Beiträge von Aravind

    Dein Text ist doch ein gutes Beispiel.

    Soweit ich das verstanden habe ist das persönliche Bewusstsein Illusion oder wie ist das nochmal zu verstehen ?

    Die Illusion ist, dass dieses persönliche Bewusstsein stabil ist. Alles, was Du beschrieben hast, finde ich richtig, aber es ist auch komplett im Wandel. Schreibst Du ja auch: Erlebnisse, Erfahrungen, Erkenntnisse verändern uns ständig.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Aravind

    Danke, ich habe immer gedacht, die einzige Hilfe ist man selbst, mittlerweile zweifle ich daran, dass das reicht.

    Nützt ja nichts, mehr kannst Du leider nicht tun.
    (oder Gott sei Dank. Stell Dir mal vor, Du könntest die Menschen so verändern, wie Du sie möchtest. Und dann veränderst Du Dich selbst, und alle sind wieder falsch. ;) )


    Übrigens: Auch wenn ich mich mit Menschen sehr verbunden fühle, kann ich einiges, was Du schreibst, gut nachvollziehen. Ich bin der klassische extrovertierte Introvertierte. Ich liebe den Kontakt mit Menschen, aber ich brauche dann gezielt Zeiten für mich alleine, um meine sozialen Batterien wieder aufzuladen. Wenn ich das ignoriere, bekomme ich ziemlich schlechte Laune...


    Viel Erfolg!

    Aravind.

    Also ein Misanthrop möchte ich nicht sein.

    Ist mir wichtig: Das habe ich nicht geschrieben. Ich habe geschrieben, dass das, was Du beschreibst, misanthrop ist, das ist ein Unterschied, und bezog mich auf Deinen Text:

    Wenn ich jemand einmal in 10 Jahren treffe ist das dasselbe, ich habe keinen Bezug zu diesem Menschen, und meist interessiert es mich auch hier nicht, wie es der Person geht, weil ich ja nicht mal weiß ob ich sie je wieder sehe und selbst wenn interessiert es mich nicht.


    Ist das hart? Ich hoffe nicht, ich bin nur ehrlich.


    aber Menschen gar nicht zu mögen, das erscheint mir als falsch, so weit reicht mein Verstand schon.

    Das hat ja nichts mit dem Verstand zu tun. Wo ist das Problem, dass Dir die meisten anderen Menschen egal sind, oder genau genommen, Du nicht willst, dass sie dir nahe kommen?


    was der Buddhismus für solche Situationen vorschlägt, nämlich Mitgefühl, Freude, auf jeden Fall positive Gefühle, aber nicht Genervtheit.

    Nö, Du bist ja nun mal genervt. Wenn Dich das stört, ist Praxis mit Mitgefühl und Mitfreude ein bewährter Weg, um das langfristig zu verändern. Wenn Dich das nicht stört, und Du das nicht verändern willst, gibt es nichts zu tun. Alles ok so, Menschen sind nun mal verschieden.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Buddhisten verstehen im Allgemeinen ihren Weg als Kampf gegen ihre geistigen Befleckungen, dann kommt häufig, wie bei TNH, Liebesgeschwafel heraus, das die Welt aber nicht grundlegend ändert.

    Na, mit Buddhisten im allgemeinen scheinst Du Dich ja gut auszukennen. Wobei der Begriff "Kampf" ein nettes Framing ist, aber wohl den meisten, die praktizieren, klar ist, dass Kampf den untaugliche Versuch bedeutet, Anhaftung mit Anhaftung zu überwinden. Wenn Du die Praxis selbst als Kampf erfahren hast, verstehe ich, dass Du so oft abwertend über andere Praktizierende schreibst.


    Woraus dann "Liebesgeschwafel" entsteht (noch so ein Framing), kannst Du sicher begründen?


    Hätte ich das Geld von Gates oder Musk, würde ich einen Söldnertrupp unterhalten, und keiner dieser Banausen wäre mehr sicher (ich natürlich ebenso wenig).

    Ist nicht abwertend gemeint, aber das klingt für mich doch sehr nach der jugendlichen Phantasie "wenn ich groß bin, dann müssen alle Unholde vor mir zittern". Du könntest Dich doch selbst als Söldner verdingen, Bedarf gibt es genug. Dann könntest Du wenigstens sicher sein, dass nur wirkliche Banausen umgebracht werden, und Deine Söldner nicht vielleicht ein Eigenleben entwickeln.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Ich bin etwas genervt nachdem ich jedes Jahr rund 200 Neujahrswünsche bekomme und auch drauf antworten sollte, weil es ja dienstlich ist.


    Die Privaten halten sich zwar in Grenzen, aber selbst auf die könnte ich gerne verzichten, weil ich wünsche sowieso jedem Menschen das Beste und das nicht für einen Zeitraum von einem Jahr sondern generell!


    Wie geht Ihr denn damit um?

    Mir gefällt das gut, gute Wünsche zu senden und zu bekommen. Um so mehr, je gleichmütiger ich bin. Ich interessiere mich grundsätzlich für die Menschen, mit denen ich lebe und arbeite. Es ist für mich ein sehr schöner Teil meines Lebens, mit so vielen unterschiedlichen Menschen zu tun zu haben. Ich muss mich da auch zu nichts zwingen oder überwinden.


    Wenn ich jemanden ein gutes Neues Jahr wünsche, den ich nicht leiden kann, dann meine ich das auch so.


    Gerade interkulturell mag ich das auch. Ich wünsche auch meinen indischen Leuten, Freunden und Kunden schöne Divaliferien, und den Australiern schöne Sommerferien (Neid! :) ).


    Geschäftliche Weihnachtskarten verschicken wir seit Jahren nicht mehr, dafür an Ostern ein kleines Gedicht und einen Schoko-Osterhasen.


    Ist das hart? Ich hoffe nicht, ich bin nur ehrlich.

    Finde ich nicht hart, ist doch Deine Entscheidung. Ist halt misanthrop, who cares.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Ist es das Ziel im Buddhismus nicht zu existieren bzw. aus dem Leben (Samsara) rauszukommen?

    Um die liebe Grukenhut zu zitieren:

    Hängt davon ab, wen du fragst ;)


    Das Ziel der buddhistischen Praxis ist die Überwindung von Dhukka. Hier und jetzt, in diesem Leben. Und in den Vier Edlen Wahrheiten wird auch ganz gut beschrieben, wie.


    Wenn Dein Leben schon Dhukka-frei ist, wenn Du so glücklich bist, wie Du sein kannst, dann denke ich, es gibt für Dich nichts zu tun. Alles super.


    Wenn nicht, bietet der Weg des Buddha einen Ansatz, dieses Dhukka zu vermindern, wenn man das will. Ganz konkret. in diesem Leben.


    Verstehe ich Dich richtig, dass Du lieber Unglück in diesem Leben in Kauf nehmen würdest, um wiedergeboren zu werden? Sogar wenn, wie Du selbst schreibst, diese buddhistische Wiedergeburt keine Reinkarnation ist, also keine persönliche Wiedergeburt? Ich möchte nicht so viel spekulieren, aber das würde mir sehr christlich geprägt vorkommen.


    Mal davon abgesehen, dass wichtige Lehrer wie Ajahn Chah den Begriff Wiedergeburt ganz unabhängig von der körperlichen Geburt und dem körperlichen Tod verstehen, aber das ist ein anderes Fass.


    Liebe Grüße und viel Liebe,

    Aravind.

    ist sie dann nicht so nah an der "reinen Lehre" wie man es nur sein kann

    Eher nicht. Weil das


    in der Lage ist jegliche ihr bekannte Information in Relation zu setzen

    ein Missverständnis ist. Ein LLVM setzt Worte zueinander in Beziehung, nicht Informationen.


    Deshalb sind die Texte, die sich als Output ergeben, auch so oft knapp am Thema vorbei. Ein Laie merkt das nicht, der Fachmann und die Fachfrau wundern sich.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Ich finde schon, dass man gewisse Informationen wissen sollte wie z.B. das:


    Ein Angriff auf das Eigentum (msn.com)


    Weil das betrifft Millionen Menschen und wenn die Staaten das machen wäre das laut einem befreundeten Juristen eine widerrechtliche Enteignung von Privateigentum.

    So ist es. Schon alleine deshalb ist der Artikel reine Spekulation und baut einen klassischen Strohmann auf.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Ich meine ich will hier unterscheiden zwischen Weg und Ziel. Das Ziel Nirvana bedeutet dagegen, dann höchstes Glück und Zufriedenheit. Der Weg dahin ist jedoch wie oben beschrieben . Passt das zusammen.


    Oder ist es eher nicht so das der Weg sich Stückweise erschließt, so das wenn man sich im nähert man ein Vorgeschmack von Nirvana erfahren kann ?

    Das scheint individuell sehr verschieden zu sein.


    Für mich ist es eher wie Dein zweiter Punkt. Ich "profitiere" jedes Mal, wenn ich mich hinsetze. Je schrecklicher sich das Sitzen selbst anfühlt, desto mehr. Ich kenne aber einige in meiner Sangha, denen es eher so geht, wie Du im Titel beschreibst.


    Vielleicht hatte ich einfach Glück, dass ich erst Psychotherapie gemacht habe, bevor ich auf den Weg des Buddha eingebogen bin? Kommt mir oft so vor. Dazu kommt natürlich mein Lehrer, mit dem ich viel Resonanz spüre.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Nun, scheinbar setzt die Erkenntnis der Wahrheit der Welt im buddhistischen Sinne eine langandauernde Verinnerlichung und Erlernen der Konzepts voraus, damit die Erkenntnis an dem begrifflichen Rahmen haften bleibt, den man so mühevoll erlernt hat.

    Ganz im Gegenteil, Anna Panna-Sati spricht von Erfahrung in der Praxis, nicht vom Erlernen von Konzepten. Das erfordert einiges an Arbeit, kann aber völlig mühelos sein. Man tut es einfach. Daran ist auch nichts langandauernd, sondern es ist eine ständige Entwicklung.


    Mir scheint, Du hast keinerlei Grundlagen in Bezug auf Buddhismus, wohl aber eine feste Meinung. In soweit halte ich eine weitere Diskussion für uns beide nicht für sinnvoll.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Selbst zu ziehen ist ein Fehlschluss, weder dessen Existenz noch dessen Nichtexistenz kann daraus geschlossen werden. Zudem scheinen sich Eure Gedanken sehr an dieses Konzept angehaftet zu haben.

    Bitte genauer lesen, ich habe über Eigenschaften dieses Selbst geschrieben. Von Nicht-Existenz war nicht die Rede.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Die Frage wäre an dieser Stelle, wie jemand zu gültigen "Ich"-Aussagen kommen kann, wenn er gleichzeitig sein eigenes Dasein für illusionär hält.

    Diese Frage kann ich Dir nicht beantworten. ;)


    Dass das "Ich eine Illusion ist", ist aber auch keine Aussage des Buddha, auch wenn das oft so verbreitet wird. Die Aussage ist Anatta und Anicca: Es gibt kein beständiges, un-bedingtes, ewiges, unveränderbares Ich. Das, was wir "Ich" nennen, verändert sich in jedem Augenblick. Die Ich-Illusion ist, dass es uns trotzdem beständig vorkommt, und wir die genanten Eigenschaften ignorieren.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    warum muss ich auch mit jedem Mitgefühl haben, der anderen bzw. letztendlich der ganzen Gesellschaft schaden zufügt.

    Der Buddha sagt dazu: Weil es *Dir* schadet, das Mitgefühl zu verweigern.


    Das ist so wie mit Ärger. Wie geht der alte Spruch? "Sich dauerhaft über jemanden zu ärgern, ist wie selbst Gift nehmen, und denken, der andere stirbt daran."


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Letztlich muss der Mensch wissen, wieso es überhaupt Nahe liegt, von der Zuverlässigkeit seiner Beobachtung oder Achtsamkeit auszugehen.

    Das finde ich einen wichtigen Punkt zum Verständnis der Praxis.


    Er ist jedoch nur ein Problem, wenn man sie aus Sicht des klassischen analytischen Herangehens betrachtet: Beobachtung - Schlussfolgerung - Veränderung, was durchaus eine Gefahr ist. Vor allem, wenn man seine Praxis auch noch mit hehren Zielen auflädt.


    Der Weg des Buddha ist aber ein ständiger Prozess: Beobachtung - Schlussfolgerung/Erkenntnis - Veränderung zu etwas, was man für heilsam hält - Überprüfung. Und dabei keine Angst vor "Ehrenrunden" hat.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Das Bedürfnis geliebt zu werden schafft eine Menge Probleme, es ist besser man nimmt es nicht zu wichtig finde ich.

    Ich würde gerne auf "Das Bedürfnis *von anderen* geliebt zu werden schafft eine Menge Probleme, es ist besser man nimmt es nicht zu wichtig finde ich."

    korrigieren.


    Sich selbst zu lieben, finde ich integralen Teil der Praxis.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Ich denke das Schlimmste im Leben ist nicht die Einsamkeit, es ist, wenn man nicht mehr das Gefühl hat das es irgendeinen Menschen interessiert, was man denkt oder fühlt und ich denke dieser Satz ist mehr als eine Kreation meiner Phantasie.

    Diesen Satz finde ich doch etwas lustig, nachdem Du in dieses Forum mit über 100 Beiträgen bereichert hast, und immer wieder Leute auf Dich reagieren.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Das ist eine Web-App, keine native Android/Aple-App. Sprich: Sie läuft im Browser.


    Einfach der Anleitung folgen: Erst auf den "runden" Linkknopf klicken, dann im Browser "App installieren", und, wenn man will, zum Startbildschirm hinzufügen.


    Liebe Grüße, Aravind.

    PS ... und natürlich Dana in Bezracht ziehen.

    Ehrlich gesagt, mir ist ein glückliches Leben *vor* dem Tod wichtiger.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Leider gibt es keine Garantie für ein glückliches Leben, weder vor noch nach dem Tod. Es sei denn du meinst das Glück der Befreiung.

    Danke, dass Du nachgefragt hast! Glückliches Leben definiere ich für mich persönlich im Sinne der Vier Edlen Wahrheiten: So glücklich wie ich sein kann, indem ich nicht noch künstlich Unglück (Dukkha) hinzufüge. Das reicht mir.


    Falls ich trotzdem unglücklich bin, sollen wenigsten alle anderen/die Umstände/die Gesellschaft dran schuld sein, und nicht ich. ;)


    Liebe Grüße, Aravind.

    Wir müssen und irgendwann für a oder b entscheiden.

    Nicht unbedingt, meiner Erfahrung nach. Man kann oft auch a a und b b sein lassen und einfach weiter gehen, bis einen beides nicht mehr interessiert.


    Ich könnte mir aber vorstellen, dass man hierfür ein gewisses Momentum, oder wahlweise, eine gewissen Mut zur Ignoranz braucht. :)


    Liebe Grüße, Aravind.

    Ich sag mal so... es hilft nicht besonders, Mitgefühl zu entwickeln oder auszuüben, wenn man gefühlt alle paar Meter in der dunklen Dunstwolke anderer landet und diese abbekommt.

    Doch, genau dafür ist die Übung von Metta da. Schon alleine deswegen, weil Du die anderen Menschen eh nicht verändern kannst.


    Und das, was Priya erwähnt, kommt noch oben drauf: Man wird gleichzeitig auch offener für die guten und schönen Teile des Lebens.


    Und nebenbei, Karma im Sinne des Buddha hat überhaupt nichts mit Rache oder "ausgleichender Gerechtigkeit" zu tun.


    Gutes gelingen!

    Aravind.

    Zumindest verwendet er ihn m.E. etwas irreführend, wenn er ihn direkt mit der Non-Sensorik in Verbindung bringt

    Es spricht ja nichts dagegen, Non-Sensorik als Leerheit zu bezeichnen. Das hat halt nur nichts mit dem buddhistischen Fachbegriff Leerheit zu tun, so wie Du auch geschrieben hast. Das ist aber eine weit verbreitete Idee. So wie Nicht-Praktizierende meinen, keine Gedanken und Gefühle mehr zu haben wäre ein Ziel der Praxis.


    Der buddhistische Begriff für Non-Sensorik wäre 8tes Jhana, oder? (in der Klassifizierung kenne ich mich nicht so gut aus).


    Liebe Grüße,

    Aravind.