Könnte man denn nicht sagen, das die ältesten Überlieferungen am nächsten dran liegen? Ich persönlich orientiere mich jedenfalls so, ohne das ich mich dadurch veranlasst sehe diese oder jene spätere Entwicklung als besser oder schlechter anzusehen. Unterschiedliche Zielrichtungen liegen in der Natur der Sache. Aber es muss doch Möglichkeiten geben, das man ganz objektiv anhand aller Überlieferungen relativ klar erkennen kann welche Überlieferungen die tatsächliche Grundlagen bilden.
Wenn nun der Pali- oder Sanskrit-Kanon die ältesten Überlieferungen enthält, und manch spätere Überlieferungen offensichtlich andere Herangehensweisen und Ziele herausarbeiten, wie vereinbart man dann diese Gegebenheit mit dem ursprünglichen Weg, wenn man ältere Überlierferungen als ursprünglicher ansieht?
Man kann natürlich es auch relativ einfach dabei belassen, das die Menschen unterschiedlich sind, unterschiedliche Ziele und Neigungen haben und sich dementsprechend zu einer Überlieferung mehr hingezogen fühlen als zu einer anderen, aber ich finde das greift zu kurz.
Man hält ja auch Menschen, die sich so genau wie möglich an die ältesten Überlieferungen halten möchten, immer wieder vor, das sie doch bitte auch neuere Erkenntnisse und Veränderungen in der Lehre und in den Überlieferungen mit in ihre Praxis einbeziehen mögen, das es auch andere Arten der Befreiung gibt als jene eine um die es dort geht, das die Ursprünge nicht der Weisheit letzter Schluss sei.
Möglicherweise findet man hier außerhalb seiner eigenen Praxis auch nie eine Lösung, aber im Sinne des einen Dharma interessiert mich ein harmonischer Buddhismus doch sehr.