Kernholz vs. Irrlehre

  • Mabuttar:

    Aber es geht schon in die Richtung, dass meistens über Wiedergeburt gesprochen wird, wenn Brahmanen anwesend sind als Zuhörer, oder
    kennt ihr Ausnahmen ? Habe jetzt selbst nicht alles überflogen.


    Ich kann mir aber schon vorstellen, dass das damalige Problem "Wie überwinde ich Wiedergeburt" mit der buddhistischen Lehre auch gelöst werden sollte. So wie man heute von spirituellen Schulen vielleicht eher davon ausgeht, die Frage nach dem Ende der eigenen Existenz auch zu lösen. ( Indem z.B. auf die Abhängigkeit der eigenen Existenz mit der Welt die Eigenexistenz aufgelöst wird)


    Ist aber nur eine Vermutung. Warum gibts eigentlich Aussagen wie "Nur Dukkha und dessen Ende lehre ich " ? Wenn Buddha die gesamte Existenz und Welt mit Karma und Wiedergeburt erklärt ?


    Als Beispiel einer "Wiedergeburts"-Rede die er an Mönche hält:


    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Onda:

    Mir ist klar, dass der Theravada sich von der hinduistischen Reinkarnationslehre (auf der Basis von atta) distanziert. Ich habe jedoch den Eindruck, dass es nicht gelingt, sich ganz von diesem Konzept zu befreien, dass also hinduistische Elemente - in andere Begriffe eingekleidet - Eingang gefunden haben ins Dharma-Verständnis.


    Das mag der eigentliche Kern sein warum wir hunderte Beiträge schreiben. Die Begriffe sind nicht übereinstimmend definiert. Und da jeder ausgeht der Gegenüber spricht vom gleichen Inhalt wenn er denn den gleichen Begriff "Wiedergeburt" verwendet kann das zu argen Missverständnissen führen wenn (wie eigentlich zu erwarten) dem nicht so ist.


    Ich selber vermag das nicht angemessen, aber kann jemand die hinduistische und die Theravada-Sicht auf Wiedergeburt konkret gegenüberstellen? Gleiche und differierende Sichtweisen klar benennen?


    Vielen Dank


    bambus

    Von mehreren Theorien, die die gleichen Sachverhalte erklären, ist die einfachste allen anderen vorzuziehen.


    Die Leute von denen Du am meisten lernen kannst sind die mit denen Du nicht einer Meinung bist.


  • Damit ist doch eigentlich alles gesagt.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:
    Sukha:

    ()


    Damit ist doch eigentlich alles gesagt.


    Das mag sein - ist aber definitiv kein Pro-Wiedergeburt-Statement.
    Außerdem muss verstanden werden, was Buddhadasa mit "kamma", "nibbana" und "Samsarischer Teufelskreis" wirklich meint.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Gibt ja ooch keene Wiedergeburt, im wörtlichen Sinne :D

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Bambus:


    Ich selber vermag das nicht angemessen, aber kann jemand die hinduistische und die Theravada-Sicht auf Wiedergeburt konkret gegenüberstellen? Gleiche und differierende Sichtweisen klar benennen?


    Der Hinduismus geht von einer Seele (atta) aus, die sich nach dem Tode neu reinkarniert. Zwischen den verschiedenen Existenzen bildet die Seele das dauerhafte, kontinuierliche Element. Sie ist gleichsam die Kette, an der die Perlen verschiedener Existenzen aufgereiht werden. Die Art der individuellen Existenzen ist stark bedingt durch das Karma der vorherigen Existenz.


    Der Buddhismus leugnet nun die Existenz einer solchen, das Leibliche überdauernden Seele. Weshalb es den Vertretern der traditionellen buddhistischen Wiedergeburtslehre auch schwer fällt, darzulegen, was denn da - und wie - wiedergeboren wird. Ich habe in dieser Angelegenheit bislang keine überzeugenden Antworten erhalten. Die tibetische Wiedergeburtslehre ist nahezu identisch mit der hinduistischen (nur andere Begriffe).


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

    Einmal editiert, zuletzt von Onda ()

  • Geronimo:

    Gibt ja ooch keene Wiedergeburt, im wörtlichen Sinne :D


    Und wie sieht sie denn aus: die Wiedergeburt im nicht-wörtlichen Sinne?
    Ich kann mir darunter nichts vorstellen.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Maybe Buddha:

    Naja, mir ging es ebend allgemein eher darum, das Elliott sich immer darauf stützt, das im PK die alles so war, wie beschrieben und der Buddha niemals im Kontext bzw zb zu Menschen die an Wiedergeburt glaubten, ihnen die Lehre daher nicht aufgrund von Wiedergeburt erklärte. Und ebend im Posting sagte Elliott das selbe (das der Buddha im Kontext sprach).


    Dann versuche ich noch einmal, den Unterschied klarzumachen:


    Wenn der Buddha zu den Niganthas sprach, die auch die Begriffe Arhat und Nirvana verwendet haben, dann macht er trotz gleicher Benennungen den Unterschied zwischen seiner Lehre und seiner Verwendung der Begriffe im Gegensatz zu der bei den Niganthas deutlich. Was aber nichts daran ändert, dass Arhat und Nibbana zentrale Begriffe des Dhammas mit bestimmter Bedeutung sind, und nicht einfach nur metaphorische Umdeutungen, um dem Verständnis der Niganthas entgegenzukommen.


    Wenn der Buddha zu Brahmanen sprach, die auch den Begriff "Dreifaches Wissen" verwendet haben (und zwar für die Kenntnis der drei Veden), dann macht er trotz gleicher Benennungen den Unterschied zwischen seiner Lehre und seiner Verwendung des Begriffs im Gegensatz zu der bei den Brahmanen deutlich. Was aber nichts daran ändert, dass das "Dreifache Wahre Wissen" ein zentraler Begriff des Dhammas mit bestimmter Bedeutung ist, und nicht einfach nur eine metaphorische Umdeutung, um dem Verständnis der Brahmanen entgegenzukommen.


    Ebenso, wenn der Buddha zu Zeitgenossen sprach, die auch die Begriffe Wiedergeburt oder Wiedererscheinen verwendet haben, dann macht er trotz gleicher Benennungen den Unterschied zwischen seiner Lehre und seiner Verwendung der Begriffe im Gegensatz zu der bei den Zeitgenossen deutlich. Was aber nichts daran ändert, dass Wiedergeburt oder Wiedererscheinen zentrale Begriffe des Dhammas mit bestimmter Bedeutung sind, und nicht einfach nur eine metaphorische Umdeutung, um dem Verständnis jener Zeitgenossen entgegenzukommen.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot


  • Genau das ist zb einer der Punkte, weshalb ich auch denke, das der Buddha nicht an Wiedergeburt glaubte.
    Denn in den Geschichten über Wiedergeburt, klingt es als würde er diesen "naiven" Wiedergeburtsglauben teilen.
    Als wäre es ebend das Bewusstsein, bzw das was wir Persönlichkeit nennen (Bewusstsein, Wahrnehmung, Gefühl, Ansichten, Meinungen tec.) was wiedergeboren wird.
    Geht dann aber jemand auf den Buddha ein zu dem Thema, zb durch fragen wie "Ist also das Bewusstsein, welches wiedergeboren wird?" oder ähnliche Fragen, verneint der Buddha es immer.
    Der Buddha spricht zwar von Wiedergeburt, wie die "naive" Wiedergeburt, an die damals geglaubt wurde, führt aber durch seine weiteren Eräuterungen zb Anatta oder weiterführende Fragen zur Wiedergeburt, immer weiter weg von diesem Thema, nämlich mMn dorthin, das nichts ausser dem Leiden ständig neu entsteht, da es "Seele etc" nicht gibt und alles unpersönlich ist.


    Der nächste Punkt von dir spricht ebenfalls in diese Richtung. Viele glaubten sie müssten wiedergeboren werden um ihr gesamtes Kamma abzubauen. Auch hier wiederum redet der Buddha zu ihnen über Wiedergeburt, führt aber dann wieder davon weg, weil es, wie du ja selbst sagst, nicht das Ziel ist.



    Wenn du folgendes sagst und zitierst:


    Ich stimme dir zu, das völlig klar ist, das Handlungen nach dem Tod weitere Wirkungen nach sich ziehen.
    Das bestreit glaub ich keiner. Weder die die an Wiedergeburt glauben, noch die die nicht daran glauben.
    Das Handlungen, auch nach dem Tod, weitere Wirkungen nach sich ziehen ist völlig klar. Wenn du das unter "Wiedergeburt" verstehst, stimme ich dir zu. Allerdings ist dann das Wort Wiedergeburt mMn ziemlich irre-führend und nicht mehr Zeit-gemäß und angebracht, da es ja, wie man hier im Forum gut sehen kann, zu verwirrung führt.
    Und das obwohl die meisten aus dem Westen kommen und grundsätzlich erstmal nichts mit dem Reinkarnations- bzw. Wiedergeburts-glauben zu tun haben.
    Und wenn man das Zitat unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, wirst du feststellen, das es immer noch völlig wahr und nachvollziehbar ist, auch wenn man nicht von Wiedergeburt ausgeht bzw Wiedergeburt, als Wirkung der Taten nach dem körperlichen Tod betrachtet, wie der Buddha es erklärt.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Maybe Buddha:

    Denn in den Geschichten über Wiedergeburt, klingt es als würde er diesen "naiven" Wiedergeburtsglauben teilen.


    Wir sind ja immer noch auf der Suche nach Beispielen. Vielleicht kannst Du einmal so eine Geschichte nennen?


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot


  • Ja, genau. Das habe ich verstanden und dem stimme ich zu.


    Wenn er nämlich genauer und tiefer auf das Thema wiedergeburt eingeht, verneint er das wiedererscheinen des Bewusstseins. Er spricht davon das Wirkungen, vergangener Taten wiedergeboren werden.
    Wenn du das wie gesagt genau so verstehst wie ich (was ich bezweifle) dann wären wir uns einig.
    Aber ein Großteil der "Buddhisten", was man ja auch erkennen kann an deren Erklärungsversuchen was denn Wiedergeburt genau sein soll, bejaht ebend diesen falschen "Wiedergeburts-glauben" mit der früheren, falschen Definition des Begriffs.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Elliot:
    Maybe Buddha:

    Denn in den Geschichten über Wiedergeburt, klingt es als würde er diesen "naiven" Wiedergeburtsglauben teilen.


    Wir sind ja immer noch auf der Suche nach Beispielen. Vielleicht kannst Du einmal so eine Geschichte nennen?


    Viele Grüße
    Elliot


    Naja davon gibt es ja reichlich. Ebend diese Sutten mit denen hier oft argumentiert wird.
    "Wer nicht großzügig ist, wird arm geboren im nächsten leben"
    "Wer grausam ist, wird im nächsten Leben ein zb Kriech-Tier" (Geronimo hatte vor ein paar Posts erst dieses Zitat)

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Onda:
    Geronimo:

    Gibt ja ooch keene Wiedergeburt, im wörtlichen Sinne :D


    Und wie sieht sie denn aus: die Wiedergeburt im nicht-wörtlichen Sinne?
    Ich kann mir darunter nichts vorstellen.


    Onda


    Kann man ja auch nicht:


    Zitat

    (2) Da kam im Geiste des abgesondert in Einsamkeit verweilenden Erhabenen folgender Gedanke auf: Die von mir erkannte Lehre ist tief, schwierig zu verstehen, schwer zu durchschauen, friedvoll, erhaben, nicht dem logischen Denken zugänglich, subtil, nur den Weisen zugänglich. Dem Begehren hingegeben ist doch die Menschenwelt, findet Gefallen am Begehren, erregt sich am Begehren. Für die dem Begehren hingegebene, am Begehren Gefallen findende, am Begehren sich erregende Menschenwelt ist diese Lehre schwer zu verstehen, die da ist: der ursächliche Zusammenhang durch die Entstehung in Abhängigkeit. Und auch diese Lehren sind schwer zu verstehen, die da sind: die Beruhigung aller Aktivitäten, das Aufgeben der zu Wiedergeburt führenden Dinge, die Auslöschung des Durstes, die Leidenschaftslosigkeit, die völlige Erlöschung, das Nibbāna. Wenn ich diese Lehre verkünden würde, würden die anderen mich nicht verstehen, dies würde mich erschöpfen, dies würde für mich Anstrengung sein.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Hier ein schönes Beispiel dafür, in welchem sprachlichen Gewand die Irrlehre im PK erscheint:


    Onda:

    »Da ist, Mallikā, ein Weib jähzornig und äußerst erregbar. Wenn man ihr auch nur das geringste sagt, wird sie ärgerlich, gerät in Zorn und Wut, ist eigensinnig, legt Verstimmung, Groll und Mißtrauen an den Tag. Weder Asketen noch Priestern spendet sie Speise und Trank, Kleidung, Wagen, Blumen, Wohlgerüche, Balsam und das Nötige an Lagerstatt, Wohnung und Beleuchtung. Sie ist neidisch gesinnt, beneidet die anderen um das, was ihnen an Geschenken, Hochschätzung, Achtung, Ehre, Verehrung und Huldigung zuteil wird, sie ist eifersüchtig (*1) und mißgünstig. Sollte sie nun nach dem Tode zu dieser Welt zurückkehren, so wird sie, wo auch immer sie wiedergeboren wird, häßlich sein, von unschöner Gestalt, gar übel aussehen, und sie wird arm und dürftig sein, ohne Vermögen und Macht.
    (…)
    Da ist, Mallikā, ein Weib sanftmütig und geduldig. Wenn man ihr auch mancherlei sagt, so wird sie nicht ärgerlich, gerät nicht in Zorn und Wut, ist nicht eigensinnig und legt nicht Verstimmung, Groll und Mißtrauen an den Tag. Sie spendet auch Asketen und Priestern Speise und Trank, Kleidung, Wagen, Blumen, Wohlgerüche, Balsam und das Nötige an Lagerstatt, Wohnung und Beleuchtung. Sie ist nicht neidisch gesinnt, beneidet nicht die anderen um das, was ihnen an Geschenken, Hochschätzung, Achtung, Ehre, Verehrung und Huldigung zuteil wird, sie ist nicht eifersüchtig und mißgünstig. Sollte sie nun nach dem Tode zu dieser Welt zurückkehren, so wird sie, wo auch immer sie wiedergeboren wird, hübsch und stattlich aussehen, Anmut und außergewöhnliche Schönheit besitzen, und sie wird reich und wohlhabend sein, von großem Vermögen und großer Macht.
    http://www.palikanon.com/angutt/a04_196-200.html#a_iv197


    A IV 197


    Das ist lupenreine Wiedergeburtslehre nach hinduistischem Muster.
    Ein krasser Widerspruch zu Buddhas Ausführungen zu anatta.

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)


  • Buddha sagt, seine Lehre sei schwierig zu verstehen. Er sagt nicht, sie sei garnicht zu verstehen. Die "Erfahrung" von nibbana ist transrational, klar. Aber wer von Wiedergeburt spricht, sollte das Konzept begründen können und nicht auf das "Unaussprechliche" verweisen, wenn das Eis der Argumente* brüchig wird.


    Onda


    * Eine Metapher!

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Maybe Buddha:

    Naja davon gibt es ja reichlich. Ebend diese Sutten mit denen hier oft argumentiert wird. "Wer nicht großzügig ist, wird arm geboren im nächsten leben" "Wer grausam ist, wird im nächsten Leben ein zb Kriech-Tier" (Geronimo hatte vor ein paar Posts erst dieses Zitat)


    Also diese zum Beispiel:


    Zitat

    "Student, da tötet irgendein Mann oder eine Frau lebende Wesen und ist mordlustig, mit Blut an den Händen, zum Kämpfen und zur Gewalt geneigt, gnadenlos gegenüber lebenden Wesen. Weil er solch eine Handlung begeht und auf sich nimmt, erscheint er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wieder, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, ja sogar in der Hölle. Wenn er aber bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode nicht in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wiedererscheint [1], an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, in der Hölle, sondern stattdessen in das menschliche Dasein zurückkehrt, dann ist er kurzlebig, wo immer er auch wiedergeboren wird. Dies ist der Weg, Student, der zu einem kurzen Leben führt, nämlich wenn man lebende Wesen tötet und mordlustig ist, mit Blut an den Händen, zum Kämpfen und zur Gewalt geneigt, gnadenlos gegenüber lebenden Wesen."
    (Majjhima Nikāya 135: Die kürzere Darlegung zu den Handlungen - Cūḷakammavibhaṅga Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:
    Maybe Buddha:

    Naja davon gibt es ja reichlich. Ebend diese Sutten mit denen hier oft argumentiert wird. "Wer nicht großzügig ist, wird arm geboren im nächsten leben" "Wer grausam ist, wird im nächsten Leben ein zb Kriech-Tier" (Geronimo hatte vor ein paar Posts erst dieses Zitat)


    Also diese zum Beispiel:


    Zitat

    "Student, da tötet irgendein Mann oder eine Frau lebende Wesen und ist mordlustig, mit Blut an den Händen, zum Kämpfen und zur Gewalt geneigt, gnadenlos gegenüber lebenden Wesen. Weil er solch eine Handlung begeht und auf sich nimmt, erscheint er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wieder, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, ja sogar in der Hölle. Wenn er aber bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode nicht in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wiedererscheint [1], an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, in der Hölle, sondern stattdessen in das menschliche Dasein zurückkehrt, dann ist er kurzlebig, wo immer er auch wiedergeboren wird. Dies ist der Weg, Student, der zu einem kurzen Leben führt, nämlich wenn man lebende Wesen tötet und mordlustig ist, mit Blut an den Händen, zum Kämpfen und zur Gewalt geneigt, gnadenlos gegenüber lebenden Wesen."
    (Majjhima Nikāya 135: Die kürzere Darlegung zu den Handlungen - Cūḷakammavibhaṅga Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot


    Genau sowas meinte ich, ja.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Onda:

    Buddha sagt, seine Lehre sei schwierig zu verstehen. Er sagt nicht, sie sei garnicht zu verstehen. Die "Erfahrung" von nibbana ist transrational, klar. Aber wer von Wiedergeburt spricht, sollte das Konzept begründen können und nicht auf das "Unaussprechliche" verweisen, wenn das Eis der Argumente* brüchig wird.


    Onda


    * Eine Metapher!


    Da steht doch "dem logischen Denken nicht zugänglich". Wenn man die Überlieferungen kennt, dann weiß man das damit gemeint ist, das man diese Dinge nur in der tiefsten Versenkung durchschauen kann.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Maybe Buddha:

    Genau sowas meinte ich, ja.


    Und als allgemeines Prinzip wird dort genannt:


    Zitat

    "Student, die Wesen sind die Eigentümer ihrer Handlungen, Erben ihrer Handlungen; sie entspringen ihren Handlungen, sind an ihre Handlungen gebunden, haben in ihren Handlungen ihre Zuflucht. Es ist die Handlung, die die Wesen in schlechtergestellte und bessergestellte unterscheidet."


    Wie liest Du nun daraus, dass es ein Bewusstsein gibt, das immer wieder unverändert den Daseinskreislauf durchläuft?


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • @ Onda - Und ich gebe mich damit auch erst einmal zufrieden, da jede andere Auslegung auch nur eine weitere spekulative Ansicht wäre. Qualitativ würde das dann eigentlich keinen Unterschied machen, da wir beide unwissend sind, auf absoluter Ebene. Wenn es soweit ist, wird man schon erkennen wie die Dinge funktionieren. Bis dahin ist alles nur Spekulatius, wobei mir der vom Buddha fast immer am besten schmeckt ^^ Aber auch der könnte anders gemeint sein, auch eine weitere Möglichkeit.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)


  • Onda


    Wie denkst Du sollte man es einem erklären, der keine Ahnung von an-atta hat?
    Ja, da wird etwas "hübsch und stattlich aussehen, Anmut und außergewöhnliche Schönheit besitzen, und sie wird reich und wohlhabend sein, von großem Vermögen und großer Macht" geboren aufgrund des karmischen Wirkens dieser anderen Person, die aber auch "unpersönlich" und ohne Konstante war. Ursache bedingte Entstehung ...... nur ein Prozess ... von Geburt bis Tod und darüber hinaus.


    Wenn jetzt kein fester, beständiger Kern zu finden ist, wird es auch nach dem Ableben nicht so sein. Und trotzdem rede ich mit einem Onda und trotzdem wird etwas wieder erscheinen, wenn Onda abtritt. Außer er/es realisiert Nibbana (keine Karmawirkung) und macht Samsara ein Ende.
    Nichts anderes lehrt auch Buddhadasa. Nichts anderes sagte der Buddha.


    Dies als Irrlehre zu bezeichnen ist eindeutig "falsche Ansicht".


    ()

  • Sukha:


    Wenn jetzt kein fester, beständiger Kern zu finden ist, wird es auch nach dem Ableben nicht so sein.


    So ist es. Darum wird nichts wiedergeboren.


    Zitat

    Und trotzdem rede ich mit einem Onda und trotzdem wird etwas wieder erscheinen, wenn Onda abtritt.


    Sicherlich wird auch nach Onda irgendetwas erscheinen. Aber was hat das mit Onda zu tun? Es wird sicherlich nicht "seine" "Wiedergeburt" sein.


    Zitat

    Außer er/es realisiert Nibbana (keine Karmawirkung) und macht Samsara ein Ende.


    Es ändert nichts an der Sache, wenn man aus einem "er" ein "es" macht. Da wandert kein "es", dann wandert kein "er" durch die Existenzen.
    Wird nibbana realisiert (=Erwachen), so wird nur einem "Dasein" ein Ende gesetzt: der Wahrnehmung eines getrennten, dauerhaften ich.


    LG
    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)