Tod als Chance/Sprungbrett

  • Onyx9:

    Geronimo hat einen sehr guten Text gepostet, der das Wesentliche zusammenfasst
    auf das Verwirklichen von suññatā.


    Ich halte manchmal inne, bevor ich solche längeren Texte poste, da ich mir nicht sicher bin ob sie auch überhaupt gelesen werden, oder ob solche Dinge mehrheitlich einfach nur zur Kenntnis genommen werden ohne sie näher zu betrachten.


    Ich halte so gut wie jeden von Buddhadasas Kommentaren für außerordentlich lesenswert, und fände es deshalb auch sehr schade wenn sie hier, in einem buddhistischen Forum, nicht die richtige Art von Aufmerksamkeit bekommen würden.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:
    Onyx9:

    Geronimo hat einen sehr guten Text gepostet, der das Wesentliche zusammenfasst
    auf das Verwirklichen von suññatā.


    Ich halte manchmal inne, bevor ich solche längeren Texte poste, da ich mir nicht sicher bin ob sie auch überhaupt gelesen werden, oder ob solche Dinge mehrheitlich einfach nur zur Kenntnis genommen werden ohne sie näher zu betrachten.


    Ich halte so gut wie jeden von Buddhadasas Kommentaren für außerordentlich lesenswert, und fände es deshalb auch sehr schade wenn sie hier, in einem buddhistischen Forum, nicht die richtige Art von Aufmerksamkeit bekommen würden.


    Welchen Text? Den bei "Hinayana und Mahayana"?

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Hier, weiter oben, von Buddhadasa. Aber generell auch jede Art von längeren Texten.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Es gibt nichts zu erreichen. WU WEI. Alle komplexen Lebensformen entstanden aus Wu Wei, kein Mensch muss Tiere konstruieren und am Leben erhalten, es geschah Millionen von Jahren "von allein".


    Der Tod ist kein Sprungbrett. Wenn dann ist das Leben ein Sprungbrett. Und das kann schief gehen. Aber Nicht-Leben kann man nicht erleben. Genauso wie noch niemand seinen Tiefschlaf erlebt hat. Darum gibt es nur Leben, das Spiel der Formen. Wir werden den Tod nie "erleben" 8)

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Der

    Zitat

    Tod als Chance bzw. Sprungbrett für die Entwicklung

    kann durch Maranussati - dem Eingedenken an die eigene Sterblichkeit -

    Zitat

    genutzt werden.


    Die Vorstellung des drohenden und jederzeit eintretbaren Todes hilft Dir bei einer ernsthafteren Beschäftigung mit der Lehre und entwickelt in Dir ein Bewußtsein, daß die Uhr tickt und Du diese kostbare Chance, dieses Menschenleben und die Begegnung mit dem Dhamma nicht vergeuden solltest. Weiterhin hilft er Dir bei der Übung in Sila. Weil Du alles, was Du Schlechtes verübt hast auch wieder ausbaden mußt und sich meist auch in einer schlechten Wiedergeburt äußert. So z.B. ganz besonders bei sexuellen Verfehlungen, die rasch zu tierischer Wiedergeburt führen. Der Tod - dein Freund und Helfer - warnt dich also genauso wie die Polizei oder ein Richter. Kennst Du das Gefühl, wenn ein Polizeiauto an Dir vorrüber fährt... oder wenn Du demütig vor dem Kadi stehen mußt...? Im Namen des Volkes - im Namen des Karmas... Weiterhin hilft Dir der Tod bei der Übung von samadhi. Weil Du ja ohnehin sterben mußt, kannst Du dich ruhig zur geistigen Sammlung einfinden. All die spannenden Aktivitäten und schönenen Dinge - eines Tages passieren sie ohne dich. Der Tod gibt auch Trost - wenn man sich von einer ungerechten Welt betrogen fühlt. Alles geht eines Tages durch das Tor des Todes...

  • Leben und Tod sind viel zu groß, als das wir sie benutzen könnten. Sie sind schön in sich, werden aber häßlich, wenn wir sie benutzen wollen.
    Letztlich ist der Tod ja eh die Rückkehr zum Nichtsein. Es ist also gar niemand mehr da, der es als Chance benutzen könnte.
    Wie sagten Monty Python in Das Leben des Brian so schön: "Du kommst aus dem Nichts, du gehst ins Nichts. Was hast du also verloren? Nichts!"

    "Von der Waschschüssel der Geburt

    bis zur Waschschüssel des Bestatters -

    nur Geschwafel"

    Ikkyû Sôjun

  • Wu°:

    Leben und Tod sind viel zu groß, als das wir sie benutzen könnten. Sie sind schön in sich, werden aber häßlich, wenn wir sie benutzen wollen.
    Letztlich ist der Tod ja eh die Rückkehr zum Nichtsein. Es ist also gar niemand mehr da, der es als Chance benutzen könnte.


    Sorry, das ist nicht Buddhismus.

  • Wu°:

    Leben und Tod sind viel zu groß, als das wir sie benutzen könnten. Sie sind schön in sich, werden aber häßlich, wenn wir sie benutzen wollen.
    Letztlich ist der Tod ja eh die Rückkehr zum Nichtsein. Es ist also gar niemand mehr da, der es als Chance benutzen könnte.
    Wie sagten Monty Python in Das Leben des Brian so schön: "Du kommst aus dem Nichts, du gehst ins Nichts. Was hast du also verloren? Nichts!"


    Der Tod ist nicht das Gegenstück zum Leben sondern zur Geburt. Das Leben, dass Buddha als erwachter erkannte ist frei von Geburt und Tod. Auch wenn Geburt und Tod durch das Erwachen nicht mehr als Leidhaft erfahren werde exisiteren sie natürlich immer noch in der Welt der Formen.Den eigenen Tod kann man deswegen als Chance sehen, dass zu erkennen was nicht dem Kreislauf des entstehens und vergehens unterworfen ist.

  • Maigloeckchen:
    Wu°:

    Leben und Tod sind viel zu groß, als das wir sie benutzen könnten. Sie sind schön in sich, werden aber häßlich, wenn wir sie benutzen wollen.
    Letztlich ist der Tod ja eh die Rückkehr zum Nichtsein. Es ist also gar niemand mehr da, der es als Chance benutzen könnte.


    Sorry, das ist nicht Buddhismus.


    Aber auch im Buddhismus ist der Tod das Ende der Skhandas (meines Wissens vertritt nur das Vajrayana die idee, das es ein Skhanda gibt, das den Tod überlebt). Es ist im Tod also nur ein toter Körper da. Manche glauben, daß danach sich neue Skhandas bilden, also eine Wiedergeburt stattfindet. Andere halten das für unwahrscheinlich.
    Aber zumindest im Tod ist da auch niemand da. Also kann es da auch für niemand eine Chance sein. So versteh ich das.


    Aber sicher hast du Recht, das die buddhistische Interpretationen des Todes mir eher fern stehn.Die Taoistoischen Vorstellungen der Rückker zum Nichtsein, zum Nichtgetrennten ist für mich nachvollziehbarer. Es braucht dazu viel weniger Glauben und Hypothetisches als bei den buddh. Vorstellungen.

    "Von der Waschschüssel der Geburt

    bis zur Waschschüssel des Bestatters -

    nur Geschwafel"

    Ikkyû Sôjun

  • Wu°:
    Maigloeckchen:

    Sorry, das ist nicht Buddhismus.


    Aber auch im Buddhismus ist der Tod das Ende der Skhandas (meines Wissens vertritt nur das Vajrayana die idee, das es ein Skhanda gibt, das den Tod überlebt). Es ist im Tod also nur ein toter Körper da. Manche glauben, daß danach sich neue Skhandas bilden, also eine Wiedergeburt stattfindet. Andere halten das für unwahrscheinlich.
    Aber zumindest im Tod ist da auch niemand da. Also kann es da auch für niemand eine Chance sein. So versteh ich das.


    Aber sicher hast du Recht, das die buddhistische Interpretationen des Todes mir eher fern stehn.Die Taoistoischen Vorstellungen der Rückker zum Nichtsein, zum Nichtgetrennten ist für mich nachvollziehbarer. Es braucht dazu viel weniger Glauben und Hypothetisches als bei den buddh. Vorstellungen.


    Ich sehe das ähnlich wie du... Buddhistische Interpretationen sind nämlich auch unterschiedlich.
    Denn alles ist im Endeffekt leer, nur begreifen wir das nie richtig weil wir uns eben einbilden als Wesen getrennt zu sein von allem anderen. Und, sollten wir Nibanna nicht schon zu Lebzeiten verwirklichen und die Leere erkennen, dann gehen wir mit dem Tod wieder in die Leere und Verbundenheit mit allem ein. Nur erleben wir es dann nicht mehr bewusst.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Das ist zu einfach, meiner Ansicht nach...

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:

    Das ist zu einfach, meiner Ansicht nach...


    Und wenns zu einfach ist, dann kann es nicht stimmen? ;)

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Maybe Buddha:
    Geronimo:

    Das ist zu einfach, meiner Ansicht nach...


    Und wenns zu einfach ist, dann kann es nicht stimmen? ;)


    Wenn wir uns immer nur mit dem Denken identifzieren, dann kann es auch nie einfach sein. Der Verstand will es eben immer kompliziert und macht ein Drama daraus, weil er es nicht erträgt, dass wir bereits alle erleuchtet sind und es bloß noch nicht erkennen. Das gefällt dem Denker einfach nicht denn dann wird der Denker arbeitslos und unwichtig. Und der Denker erkennt, dass er nicht mehr die Macht hat sich und andere ewig aufs neue das Ras des Leidens drehen zu lassen.

  • Maybe Buddha:
    Geronimo:

    Das ist zu einfach, meiner Ansicht nach...


    Und wenns zu einfach ist, dann kann es nicht stimmen? ;)


    Du buddhistische Lehre ist in ihrer Nachvollziehbarkeit sehr einfach. Aber das mit dem Tod alles erreicht sei, ist mir definitiv zu einfach und entspricht auch nicht der Lehre.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:
    Maybe Buddha:


    Und wenns zu einfach ist, dann kann es nicht stimmen? ;)


    Du buddhistische Lehre ist in ihrer Nachvollziehbarkeit sehr einfach. Aber das mit dem Tod alles erreicht sei, ist mir definitiv zu einfach und entspricht auch nicht der Lehre.


    Ab wann ist denn alles erreicht? Wenn man sich bewusst wird, dass man jeden Tag sterben kann dann erkennt man schnell was wichtig ist und was nicht. Dann ist an jedem Tag alles erreicht und der Tod ist wird weder zum Sprungbrett noch zur Chance, da man ihn jeden Tag stirbt und der Tod so etwas alltägliches wird.

  • Laut dem Buddha weiß man wann alles notwendige getan wurde.


    Das "verweilen im hier und jetzt" das oft als ausreichend angepriesen wird, wurde schon vor 2500 Jahren als "noch nicht genug" beschrieben.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:
    Maybe Buddha:


    Und wenns zu einfach ist, dann kann es nicht stimmen? ;)


    Du buddhistische Lehre ist in ihrer Nachvollziehbarkeit sehr einfach. Aber das mit dem Tod alles erreicht sei, ist mir definitiv zu einfach und entspricht auch nicht der Lehre.


    Was meinst du mit erreicht? "persönlich" erreicht? Persönlich gibt es nichts zu erreichen, ausser die "persönlichkeit" abzulegen.
    Allerdings gibt es immer noch Leiden auf der Welt, auch wenn man stirbt. Also ist noch nicht alles erreicht. Nur persönlich ist mit dem Tod alles erreicht, das leben gelebt und beendet.
    Andere Persönlichkeiten werden dann versuchen ihr Leid und das Leid anderer zu beenden.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Das entspricht so nicht der Lehre.


    Zitat

    "Wenn sein konzentrierter Geist auf solche Weise geläutert, klar, makellos, der Unvollkommenheit ledig, gefügig, nutzbar, stetig und unerschütterlich ist, richtet er ihn auf das Wissen von der Vernichtung der Triebe. Er versteht der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist Dukkha.' Er versteht der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist der Ursprung von Dukkha.' Er versteht der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist das Aufhören von Dukkha.' Er versteht der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist der Weg, der zum Aufhören von Dukkha führt.' Er versteht der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies sind die Triebe.' Er versteht der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist der Ursprung der Triebe.' Er versteht der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist das Aufhören der Triebe.' Er versteht der Wirklichkeit entsprechend: 'Dies ist der Weg, der zum Aufhören der Triebe führt.'


    Wenn er so weiß und sieht, ist sein Geist vom Sinnestrieb befreit, vom Werdenstrieb und vom Unwissenheitstrieb. Wenn er so befreit ist, kommt das Wissen: 'Er ist befreit.' Er versteht: 'Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.'"


    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m039z.html

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)


  • Dem stimme ich zu. Ich sehe jetzt keinen wiederspruch...

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Das hat sich gerade bei dir so angehört, als wenn mit dem Tod eh alles vorbei wäre, und somit nichts zu erreichen wäre.

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    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:

    Das hat sich gerade bei dir so angehört, als wenn mit dem Tod eh alles vorbei wäre, und somit nichts zu erreichen wäre.


    persönlich ist dann nichts mehr zu erreichen, ja. Allgemein ist noich etwas zu erreichen.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Besser man ist fleißig, geht auf Nummer sicher :)

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:

    Besser man ist fleißig, geht auf Nummer sicher :)


    Na logisch... Man hat ja ebend vorallem jetzt was davon und ihm zukünftigen Leben.
    Wenn dann noch was kommt, ok... :D

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Maybe Buddha:
    Geronimo:

    Besser man ist fleißig, geht auf Nummer sicher :)


    Na logisch... Man hat ja ebend vorallem jetzt was davon und ihm zukünftigen Leben.
    Wenn dann noch was kommt, ok... :D


    Welche Mönchstradition würdest du Stand Heute wählen?

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:
    Maybe Buddha:


    Na logisch... Man hat ja ebend vorallem jetzt was davon und ihm zukünftigen Leben.
    Wenn dann noch was kommt, ok... :D


    Welche Mönchstradition würdest du Stand Heute wählen?


    Theravada

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha