEWUSSTSEIN
    4. KÂMA- -------------------- Verlangen
    5. LINGA-S ----------------- ASTRAL
    6. PRÂNA ------------------- ÄTHERISCHE Lebenskraft
    7. STÛLA-S ---------------- PHYSISCH


    Trenne alle diese Grundsätze voneinander und du stirbst. Nicht so bei perfekten Menschen oder BUDDHAS. Ein BUDDHA ist jemand, der sein ganzes Sein verändert ins zweite Prinzip, nämlich BUDDHI, und schließlich zusammen mit Âtma als Âtma-Buddhi ins NIRVÂṆA verschwindet. Ein Mensch der BUDDHI [oder Liebe] ist, oder alle Dinge liebt, ist ein Buddha.
    Der Geist Teil eines solchen BUDDHA wird BODHISATTVA genannt.


    OM Patita

  • Nachtrag:


    Wenn also die Buddhisten ( oder die meisten ) sagen,als der Buddha starb ging er gleich ins NIRVÂṆA, so ist das nicht ganz richtig. Er, Buddha,ging lange vorher ins NIRVÂṆA . Der Mensch von dem sie reden und der lehrte,ist [und war] der Bodhisattva. Und als ER starb, verschwand der physische Körper und der BODHISATTVA verwandelt sich in ein NIRMÂṆAKÂYA.


    Om Patita

  • des „Alle Wünsche erfüllenden Juwels der edlen Lehre,dem kostbaren Schmuck der Befreiung“


    [SORRY BAMBUS, ABER AUS EINEM MIR UNBEKANNTEM GRUND LIEß DIE PDF SICH NICHT ANDERS VERLINKEN :idea: ENTSCHULDIGE BITTE]


    Synonyme [für den Begriff „Potential“]
    Familie, Same, elementare Natur (Veranlagung) und eigentliches Wesen.
    Was ist die elementare Natur von Feuer? Es ist heiß und brennt.
    Ebenso ist das Potential, der Same, die elementare Natur oder das eigentliche Wesen des Geistes die Buddhanatur (Sugatagarbha).
    Begründung, warum diese Familie den anderen überlegen ist:
    Die Potentiale von Hörern und Selbsterwachten werden als geringer eingestuft, weil bei ihrer völligen Entfaltung nur die Schleier emotionaler Verblendung völlig gereinigt werden.
    Das Potential des großen Fahrzeugs wird deshalb als höher eingestuft, weil seine völlige Entfaltung zur vollständigen Reinigung beider Arten von Schleiern führt.
    Die beiden Schleier sind Gewahrseinsschleier und Gefühlsschleier.


    Die Erscheinungsformen des Potentials sind das erwachte und das nicht erwachte Potential.
    Bei erwachtem Potential „wurde die Frucht in korrekter Weise hervorgebracht“ und die Anzeichen sind sichtbar.
    Bei nicht erwachtem [latentem] Potential hingegen „wurde die Frucht noch nicht in korrekter Weise hervorgebracht“ und von daher sind auch keine entsprechenden Anzeichen sichtbar.
    Dabei gibt es vier hinderliche Bedingungen:


    Zitat

    - in unfreien Umständen geboren zu werden,
    - keine ausreichende Neigung [zu heilsamem Tun] entwickelt zu haben,
    - [in Sichtweise und Handeln] einem verkehrten Weg zu folgen und
    - durch Schleier verdunkelt zu sein.


    Es gibt zwei günstige Bedingungen:
    Die äußere, von anderen abhängige Bedingung ist, dass die edle Lehre unterrichtet wird, und die innere Bedingung ist, die richtige Geisteshaltung zu haben, d.h. den Geist vertrauensvoll dem Heilsamem zuzuwenden und dergleichen.
    Zu den Merkmalen dieses Potentials lesen wir im Zehn Dharma Sutra:


    Das Potential höher gesinnter Bodhisattvas ist an seinen Merkmalen zu erkennen,
    so, wie sich von Rauch auf Feuer und von Wasservögeln auf Wasser schließen lässt.


    Rauch ist Anzeichen und Merkmal für das Vorhandensein von Feuer.
    Enten sind Anzeichen und Merkmal für das Vorhandensein von Wasser.
    In gleicher Weise ist es das Merkmal von Bodhisattvas, dass sie, ohne sich auf „Gegenmittel“ [d.h. auf Praxismethoden] zu stützen, von Natur aus sanft in ihrem Verhalten und in ihrer Rede sind.
    Ihre Geisteshaltung ist nur selten unaufrichtig, sie empfinden Liebe für die Wesen und haben eine reine Einstellung. :arrow:


    Lebt lange & in Frieden


    _()_ Nomad

  • Leitfaden für die Lebensweise eines Bodhisattvas


    KAPITEL 7 : SICH AUF BEMÜHEN VERLASSEN


    »(24) Buddha aber, der Höchste Arzt, wendet keine
    Gewöhnlichen Heilverfahren wie diese an;
    Im Gegenteil, er verwendet ausgesprochen sanfte Methoden,
    Um all die großen Krankheiten der Verblendungen zu beseitigen.

    (25) Zu Beginn ermutigt uns Buddha, der Lehrer,
    Geben von Dingen wie Nahrung zu praktizieren.
    Später, wenn wir uns daran gewöhnt haben,
    Können wir allmählich lernen, unser eigenes Fleisch zu geben.

    (26) Wenn wir schließlich einen Geist erzeugen,
    Der unseren Körper genau wie gekochtes Gemüse betrachtet,
    Welche Unannehmlichkeiten sollten wir spüren,
    Wenn wir unser Fleisch weggeben?

    (27) Der Bodhisattva hat Untugenden aufgegeben und erfährt daher kein körperliches Leiden;
    Und weil er Leerheit ganz klar realisiert, erfährt er kein geistiges Leiden.
    Wir, im Gegensatz dazu, werden von Vorstellungen,Ideen, Konzepten geplagt,
    Und unser Körper und Geist wird durch nicht-tugendhafte negative Handlungen
    verletzt.

    (28) Aufgrund seiner Verdienste erfährt der Bodhisattva körperliches gesund sein
    Und aufgrund seiner Weisheit geistige Freude;
    Selbst wenn dieser Mitfühlende zum Wohle anderer in Samsara weilt,
    Wie könnte er daher je traurig beunruhigt werden?

    (29) Kraft seines Bodhicitta
    Reinigte er alle seine frühere Nichttugend;
    Und weil er riesige Ansammlungen von Verdiensten und Weisheit anhäuft,
    Heißt es, er übertreffe die Hörer.


    (30) Der Bodhisattva hat das Roß des Bodhicittas bestiegen,
    Das geistige Entmutigung und körperliche Müdigkeit vertreibt,
    Und reist auf dem Pfad von Freude zu Freude.
    Wie Könnte dieser je entmutigt sein?

    (31) Die vier Kräfte, die uns bei der Arbeit zum Wohle anderer helfen,
    Sind die Kraft des Bestrebens, des Selbstvertrauens, der Freude und des Maß haltens.
    Die Kraft des Bestrebens wird erzeugt, indem man die Vorteile von tugendhaften Handlungen bedenkt
    Und Abneigung vor dem Kreislauf des Leidens der zyklischen Existenz erzeugt.
    «
    Shantideva


    Lebt lange & in Frieden


    _()_ Nomad

  • Ich glaub ja nicht daran, dass Erleuchtung mit Zauberkräften verbunden ist, sondern einfach nur die Fähigkeit ist, das Funktionieren des Geistes durchschaut zu haben und mit fortschreitender Übung ein immer stabilerer Zustand erreichbar werden kann. Ein Dauer-Samadhi wäre vielleicht so was wie eine Dauersitzung in Meditation, aber das bringt ja niemandem was, auch wenn es für den Sitzenden noch so schön ist. Ein Bodhisattva verzichtet vielleicht auf dieses Rumhocken und ist lieber unterwegs um anderen hilfreich beizustehen.


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:

    ... Ein Dauer-Samadhi wäre vielleicht so was wie eine Dauersitzung in Meditation, aber das bringt ja niemandem was, auch wenn es für den Sitzenden noch so schön ist. Ein Bodhisattva verzichtet vielleicht auf dieses Rumhocken und ist lieber unterwegs um anderen hilfreich beizustehen....


    Also, soweit ich das hier lerne, gibt es keinen Unterschied zwischen Meditation im Sitzen oder im Alltag. Man muss nicht sitzen, um zu praktizieren (wenn es auch doch hilfreich ist).
    Den anderen wirklich effektiv helfen zu können, ist ohne Verwirklichung nicht möglich. Man kann ja niemandem den Weg raus zeigen, wenn man selber drin steckt.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Ne, ist es ja auch nicht. "Praktizieren" heißt das doch.
    Aber wenn ich das richtig verstanden habe als ich die Gelübde genommen habe, denkt ein Bodhisattva nicht nur an sich und seine Befreiung. Seine Befreiung dient nicht ihm, sondern allen und auf diesen Punkt konzentriert er sich, wenngleich auch die eigene Befreiung als "Hilfsmittel" im Vordergrund steht, so wie ein Lehrer erst mal selbst lernen muss, bevor er unterrichtet. Flapsig ausgedrückt bedenkt er stets: "Ich mach das nicht nur für mich." Und er ist sich dessen bewusst, dass er sich untrennbar in einem Beziehungsgeflecht bewegt.


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Zitat

    Man muss nicht sitzen, um zu praktizieren (wenn es auch doch hilfreich ist).


    Somit ist es also legitim im Liegen zu meditieren..?

  • Zitat

    Somit ist es also legitim im Liegen zu meditieren..?


    Legitim? :grinsen:


    Du kannst auch in der Badewanne meditieren, auf dem Fahrrad oder auf der Seite liegend, wenn du hochschwanger bist.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Zitat

    Du kannst auch in der Badewanne meditieren, auf dem Fahrrad oder auf der Seite liegend, wenn du hochschwanger bist.


    Das ist gut zu wissen..! ;)

  • und es geht, vor 2 Monaten habe ich mich noch gefragt wie das funktionieren soll beim Fahrradfahren (zumal wenn man wie ich Tempo macht, 60 km jeden Tag zu Arbeit und zurück), gestern ist es mir das erste Mal gelungen .... mit Visualisierung :D

    Halte dich an die Belehrungen, nicht an die Lehrer. Halte dich an die Bedeutung, nicht an die Worte.
    Halte dich an die Tiefe, nicht an die Oberfläche. Halte dich an die Weisheit, nicht an die Konzepte. (Sharmapa)

  • Ruhen in der wahren Natur des Geistes Übungen zur Entwicklung von geistiger Stabilität (Shamatha) mit einem Ausblick auf intuitive Einsicht (Vipashyana) gemäß der Mahamudra-Tradition im Paramita-Projekt Bonn


    »Deshalb stellt das bloße Sitzen in einer geeigneten Körperhaltung bereits die Hälfte der Praxis dar, wie ein japanischer Zen-Spruch es ausdrückt:


    Eine gute Körperhaltung ist die halbe Erleuchtung.


    Die andere Hälfte ist jedoch noch ein gutes Stück Weg. Ein weiterer Aspekt der Körperhaltung ist, dass wir in dieser Position die Achtsamkeit zum Körper bringen.
    Der Körper ist das Solideste und Deutlichste an uns. Wir beginnen die Betrachtung des eigenen Wesens,das aus Körper und Geist besteht, beim Körper, so als würden wir mit einer inneren Lampe den eigenen Körper beleuchten. Das kann zunächst ein Wahrnehmen des ganzen Körpers sein, dann des Körpergewichts, der Körperkonturen und der Teile des Körpers.
    Es kann um körperliche Empfindungen gehen. Ebenso kann man den eigenen Körper durchwandern, so als würde man sich in ihm umschauen.
    Die Elemente, aus denen der Körper zusammengesetzt ist, können betrachtet werden:
    Erde in allem Grobstofflichen, Wasser in allem Flüssigen, Feuer in der Körperwärme und Energie, Luft in der Atmung und der Raum, in denHohlräumen, die alle Bewegung ermöglichen.
    « :arrow: siehe bzw. lese: pdf


    Lebt lange & in Frieden


    _()_ Nomad

  • Rasmuss:

    Ich habe auch nach Recherche im Net noch nicht genau verstanden, was ein Bodhisattva ist. Gibt es den in allen buddhistischen Schulen,oder ist das eine Besonderheit der Tibeter..?
    So wie ich es verstanden habe kehrt ein Bodhisattva immer in den Kreislauf der Wiedergeburten zurück um den Buddhismus zu lehren- also er geht nicht ins Nirvana ein..??
    Und war Siddharta Gautama auch ein Bodhisattva- und der Dalai Lama..?


    Ein Bodhisattva ist jemand, der zum Wohle aller Wesen anstrebt ein Buddha zu werden.
    Der Mahayana, der die Grundlage ist für Zen und tibetischen Buddhismus ist, hat dies als Ziel der Praxis formuliert,
    während im Theravada normalerweise der direkte Weg zur eigenen Befreiung angestrebt wird.
    Siddharta Gautama war ein Bodhisattva, bevor er der Buddha wurde und der Dalai Lama wird von einigen als
    Bodhisattva angesehen.
    _()_ ekkhi