Beiträge von Anna Panna-Sati

    Herzlichen Dank, lieber Martin_1980 , für deine Beiträge! :heart: _()_


    Mir kommt es immer wie eine Nachricht aus einer anderen Welt vor, wenn du beschreibst, dass du Gefühle/Emotionen zwar registrierst/ betrachtest, aber davon irgendwie "entkoppelt" bist, kein "Martin" als Persönlichkeit, diese Emotionen ergreifen und darauf reagieren muss.


    Alte Fotos, Erinnerungen aus der Kindheit/Jugend, das Wiedersehen alter Bekannter, die sich stark verändert haben, Alterungsprozesse bei nahen Angehörigen, Anzeichen der Alterung am (eigenen) Körper und Todesfälle,.... - interessiert es dann überhaupt noch?

    Oder perlt das alles ab, wie Regen an einem imprägnierten Regenmantel?


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Die Religionen, Kirchen machen daraus Dankbarkeit gegenüber Gott und damit die Missachtung seiner Schöpfung möglich.

    Das mag tatsächlich früher - teilweise - so gewesen sein, heute wird jedoch (leider etwas spät!) immer wieder der Schutz der Schöpfung betont, ob von den evangelischen und Freikirchen oder von Papst Franziskus:

    Laudato si' (24. Mai 2015) | Franziskus


    "12. Andererseits legt der heilige Franziskus uns in Treue zur Heiligen Schrift nahe, die Natur als ein prächtiges Buch zu erkennen, in dem Gott zu uns spricht und einen Abglanz seiner Schönheit und Güte aufscheinen lässt: „Von der Größe und Schönheit der Geschöpfe lässt sich auf ihren Schöpfer schließen“ (Weish 13,5)"

    Dankbarkeit ist eine Haltung, die anerkennt, dass man von anderen Menschen und Tieren , und das was sie für einen getan haben, abhängig ist.

    Die Anerkennung, von anderen Wesen abhängig zu sein, kann sowohl eine Haltung der Dankbarkeit, als auch (ev. unbewussten) Unmut hervorrufen - je nachdem, welche Erfahrungen die Person (deren Charakter natürlich auch noch eine Rolle spielt) mit diesen Abhängigkeiten in ihrem Leben gemacht und wie sie diese verarbeitet hat.


    Dankbarkeit entsteht, wenn die Erkenntnis, ohne die Anderen nicht existieren zu können, also abhängig zu sein, begleitet wurde/wird von Erfahrungen der Liebe und Fürsorge, also freiwilligen Gaben. Dann entwickelt sich auch leichter ein Verbundenheitsgefühl und nicht das Ansinnen, möglichst wenig mit den Anderen zu tun haben zu wollen.

    (Manch einer glaubt tatsächlich, völlig autark leben zu können - eine Illusion.)


    Wenn man - wie ein Kleinkind (berechtigterweise) bzgl. seiner "Grundversorgung" mit Liebe, Nahrung, Kleidung usw.... - alles aktuell Gegebene als selbstverständlich betrachtet, zeigt sich eine, der Dankbarkeit abträgliche, Anspruchshaltung.


    Im Christentum hat Dankbarkeit als Haltung (natürlich hauptsächlich Gott gegenüber) einen hohen Stellenwert.

    Ich hatte diesbezüglich als Kind ein Erlebnis im katholischen Religionsunterricht: Als ziemlich alberne Elfjährige belustigte es mich, als der Pfarrer mit uns ein Gebet sprach und formulierte:

    "Wir danken Dir, Gott, dass wir ATMEN können."

    Was, für "so etwas" Selbstverständliches sollen wir dankbar sein? dachte ich törichterweise und bekam einen Lachanfall, der auch andere ansteckte...


    Einige Wochen darauf erwischte mich eine heftige Bronchitis, bei der mir schlagartig bewusst wurde, dass der freie, ruhige Atem durchaus nicht selbstverständlich ist und man allen Grund hat, dafür dankbar zu sein.


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Lieber Qualia , vielen Dank für deine Beiträge! _()_ :)

    Ich bin keinem spirituellem oder lebenden Wesen oder der Natur zu Dank verpflichtet.

    Natürlich nicht. Das war auch nicht gemeint...

    Ich korrigiere meinen Satz oben:

    Aus dem Bewusstsein der Vergänglichkeit könn(t)en sich Konsequenzen ergeben, z.B. ........

    Mein Dasein ist kein Geschenk, es ist auch kein Fluch, es ist einfach nur mein Dasein, das immer wieder zu meiner Freude erscheint

    Das von mir Unterstrichene ist - nach meinem Gefühl - eine Form von Dankbarkeit, denn du nimmst dein Dasein an, mit Freude.

    Würde das jemand tun, der undankbar ist?


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:


    Wie ich Leonie zu kennen glaube, meinte sie das "todernst"... ;)


    Von einer Spezialisierung auf buddhistische Bestattungen muss wohl hierzulande abgeraten werden, wegen zu geringer Nachfrage... :?


    Im Ernst:

    Ich würde zu einem Beruf raten, der auch viel Bewegung (möglichst an der frischen Luft) verschafft, als Ausgleich für die Zazen-Praxis und die Zeit, die man heutzutage freizeitmäßig vor dem PC zubringt.

    Monikadie4. hat ja schon viele Beispiele genannt, wo du Menschen und der Gesellschaft, besonders hilfreich sein könntest, dazu zählt m.E. ebenfalls, ein Handwerk zu erlernen, was noch den Vorteil böte, spätere Selbständigkeit zu ermöglichen.


    Meine Tochter hat "Umwelt- und Ressourcenmanagement"/ M.Sc. studiert (+ Mikrobiologie), wollte eigentlich, wie ihre Freundin, die anschließend nach Nicaragua ging, um dort den Bau von Kläranlagen zu unterstützen, in ein Entwicklungsland reisen, um dort zu helfen, landete letztlich allerdings doch in einem hiesigen mikrobiologischen Labor...

    2 Beispiele von Antworten d. NORBU - Buddhist AI Chat Bot:


    1. Frage: Hat der Buddha nachgedacht, seinen Verstand benutzt, wenn er lehrte?

    KI: "Ja, der Buddha hat seinen Verstand und Reflexion eingesetzt, als er seine Lehren vermittelte. Er erkannte durch seine direkte Erfahrung und geschickte Lehre den Weg zur Befreiung und teilte diesen mit anderen. Er passte seine Lehren an die individuellen Fähigkeiten der Lebewesen an und verwendete verschiedene Methoden, um allen Wesen zu helfen, Geburt und Tod zu entkommen und Erleuchtung zu erlangen."




    2. Frage: Welchen Stellenwert hatte das Denken, der Verstand, für den Buddha?

    KI: "Der Buddha legte großen Wert darauf, dass seine Schülerinnen und Schüler über die bloßen Worte seiner Lehren hinausgingen und deren Bedeutung verstanden. Es ist wichtig, unsere Intelligenz zu nutzen, um die Bedeutung der Lehre zu verstehen, und uns auf die Bedeutung in Buddhas Geist zu konzentrieren, nicht auf Worte, die missverstanden werden können, wenn sie wörtlich genommen werden. Der Buddha lehrte, dass ein unbedachter Gedanke einen Menschen gewöhnlich macht, während ein erleuchteter zweiter Gedanke einen zum Buddha machen kann. Daher wird, wenn der Sünder bereut und sich mit äußerster Aufrichtigkeit und Einmütigkeit des Geistes auf den Namen Buddhas konzentriert, in diesem Moment zu einer erwachten Person, die still in den Strom der Weisen eintaucht. Die Erleuchtung und Buddhaschaft sind dann nicht mehr weit entfernt.


    Der Buddha ist unser einziger wahrer Lehrer des Dharma, aber jeder und alles lehrt uns, solange wir weise offen sind zu lernen. Um weise zu sein, ist es notwendig, den wahren Dharma in den sorgfältig kodierten mündlichen Lehren der frühen Suttas des Buddhismus zu suchen. Um mitfühlend zu sein, ist es wichtig, diese Suttas (ihre Texte und Übersetzungen) mit anderen zu teilen, die davon profitieren könnten. Wenn der Buddha oder seine Lehre falsch dargestellt wird, sollten wir mit Mut und Weisheit aufstehen, um die Dinge richtigzustellen, sei es durch sanftes und geschicktes Zurechtweisen anderer oder durch das Schreiben einer inspirierenden Verteidigung des Dharma. Um all dies zu tun, müssen wir zuerst bereit sein, die Suttas zu lernen."


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Nettes "Spielzeug", diese buddhistische KI, für Neugierige (wie mich) hat sie vermutlich Suchtpotential... :?

    Faszinierend und gruselig zugleich, wie schnell sie gut verständliche Antworten auf Fragen ausspuckte, die im Buddhaland teilweise unbeantwortet blieben...

    Macht "superschlaue", kluge und gebildete User wohl mittel- bis langfristig überflüssig.... :eek:

    (Nein, natürlich nicht - blöder Scherz! ;) )


    Mir fiel auf, dass sie mich mal siezte, mal duzte - anscheinend war sie sich nicht im Klaren über mein Alter... :lol:

    Natürlich produzierte sie auch Phrasen und verwies schlussendlich darauf, dass man ja "für weitere Informationen" im Pali Tipitaka die Lehren des Buddha studieren könne.


    Also ich ziehe die Antworten von lebendigen (und ehemals lebenden) Menschen allemal vor, sollten sie auch weniger "perfekt" ausfallen - diese seelenlose KI ödet auf Dauer sicher an....

    Für die Beantwortung einer kurzen, knackigen Frage würde ich sie aber durchaus verwenden.


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    ".......22. "Nachdem das so ist, Ānanda, behalte auch dies als eine wunderbare und erstaunliche Eigenschaft des Tathāgata im Gedächtnis: Ānanda, da sind dem Tathāgata

    Gefühle bekannt, wie sie erscheinen, wie sie gegenwärtig sind [6], wie sie verschwinden; Wahrnehmungen sind ihm bekannt, wie sie erscheinen, wie sie gegenwärtig sind, wie sie verschwinden; Gedanken sind ihm bekannt, wie sie erscheinen, wie sie gegenwärtig sind, wie sie verschwinden.

    Ānanda, behalte auch dies als eine wunderbare und erstaunliche Eigenschaft des Tathāgata im Gedächtnis." ..........."


    (Majjhima Nikaya 123)


    Anmerkungen:



    [6] Diese schlichte Äußerung hat weitreichende Konsequenzen. Der Buddha bestätigt, daß es ein Gegenwärtigsein gibt, also, daß nicht alles immer und zu jeder Zeit in Veränderung begriffen ist. Letzteres wird durch die Geistmoment-Theorie des Kommentarwerks Visuddhimagga vertreten. Das Problem bei dieser Theorie ist, daß es das Bemühen, Vergänglichkeit als Natur von allem Entstandenen zu verstehen, in die falsche Richtung lenkt, und außerdem dem Ungewissheitsaspekt der Vergänglichkeit widerspricht.


    - - - - - - - - - - - - - - -


    Was sollen das für "weitreichende" Konsequenzen sein? :?


    Wenn ich z.B. einen Schmerz bei mir beobachte, erkenne ich sein Erscheinen, dann eine Phase, wo er anhält (also gegenwärtig, beständig ist) und schließlich wieder abebbt und verschwindet.

    (Allerdings verändert er sich oft auch in dem Stadium, wo er kontinuierlich besteht, mutet "wellenartig" an.)


    Man will, dass Geliebtes, Angenehmes und Schönes bleibt und übersieht, dass, wenn jenes tatsächlich Bestand hätte - für immer -, es schnell nicht mehr geliebt, angenehm und schön wäre, sondern sich Unzufriedenheit, Überdruss und damit Leiden, einstellen würden.


    Wandel ist unverzichtbar für das Leben und es ist gut, dass Vergänglichkeit anscheinend unvergänglich ist. ;)


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Zeugs entsteht und vergeht.

    :lol: Meine Phantasie geht mir gerade durch:


    Sie (euphorisch): "Liebling, wir bekommen ein Kind!"

    Er (knurrig- trocken): "Zeugs entsteht und vergeht."


    ("Er" muss wohl ein "Zennie" sein, denn ein Theravadin wäre asexuell, sterilisiert oder hätte verhütet und ein tibet. Buddhist würde sich auf eine mögliche Reinkarnation des Lamas XY freuen... ;) )



    Aber, im Ernst, danke, lieber void , diesen Satz werde ich mir ins Gedächtnis rufen, wenn mich mal wieder eine Schmerzattacke erwischt - wirkt sicher angstmildernd und relativierend auf den Schmerz! _()_


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

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    ("Rudere, rudere.....dein Boot sanft den Fluss hinunter.....Fröhlich, fröhlich, fröhlich - das Leben ist aber (nur) ein Traum....")



    Eine (Schein-) Lösung?!


    Vergänglichkeit hat ja sehr viele Aspekte, mit manchen kommt mancher besser zurecht, als mit anderen...


    Werden die Beiden ihre Augen öffnen, wenn das Boot leckschlägt, ein Wasserfall in der Ferne rauscht oder der Partner aus dem Boot fällt? :eek:


    Verträumen/verschlafen Hase und Fuchs ihr Leben ?

    (Schon J.W.v. Goethe bemerkte: "...Beseligen kann nur die Wirklichkeit. Der Traum zerstiebet so wie Schaum...")

    Oder befinden sie sich in einem meditativen (Samadhi -) Zustand? ^^


    Einschlafen und Erwachen haben eines gemeinsam: Beides geschieht, kann nicht gemacht werden (nur die Voraussetzungen kann man schaffen).


    So oder so: Die Landschaft, die (Jahres-) Zeiten ziehen vorüber....


    Wünsche euch eine besinnliche Adventszeit!


    Liebe Grüße, Anna :heart: _()_ :)

    Hallo, lieber Tim99 ,

    Es gab seitdem wir auf der Welt sind noch nie so viele Brennpunkte wie heute. Global und lokal gesehen und ich habe das Gefühl die Buddhisten, die tief in sich ruhen, die interessiert das so gar nicht, als ob es das alles nicht gäbe. Wäre es nicht gerade Aufgabe von intelligenten und intellektuellen Menschen mehr Stellung zu beziehen?

    nach meinem Dafürhalten hält sich "der" Buddhismus weitgehend aus der Politik heraus und konzentriert sich primär auf die "Befreiung" des Geistes jedes Einzelnen.


    Was, geschähe es in größerem Umfang als derzeit (aktuell leben nur ca. 270.000 Buddhisten in Deutschland), tatsächlich größere Veränderungen zum Positiven, auch im gesellschaftlichen Bereich (Politik, Wirtschaft,...), bewirken könnte.


    Jeder einzelne Praktizierende ist aufgefordert, sich zunächst um Ordnung und Frieden im eigenen Geist zu kümmern, bevor er daran geht, die "Welt zu verändern" (was im Grundsatz sowieso illusorisch ist).

    Die Beachtung der 5 Sila und das Beschreiten des Edlen achtfachen Pfades - wirklich ernstgenommen! - werden jedoch, quasi automatisch, dazu führen, sich, den eigenen Kräften/Ressourcen entsprechend, hilfreich zu engagieren, dessen bin ich mir, auch aus eigener Erfahrung, sicher.


    Wir leben in einer Umbruchphase, die Buddhisten (welche ja auch "nur" Menschen sind ;) ) genauso "irritiert", wie Menschen anderer geistiger Schulen/Religionen/ "Orientierungen".

    Erst einmal gelassen zu beobachten und zu analysieren, halte ich für den besseren Weg, als sich blindlings z.B. in Protestaktionen zu stürzen....


    Beispiel Flüchtlingspolitik:

    Viele Menschen, die sich vor unkontrollierten "Flüchtlingsströmen" (oft insgeheim) fürchten und die Politik dafür kritisieren (ev. aus Protest AfD wählen), machen sich nicht klar, dass es die geforderte "Obergrenze" selbstverständlich gibt (wenn sie auch nicht kommuniziert wird).

    Sie existiert, weil man einen Kipppunkt annehmen kann, an dem weder Geld, noch Unterkünfte für Geflüchtete mehr zur Verfügung stehen werden.


    ich habe das Gefühl die Buddhisten, die tief in sich ruhen, die interessiert das so gar nicht, als ob es das alles nicht gäbe.

    Kennst du persönlich Buddhisten, die so tief in sich ruhen?

    Die würde ich auch gerne mal kennenlernen.... :) ;)


    Alles Gute und liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Hallo, lieber mukti , vielen Dank für deinen Beitrag! _()_ :heart:

    Wenn man nur vollkommen einsehen würde dass es keinen Sinn macht an etwas festzuhalten weil es doch vergehen muss, wäre das die vollkommene Befreiung.

    Diesen "Stoßseufzer" kann ich nur allzu gut nachvollziehen....


    Seit Kindertagen liebe ich Tiere und habe im Laufe der Jahre sehr viele Haustiere geliebt, beherbergt, gepflegt und schließlich begraben müssen, zuletzt, vor 2 Jahren, unseren 4. Hund.

    Jedesmal traf erneut der Schmerz des Loslassen-Müssens, trotz des Wissens um die Vergänglichkeit und des Vorsatzes, sich diesmal nicht so emotional an das Tier zu binden... :shrug:


    Wenn Mitleid noch eine Rolle spielt, man sich innerlich wehrt gegen das Leiden des geliebten Wesens, erhöht dieser Widerstand natürlich auch den Schmerz.


    Und so ist es wohl auch der innere Widerstand, die Ablehnung der Vergänglichkeit an sich, die das Leiden darunter verstärkt.


    Ein Problem ist, dass man das verdrängt und nicht einsehen will

    Ich glaube, man würde es schon gerne "einsehen", aber, wie void schon schrieb:

    Das Hauptproblem wenn man sich Anicca vergegenwärtigt ist, dass es einen traurig macht und mit Angst erfüllt. Und Angst lähmt einen und führt zu festklammern. On daher vermeidet und verdrängt man das, wenn immer es geht.

    Wer will schon Angst und Traurigkeit spüren, wenn es - anscheinend - noch gar nicht "soweit" ist, Abschied nehmen zu müssen?


    Das Sinnesglück scheint näher und leichter zu erlagen als das viel größere Glück der Loslösung.

    Zum Sinnesglück gehört im Buddhismus ja auch das Denken...Und was bleibt einem übrig, als sich z.B. (gute) Gedanken zu machen über den Buddhadharma (und diese ggf., wie hier im Forum, zu teilen), wenn man sich noch auf dem Weg befindet?


    Nur "üben, üben, üben" wie Ayya Khema es wiederholt betonte, ist heutzutage schwerer durchzuführen, u.a., wegen der schier unendlichen Ablenkungs- und Zerstreuungsmöglichkeiten.

    Manchmal ist es ziemlich anstrengend, dranzubleiben.

    Da hilft es schon sehr, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen...



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Hallo, lieber Helgo ,

    vielen Dank für deine Beiträge! _()_ :heart:

    Mir hilft die buddhistische Gedankenwelt mit dem Veränderlichen und Unvermeidlichen umzugehen, auch mit dem Alter und manchem Verfall (und auch den neuen Freuden: z.B. die Vögelchen hier am Haus zu füttern

    Hört sich an, als kämest du ganz gut zurecht, aber "buddhistische Gedankenwelt" klingt eher nach intellektueller Beschäftigung mit buddhistischen Weisheiten, als nach buddhist. Praxis. Oder irre ich mich?


    - - - aber immer gibt es noch Dinge, deren "Veränderlichkeit" ich für mich nicht wahrhaben will/kann... da mag ich um Himmelswillen keine "Einsicht in die Vergänglichkeit" aufbauen :nosee:

    Das geht wohl vielen so, manche Dinge sind so grausam, dass man sie "auf die Seite schiebt" (bis sie "dran" sind).



    Wahre Einsicht sollte ja eigentlich "befreien", aber der Weg dahin ist nicht leicht.


    Im Dhammapada (113) heißt es:


    "Mehr wert als hundert Jahr' das Auf und Ab nicht sehen,

    Ist ein Tag, wenn du schaust das Werden und Vergehen."


    Ich denke immer, dass sich diese Erkenntnisse ganz allgemein auf grundsätzliche Tatsachen beziehen, wie die Welt, Samsara, beschaffen ist - Wachstum und Verfall sind ihre wahre Natur.


    Das lässt sich begreifen, verstehen und -scheinbar- akzeptieren.

    Wehe aber, wenn es konkret wird und einen selbst oder geliebte Wesen direkt betrifft....


    --------


    So trauerte sogar der weise Ananda, schon vor des Buddhas Tod - trotz Stromeintritt und jahrelanger Belehrungen durch den Buddha selbst:


    ......."Wo ist wohl, ihr Mönche, Anando

    «Es ist, o Herr, der ehrwürdige Anando in das Schutzhaus getreten; den Türkopf umklammernd steht er weinend daran: "Wie muß ich kämpfen, ach, muß da noch ringen: und es geht mir der Meister nun zur Erlöschung hin, der sich meiner erbarmte!"».........


    ......sprach nun der Erhabene also:


    «Genug, Anando, sei nicht traurig, lasse die Klage: hab' ich denn das, Anando, nicht vorher schon verkündet, daß eben alles, was einem lieb und angenehm ist, verschieden werden, aus werden, anders werden muß? Woher könnte das hier, Anando, erlangt werden, daß was geboren, geworden, zusammengesetzt, dem Verfall unterworfen ist, da doch nicht verfallen sollte: das gibt es nicht. Lange hindurch hast du, Anando, dem Vollendeten mit liebevoller Tat gedient, freundlich, zartfühlend, unverhohlen, unbegrenzt, mit liebevollem Worte gedient, mit liebevollem Geiste gedient, freundlich, zartfühlend, unverhohlen, unbegrenzt. Gutes getan hast du, Anando; schaffe rüstig weiter: bald wirst du frei vom Wahne sein. .........."


    (Digha Nikaya 16.5.6)


    Klingt sogar fast ein bisschen nach Selbstmitleid, was Ananda da zu sich spricht... :?



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Vielen Dank, Dharma Floss , für deine Konkretisierung im Beitrag #34, jetzt verstehe ich besser, was du meintest. :) _()_

    Ah, jetzt verstehe ich, warum ich einen Sack Gold zuhause hab :rofl: :erleichtert:

    Er steht neben dem halbvollen Glas. Unser Leiden entsteht auch durch unser Glück. Wir haben so viel Freude an Dingen, die wir nicht brauchen.

    Ob man das Glas als halbvoll oder halbleer betrachtet ist wohl - weitgehend - Charaktersache, aber auch stimmungsabhängig. Für depressiv Verstimmte ist das Glas nicht nur halbleer, sondern sie sehen schon die kommende gänzliche Leere vor sich....



    Leiden durch "Glück" und Dinge, an denen wir - eine Weile - Freude haben, geschieht ja wiederum aufgrund der Unbeständigkeit und Vergänglichkeit, weil eben alles flüchtig ist, besonders Gefühle und Gedanken. (Und wären sie es nicht, wär's noch übler...)


    Verliert man die Freude oder erleidet Verlust, wird häufig direkt versucht, "Ersatz" zu bekommen, obwohl klar ist, dass dies auch nicht auf Dauer befriedigt:


    Niemals

    Damit erklärt sich auch das Folgende:

    Wir leben im Wohlstand, andere Menschen in armen Ländern würden denken, wir leben im Paradies. Trotzdem sind wir unzufrieden.

    Zudem: Wer viel besitzt, hat auch viel zu verlieren....


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Lieber void ,

    also ich finde dein Foto sehr gelungen, es hat mich direkt angesprochen, weil es die Schönheit von eigentlich eher (zumindest von mir, als "Naturfreund", so bewertetem ;) ) "Unschönem" demonstriert und deinen Sinn dafür... _()_ :heart:


    Erinnert mich an die Zeile aus Reinhard Meys Lied "Über den Wolken":

    "...In den Pfützen schwimmt Benzin, schillernd wie ein Regenbogen..."


    (Von wegen "Igitt, was für eine Umweltverschmutzung!"... :) )

    ...schwirrende Illusion von Schönheit erzeugt. Aber wenn man danach greifen würde wäre nichts dahinter als Regen und Asphalt und Licht.

    So ist es. Aber man braucht ja nicht danach zu greifen, sondern kann sich "einfach nur erfreuen" - ohne Anhaftung.

    In dieser Weise "bewältigt" man letztlich auch die Vergänglichkeit....


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Hallo, liebe(r) Dharma Floss ,

    vielen Dank für deinen Beitrag! :) _()_


    Ist diese Vergänglichkeit wirklich leidvoll?

    Sie ist es.

    Doch nicht die Vergänglichkeit, die wir beobachten können, sondern was wir daran beobachten können.

    Du differenzierst die Frage etwas aus, aber mir ist nicht klar, worauf du genau hinauswillst und inwiefern uns das weiterbringt... :?

    Es ist November. Mittlerweile ist es kalt geworden. Es fröstelt mich. Ich muss das warme Wetter aufgeben. Das ist leidvoll. Kommt der Sommer wieder, habe ich noch zu dicke Jacken an und es ist mir zu warm. Das ist leidvoll.

    Die Frage der angepassten Kleidung dürfte ein leicht lösbares Problem darstellen... ;)


    Schwieriger sind da schon die aufkommenden Assoziationen und Bewertungen, mit den daraus resultierenden Gefühlen - meintest du das?

    November = Zeit des Vergehens, Verfallens, des Sterbens, der Trauer, ....

    Man muss den Sommer, das Werden, das "blühende Leben", die Wärme, ... los-lassen (und übersieht dabei, dass im Sommer oft noch viel mehr vergeht , u.a., weil mehr entsteht, als im Herbst/Winter).

    So geht das immer weiter.

    Es geht ja darum, sich der Vergänglichkeit aller gestalteten Dinge, aller geborenen und geschaffenen Gebilde, bewusst zu sein, sie zu durchdringen, was zunächst zwangläufig mit dem Verstand versucht wird.

    Dieser wird aber letztendlich nicht ausreichen, um dieses Daseinsmerkmal "Anicca ", welches mit den anderen beiden Daseinsmerkmalen "Dukkha" und "Anatta" zusammenhängt, in seiner Tiefe ganz zu erfassen und damit das Leiden daran aufzulösen.....


    Nachdem Buddha Shakyamuni gestorben war, zeigte sich, wer von seinen Mönchen schon so weit war und wer nicht:



    "[224] Als der Erhabene erloschen war, haben da gar manche Mönche, von Verlangen nicht genesen, die Hände klagend gerungen, sind wie gebrochenen Fußes hingestürzt, herangeschwankt und hinweggeschwankt: "Allzu bald ist der Erhabene zu erlöschen gekommen, allzu bald ist der Willkommene zu erlöschen gekommen, allzu bald ist das Auge der Welt dahingeschwunden!"

    Die aber da Mönche waren von Verlangen genesen, die haben hierbei klar bewußt ausgeharrt: "Erscheinung vergeht - wie wär's auch anders möglich (*51)."

    Da hat nun der ehrwürdige Anuruddho sich an die Mönche gewandt:

    [225] «Genug, ihr Brüder, seid nicht traurig, lasset die Klage: hat denn das nicht, ihr Brüder, der Erhabene vorher schon verkündet, daß eben alles, was einem lieb und angenehm ist, verschieden werden, aus werden, anders werden muß? Woher könnte das hier, ihr Brüder, erlangt werden, daß was geboren, geworden, zusammengesetzt, dem Verfall unterworfen ist, da doch nicht verfallen sollte: das gibt es nicht. .........."


    (Palikanon, Digha Nikaya 16.6.11)



    Es geht also immer (wieder) darum, von der "Krankheit" des Verlangens, der Begierde (Tanha), zu "genesen", dass etwas anders sein soll, als es nun mal ist.

    Leichter gesagt, als praktiziert.....


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Im Buddhismus versteht man unter "relativer Wahrheit", die Dinge, "wie sie (uns) erscheinen", also ( anscheinend) mit "Substanz", während das Erkennen der "absoluten Wahrheit" , also die tatsächliche Natur der Dinge (Leerheit, Substanzlosigkeit, frei von inhärentem "Ich") wahrzunehmen, den Erleuchteten vorbehalten ist.

    Woher hast Du gültige Aussagen über die Natur der Dinge und wie kannst Du wissen, dass diese Aussagen wahrheitsgemäß sind?

    Es gibt Aussagen über die Natur der Dinge von Erwachten/Erleuchteten, ob jene "gültig" und wahrheitsgemäß sind, kann ich erst wirklich wissen, wenn ich sie selbst erlebt und als wahr erkannt habe.

    Guten Morgen,

    Verlust- und Trauergefühle entstehen ganz natürlich, weil man - zuvor - angehaftet hat, würde ich annehmen...

    Ich glaube eher, weil man zuvor geliebt hat.

    Guten Morgen, liebe Gurkenhut ,

    herzlichen Dank für deinen Beitrag! _()_ :heart:


    Ja, man hat geliebt und "diese Art Liebe" wird im Buddhismus als "anhaftend" gesehen - es sind die Anhaftungen, die Trauerschmerz verursachen, nicht die Liebe selbst...


    Die sogenannte "wahre Liebe" (Agape) , die nur das Glück des Geliebten will und ihn jederzeit loslassen/ frei sein lassen kann, ist ein hohes Ideal, das wohl nur selten erreicht und gelebt wird.

    Mit dieser Haltung und diesem Gefühl gäbe es dementsprechend auch keine Eifersucht, wenn der Partner mit einem anderen Menschen zusammenleben möchte - Hauptsache, er ist glücklich und zufrieden....


    Metta, von Ayya Khema mit "universeller Liebe" übersetzt (gemeinhin mit "liebender Güte"), in Kombination mit Mitgefühl/Karuna, wirkt sich ähnlich aus.


    Liebe Grüße, Anna :) :heart: _()_

    Liebe Monika,


    ja, Emotionen/Gefühle werden unsere Begleiter bis ans Lebensende sein, entscheidend für das Wohlbefinden sind daher unsere kognitiven, (ggf. körperlichen) Reaktionen darauf, unser Umgang damit.

    Trauer bedeutet für noch nicht Anhaften.

    Verlust- und Trauergefühle entstehen ganz natürlich, weil man - zuvor - angehaftet hat, würde ich annehmen...

    Gefühle sind, wie alles andere auch, unbeständig - anicca - , was im Falle negativer Gefühle eine Leidverringerung/-verkürzung bewirken kann, wenn man nicht aus irgendwelchen Gründen an ihnen festhält....

    Die Trauer in meinem Herzen pflege ich nicht, aber sie ist sofort da, wenn ich an ihn intensiv denke. Das braucht seine Zeit. Neuerdings freue ich mich, wenn mich sein Foto anlacht, anstatt zu weinen.

    "Mit den Flügeln der Zeit fliegt die Traurigkeit davon." (Jean de La Fontaine)


    Ich wünsche dir von Herzen, dass du zunehmend Freude und Dankbarkeit für die gemeinsamen Jahre fühlen kannst und die Erinnerungen dich beglücken.


    Alles Gute und liebe Grüße, Anna :heart: _()_ :)




    Habe den folgenden Link zum Thema "Buddhistische Ansätze in der Trauerarbeit" gefunden - vielleicht kannst du einen Nutzen daraus ziehen...:


    Buddhistische Ansätze in der Trauerarbeit - Mobiles Hospiz
    Bei einer Durchsicht von deutsch- und ­englischsprachiger Literatur zu Trauerbewältigung fällt auf, dass ein Großteil dessen, was über allgemeine, meist aus…
    www.hospiz-oebr.at

    Hallo Thanos ,

    Der Begriff relativer Wahrheit ist wie jede andere Form von Relativismus eher etwas abstraktes, eine Freizeitbeschäftigung der eigenen Gedanken.

    Zur Begriffsklärung:

    Im Buddhismus versteht man unter "relativer Wahrheit", die Dinge, "wie sie (uns) erscheinen", also ( anscheinend) mit "Substanz", während das Erkennen der "absoluten Wahrheit" , also die tatsächliche Natur der Dinge (Leerheit, Substanzlosigkeit, frei von inhärentem "Ich") wahrzunehmen, den Erleuchteten vorbehalten ist.

    So ist es auch mit dem „Ich“, haben wir viel Zeit übrig, relativieren wir unsere eigene Existenz oder sagen, diese wäre wesentlich illusionär.

    Da ist was dran.... :grinsen:

    Auch die Philosophen waren wohl immer Menschen mit viel Zeit.... :?


    Ein schwerer Gegenstand, der einem auf den Fuß fällt, holt einen aber schnell in die "relative" Wahrheit/Wirklichkeit zurück, in der "ICH" den Schmerz fühle.

    In "existenziellen Krisen" funktioniert das natürliche "Notprogramm", welches das physische Überleben sichern soll, unser "Ich-Gefühl" ist ja nicht ohne Grund entstanden - es macht Sinn.

    Es ist aber beides wahr. Sowohl die Tatsache dass ein "Ich"-Gefühl nur illusionär ist als auch die Tatsache, dass das "Ich" gleichzeitig sehr wohl existent ist. Beides gehört zu ein und derselben Medallie.

    Da möchte ich dir zustimmen.


    Eine Frage ist, was man unter "Wahrheit" versteht:

    Eine "objektive", ggf. empirisch evidente, Wahrheit (Naturwissenschaft) oder/und eine subjektive Wahrheit, die von der objektiven abweichen kann, aber - für den "Erlebenden" - "real" existiert..?


    Die Abgrenzung unterschiedlicher Ebenen der Wahrheit in "relativ" oder "absolut", welche im Buddhismus immer wieder erwähnt werden, weil Erwachte letztere "zusätzlich" wahrnehmen, verkompliziert die Wahrheitsfindung für den Suchenden obendrein.


    Wer nicht über die Erkenntnis durch eigenes "erkanntes Erleben" (Ayya Khema) verfügt, ist auf Glaube und Vertrauen angewiesen, eine etwas "wackelige" Basis...

    Aus Sicht eines "Unerleuchteten" ist die Ichlosigkeit illusionär, und aus den Blickwinkel eines momentan "Erleuchteten" das Ich-Gefühl. Beides Betrachtungen sind meiner meinung nach gleichwertig.

    Aus welcher Sicht bewertest "du" jetzt gerade? ;)

    Krähen sind mit ihrem Partner über Jahrzehnte zusammen aber wenn er stirbt dann suche. Sie sich innerhalb weniger Stunden einen neuen. Bei Menschen kann man auch das schlecht vorstellen.

    Tatsächlich gibt es auch Menschen, die sich nach dem Tod des Partners relativ schnell neu orientieren (natürlich nicht innerhalb von Stunden...).

    Nach dem Tod meiner Patentante ( gest. mit 55 J.) suchte sich mein Onkel (damals 59 J.) innerhalb weniger Monate eine neue Frau, die er - nach Ablauf des Trauerjahres - auch ehelichte. Seine verstorbene Frau wusste er - als gläubiger Katholik - ja "in besten Händen", die Ehe galt schließlich nur "bis dass der Tod sie scheidet"....


    Ich hatte damals Schwierigkeiten, das zu akzeptieren....


    Das Wort "Trauer" ist mit dem Wort "treu" verwandt. Es zeigt von einer starken Verbindung. Natürlich ist diese mit Anhaftung verbunden aber ich weiß nicht, ob es darauf reduzierbar ist. Buddha hat ja mit Sariputta Jahrzehnte verbracht und zu sagen das sein Weggang eine Lücke hinterläßt zeugt von Respekt und Dankbarkeit. Die beide eines Buddhas nicht unwürdig sind.

    Eine starke Verbindung, die einseitig gelöst wird (ob durch "Neuorientierung/Trennung des Partners oder dessen Tod), löst zwangsläufig Trauergefühle aus... Zum Verlustgefühl können auch noch andere Emotionen hinzutreten, wie z.B. Schuldgefühle, welche die Trauerphase/Leidensphase verlängern können.

    Trauern ist leidvoll, aber - zumindest für Unerleuchtete - unvermeidlich, vermeidbar wären aber Einstellungen und Haltungen, welche Trauergefühle ständig und zu langfristig aufrechterhalten.


    Im günstigsten Falle, bei gelungener "Trauerarbeit", bleiben am Ende beim Hinterbliebenen Gefühle der Verbundenheit/Liebe (ohne Anhaftung), Dankbarkeit und Erinnerungen.

    (Im Falle des Buddha Respekt und Dankbarkeit.)


    Aber es gibt halt auch andere, pathologische, Verläufe von Trauer:

    Eine langjährige Freundin verlor ihren 2. Ehemann, 5 Jahre nach der Heirat, urplötzlich durch einen Schlaganfall (55-jährig!).

    Ihr 1. Ehemann hatte sie, vor dieser Zweitehe, wegen einer anderen Frau verlassen gehabt und dieses "Doppel-Trauma" war dann zuviel für sie...


    Sie glaubte nach der Bestattung, den "Geist" ihres Mannes zu spüren, auch körperlich! (er "zwickte" sie- u.a....), und steigerte sich in den "Wahn" hinein, dass er - als Geist - weiterhin mit ihr zusammenlebe.

    Bis heute, 6 Jahre nach dem Ableben des Mannes, lebt sie allein mit dem "Geist", hat sich mit der Situation nicht nur "abgefunden", sondern fühlt sich - angeblich - wohl damit.

    Keiner merkt etwas, denn sie geht normal ihrer Arbeit nach und spricht nicht darüber. (Ein Facharzt wurde nie konsultiert.)
    Die Avancen anderer Männer wies/weist sie stets zurück und hält ihrem "Geistermann" die Treue...

    Danke, lieber Hendrik , für das Einstellen dieser tröstlichen Weisheitsgeschichte! _()_


    Sie zeigt ja dreierlei:


    Zum einen ist es nicht ratsam, allzu viel auf das "Gerede" der Leute" zu hören, u.a., weil es sich aus höchst unterschiedlichen Motivationen (Mitleid, Schadenfreude, Mitfreude, Neid,...) speisen kann.


    Zum anderen kann man Dinge grundsätzlich von (mindestens) 2 Seiten aus betrachten und sollte nicht vorschnell (negativ/positiv) urteilen, sondern auch die gegensätzlichen Aspekte sowie größere (zeitliche und räumliche) Zusammenhänge "auf dem Schirm haben"...


    Drittens: Nicht vorschnell aufgeben - Hoffnung und Zuversicht sind immer berechtigt.


    Liebe Grüße, Anna :) :heart: _()_

    Liebe Monika, vielen Dank für deine Beiträge! _()_

    Ich kann mir derzeit auch nicht vorstellen, dass man keine Trauer oder zumindest ein Verlustgefühl nach dem Tod eines geliebten Menschen/Tieres, dem Verlust seiner Heimat oder anderen Dingen, die man - anhaftend - liebte und wertschätzte, empfindet.


    Wenn sich etwas ändert, bedeutet das Festhalten, zu leiden...und je älter man wird, umso mehr neigt mancher zum Festklammern, sogar an Gewohnheiten hängt man und diese Routinen verschwinden oft mit dem krassen Einschnitt, den der Tod eines nahen Angehörigen verursacht. Mithin betrauert man oft noch viel mehr, als den Verlust des Menschen....


    Buddha Shakyamuni versprach jedoch, dass seine Lehre zur Befreiung von Dukkha/Leiden führt und er zeigte - im Gegensatz zu Ananda (der ja "nur" Stromeingetretener war) - auch keine Trauergefühle, als seine hochgeschätzten Jünger, Sariputta und Moggallana, kurz hintereinander starben. Allerdings bemerkte er, dass sie "fehlen", es ohne sie "leer" sei.... :?:


    S.47.14. Celam - 4. Ukkacela Sutta


    "Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei den Vajjīnern nahe Ukka-Celāya am Ufer des Ganges mit einer großen Mönchsgemeinde, kurz nachdem Sāriputto und Moggallāno erloschen waren. Damals nun hatte der Erhabene inmitten der Mönchsgemeinde unter freiem Himmel Platz genommen. Und der Erhabene blickte über die still gewordene Mönchsgemeinde hin und wandte sich also an die Mönche:


    "Leer erscheint mir, ihr Mönche, diese Versammlung. Nachdem Sāriputto und Moggallāno erloschen sind, ist meine Versammlung, ihr Mönche, leer von ihnen. In welcher Gegend auch immer Sāriputto und Moggallāno weilten, da blieb nichts zu wünschen übrig. Die da, ihr Mönche, in vergangenen Zeiten Heilige, vollkommen Erwachte, waren, diese Erhabenen alle hatten solch ein vorzügliches Jüngerpaar wie ich in Sāriputto und Moggallāno. Die da, ihr Mönche, in künftigen Zeiten Heilige, vollkommen Erwachte sein werden, alle diese Erhabenen werden ein solches vorzügliches Jüngerpaar haben wie ich in Sāriputto und Moggallāno. ........


    .......

    Gleichwie, ihr Mönche, wenn bei einem großen, kräftig dastehenden Baume seine größten Zweige abstürben ebenso nun auch, ihr Mönche, sind bei dem großen, kräftig bestehenden Mönchsorden Sāriputto und Moggallāno erloschen. Wie doch nur wäre es, ihr Mönche, möglich, daß, was geboren, geworden, zusammengesetzt, dem Verfall unterworfen ist, da doch nicht verfallen sollte? Ein solcher Fall findet sich nicht. .........."



    Man könnte unterstellen, dass in dieser Rede Trauer "mitschwingt", aber das wäre wohl eine Fehlinterpretation... :?

    Verlustgefühl ist DA, wird aber vom Buddha nicht ergriffen, sondern achtsam wahrgenommen und losgelassen, ohne sich damit zu identifizieren.


    Insofern gebe ich Gurkenhut recht, dass es nur um den Widerstand gegen das, was gerade stattfindet und sich als gerade Seiend herausstellt, geht

    Widerstand ist Ablehnung ("Hass") und damit eines der drei Geistesgifte und Ursache für Dukkha, also in jedem Fall unheilsam.

    Ich bin überzeugt, dass Trauer, unpersönliche Liebe, Güte und Mitgefühl notwendige Begleiter bis ans Lebensende sein müssen.

    "Müssen"?


    Trauer - über ein gewisses Verlustgefühl hinaus - bedeutet Ablehnung der (traurigen) Tatsachen und Festhalten an negativen Gefühlen, sowie (Wieder-) Habenwollen positiver Gefühle.

    Wozu sollte das "notwendig" sein?


    Liebe Grüße, Anna :) :heart: _()_