Beiträge von Stawrogin

    Ja, das ist wohl das Nibbana zu Lebzeiten. Mich interessiert aber, wie Nibbana nach dem Tode des Körpers "aussieht" eines Menschen der eben das Dasein - gemeistert hat, wie es wohl Paul Debes sagen würde.

    Hmm, man würde aber schon gerne wissen wohin der Zug fährt und was an diesem Ort einen erwartet oder sollte da einfach das Vertrauen ins Buddha-Dhamma ausreichen? Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, wie mancher sein komplettes Leben radikal ändert, mit abrasierten Augenbrauen irgendwo bei 40 Grad im Dschungel einem Lehrer die Füße wäscht ohne wirklich zu wissen, was ihn erwartet. Natürlich, sind das Ego-Probleme, eben das "Haben-Wollen", eben die Gier und natürlich könnte man jetzt auch das Culamalunkya Sutta erwähnen, das aufzeigt das Spekulative (Metaphysische) Ansichten eben nicht zur Befreiung vom Dukkha führen, dazu gehört wohl auch sich Vorstellungen über das Nibbana zu machen, aber trotz all dem, müsste es doch zumindest Pfeiler geben die irgendwie das Nicht-Dingliche so umschreiben könnten, das es schlussendlich doch noch zu einer ungefähren Ahnung führen könnte, sonst ist es doch einfach zu viel verlangt, sein Leben dem Buddha-Dhamma zu widmen, wenn man nicht einmal weiß, wofür. Jetzt natürlich alles überspitzt dargestellt. :)

    Um ehrlich zu sein, verstehe ich immer noch nicht konkret was Nibbana bzw. Nirwana im endgültigem Sinne bedeutet, wenn der Tod eintritt.

    Folgendes könnte man als Stichpunkte erwähnen, was einem Arahant bereits zu Lebzeiten widerfährt:


    1. Die fatale Auslöschung der "Drei Geistesgifte": Gier, Hass und Verblendung.

    2. Durch Punkt 1 die logische Schlussfolgerung: Das eine absolute Leid-Freiheit eintritt, zu Lebenszeiten. Jegliche Anhaftung an alle Daseins-Faktoren sind abgefallen und somit das Rad der Wiedergeburten im Samsara zum endgültigem stoppen gebracht.


    Nun, was aber kommt danach, wenn solch ein "Arahant" stirbt? Die Antwort lautet: Nibbana. Was aber ist nun Nibbana? Folgendes steht im Pali-Kanon:

    Zitat

    Wahrlich, ihr Mönche, dies ist der Friede, dies das Erhabene, nämlich das Zuruhekommen aller Karmabildung, Loslösung von allen Daseinssubstraten, Versiegung des Begehrens, die Aufhebung, die Erlöschung, das Nirwahn.« (A.III.32).


    Zitat

    Von der Gier getrieben, ihr Mönche, durch Haß erbost, durch Verblendung betört und überwältigt, im Geiste gefesselt, sinnt man auf eigenen Schaden, sinnt man auf fremden Schaden, sinnt auf beiderseitigen Schaden, erfährt man geistige Qual und Trübsal. Sind aber Gier, Haß und Verblendung verschwunden, so sinnt man weder auf eigenen Schaden, noch auf fremden Schaden, noch auf beiderseitigen Schaden und empfindet keine geistige Qual und Trübsal. Auf diese Weise ist das Nirwahn an keine Zeit gebunden, bereits bei Lebzeiten erkennbar, einladend, anziehend und dem Weisen verständlich.« (A.III.56).


    Zitat

    »Es gibt, ihr Mönche, ein Bereich, wo weder Festes noch Flüssiges ist, weder Hitze noch Bewegung, weder diese Welt noch jene Welt, weder Sonne noch Mond. Das, ihr Mönche, nenne ich weder ein Kommen, noch ein Gehen, noch ein Stillestehen, weder ein Geborenwerden, noch ein Sterben. Es ist ohne jede Grundlage, ohne Entwicklung, ohne Stützpunkt: das eben ist das Ende des Leidens.« (Ud.VIII.3).


    Schlussfolgernd kann man folgendes über das Nibbana sagen:


    1. Es ist an keine Zeit gebunden

    2. Weder Fest, flüssig oder heiß

    3. Es hat keine Bewegung

    4. Es ist weder unsere Welt noch eine andere

    5. Es ist ohne jede Grundlage, ohne Entwicklung, ohne einen Stützpunkt.
    6. Kein Kommen, Kein Gehen, Kein Stillstehen und eben kein Geboren werden.

    7. Das absolute Ende allen Leids.


    Wenn man logisch über das Nibbana reden will, läuft man gegen eine Wand. Denn Nibbana scheint kein Ort zu sein, noch überhaupt irgendwelche Eigenschaften zu besitzen. Es hat weder Zeit noch Bewegung. Was ist dann das? Ist es dann so, wie wenn Materialistisch denkende Menschen sich denn Tod vorstellen? Eben das absolute Nichts? Oder existiert da doch etwas? Wie unendliche Glückseligkeit, was aber paradox wäre, denn wie kann unendliche Glückseligkeit existieren ohne einen Ort, der überhaupt erst erlaubt das sich "Zustände" bilden können?

    Ich bin schon gespannt auf eure Gedankengänge, was nun Nibbana nach dem Tode eines Verwirklichten sein könnte.

    Interessanter Text, IkkyuSan, hast du mal was von einem koreanischem Philosophen Byung-Chul Han gelesen? Ich empfehle immer gerne sein Buch: Müdigkeitsgesellschaft, wo auf die Faktoren der Umwelt und der Auswirkungen der Technologie auf die Sozialität aufgezeigt werden in einer sehr authentischen weise, sehr netter Aufsatz. Oder hast du mal was von Jean Baudrillard gelesen? Ich fand ihn für mich zu schwer, so wie auch die meisten anderen "Poststrukturalisten" aber der Kerngedanke der Auflösung INS Digitale der Gesellschaft war interessant, oder als er beschreibt wie die Gegenstände in unseren Zimmer zwar immer kleiner und minimalistischer werden, aber uns um so mehr dominieren werden, vor-allem auch die Gedanken zu seinem Begriff "Simulacra" wo man nicht mehr wirklich weiß was nun real ist und was nicht, das fängt heute mit "Fake-News" an und schreitet langsam in VR-Brillen über wo die Emersion deutlich mehr schon das "Private" des Menschen kolonialisiert, ich bin auch wirklich gespannt, wohin das alles noch sich bewegen wird. Ich mein, mir ist kürzlich aufgefallen als ich mit einem Freund in einem Museum war, das wir bei Malerei uns gegenseitig immer damit konfrontiert haben, ob es nun Digital oder Analog ist und ob die Farbe nun imitiert wird als Farbe oder nicht und schlussendlich, warum ist gedruckte Farbe aus dem Drucker weniger "echt" als nicht gedruckte Farbe. Also um was geht es wirklich bzw. wovor haben wir denn Angst?

    Ja, ich kenne das auch von mir, vor einem halben Jahr, hatte ich ähnliche Entscheidungsprobleme, welche "Methode" nun die bessere sei, die Threads kannst du im Theravada Bereich noch finden. Nun mein Tipp:


    Achte doch genau um was in einer Meditation geht. Es geht eigentlich nur um Achtsamkeit, Achtsamkeit auf deinen Atem, deinen Körper, deiner Gefühle, deiner Gedanken usw. Also alles was bedingt auftaucht und wieder vergeht. Ob du nun diese auftauchenden und abtauchenden Phänomene "labelst" wie es Mahasi vorschlägt oder einen Bodyscan durchführst wie es Goenka vorschlägt oder überhaupt nichts weiter machst als nur deinen Atem zu betrachten und alle anderen Phänomene die aufkommen bemerkst und wieder loslässt wie es die Waldtradition macht, spielt im Kerne eigentlich keine Rolle, denn es geht nur um die Achtsamkeit/Gewahr-werden über dein/das SEIN und die Registration der Phänomene die eben an Ursache und Wirkung gebunden sind zu erkennen. Welche Methode zu dir am meisten passt, musst du selber rausfinden. Ich finde für mich die am wirkungsvollste, Ajahn Chas "Methode ohne Methode". Einfach denn Atem zu beobachten, denn Geist sammeln und alles was auftaucht, ob Angst, Freude, Schmerz, Jucken, Fantasien wird einfach nur registriert und beobachtet in seiner Natur die immer nur entweder aufkommt oder vergeht und anschließend dann wieder zurück zum Atemobjekt. Für mich ist es die natürlichste Methode, für denn anderen kann es Labeln von Mahasi sein. Probiere es einfach aus. Am ende laufen sie alle ins gleiche raus, nämlich WIE Leid entsteht und WIE Leid vergeht und die daraus resultierende Befreiung. Ich wünsche dir alles gute.


    Edit: Empfehlenswerter Audio-Vortrag vom deutschen Theravada Kloster Muttodaya, vom Ehrwürdigen Ajahn Mettiko:


    Wie lehrt der Buddha Meditation?

    https://muttodaya.org/de/mutto…%20Meditation_Mettiko.mp3

    Lies doch einfach mal im Pali-Kanon nach, wie es schon davor dir geraten wurde, hier sind die zwei wichtigsten Sutten über die Übung der Achtsamkeit:

    Die Grundlagen der Achtsamkeit - Satipatthāna Sutta:
    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m010z.html

    Achtsamkeit auf den Atem - Ānāpānasati Sutta:

    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m118z.html
    -


    Ergänzend dazu, würde ich dir ans Herz legen, Bhikkhu Analayos Abhandlung über das Satipatthana Sutta zu lesen, falls dich interessiert was nun genau Buddha meinte mit dieser Lehrrede, diese findest du hier:


    https://www.buddhismuskunde.un…n/analayo/direkte-weg.pdf


    Meiner Meinung nach, reicht eine ernsthafte Auseinandersetzung mit diesem Material um dann das "richtige" zu praktizieren, ob es nun Mahasi, Goenka oder die "Methodenlose Methode" der Thailändischen Waldtradition ist, all diese haben es gemein, das sie sich immer (mindestens) auf diese zwei Sutten berufen. Nach der Beschäftigung damit, kannst du dann entscheiden, welche für dich am praktischsten umzusetzen ist und welche dem Original am nächsten steht.

    drosterman:

    Der authentische Buddhismus ist das was Buddha gelehrt hat. Leider können wir nicht wissen was Buddha gelehrt hat.


    Die chinesischen Āgamas und der Palikanon, sind nahezu identisch in ihren Sutren, ich habe mal gehört die Agamas seien aber eher blumiger geschrieben bzw lyrischer. Aber das bedeutet nur, das auf zwei verschiedenen Länder die so weit von einander entfernt waren und keinerlei Beziehung pflegten, das südliche Sri-Lanka und China, dennoch fast das gleiche Ergebnis vorliegt, das ist schon beachtlich und lässt auf die Richtigkeit und nicht verfälschtheit der Lehre schließen.

    Cfant:

    Tatsächlich regt sich meine Verlobte bei solchen Anlässen (gerade Handwerker hatten wir zuletzt immer wieder Ärger) furchtbar auf. Ich bleibe da echt gelassen (was sie noch mehr aufregt ;) ).
    Das liegt an meiner sehr ausgeprägten Angst vorm Sterben (hatte ich schon als Kind). Das bereitet mir zwar einerseits öfters mal Bauchschmerzen, hat in mir aber seit ich denken kann ein starkes Bewusstsein der Vergänglichkeit verankert. Ich KANN mich über viele Sachen gar nicht aufregen. Auto kaputt? So isses halt. Handerwerker kommt nicht? Shit happens.
    Einfach weil ich immer dran denken muss: Ich kann morgen auf dem Sterbebett liegen, dann ist mir das sowas von egal. Und 5 Sekunden nach meinem Tod sowieso. :grinsen:


    Wie gesagt, hat Vor- und Nachteile. Angst einerseits, Gelassenheit bei allem Nicht-Existentiellen andererseits. Und zum Buddhismus hat's mich auch geführt. :)


    Resümee: Für mich funktioniert es gut, in ärgerlichen Situationen die eigene Vergänglichkeit bewusst zu machen.


    Geht mir eins zu eins auch so :) Wobei ich so einiges meiner Gleichgültigkeit zuspreche, die resultiert ist aus der "Erkenntnis" das alles dem Verfall unterworfen ist, und diese Gleichgültigkeit ist ja eher die negative Seite des Gleichmuts, also eher im Hass zu Hause ist wie in Hasslosigkeit und der Akzeptanz der Dinge.

    Übt sich jemand in dieser Kontemplation, bei der man systematisch alle Zweiunddreißig Körperteile betrachtet? Wenn ja, wie geht ihr vor? Und was genau soll das bewirken?


    Mehr zu dieser Kontemplation:


    http://www.palikanon.de/diverses/satipatthana/satikom02d.htm


    Hier ist eine Anleitung vom Ehrwürdigem Taungpulu Sayadaw, die gepostet wurde von einem alten Nutzer dieses Forums, Pamokkha.


    https://de.scribd.com/document…le-nach-Taungpulu-Sayadaw


    Im obigen Text wird diese Seite noch als Hilfe zur Visualisierung angegeben:


    http://32parts.com

    Mir ist folgendes aufgefallen: Ich sitze auf dem Kissen nun gut 3/4 Jahr, angefangen habe ich damals mit 10 Minuten am Tag, bin ich jetzt bei 25-30 Minuten. "Einsichten" sind auch schon aufgeblitzt der sich stets vergänglichen Formierungen der Gefühle (Vedana) und ihrer Eigenschaft der Leidhaftigkeit (Dukkha). Auch wird die Praxis zunehmend stabiler, tiefer und ruhiger, Probleme wie einschlafende Beine sind auch gelöst. Doch es gibt immer wieder diese Tage, als sei mit einem Pusten die ganze Erfahrung die man in der Meditation gemacht hat, wie weggeblasen, damit meine ich, das man sich wie gewohnt auf das Kissen setzt und es überfliegen einen über die knapp halbe Stunde alle möglichen Gedanken und Empfindungen, die Beine brennen oder stechen, die Brust ist verengt usw. Der Unterschied ist der mir nun klar wurde ist folgender: Bei guter Meditation wird man sich dessen einfach bewusst und z.B Empfindungen nur beobachtet ohne sich mit ihnen zu identifizieren, wo bei schlechter man an/in ihnen verloren geht.


    Nun ist diese Aussage in einem buddhistischem Forum natürlich eine Binsenweisheit, mir geht es nun um eine Untersuchung, wieso man manchmal in der Meditation genau in denn Anfangs-Status teleportiert wird, als man noch begonnen hat und sich mit diesen "Anfänger" Problemen herumschlug und an anderen Tagen nicht, da stellt sich Samadhi schon nach mehreren Minuten ein. Was passiert UNTER dem Tag das es diese Auswirkungen auf die Meditation hat? Soweit ich es verstanden habe, sind es oft die Verunreinigungen, sogenannte "Kilesas", also unbewusste Verstrickungen in unheilsamen Dingen und diese dann denn Geist "vernebeln" das sich dann in der Meditation eben erleben lässt. Doch, wie passiert das alles genau? Oder stecken da vielleicht ganz andere und banale Hintergründe dahinter, wie ein Problem mit der Freundin und der verschüttelte Kaffee auf das neue Hemd?


    Void, Danke für deine Gedanken, macht natürlich alles Sinn. :)
    Allerdings, frage ich mich dennoch gerade, was daran falsch sein soll, wenn man für sich entscheidet für sich selbst zu üben und für sich selbst die Befreiung zu erlangen? Schließlich kann niemand das einem abnehmen. Oder liegt das Problem im Wort "Selbst" und "sICH" ? also schon in der Grundannahme einer bestehender Persönlichkeit(Selbst) die sICH vom Leid befreien will? Das ist natürlich aus der Absoluten Sicht nach Buddhistischer Lehre (Anatta) ein Widerspruch in sich, denn wie kann ein Ich sich vom Ich befreien bzw WILL das Ich sich von einem Ich befreien. Aber aus der profanen Sicht ergibt das durchaus Sinn, das man sich vom leiden befreien will, also das man überhaupt etwas will und auch das so ausübt, Rechte Anstrengung (sammā-vāyāma). Oder etwa nicht?


    Zum Bodhisattva Ideal fällt mir grade was schönes ein was Muho mal ungefähr so gesagt hatte, er meinte, in dem Moment in dem man aufrichtig strebt für alle Wesen da zu sein und ihnen zu helfen, rottet sich das Ego aus und somit auch das Leid. Also ist es im Grunde ein "Trick", wobei wenn Mitgefühl ernsthaft ausgeübt wird, ist es ja kein Trick sondern eine tatsächliche Eigenschaft.


    Edit:
    Was ich noch sagen wollte und es vergessen habe ist, das ich kürzlich eine Geschichte las, das Ajahn Sumedho vor seiner Ankunft bei Ajahn Chah, in China nach Chan Regeln Meditation praktiziert hat, und als er zu Ajahn Chah kam und ihm seine Praxis schilderte meinte dieser, "Ui, Super, mach genauso weiter" Die nächsten Jahre meditierte Ajahn Sumedho genau in diesem "Mahayana" Stil weiter in einer "Theravadin-Einrichtung" oder genauso eine Geschichte, als jemand in denn 80er oder 90er in das Kloster "Amaravati" in England zum Kennenlernen der Buddha-Lehre kam, drückte ihm einer der bekannteren Mönche das Buch "Zen Geist, Anfänger Geist" in die Hände und meinte: Das ist so ziemlich genau das was wir hier machen, Theravada Literatur ist einfach zu trocken für denn Einstieg.


    Genau hier, erleben wir einfach doch, wie schlussendlich es egal ist ob Mahayana oder Theravada, ob Bodhisattva oder Arahant, es ist wie du es geschrieben hast Void:
    Letzendich gibt es nur vollständige Befreiung jenseits von Kategorisierungen.

    verrückter-narr:


    Danke für die Links.


    Moosgarten:


    Du wußtest noch nicht, dass man im Zen keinen wesentlichen Unterschied zwischen Buddha, Bodhisattva, Arahant und auch dem gewöhnlich Übenden macht? Das sind alles nur Aspekte.


    Ich habe es mir aber schon denken können.


    void:


    Als der Buddhismus nach China kam, hatte er zunächst große Probleme, weil das ganze Ideal der Entsagung in China nicht als etwas Positives aufgefasst wurde sondern als etwas, was Menschen davon abhielt ihre Pflicht gegenüber Ahnen, Gesellschaft, Staat und Familie zu tun. In China wird Weltflucht nicht geachtet und der Weise ist derjenige, der in einem harmonische Gleichgewicht mit der Welt steht. Ich kann mir vorstellen, dass diejenigen Schulen, die größere Betonung des Ziel der Arahantschaft gesetzt haben, sich in China nicht druchsetzen konnten.


    Das ist mal eine sehr interessante Information bzw. Überlegung. Danke Void. Nur würde mich immer noch interessieren, was sich in der Praxis aber auch in Riten ändern würde, wenn es ein Ideal wäre ein Arahant zu werden und nicht ein Bodhisattva.


    IkkyuSan:

    Ein Arahant ist nur ein gewöhnlicher Mensch.
    Der gewöhnliche Mensch ist nicht gewöhnlich.
    Wohnungen gibt es viele -
    die Mieter sind immer gleich.


    Ob Arahants gewöhnliche oder nicht gewöhnliche Menschen sind, war halt nicht die Frage.

    jianwang:

    Jeder, der "praktiziert".


    Schon der Gedanke an "gut" oder "nicht so gut" führt Dich vom Weg herunter.


    _()_


    Es gibt Heilsames und Unheilsames. Wenn es diese dualistische Unterscheidung nicht gäbe, wärst du nicht auf dem "Buddha-Weg" was auch immer du darunter verstehst.

    accinca:


    Ein Brahmane sieht da keinen Unterschied - ist doch klar.
    Für jemand der darin keinen Unterschied erkennt gibt es auch keinen.
    Es gibt ganz sicher auch Christen die zwischen ihrem
    höchsten Ziel und Brahman auch keinen Unterschied sehen.


    OFFTOPIC:

    Was ich immer dich mal fragen wollte, lieber Accinca, es mich aber irgendwie nicht traute weil es "böse" rüberkommen könnte, wieso schreibst du eigentlich immer im Vers?

    Ich beschäftige mich mit dem Thema schon ein wenig länger, und grob gesagt gibt es in denn Philosophischen Debatten zwei Lager: Die Materialisten die das Bewusstsein als eine art Illusion die durch das Gehirn verursacht wird, zurückführen und die (radikalsten) Panpsychisten, die das materialistische Weltbild als veraltet betrachten weil sie eben das Bewusstsein nicht erklären kann, als Beispiel: Der Geschmack der Schokolade sich nicht im Gehirn verorten lässt bzw schon, auf rot-markierten Flecken in einem Hirnscan doch dieser sagt wenig über die subjektive Erfahrung aus die wir machen beim essen der Schokolade, es sagt eben über das WESEN des Geschmacks rein nichts. Die Panpsychisten gehen das aus, das der Geist in allem sein muss, also als eine Art Naturgesetz, mit ziemlich guten Argumenten, wie ich finde, hier ein paar Videos:


    The Metaphysics of Panpsychism (2016):
    https://www.youtube.com/watch?v=6Uy5-mOGgC8



    Das verdeutlicht nochmal genau das Dilemma mit der subjektiven Wahrnehmung
    Thomas Nagel, What Is It Like to Be a Bat?
    https://www.youtube.com/watch?v=LTDvoXLX_VE



    Es ist in Wirklichkeit zur Zeit eine sehr große Debatte, die allerdings eher in denn USA stattfindet, ob das alles was je bringen wird, werden wir ja vielleicht noch sehen.




    LG

    void:

    Was ist, wenn du dich beim Atmen statt auf den Mund auf das Heben und Senken des Bauch konzentriest?


    Also ich konzentriere mich auf denn Nasenflügel Bereich. Ich konnte allerdings merken, das sobald ich durch denn Körper manchmal zur Abwechslung fahre, also so eine art Body-Scan mache oder allgemein auf die Empfindungen des Körpers oder auch auf die Emotionen achte, das schlucken sich reduziert. Tatsächlich könnte ich es mit der Bauchdecke mal ausprobieren, danke für denn Tipp.
    Ich denke allerdings, das es eher das Ergebnis vom Geist ist bzw vom denken allgemein.


    Losang Lamo:

    Ich hab keine Ahnung davon.


    Ich kenne mich nur mit eigenen ähnlichen Phänomenen aus und halte sowas für Reinigungsprozesse. Die Meditation löst tiefsitzende Stresse und das kann sich dann körperlich äußern. Toll wäre, wenn Du (D)einen Lehrer fragen könntest.
    Wenn ich Halssachen habe, hängt es mit Kommunikation zusammen - bei mir. Bei Dir ist es vielleicht ganz was anderes. Vielleicht hat es mit dem Kehlchakra zu tun, das mit der Rede verbunden ist - oder es gibt irgendwas, woran Du schwer zu schlucken hast.
    Wenn es mein Problem wäre, würde ich versuchen, mit sanfter Intelligenz die Meditation regelmäßig fortzuführen. Man ist ja wie ein scheues Pferd, auf das man selbst beruhigend einwirken muss. Deshalb finde ich übermäßige Strenge mit sich selbst falsch: nicht stocksteif weitermachen, sondern variieren irgendwie. Damit umgehen. Dies und das probieren - ganz ruhig.
    Bei mir löst sich sowas manchmal, wenn ich mal eine Zeitlang mehr anstatt weniger praktiziere.


    Wenn Du selber keinen Weg findest, würde ich mir Rat bei einem guten Meditationsmeister holen.


    Danke auch für diese Überlegung. Tatsächlich wäre ein Lehrer gut, leider habe ich denn nicht. Es könnte wirklich eine art "Stress-Entladung" des Körpers sein. Aber alles schön und gut, nur wird mir das zu wissen wahrscheinlich nicht weiter helfen, höchstens es einfach zu akzeptieren. Aber ja, wahrscheinlich muss ich es langsamer angehen lassen.



    PS: Wenigstens ist mein größtes Problem mit denn einschlafenden Beinen nun gelöst. Es lag daran das ich viel zu weit mich auf das Kissen immer setzte und nicht zur Hälfte bzw sogar 1/4. Was noch geholfen hat, waren die kreiselnden Bewegungen die man im Zen macht, die einem die perfekte Position einbringen. Ich will nicht wissen, wie viel ich mir erspart hätte, wenn ich mal einen Lehrer an der Seite hätte... denn irgendwie, alles was man selber in denn 4 Wänden lernt, gleicht sich fast identisch ab mit Anweisungen von Menschen die schon denn Weg gegangen sind. :)

    In letzter Zeit tritt immer wieder ein Problem auf und zwar, wenn ich wieder mal sitze und mich auf denn Atem konzentriere muss ich permanent schlucken, immer und immer wieder. Obwohl die Zunge am Gaumen ist und kaum Speichel da ist, resultiert über das nachdenken über das schlucken ein fast zwanghaftes Verhalten zu schlucken. Klingt irgendwie witzig, in Wahrheit aber stört es sehr.


    Ich habe gemerkt, sobald ich mich erinnere: Oh, jetzt sitze ich gut seit 30 Minuten und habe kaum geschluckt, fängt genau dann das schlucken an, weil ich überlege: Hoffentlich bleibt es so! Und genau dann, muss ich schlucken. Also ich versteife mich bzw habe angst das, das Samadhi "abstirbt" sobald ich wieder anfange permanent zu schlucken und daraus resultierend nach Luft zu schnappen. Ich habe das Problem vor einem halben Jahr schon mal gehabt, aber als ich es irgendwie akzeptiert habe, ging es weg, doch jetzt funktioniert das nicht. Es ist wie bei denn beschriebenen Fällen von einer Angststörung: Die Angst haben vor der Angst und genau deswegen entsteht Angst.
    Kennt das jemand und hat wer welche Tipps?




    LG