Ich möchte Euch raten, das Wort "upa - da - na" anstelle von "Anhaften" oder anderen Übersetzungen
zu verwenden. Diese Worte werden immerzu mißverstanden. Ihr müßtet die Bedeutung
der Worte Anhaften, Verhaftung, Anklammern und Festhalten nehmen und sie kombinieren,
um die Bedeutung von "upa - da - na" zu erhalten. Es ist also besser für uns, das Wort upa - da - na zu
benutzen. Seine Bedeutung ist weiter gefaßt und sie wird es uns ermöglichen, diese
Angelegenheit tiefer und ausführlicher zu betrachten. Ihr mögt es jetzt noch nicht ganz verstehen,
aber versucht dieses Wort upa - da - na zu benutzen und eure Zunge, euren Geist und eure Gefühle
daran zu gewöhnen. upa - da - na ist nur ein einfaches Wort, aber es steht für die wichtigste
Sache überhaupt. Wir müssen uns darüber im klaren sein, daß das Herz des Buddhismus die
Zerstörung, die Entwurzelung, das Herausschneiden und Auslöschen von upa - da - na ist. Ist das
geschehen, dann ist dukkha (Leiden) beendet, und es gibt kein Gefängnis mehr. Sollten wir also
nicht Interesse für die Angelegenheit des Auslöschens von upa - da - na oder, metaphorisch gesprochen,
für die Zerstörung des Gefängnisses entwickeln?
Dies ist die Essenz aller buddhistischen Sekten und Schulen. Theravada Buddhismus,
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Mahayana Buddhismus, Zen Buddhismus, Tibetanischer Buddhismus, welche Art von Buddhismus
Ihr auch bevorzugt, sie unterscheiden sich nur oberflächlich, dem Namen nach, oder in
den äußerlichen Zeremonien und Übungen. Aber das Herz ist überall das gleiche: das
Auslöschen von upa - da - na.
Seid nicht traurig oder enttäuscht und macht Euch nicht selbst das Leben schwer, durch den
Gedanken, daß Ihr nicht in der Lage seid, alle Schulen des Buddhismus zu studieren. Macht
Euch keine Sorgen, wenn Ihr den Buddhismus in Tibet, in Sri Lanka, in Burma, in China oder
woanders nicht studieren konntet. Es wäre Zeitverschwendung. Es gibt nur eine einzige Essenz
oder einen Kern, nämlich den, upa - da - na zu eliminieren. Also studiert einfach nur diese eine
Sache, das ist genug.
Wenn ihr wirklich ein Experte für Mahayana Buddhismus werden wollt, müßt Ihr Sanskrit
lernen. Oder, wenn Ihr Zen gut verstehen wollt, müßt Ihr chinesisch lernen. Um Vajrayana
kennenzulernen, den Buddhismus von Tibet, müßt Ihr tibetisch lernen. Nur die Sprachen zu
lernen, wird Euch fast Euer ganzes Leben kosten, und doch werdet Ihr in Wirklichkeit immer
noch nichts gelernt haben. Ihr seid immer noch nicht ins Herz des Buddhismus vorgedrungen.
Versteht was das Herz von allen Buddhistischen Schulen ist und lernt nur diese eine Sache: das
Auslöschen von upa - da - na. Dann werdet Ihr die Essenz des Buddhismus kennen, gleich ob er
Mahayana, Theravada, Zen oder Vajrayana genannt wird. Dies sind nur Oberflächlichkeiten,
die als neue Entwicklungen heraufbeschworen werden.
Sogar in der einen Schule des Theravada Buddhismus gibt es viele verschiedene
Ausprägungen. Es gibt auch viele verschiedene Arten von geistiger Kultivation. Da ist die Art
Meditation aus Burma, bei der das Heben und Senken der Bauchdecke beobachtet wird; da sind
die Arten, die auf den Mantras "Samma Araham" und "Buddho, Buddho" basieren, sowie die
verschiedensten anderen Methoden und Techniken. Wenn es sich um eine richtige
Meditationsart handelt, so ist der Kern einer jeden immer genau der selbe: die Notwendigkeit,
upa - da - na auszulöschen. Wenn sie noch nicht bis zum Ausrotten von upa - da - na vorgedrungen ist,
ist sie noch nicht das Richtige. Und sie wird auch nicht von Nutzen sein.
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"auf dem Marktplatz"
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Ich stimme dem Ehrw. Buddhadasa nicht ganz zu. Upādāna zu beenden, ist ein Teil der Übung, der Erleichterung bringt aber keine Befreiung. Es ist nicht vollständig. Denn upādāna sind die Gedanken, die Geschichte des Warum des ... na? ... genau ... die Geschichte des Warum des Begehrens(taṇhā). Und wenn es um die Beendigung des Leidens geht, so ist Begehren zu entwurzeln. Upādāna entsteht nach taṇhā. Guckt in M148. Die Ernüchterung von der Identifizierung mit den unpersönlichen Vorgang des Bedingten Entstehung in der menschlichen Kognition.
ZitatBefreiung
40. "Indem ein wohlunterrichteter edler Schüler so sieht, wird er ernüchtert gegenüber dem Sinnesorgan, ernüchtert gegenüber Formen(rūpa), ernüchtert gegenüber Sinnesbewußtsein(viññāna), ernüchtert gegenüber Sinneskontakt(phassa), ernüchtert gegenüber Empfindung(vedanā), ernüchtert gegenüber Begehren(taṇhā).41. "Wenn er ernüchtert wird, wird er begierdelos. Durch Begierdelosigkeit ist er befreit. Wenn er befreit ist, kommt das Wissen: 'Er ist befreit.' Er versteht: 'Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.'"
http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m148z.html
Upādāna entsteht nicht mehr, weil kein taṇhā mehr da ist.Trotzdem ist es gut, die Gedanken nicht persönlich zu nehmen. Es ist der Anfang und gleichzeitig die Dauerübung.
Gut ist es, den Unterschied von Begehren(taṇhā) und Anhaften(upādāna) klar zu sehen.
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Mirco:
Upādāna zu beenden, ist ein Teil der Übung, der Erleichterung bringt aber keine Befreiung.
Hi Mirco. Upadana ist wörtlich 'Brennstoff' oder 'Nahrung'.Kann eine Flamme ohne Brennstoff weiterbrennen? Und kann ein Körper ohne Nahrung weiterfunktionieren?
Was ist der Brennstoff für Verlangen (tanha)?
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moha. dem "gegenüber" steht pañña, aus einsicht entfaltet.
mit der ernüchterung kommt auch stillung, sonst ertrüge man die ernüchterung nicht.
(Im zen heißt es, daß samadhi und piti ( ? ) zusammengehen müssen )
nibbana ist das verlöschen des durstes.die palibegriffe-sofern richtig übersetzt-sind "klasse", weil nicht abstrakt.
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Zitat
Wir müssen uns darüber im klaren sein, daß das Herz des Buddhismus die
Zerstörung, die Entwurzelung, das Herausschneiden und Auslöschen von upa - da - na ist. Ist das
geschehen, dann ist dukkha (Leiden) beendet, und es gibt kein Gefängnis mehr. Sollten wir also
nicht Interesse für die Angelegenheit des Auslöschens von upa - da - na oder, metaphorisch gesprochen,
für die Zerstörung des Gefängnisses entwickeln?
Dies ist die Essenz aller buddhistischen Sekten und Schulen.Danke für diese Erinnerung, das ist der Kern der Sache. Man kann eigentlich jede Lehre daran messen, ob sie geeignet ist, upadana auszulöschen. Wenn das Abwägen von richtig und falsch, das ganze Theoretisieren nicht dazu führt, die Fähigkeit der Loslösung zu entwickeln, ist es sinnlose Zeitverschwendung.
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nibbuti:
Klingt logisch. Und doch kann die Flamme ohne den Brennstoff upādāna weiterbrennen, denn es ist nicht ihr einziger. Die Wurzel des Brennstoffs, seine Vorbedingung muß noch 'entfernt' werden.nibbuti:Was ist der Brennstoff für Verlangen (tanha)?
Ist das eine rethorische Frage? Falls nicht: Verlangen(taṇhā) hat Empfindung/Gefühl (vedanā)² als Bedingung.<woltlab-metacode-marker data-name=:M148" data-link="">
Abhängig vom Sinnesorgan und Sinnesobjekt entsteht Sinnesbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist phassa; durch phassa bedingt ist vedanā; durch vedanā bedingt ist taṇhā.
Anhaften(upādāna) findet im Bereich des Denkens statt. Begehren/Verlangen/Durst(taṇhā) findet 'davor' statt.
Es ist wortloses Verlangen nach Mehr oder Weniger von der Empfindung(vedanā)²²angenehm, unangenehm, weder-angenehm-noch-unangenehm
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Mirco:
Hi Mirco,
kannst du das näher erklären, wieso Anhaften im Bereich des Denkens stattfindet? Begehren ist Sache des Gefühls oder der Empfindung, ja. Anhaften ist die Folge davon, wenn das Begehren schon zugeschlagen hat, wenn also etwas ergriffen wurde und festgehalten wird. Aber wieso wird es gedanklich festgehalten, ist es nicht auch das Empfinden, das nicht loslassen möchte?
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mukti:
Ich versuche es mal. So habe ich es von meinem Lehrer gelernt und kann es inzwischen auch teilweise mit meiner Wahrnehmung abgleichen. Erkennen tue ich, daß es beide Vorgänge gibt. Die Einsicht reicht aber noch ganz nicht aus, um aus eigener Erfahrung sagen zu können, das es ein Teilsaspekt der vom Buddha beschrieben Bedingten Enstehung ist.mukti:Begehren ist Sache des Gefühls oder der Empfindung, ja. Anhaften ist die Folge davon, wenn das Begehren schon zugeschlagen hat, wenn also etwas ergriffen wurde und festgehalten wird. Aber wieso wird es gedanklich festgehalten, ist es nicht auch das Empfinden, das nicht loslassen möchte?
Gedankliche Ebene bedeutet auch Bilder, Filme, Erinnerungen, usw..Was gibt es denn im Geist? Was geht da vor sich? Nicht viel Verschiedenes. Es ist immer wieder das Gleiche vom Selben.
Zuerst gibt's den Sinneskontakt(phassa), körperlich oder geistig. Wenn daraus eine angenehme oder unangenme Empfindung(vedanā) entsteht, reagiert² das System mit Verlangen(taṇhā). "Hurra, mehr davon" oder "Nö, weg damit". Das ist frei von Worten und Bildern. Wenn wir es zugelassen haben, kommenn als nächstes das Anhaften, das sind Bilder, Gedanken, Begriffe, Vorstellungen und Erinnerungen (upādāna), welche vom Verlangen(taṇhā) geprägt sind.
Weil es gerade so schön ist: Was passiert dann?
² sofern untrainiert
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Tja, wenn man das alles durchschauen würde, dann gäbe es keine Anhaftung mehr.
Was meinst du, wieso muss das Anhaften begründet werden? "Warum ich es mag oder nicht mag" (Punkt 9 der Tabelle) - ist das nicht Sache der Empfindung? Ich mag es oder nicht weil es Freude oder Leid bereitet, das scheint mir der Grund zu sein.
Der Geist zählt laut Tabelle zu den sechs Sinnen (salyatana). Für Kontakt sind dann noch Bewusstsein und Objekt nötig.
Da fragt sich, was hier unter Geist verstanden wird. Bei den fünf Sinnen ist es einfach: Z.B. Auge, Sehbewusstsein und Form sind nötig für Kontakt.Denken, Denkbewusstsein und Denkobjekt? Dann sind die Gedanken vor der Empfindung vorhanden. Dann entsteht das Begehren, das Ergreifen und das Anhaften. Also das Objekt der Begierde (z.B irgendein Sachverhalt) wird gedanklich erfasst und dann wird dran angehaftet, das ist Anhaften an das Denken. Die Empfindung sagt ich mag etwas (Denkobjekt) denken und dann wird daran festgehalten - Anhaftung.
Das Anhaften wäre demnach durch Empfindung zustandegekommen und wird durch Empfinden aufrechterhalten, weil das Empfinden durch das Begehren fortdauert oder immer wiederholt wird.Aber ich blicke da noch nicht ganz durch.
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Obige Tabelle ist ein kleiner Teil dessen, was man "Abhidhamma" nennt.
Selber darüber nachdenken und viele Probleme lösen sich wie von selbst.hedin
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Ich denke ausserdem hin und wieder mit anderen zusammen darüber nach, wenn es denn möglich ist.
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hedin:
Obige Tabelle ist ein kleiner Teil dessen, was man "Abhidhamma" nennt. Selber darüber nachdenken und viele Probleme lösen sich wie von selbst. hedin
Drüber nachdenken ist ein kleiner Teil von dem, was zur Einsicht führt.
Es direkt und klar ablaufen zu sehen findet ohne Denken statt -
mukti:
Was meinst du, wieso muss das Anhaften begründet werden? "Warum ich es mag oder nicht mag" (Punkt 9 der Tabelle) - ist das nicht Sache der Empfindung? Ich mag es oder nicht weil es Freude oder Leid bereitet, das scheint mir der Grund zu sein.
Warum steht hier nicht für eine Begründung im eigentlichen Sinne. Es ist kein intellektuell gelenktes Warum-Konstrukt. Es ist diepersönliche Geschichte. Bedingte Erfahrungen die wirken. Aus diesem Leben. Aus früheren Leben. Prägung.
mukti:Der Geist zählt laut Tabelle zu den sechs Sinnen (salyatana).
So, wie es z.B. auch in den Sutten steht.
mukti:Für Kontakt sind dann noch Bewusstsein und Objekt nötig. Da fragt sich, was hier unter Geist verstanden wird. Bei den fünf Sinnen ist es einfach: Z.B. Auge, Sehbewusstsein und Form sind nötig für Kontakt.
Was nimmt denn war?
mukti:Denken, Denkbewusstsein und Denkobjekt? Dann sind die Gedanken vor der Empfindung vorhanden.
Der Geist nimmt ja beides wahr. Gedanken/Vorstellungen/Bilder usw. ebenso wie Empfindungen ebenso wie Objektbewußstsein, was auch wieder mit Erinnerung zu tun hat. Weil er vielse wahrnehmen kann, bedeutet es ja nicht, daß dies alles gleich ist. Du kannst einen Sinneseindruck wahrnehmen oder Du kannst über etwas nachdenken. Beides wird vom Geist wahrgenommen und doch ist es nicht die gleiche 'Kategorie'/Energie.
mukti:Dann entsteht das Begehren, das Ergreifen und das Anhaften. Also das Objekt der Begierde (z.B irgendein Sachverhalt) wird gedanklich erfasst und dann wird dran angehaftet, das ist Anhaften an das Denken.
Das gedankliche Erfassen ist bereits Anhaften.
Es gibt aber eine Art des Erfassens, wo nur kategorisiert wird, ohne das es gedanklich weiter ausgeführt wird. Das wiederum ist noch kein Anhaften, sondern einfach nur wahrnehmen.mukti:Die Empfindung sagt ich mag etwas (Denkobjekt) denken und dann wird daran festgehalten - Anhaftung.
Die Empfindung sagt nichts. Sie ist einfach.
mukti:Das Anhaften wäre demnach durch Empfindung zustandegekommen und wird durch Empfinden aufrechterhalten,
Anhaften hat Begehren als Grundlage.
mukti:weil das Empfinden durch das Begehren fortdauert oder immer wiederholt wird.
Empfinden hat Kontakt als Grundlage.
Zwischen dem Empfinden(vadanā) und dem Anhaften(upādāna) steht halt noch das Begehren(taṇhā). Ob man es nun schon wahrnehmen kann, oder nicht, so hat es der Buddha laut Überlieferung gelehrt.
mukti:Tja, wenn man das alles durchschauen würde, dann gäbe es keine Anhaftung mehr....Ich blicke da noch nicht ganz durch.
Bestimmt bald. Ich wünsche es uns allen.Liebe Grüße
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Mirco, ich habe mich mit deinen jeweiligen Anmerkungen befasst, gehe aber nicht auf alles einzeln ein, um mich nicht im Detail zu verlieren und in einem Kuddelmuddel zu enden. Auch muss man verschiedene Herangehensweisen und verschiedene Auffassungen der Begriffe berücksichtigen.
Mirco:mukti:Was meinst du, wieso muss das Anhaften begründet werden? "Warum ich es mag oder nicht mag" (Punkt 9 der Tabelle) - ist das nicht Sache der Empfindung? Ich mag es oder nicht weil es Freude oder Leid bereitet, das scheint mir der Grund zu sein.
Warum steht hier nicht für eine Begründung im eigentlichen Sinne. Es ist kein intellektuell gelenktes Warum-Konstrukt. Es ist diepersönliche Geschichte. Bedingte Erfahrungen die wirken. Aus diesem Leben. Aus früheren Leben. Prägung.
Aha, das meinst du mit "Anhaftung findet im Bereich des Denkens statt". Die individuelle Art und Weise, die geistige Verfassung als Grund, warum man an etwas bestimmtes anhaftet.
Mirco:Das gedankliche Erfassen ist bereits Anhaften.
Es gibt aber eine Art des Erfassens, wo nur kategorisiert wird, ohne das es gedanklich weiter ausgeführt wird. Das wiederum ist noch kein Anhaften, sondern einfach nur wahrnehmen.Also Objektwahrnehmung, Empfindung, Begehren, Ergreifen, Anhaften. In dem Moment wo das Objekt aufgrund von Begehren ergriffen ist, besteht kein reines Wahrnehmen mehr.
Mirco:Ja, das war schlecht ausgedrückt. Wenn die Empfindung angenehm ist, entsteht aufgrund von Unwissenheit Begehren und daraus wird Anhaftung.
Diese Frage ist interessant:
Mirco:Was nimmt denn wahr?
Spontan würde ich vorläufig sagen, das Bewusstsein. Es gibt eine Instanz, die Objekte bewusst werden lässt, je nach Sinn und Objekt: Sehbewusstein - Auge - Form. Das entstandene Bewusstsein könnte man auch als Wahrnehmung bezeichnen.
Schöner Gruß,
mukti -
mukti:
Aha, das meinst du mit "Anhaftung findet im Bereich des Denkens statt". Die individuelle Art und Weise, die geistige Verfassung als Grund, warum man an etwas bestimmtes anhaftet.
Das finde ich passend beschrieben.
mukti:Wenn die Empfindung angenehm ist, entsteht aufgrund von Unwissenheit Begehren und daraus wird Anhaftung.
Ja, so habe ich es verstanden. Nebenbei: so hat der Buddha es laut den Sutten gelehrt
mukti:Ja, das ist gut. Bewusstwerdung, übertreten der Grenze, Kontaktwerdung. Ich finde ja, das gehört zu den Dingen, die sich nicht in Worte fassen lassen. Da gibt's nur noch Wahrnehmen, beobachten, erkennen. Worte können es nicht beschreiben, da sie aus einen Bereich stammen, der zu grob ist.
Liebe Grüße und Gute Nacht
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Mirco:
Bewusstwerdung, übertreten der Grenze, Kontaktwerdung. Ich finde ja, das gehört zu den Dingen, die sich nicht in Worte fassen lassen. Da gibt's nur noch Wahrnehmen, beobachten, erkennen. Worte können es nicht beschreiben, da sie aus einen Bereich stammen, der zu grob ist.
Wobei Kontakt nur eine Bezeichnung für die Bewusstwerdung sein dürfte, ob da nun Begehren nachfolgt oder nicht. Aber man muss es wirklich wahrnehmen wie du sagst, rein logisch kann man das vielleicht gar nicht erschöpfend analysieren. Denn Bewusstwerdung wäre ja schon von Begehren verursacht, da muss eben ein Sinn dazu bestehen, und der Körper ist aufgrund von Begehren geworden.
Es ist sehr komplex und hängt alles miteinander zusammen. Das Abhidamma kann gelegentlich etwas Licht ins Dunkel bringen, aber ein rein scholastisches Studium bringt wenig. Wie hier schon mehrmals angedeutet wurde, glaube ich auch nicht dass man sich mit dem begrenzten Verstandesdenken dem bemächtigen kann, was der Buddha auf übernatürliche Weise gesehen hat. Man sollte das vor allem sozusagen von oben her, von der Meditation aus angehen und nicht nur von unten her, vom logischen Verstand. Man muss sich auch von der Anhaftung an das Denken lösen.
Schöne Grüße und guten Tag,
mukti -
Nur kurz vorweg: das ist nicht Abhidhamma.
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Mirco:
Nur kurz vorweg: das ist nicht Abhidhamma.
Aha, das hab ich von Hedin übernommen, dass die Tabelle Teil des Abhidamma wäre. Egal, es ging ja im Prinzip um das Denken und Analysieren als ungenügendes Mittel.
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Abhidhamma ist eine schematische, analytische Darstellung der Bewußteinsvorgänge (Geist > Bewusstsein > Geistfaktoren). Da diese komplexen Vorgänge mit Worten nur schwer verständlich zu beschreiben sind, bedient man sich teilweise der Darstellung durch verschiedene Tabellen.
Es wird im Abhidhamma erklärt, durch welche Parameter ein Bewusstseinsmoment zustande kommt und in welchen Abhängigkeiten und unter welchen Bedingungen dieser eine Bewusstseinsmoment abläuft.
Bei vollständige Aufzählung der einander bedingten Vorgänge sind 17 fortlaufende Funktionen zu unterscheiden.
Bei den Funktionen (cetasika, Geistfaktoren) ist allerdings zwischen rein funktionellen und mit Eigenschaften behafteten Vorgängen zu unterscheiden.Es wird erklärt wie, wo und wodurch karmische Ursache in heilsamer oder unheilsamer Eigenschaft entsteht und wo, wie und wodurch daraus dann die Gefühle angenehm, unangenehm oder neutral hervorgehen.
Es wird auch erklärt auf welchen Ebenen temporäre karmische Ursachen im Daseinsstrom (bhavanga-citta) abgespeichert sind und in welchen Zusammenhang...
a)die Grundlagen der Sinnenorgane wie, Farbe, Töne, Gerüche, Geschmäcker und Körperempfindungen
b) mit den konzeptionellen Begriffen,
c) der augenblicklichen Situation bzw. den Umständen, die im moment des Erscheinens eines Objektes vorliegt
d) und den mentalen Geistzuständen (heilsam, unheilsam)
...zueinander und in Abhängigkeit voneinander stehen.Abhidhamma hat natürlich kein Alleinstellungsrecht innerhalb der buddhistischen Lehre. ist aber m.E. als Landkarte des Geistes ein sehr hilfreiches Mittel um die Lehre im intellektuellen Sinne besser und tiefgreifender zu verstehen, vor allem dann, wenn wieder einmal Zweifel vorliegen.
hedin
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hedin:
Abhidhamma hat natürlich kein Alleinstellungsrecht innerhalb der buddhistischen Lehre. ist aber m.E. als Landkarte des Geistes ein sehr hilfreiches Mittel um die Lehre im intellektuellen Sinne besser und tiefgreifender zu verstehen, vor allem dann, wenn wieder einmal Zweifel vorliegen.
hedin
Hi hedin,
hab das Dhammasangani von Santuttho das voriges Jahr herausgekommen ist, aber noch nicht viel darin gelesen. Ich möchte es auch nicht als ein Studium für sich betreiben, eher so zum Nachschlagen, da kann schon einiges klarer werden denke ich. Es ist da immer so eine Gefahr für mich die Dinge nur intelektuell zu verstehen, das hat was faszinierendes, aber endet immer in Kopfzerbrechen oder in einem Egotrip, was ich nicht alles schon weiß. Ohne Intuition und Meditation kommt man eben nicht weiter.
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Hallo Mukti,
mukti:Wobei Kontakt nur eine Bezeichnung für die Bewusstwerdung sein dürfte, ob da nun Begehren nachfolgt oder nicht. Aber man muss es wirklich wahrnehmen wie du sagst, rein logisch kann man das vielleicht gar nicht erschöpfend analysieren. Denn Bewusstwerdung wäre ja schon von Begehren verursachtda muss eben ein Sinn dazu bestehen,
Dazu faällt mir das hier ein<woltlab-metacode-marker data-name=:M28" data-link="">
"Wenn, Freunde, innerlich das Sinnesorgan/der Geist intakt ist, aber keine äußeren Formen/Geistobjekte in seine Reichweite kommen, und keine passende Hinwendung/Nahrungszufuhr vorhanden ist, dann gibt es kein Erscheinen des zugehörigen Bewußtseinsanteils.
Wenn innerlich das Sinnesorgan/der Geist intakt ist, und äußeren Formen/Geistobjekte in seine Reichweite kommen, aber keine passende Hinwendung/Nahrungszufuhr vorhanden ist, dann gibt es kein Erscheinen des zugehörigen Bewußtseinsanteils.
Aber wenn innerlich das Sinnesorgan/der Geist intakt ist, und äußeren Formen/Geistobjekte in seine Reichweite kommen, und passende Hinwendung/Nahrungszufuhr vorhanden ist, dann gibt es das Erscheinen des zugehörigen Bewußtseinsanteils."
mukti:und der Körper ist aufgrund von Begehren geworden.
Das verstehe ich nun nicht.mukti:Man muss sich auch von der Anhaftung an das Denken lösen.
Woran hafte ich eigentlich? Was ist Denken denn eigentlich? Was gibt es mir? Was löst es aus? Gefühle? Denken gibt mir die Illusion, meine Gefühle zu kontrollieren?Liebe Grüße
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hedin:
[size=10]Abhidhamma ist eine schematische, analytische Darstellung der Bewußteinsvorgänge (Geist > Bewusstsein > Geistfaktoren). Da diese komplexen Vorgänge mit Worten nur schwer verständlich zu beschreiben sind, bedient man sich teilweise der Darstellung durch verschiedene Tabellen.
Es wird im Abhidhamma erklärt, durch welche Parameter ein Bewusstseinsmoment zustande kommt und in welchen Abhängigkeiten und unter welchen Bedingungen dieser eine Bewusstseinsmoment abläuft.
Bei vollständige Aufzählung der einander bedingten Vorgänge sind 17 fortlaufende Funktionen zu unterscheiden.....In diesen Tabellen im Abhidhamma werden wohl die Bewußtseinsvorgänge in solchchen Mikrozeiteinheiten aufgeführt, wie es für das tägliche Leben nicht gerade sehr hilfreich ist. Das ist mit obiger Tabelle nicht gemeint.
Liebe Grüße