Aber ich verstehe was du meinst.
Ich gehe davon aus, dass wir eine 3. Realitätsebene in der Zukunft erlangen werden. Da schrieb ich was in meinem Buch "Radikales Leben", ich zitiere die Stelle einfach mal:
Zitat Die
Technisierung und die virtuelle Realität wird uns in Zukunft
sehr viele Probleme bescheren. Noch sprechen die wenigsten davon.
Aber es werden mehr werden. Der geistig-seelische Verfall der „Handy
Generation“ ist eklatant. Nicht nur, das die Sprachfähigkeiten
enorm sinken und die Lernbereitschaft nachlässt. Vielmehr betrifft
es jeden Bereich des Menschen, die persönliche Entwicklung, das
Geistesleben, die Freizeitgestaltung und das Soziale – alles wird
völlig ersetzt oder sogar ausgelöscht durch das Handy und der
Nutzung dessen. Und wir müssen uns ja vor Augen führen, dass ein
Handy, Smartphone, Tablet, Computer noch einen sehr geringen Stand
der Technik repräsentiert.
Die
Fortschritte, in Bezug zur virtuellen Realität, werden in den
nächsten Jahren so enorm sein, dass sie die überwiegende Anzahl der
Menschen in ihren Bann ziehen wird und sie dementsprechend
„versklaven“ wird
(geschrieben
2016).
Was
Science-Fiction Autoren sich erdachten, wird Realität werden. Ich
glaube sogar, dass das, was wir in dem Film Surrogates sehen
können, spätestens bis 2030 umsetzbar ist und auch
dementsprechend genutzt wird:
Wir
gehen dann (als real physische Wesen) nicht mehr vor die Tür,
sondern erledigen alles mit unserem „Surrogate“, unserem
virtuellen Ich. Es lebt dann für uns.
Die ersten Anzeichen sehen wir ja schon, durch Online
Spielsucht oder auch dem exzessiven Gebrauch von sozialen Netzwerken
und Chat Programmen. Aber, wie gesagt, ist dies alles noch
„Kinderkacke“ im Vergleich zu dem, was da kommen wird. Wenn uns
diese „Kindertechnik“ schon so in den Bann ziehen kann, dann wird
es mit der virtuellen Realität ein Kinderspiel sein.
Doch wie immer können wir mitspielen oder nicht.
Wie viele Menschen besitzen heutzutage kein
Handy?
Die Anzahl dürfte, in Deutschland zumindest, nicht hoch
sein. Vorher war ein Handy nur für Geschäftsmänner und Technik
Fans von Interesse. Heute hat es jeder, selbst Kinder mit 6 Jahren
laufen schon damit herum.
So wird es auch mit der „Surrogate Technik“ sein:
Am Anfang werden es nicht viele mitmachen wollen, aber
die Anzahl wird stetig steigen, so dass man, im wahrsten Sinne des
Wortes, wirklich ein „Außenseiter“ wird, wenn man kein Surrogate
benutzt, da man andernfalls keine Welt mehr hat.
Arbeitsplätze, Freunde und Liebschaften finden nicht
mehr in der realen Welt statt,
Das hört sich verrückt an, ist aber plausibel, wenn
wir
die aktuellen Beobachtungen nur konsequent
weiterdenken:
Egal ob im Restaurant oder an der Bushaltestelle –
zehn von neun Menschen kleben am Handy, ohne
Unterbrechung –
leben diese Menschen nicht bereits in einer
anderen Welt?
Und ist es diesen Menschen nicht bereits jetzt
vollkommen egal, was in der Außenwelt geschieht, so lange sie statt
dessen mit dem Handy hantieren können?
Natürlich gibt es bis dato noch Überschneidungen mit
der Realität –
man teilt sich immer noch die physische Realität
(noch).
Wenn wir im Zug sitzen, so bilden sich zwar schon zwei
verschiedene Realitäten ab (der eine Fahrgast benutzt sein Handy und
bekommt nichts mit, der andere Fahrgast benutzt kein Handy und sieht
die Außenwelt, die anderen Fahrgäste, nimmt die Landschaft aus dem
Zug wahr etc.), doch sie sind nicht wirklich verschieden, denn
bei einem Zugunglück würden beide Fahrgäste sterben.
Der Handybenutzer lebt zwar quasi in seiner „eigenen
Welt“,
aber doch nicht in Wirklichkeit.
Doch mit der „Surrogate Technik“ wird sich dies
ändern –
es wird dann wirklich eine zweite Realität
geben, die keine Überschneidungen mehr mit der üblichen Realität
hat.
Diese kommende zweite Welt wird den Menschen, wie wir
ihn kennen, auslöschen und zu einem Ende seiner Bestimmung
führen. Er wird zwar noch leben, aber nur noch für sein Surrogate,
seine zweite Identität. Und derjenige, der sich diesem
Realitätswechsel untersagt, der wird es schwer haben:
Er wird einfach keine Menschen mehr finden –
genauso wie wir heute, fast keinen mehr ohne Handy
vorfinden.