In Wien ist zur Zeit ein tibetischer Lama der ein Sandmandala legt und Spenden für eine nepalesisches Schulprojekt sammelt. Diese Mandalas sind sehr interessant, da wird die Lehre auf verschiedene Weise symbolisch dargestellt und am Ende wird es rituell zerstört, um die Vergänglichkeit und das nicht-Anhaften zu verdeutlichen. Obwohl ich zur Einfachheit des Theravada neige, besuche ich so etwas gerne und finde es sehr inspirierend, eine wunderbare Sache vor der man nur Hochachtung haben kann. Und es gibt so manches bei anderen Wegen dass im Palikanon gar nicht behandelt wird, z.B. die Behandlung von psychischen und physischen Krankheiten. Man kann da überall was lernen.
Wahrer Buddhismus
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nibbuti:Onyx9:
Da es aber diesen Kern gibt, stellt man fest, daß die Schulen nur unterschiedliche Sprachen haben;
Da es diesen 'Kern' gibt, kann man feststellen, dass die Anhänger der einzelnen Schulen unterschiedliche Ausdrucksweisen, Neigungen und Ziele haben.Das letztendliche Ziel Nirvana ist überall gleich. Nur das Verständis von Nirvana ist etwas unterschiedlich. Oder wir reden immer aneinander vorbei.
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Die Theravada-Leute liegen an diesem Punkt der "unterscheidlichen Ziele " immer falsch
und das kommt daher, weil sie sich mit anderen Zugängen nicht beschäftigen.Wenn sie etwas sehen und sehen wollen, dann sind das die Anhänger und ihre bisweilen obskuren Verwirrungen.
Das kommt daher, weil sie bereits festgelegt sind, weil sie "ihrem Weg" einen Heiligenschein verpassen müssen.Sie wollen das gemeinsame Ziel nicht sehen. Und schon garnicht wollen sie etwas davon wissen,
dass Nibbana HIER ist. Es braucht einfach nur: "Geist und Körper ablegen".
Wenn man sich aber schon daran festhakt Unterschiede zu betonen, wie kann man
dann auch nur einen MÜ irgendwas ablegen ?
Wer das tut, versteht aber das Dhamma nicht, das eine universelle Gesetzmäßigkeit ausdrückt.Als Zennie werde ich- zu meiner Belustigung - von anderen Anhängern oft kritisch beäugt,
in dem einen Zentrum darf ich den Meditationsraum nicht betreten, in einem anderen
darf ich nur in der hintersten Reihe den Rinpoche begegnen, und Theravadis geben mir dauernd
ungefragt Lehrstunden.Aber man nimmt, wenn man offen ist, das Duale am Theravada wahr, den Stolz im Zen und die Angst im tib.Buddhismus
und weiß, daß das Abwehrformen sind- ganz menschlich. Diese Lesarten und Stolpersteine
sagen nichts, aber auch garnichts über den Kern der Lehre aus. Es gibt keine unterschiedliche Lesart
dieses Kerns; wie sollte man ein universelles Prinzip falsch deuten ?
Doch nur, wenn man mit dem Verstand oder Unverstand deutet." Verlasse dich nicht auf deine Meditationserfahrungen, denn der Geist hält nichts fest " - von wem ist das ?
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Onyx9:
Die Theravada-Leute liegen an diesem Punkt der "unterscheidlichen Ziele " immer falsch
und das kommt daher, weil sie sich mit anderen Zugängen nicht beschäftigen.
Hi Onyx. In dem Punkt stimme ich dir nicht zu.Alle Religionen wollen das Leid der Menschen mindern, in dieser Hinsicht sind die "Ziele" aller Religionen und Traditionen "gleich".
Aber diese Einstellung greift aus Sicht des Buddhismus zu kurz: wie genau soll man das Leid der Menschen mindern? Welche Eigenschaften hat die "Leidlosigkeit", usw.
Und hier im Konkreten sehen die Ziele unterschiedlich aus. Nicht nur zwischen den buddhistischen Richtungen, sondern teils auch bei den Absichten innerhalb einer einzigen Tradition.
Buddhadasa war einer der wenigen die sich früh mit allen buddhistischen Richtungen befasst haben und steht daher dem Zen nahe.
Wer kann heute schon was mit dem Edlen Achtfachen Pfad und seinen Zwei Früchten anfangen und aus eigener Erfahrung berichten? Oder alle Kettenglieder des Abhängigen Entstehens aus dem Stand aufzählen?
Das ist der gemeinsame Kern, das ist echtes Sunnata, nicht in einem dunklen Zimmer sitzen und Nicht-denken denken.
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nibbuti:
Wer kann heute schon was mit dem Edlen Achtfachen Pfad und seinen Zwei Früchten anfangen und aus eigener Erfahrung berichten? Oder alle Kettenglieder des Abhängigen Entstehens aus dem Stand aufzählen?
Das ist der gemeinsame Kern, das ist echtes Sunnata...
Das sehe ich genauso.
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@ nibbuti : "Buddhadasa war einer der wenigen die sich früh mit allen buddhistischen Richtungen befasst haben und steht daher dem Zen nahe.
Wer kann heute schon was mit dem Edlen Achtfachen Pfad und seinen Zwei Früchten anfangen und aus eigener Erfahrung berichten? Oder alle Kettenglieder des Abhängigen Entstehens aus dem Stand aufzählen?
Das ist der gemeinsame Kern, das ist echtes Sunnata, nicht in einem dunklen Zimmer sitzen und Nicht-denken denken."
Aber genau da fängt es schon an: zu behaupten in anderen Schulen würde gelehrt "in einem dunklen Zimmer zu sitzen und Nicht-denken denken."
Wer sagt das ? Wo steht das ? Nirgends ! Es ist einfach eine Unterstellung, daß Nicht- Theravadas oberflächlich wären, nur weil sie nicht einen Zettel mit den wichtigsten Punkten der Kernlehre auf die Stirn genagelt haben. Ich hab hier drei Sutrenbücher aus dem Zen, die alle diese Punkte fein geordnet aufzeichnen. Wir labern nur nicht ständig drüber, weil das nichts bringt. In der Meditation ist es gegen die Praxis über die Kernlehre nachzudenken. Es wird VORRAUSGESETZT diese Punkte zu kennen.Und wer ist Buddhadasa ? Ich kenn den nicht mal. Theravada hat oft so Zuschreibungen, selbstbeweisende Ansichten, es wirft mit Namen und "Irrwegs-Begriffen"
um sich. Wozu ? Mir ist das richtig leid. -
Onyx9:
Wozu ? Mir ist das richtig leid.
Du hast ein großes Herz, liebe Onyx. Aber manchmal ist eine Diskussion über die Unterschiede vorteilhaft, um in Hinsicht auf die Praxis die 'Spreu' vom 'Weizen' zu trennen. Keiner muss dran teilnehmen, wenn es einem gerade ungelegen kommt. Das Dhamma beschützt alle.Onyx9:Es wird VORRAUSGESETZT diese Punkte zu kennen.
Wird diese Voraussetzung auch erfüllt? -
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Buddhadasa war ein wirklich guter Lehrer aus Thailand. Hier ein paar Texte von ihm, die ich eigentlich alle empfehlen kann:
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"Zu Streben ist Eure Verantwortung, die Tathagatas weisen nur den Weg." - Buddhadasa
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Zitat
Zu Streben ist Eure Verantwortung, die Tathagatas weisen nur den Weg.
Ich stelle diesen Punkt besonders heraus, weil viele Klöster strengen Gehorsam fordern. Während Gehorsam dabei hilft Selbstsucht und Stolz zu vermeiden und während Gehorsam es bei weltlichen Dingen ermöglicht sie effektiv und einfach abzuhandeln, gibt es in spirituellen Angelegenheiten keine andere Authorität als das Dhamma selbst. Man muß der Wahrheit selbst lauschen, ihr zuhören und ihr willig gehorchen.
In Suan Mokkh sind wir der Ansicht, daß man damit sofort beginnen sollte. Wenn man die Wahrheit heute noch von jemand anderem interpretiert haben muß, wann will man dann lernen direkt zu lauschen und zu leben?
Anstatt, daß eine Person versucht eine andere zu verwandeln, sollte man dem Dhamma-Natur- Gesetz die Arbeit des Umformens und Verwandelns überlassen. Hier lassen wir sogar den Selbstsüchtigen und Unreifen den Raum um in die Nicht-Selbstsucht hineinzuwachsen. Diejenigen die mehr wissen und erfahrener sind, sollten im Stande sein die anderen mit Freundlichkeit, Mitgefühl und Gleichmut zu beobachten und zu ermutigen. Wird zu viel Wert auf die Konformität mit einer äußeren Form gelegt, wird das Herz niemals mit dem Dhamma übereinstimmen.
Auch stimmt das mit dem Beispiel das uns der Buddha gab überein. Statt sich Lehrer, Prophet oder Gott zu nennen, sprach er von sich einfach als Kalayana-mitta, ein guter, edler Freund.
Das soll nicht heißen, daß man nichts tun kann um anderen zu helfen. Der Mittlere Weg vermeidet die Extreme von Gleichgültigkeit, Kaltherzigkeit und Mangel an Einfühlungsvermögen, genauso wie Herrschsucht und Dominanz. Beides sind Extremformen der Unverantwortlichkeit, beziehungsweise der vorrangigen Ver-antwort-lichkeit den selbstsüchtigen Impulsen gegenüber. Wahre Verantwortlichkeit liegt zwischen den Extremen in Dhamma begründet.
Der spirituelle Führer ist also zu allererst jemand der auf dem Weg des Dhamma weit genug vorangeschritten ist um anderen den Weg zu weisen. Das Wissen und die Erfahrung, die durch direktes spirituelles Leben erlangt wurde kann auf verschiedene Weise ausgedrückt und erklärt werden um anderen dabei zu helfen für sich zu entdecken wie auch sie dieses Leben leben können. Die Gegenwart eines wirklich nicht-selbstsüchtigen, ja sogar selbstlosen Wesens zeigt den Anfängern, daß es machbar ist und stellt ein greifbares Beispiel der Lehre für jene dar, die sie noch nicht tief in sich selbst gefunden haben.
[ Ajhan Budhadasa, " Suanmokkh", suanmokkh.org] -
Ist doch richtig gut, was der Buddhadasa hier schreibt, besonders über Konformität.
Und überhaupt: edle Freunde. Wo sind die - lehrübergreifend ?
Heißt es nicht, edle Freunde sind das wichtigste auf dem Weg ?
Und heißt es nicht: "nicht höher, nicht niedriger, nicht gleich" ?Wenn mir eine/r immer lehrerhaft kommt, wie kann da Freundschaft sein ?
Dhamma spricht die Sprache der Gemeinsamkeit; Unterscheidung ist die Sprache der Unwissenheit. -
Onyx9:
Ist doch richtig gut, was der Buddhadasa hier schreibt, besonders über Konformität.
Und überhaupt: edle Freunde. Wo sind die - lehrübergreifend ?
Heißt es nicht, edle Freunde sind das wichtigste auf dem Weg ?
Und heißt es nicht: "nicht höher, nicht niedriger, nicht gleich" ?Wenn mir eine/r immer lehrerhaft kommt, wie kann da Freundschaft sein ?
Dhamma spricht die Sprache der Gemeinsamkeit; Unterscheidung ist die Sprache der Unwissenheit.Wer sich selbst in anderen erblickt hat auf jeden Fall was richtig gemacht.
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Onyx9:
Dhamma spricht die Sprache der Gemeinsamkeit;
Dhamma spricht die Sprache der Wahrheit und die ist nicht immer bequem, wie eben auch ein edler Freund, der immer wieder auch mal in die Eiterbeulen sticht.
Edle Freundschaft ist ideal, wenn sie Selbstlos und Emotionslos (nicht haftend, mit Mitgefühl, Freundlichkeit, Mitfreude und Gleichmut) ist.
Nicht zu vergleichen/verwechseln mit einer "romantischen Freundschaft".Onyx9:
Wenn mir eine/r immer lehrerhaft kommtVielleicht verwechselst Du Lehrerhaftigkeit mit Dhammagespräch? Gute Dhammafreunde sprechen meist über Dhamma.
Es wird selten unnötig geschwätzt (edler achtfacher Pfad * ), was aber natürlich auch mal vorkommt, vorkommen darf (bei Laien)* Rechtes Reden bedeutet: Nicht lügen, keine üble Nachrede führen, keine rohen Worte gebrauchen und nicht unnütz schwatzen.
()wörtl. 'edler Freund', bezeichnet einen edlen in der Lehre erfahrenen und an Jahren gereiften Mönch/Mensch, der einem in der Geisteszucht ein Freund und Unterweiser ist.
»Geliebt, geachtet und geehrt,
Das Böse tadelnd, nachgiebig,
Ein Mensch, der tiefe Lehre spricht,
Nie anspornt zu verkehrter Tat:ein mit solchen und ähnlichen Eigenschaften ausgestatteter, äußerst wohlwollender, in vorgerücktem Alter befindlicher edler Freund ist hier gemeint.« (Vis. III).
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Onyx9:
IDhamma spricht die Sprache der Gemeinsamkeit; Unterscheidung ist die Sprache der Unwissenheit.
Das ist 'weiße Dunkelheit', liebe Onyx.Das Dhamma des Buddha ist nicht so einseitig:
Es gibt Dinge, deren Gemeinsamkeit der entscheidende Faktor ist, und Dinge, die einer Unterscheidung bedürfen.
zB wenn eine unzutreffende Bemerkung über Dhamma in einem öffentlichen Forum gemacht wird, kann man von guten Freunden erwarten, dass man korrigiert und nicht mit falschen Schmeicheleien an der Nase herumgeführt wird.
Zitat4. "Meister Gotama, die Brahmanen sagen: 'Der Haushälter verwirklicht den wahren Weg, das Dhamma, das heilsam ist. Derjenige, der in die Hauslosigkeit gezogen ist, verwirklicht den wahren Weg, das Dhamma, das heilsam ist, nicht.' Was sagt Meister Gotama dazu?"
"In diesem Fall, Student, bin ich einer, der spricht, nachdem er analysiert hat; ich spreche nicht einseitig. Ich lobe nicht den falschen Weg der Praxis, weder bei Haushältern, noch bei jenen, die in die Hauslosigkeit gezogen sind; denn, sei es ein Haushälter oder einer, der in die Hauslosigkeit gezogen ist, jemand, der den falschen Weg der Praxis eingeschlagen hat, verwirklicht den wahren Weg, das Dhamma, das heilsam ist, nicht, aufgrund der Tatsache, daß er den falschen Weg der Praxis eingeschlagen hat. Ich lobe den richtigen Weg der Praxis, sowohl bei Haushältern, als auch bei jenen, die in die Hauslosigkeit gezogen sind; denn, sei es ein Haushälter oder einer, der in die Hauslosigkeit gezogen ist, jemand, der den richtigen Weg der Praxis eingeschlagen hat, verwirklicht den wahren Weg, das Dhamma, das heilsam ist, aufgrund der Tatsache, daß er den richtigen Weg der Praxis eingeschlagen hat." - M 99.4
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Sukha:
Dhamma spricht die Sprache der Wahrheit und die ist nicht immer bequem, wie eben auch ein edler Freund, der immer wieder auch mal in die Eiterbeulen sticht.
ZitatWie jemand der auf einen Schatz zeigt
Ist die weise Person
Die deine Fehler sieht und sie aufzeigt.
Verbinde dich mit so einem Weisen.
Gutes wird daraus entstehen, nicht schlechtes,
Wenn du dich mit so einer Person verbindest. - Dhp 76 -
Fehler sehen und aufzeigen is nochmal was anderes als tadeln und in Eiterbeulen stechen.( wasn für Eiterbeulen ? reine Boshaftigkeit ? )
Und in ersterem Zitat steht garnix von Tadeln, obwohl der Buddha das beeestiiiimmt auch gemacht haben soll,
wie ihr gleich nachlegend beweisen wolltP-S: Schickes Bildchen, nibbuti
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zB wenn eine unzutreffende Bemerkung über Dhamma in einem öffentlichen Forum gemacht wird, kann man von guten Freunden erwarten, dass man korrigiert und nicht mit falschen Schmeicheleien an der Nase herumgeführt wird.
kann man erwarten, ja, und wird man dann auch annehmen von guten freunden ( und was ein guter freund ist, steht ja auch da )
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Für richtig Böses soll man mich ruhig tadeln, ansonsten kann es unterlassen werden.
Umgekehrt halt ich es auch so. Danke. -
Onyx9:
( wasn für Eiterbeulen ? reine Boshaftigkeit ? )
Mit "Eiterbeule" ist in den Lehreden entweder der gesamte mit Unrat gefüllte Körper gemeint,
oder eine (persönliche noch) Baustelle. Ein Synonym wäre, "den Finger in die Wunde legen".Sticht man (Arzt) in eine Eiterbeule, kann der Eiter abfließen, der Schmerz lässt (meist sofort) nach und die Wunde kann heilen.
Liebe Grüße
Sukha -
Ja, das muss man aber auch richtig machen. Sonst infiziert sich alles.
Also schätze ich, aus vollem Metta und Überblick heraus. Wenn Besserwisserei, "Ich weiß schon, was für dich richtig ist" und mangelnder Durchblick die Oberhand haben, ist es vielleicht klüger, die Eiterbeule platzt lieber von selbst.
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Aus diesem Grund sollte man eben z. B. in einem Forum möglichst sachlich schreiben.
Und nötigenfalls auch lieber den Buddha mittels Zitat sprechen lassen.()
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Ja, sachlich, dem schließe ich mich an.
Aber wenn die Einstellung schräg und falsch ist, nutzen auch Buddhazitate sehr wenig. Sie dienen dann nur zur Untermauerung von Überheblichkeiten.
Wichtig ist schon, das Gegenüber, den "Dhammafreund", auch zu SEHEN, und sich nicht nur irgendwas über ihn einzubilden...