Dharma-Modell 2: Dharma der Ein-Sicht

  • Onda:
    Geronimo:

    Logik ist eben nicht immer der Schlüssel :)


    Geronimo - solange wir miteinander reden, IST Logik der Schlüssel.
    Einen Gesprächspartner, der mir unlogische Dinge auftischt, werde ich auf seine Denkfehler aufmerksam machen müssen.
    Du kannst deinen Kopf nicht aus der Schlinge ziehen, indem du darauf verweist, dass die Sphäre der Religion dem Denken nicht zugänglich ist.
    Das ist intellektuell unredlich. Dann müsstest du so konsequent sein und gänzlich schweigen. Da du dich aber fürs Sprechen entschieden hast, gelten die Regeln der Vernunft.


    Onda


    Oh, auch ich habe hier etwas gelernt. Und ich möchte auch nicht mehr wirklich von Dingen sprechen, die ich selbst noch nicht gesehen habe. Davon hat niemand etwas.


    Was die Schlinge angeht, so zeigt mir das doch irgendwie auch das du das hier als ein "gegeneinander" ansiehst. Für mich ist es aber ein "miteinander", da haben alle Ansichten ihren Platz und jede ist aus gewisser Perspektive nachvollziehbar.


    Der Buddha hat vieles nicht in Worte gefasst, das wird seine Gründe haben. Die Wahrheit wird jeder für sich selbst heraus finden müssen.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:
    Aber ich meine ja das man immer "logisch" argumentieren kann, bzw. das es was bringt logisch zu argumentieren, wenn beide Seiten schon die selbe Erkenntnis erfahren haben.
    Wenn ich etwas erkenne und nach deren Ursachen forsche und diese Ursachen ebenfalls erkenne, dann kann ich es doch auch logisch nachvollziehen. Wenn jemand dann die selben Erkenntnisse macht und man logisch argumentiert, wird das gegenüber das sehr warscheinlich auch verstehen was der andere sagt, denn da er die selben Erfahrungen gemacht hat (zb in Bezug auf Ursache und Wirkung) kann er es auch logisch nachvollziehen. Das heisst logisch ist alles im Dhamma, was nicht zwingend bedeutet das das gegenüber dem ganzen logisch folgen kann.
    Ich denke wenn Einstein oder Hawking vom Universum reden oder der Relativitäts-Theorie, dann ist das auch vollkommen logisch. Selbst wenn ich (und warscheinlich der Großteil vom Rest der Welt) das nicht logisch nachvollziehen kann (aus welchen Gründen auch immer.
    Und das selbe betrifft auch die Lehre des Buddha und alle anderen "Wahrheiten"/"Naturgesetze".

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Maybe Buddha:


    Deiner Beschreibung würde ich zustimmen.
    Aber ist denn Tod zwingend eine Qual(Dukkha? Ist Altern zwingend eine Qual/Dukkha?
    Ich denke Nein. Ich denke das hängt von den Umständen ab. Wenn jemand plötzlich und schnell stribt, ist der Tod in dem Augenblick nicht wirklich Dukkha. Oder aber Menschen die Altern, aber nicht (schwer) Krank werden, empfinden altern auch nicht zwingend als Dukkha. Und ich denke ebenso, wenn man wie der Buddha und einige seiner Nachfolger, nicht mehr anhaftet am Leben, an denn Sinnen usw., es eben auch nicht zwingend Dukkha sein muss.
    Von daher denke ich schon das der Buddha Dukkha überwunden hat. Weil er halt nicht mehr anhaftete. Und ich denke das ist der wichtige Punkt, den Dukkha ausmacht, es ist nur das anhaften, welches durch Unwissenheit/Verblendung und Begierde entsteht.


    Der allerwichtigste Punkt ist hier jedoch: Freundet man sich mit diesen Unvermeidlichkeiten an, und sucht weiter munter endlos Glück im Unbeständigen, oder nimmt man es als Anlass alles gleichermaßen zu überwinden und tatsächlichen Frieden zu realisieren?

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Maybe Buddha:

    Geronimo:
    Aber ich meine ja das man immer "logisch" argumentieren kann, bzw. das es was bringt logisch zu argumentieren, wenn beide Seiten schon die selbe Erkenntnis erfahren haben.
    Wenn ich etwas erkenne und nach deren Ursachen forsche und diese Ursachen ebenfalls erkenne, dann kann ich es doch auch logisch nachvollziehen. Wenn jemand dann die selben Erkenntnisse macht und man logisch argumentiert, wird das gegenüber das sehr warscheinlich auch verstehen was der andere sagt, denn da er die selben Erfahrungen gemacht hat (zb in Bezug auf Ursache und Wirkung) kann er es auch logisch nachvollziehen. Das heisst logisch ist alles im Dhamma, was nicht zwingend bedeutet das das gegenüber dem ganzen logisch folgen kann.
    Ich denke wenn Einstein oder Hawking vom Universum reden oder der Relativitäts-Theorie, dann ist das auch vollkommen logisch. Selbst wenn ich (und warscheinlich der Großteil vom Rest der Welt) das nicht logisch nachvollziehen kann (aus welchen Gründen auch immer.
    Und das selbe betrifft auch die Lehre des Buddha und alle anderen "Wahrheiten"/"Naturgesetze".


    Im Zen gilt das über das Erwachen nicht wirklich gesprochen werden kann, weil es nur erfahren werden kann. Man kann darum herumreden, wird aber nie den Kern der Sache treffen. So wie du jemand anderem nicht den Geschmack einer Mango erklären kannst, wenn er sie noch nie gekostet hat.


    Man kann es versuchen, aber sehr weit kommt man damit nicht. Womöglich verhält es sich mit dem "was wird wiedergeboren" ähnlich.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
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  • Geronimo:
    Maybe Buddha:


    Deiner Beschreibung würde ich zustimmen.
    Aber ist denn Tod zwingend eine Qual(Dukkha? Ist Altern zwingend eine Qual/Dukkha?
    Ich denke Nein. Ich denke das hängt von den Umständen ab. Wenn jemand plötzlich und schnell stribt, ist der Tod in dem Augenblick nicht wirklich Dukkha. Oder aber Menschen die Altern, aber nicht (schwer) Krank werden, empfinden altern auch nicht zwingend als Dukkha. Und ich denke ebenso, wenn man wie der Buddha und einige seiner Nachfolger, nicht mehr anhaftet am Leben, an denn Sinnen usw., es eben auch nicht zwingend Dukkha sein muss.
    Von daher denke ich schon das der Buddha Dukkha überwunden hat. Weil er halt nicht mehr anhaftete. Und ich denke das ist der wichtige Punkt, den Dukkha ausmacht, es ist nur das anhaften, welches durch Unwissenheit/Verblendung und Begierde entsteht.


    Der allerwichtigste Punkt ist hier jedoch: Freundet man sich mit diesen Unvermeidlichkeiten an, und sucht weiter munter endlos Glück im Unbeständigen, oder nimmt man es als Anlass alles gleichermaßen zu überwinden und tatsächlichen Frieden zu realisieren?

    Das istder schwierige Teil des Pfades... Das Pendeln zwischen diesen beiden "Handlungen". Das muss jeder mit "sich" ausmachen, wie weit man (im Moment) gehen kann und will, den letztendlichen Frieden zu finden.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Interessant, jetzt bringt Elliot ein gutes Zitat als Antwort zu der gebetsmühlenartig vorgebrachten Frage, und schon wird es in der Luft zerrissen mit Argumenten, die schon arg bedenklich sind.
    Ein bisschen nachdenken sollte man schon selber….


    Elliot:


    (1) "Wenn das Angenehme und der Schmerz, die die Wesen fühlen, von Taten in der Vergangenheit verursacht werden, dann muß der Tathāgata sicherlich gute Taten in der Vergangenheit vollbracht haben, da er jetzt solch triebfreie angenehme Gefühle fühlt." ...(MN 101)


    Diesen Satz sehe ich aber in einem anderen Zusammenhang, als vorhergegangenen Text.


    Die guten Taten in der hier gemeinten Vergangenheit sind Ergebnis der konsequenten Praxis des 8fachen Pfades ohne dessen Einhaltung die Erleuchtung ja nicht erreicht werden kann.
    Es ist m.E. nicht so, dass die guten Taten die Ergebnisse der schlechten Taten ungeschehen machen würden, sondern dass beim Beschreiten des 8fachen Pfades bis hin zur Erleuchtung dass Potenzial an guten Taten, gegenüber der schlechten Taten immer mehr zunimmt.
    Daher erlebt der Erleuchtete "jetzt" überwiegend angenehme Gefühle, was aber nicht bedeutet, dass er bei entsprechenden Bedingungen nicht auch unangenehme Gefühle erfahren kann.
    Gefühle sind nicht Leid (Dukkha), sie haben aber eine zentrale Stellung bei der Entstehung von Dukkha.

    „Triebfrei“, keine Befleckungen, also kein Wollen mehr wegen der Gefühle ist m.E. der springende Punkt.


    hedin

  • Ich kann verstehen das das mit dem Denken für einige sehr unbefriedigend sein kann, weil es eben hier mal nicht so weit reicht wie man es vielleicht gewohnt ist. "...dem bloßen Denken nicht zugänglich" bedeutet ja auch das man sich einen gewissen Teil durchaus mit Logik erschließen kann. Darüberhinaus heißt es jedoch:


    Zitat

    2. »Nach Stillung von Gedankenfassung und Diskursivem Denken aber gewinnt er den inneren Frieden, die Einheit des Geistes, die von Gedankenfassung und Diskursivem Denken freie, in der Vertiefung (samādhi) geborene, von Verzückung (pīti) und Glücksgefühl (sukha) erfüllte zweite Vertiefung.


    Was die Gesamtheit der möglichen Wege angeht:


    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=1&t=10711

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
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  • Es ging ja jetzt nicht um wiedergeburt, sondern nur darum ob nach der Verwirklichung noch Dukkha erfahren wird oder nicht, bzw. ob unangenehmes Gefühl auch zwingend Dukkha ist.


    Was die Mango angeht:
    Das sage ich doch! Wenn ich jemandem erkläre wie eine Mango schmeckt, der noch nie Mango gegessen hat, wird er nicht logisch nachvollziehen können wie eine Mango schmeckt.
    Erklärst du jemandem der schon Mango gegessen hat, wie eine Mango schmeckt, wird er dir sehr warscheinlich logisch folgen können, weil er weiss wie eine Mango schmeckt.


    Aber eine Mango(-Geschmack) ist auch ein schlechter Vergleich, da der Geschmack einer Mango sehr individuell ist, während Naturgesetze (wie Ursache und Wirkung zb) immer gleich bleiben.
    Der Geschmack einer Mango kann sich auch von Tag zu Tag bei einem Menschen ändern. Das Wirkungen ihre Ursachen haben und bedingt zusammengesetzt sind, ist ein Naturgesetz.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha


  • Genau so seh ich das auch. Ich halte auch die Triebfreiheit, bzw. das nicht-anhaften , für den springenden Punkt, ob Dukkha da ist oder nicht.
    Elliott meint der springende Punkt wäre das (am) Leben (sein) an sich.


    Seine argumentation war ja aber, das unangenehme Gefühle Dukkha sind.
    Und man somit, selbst mit Erleuchtung, immer noch Dukkha verspürt. Und hat man Pech und hat eine schmerzhafte Krankheit, auch wenn man erleuchtet ist, würde das bedeuten (laut Elliott) das diese Person ständig Dukkha ausgesetzt ist bzw es verspürt.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha


  • Ich behaupte mal wir alle sprechen hier größtenteils von Dingen die wir noch nicht selbst geschmeckt, gesehen, gefühlt haben. Das ist wie wenn sich Blinde über die Farbe des Meeres unterhalten. Jeder hat schon irgendetwas von Blau, Grün und Türkis gehört, aber wirklich wissen tut es keiner.


    Unsere Blindheit ist zwar heilbar, aber im Moment reden wir alle von Dingen von denen wir nicht wirklich Ahnung haben.


    Was ich jedoch aus eigener Erfahrung sicher weiß, ist, wie wunderbar es sich anfühlen kann von den Dingen nicht getrennt zu sein. Aber ich könnte nicht erklären wie das genau funktioniert. Es geschieht einfach.

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  • Maybe Buddha:


    Seine argumentation war ja aber, das unangenehme Gefühle Dukkha sind.
    Und man somit, selbst mit Erleuchtung, immer noch Dukkha verspürt. Und hat man Pech und hat eine schmerzhafte Krankheit, auch wenn man erleuchtet ist, würde das bedeuten (laut Elliott) das diese Person ständig Dukkha ausgesetzt ist bzw es verspürt.


    Wurde der Buddha von seinen Rückenschmerzen beeinflusst? Ja, wurde er. Nur in den Vertiefungen war er vollkommen frei davon. Ist das nicht Dukkha, von etwas schmerzlich beeinflusst zu sein?

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
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  • Zitat

    Aber ist denn Tod zwingend eine Qual(Dukkha? Ist Altern zwingend eine Qual/Dukkha?


    Ich denke schon :D


    Auch wenn ich gesund bleibe, bedeutet Altern den Verlust von körperlichem Wohlgefühl.
    Ich kann aber auf zweierlei Weise damit umgehen: Ich jammere oder ich akzeptiere und halte nicht fest.
    Sterben ist sicherlich kein angenehmer Prozess. Aber ich kann üben, mich nicht davon schrecken zu lassen.
    Der Tod ist gar nix. Darüber können wir keine Aussagen treffen, nur über das Sterben.


    Liebe Grüße
    Doris - Knochensack

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.


  • Ich denke hier liegt das Problem. Weshalb gehst du davon aus?
    Ich gehe davon aus das hier viele Menschen mit verschieden-weit gehenden Erfahrungen und Erkenntnissen sind und somit auch einen verschiedenen Stand der Weisheit haben.
    Und wenn sich 2 Unterhalten, wo die der eine Weiser ist als der andere, können sie sich genau bis zu diesem Punkt logisch über ein Thema unterhalten das beide nachvollziehen können was der andere sagt. Geht es bei der Diskusion, über die Grenze des einen, kann der wiesere zwar argumentieren, aber der der die Erfahrung nicht gemacht hat, wird dem ganzen dennoch logisch nicht folgen können.


    Und das meine ich jetzt ganz allgemein, nicht das du denkst ich halte mich für weise und dich nur zu unweise um es zu verstehen. Das kann genauso umgekehrt sein. Und ist ja so oder so völlig un-persönlich bzw. selbst-los.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Geronimo:
    Maybe Buddha:


    Seine argumentation war ja aber, das unangenehme Gefühle Dukkha sind.
    Und man somit, selbst mit Erleuchtung, immer noch Dukkha verspürt. Und hat man Pech und hat eine schmerzhafte Krankheit, auch wenn man erleuchtet ist, würde das bedeuten (laut Elliott) das diese Person ständig Dukkha ausgesetzt ist bzw es verspürt.


    Wurde der Buddha von seinen Rückenschmerzen beeinflusst? Ja, wurde er. Nur in den Vertiefungen war er vollkommen frei davon. Ist das nicht Dukkha, von etwas schmerzlich beeinflusst zu sein?


    Beinflusst sein ist kein Dukkha. Alles ist ja durch zich Ursachen beeinflusst. Dann müsste ja alles Dukkha sein. Und nicht alles ist Dukkha, da Dukkha ja eine Ursache hat und man diese Ursache und Dukkha überwinden kann (in diesem Leben).
    Wenn es zum Beispiel regnet und du möchtest nicht das deine Kleidung nass wird, zb weil du sonst möglicherweise krank wirst und dir deswgen unterschlupf suchst, ist die beeinflussung des Regens auf deine Handlung ja nicht gleich Dukkha. Es wird erst zu Dukkha wenn du dich darüer ärgerst das es regnet, oder willst das es nicht regnet. Wenn du aber einfach akzeptierst das es regnet, weil manchmal regnets nunmal und manchmal nicht, und du nur die logischen, heilsamen Konsequenzen daraus ziehst, hat das nichts mit Dukkha zu tun.


    So sehe ich das zumindest.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Weiter oben wurde ein Zitat gepostet, nachdem Karma und Körper noch abgetragen werden müssen, bzw. sich abtragen !


    Der Fehler ist, daß "heilig sein" oder "Nibanna verwirklichen in dieser Welt" oft mit einer Vorstellung verknüpft wird, daß
    da die blanke gähnende Leere herrscht- eben diese falsche Vorstellung von Leerheit.


    Tatsächlich hat ein Buddha aber heilige Empfindungen
    und eine heilige Wahrnehmung, die irgendein karmisches Restdukkha bei weitem aufwiegen, durchdringen;


    Nibbana und Bodhi hat ja "gewisse" Qualitäten !
    und Schmerz ist nichts dagegen, auch wenn Schmerz noch wahrgenommen wird.


    Es besteht ja noch eine Bindung an den Körper, aber keine
    Anhaftung, Begehren mehr.


    Das Ende von Dhukka heißt ja erstmal nicht, daß Ende davon körperlichen Schmerz noch wahrzunehmen und darunter in einem
    gewissen Maße auch noch zu leiden; das Ende von Dukkha heißt ( im weltlichen Nibbana ):


    die Überwindung aller an das Dasein bindenden Bedürfnisse und Täuschungen und somit das Vergehen aller karmischen Kräfte.
    Kräfte ! Also erneuter Wirkkräfte ! Erneuerter Wirkungen !

  • Maybe Buddha:


    Ich denke hier liegt das Problem. Weshalb gehst du davon aus?


    Weil dann manche Fragen aufhören und man aus Erfahrung sprechen kann.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:
    Maybe Buddha:


    Ich denke hier liegt das Problem. Weshalb gehst du davon aus?


    Weil dann manche Fragen aufhören und man aus Erfahrung sprechen kann.


    Ich meinte, warum du davon ausgehst das wir alle von Dingen sprechen die wir noch nicht selbst erlebt haben bzw. von denen wir keine Ahnung haben? Viele Dinge wurden von vielen hier schon erkannt bzw. erlebt und von denen haben einige Ahnung.
    Die Lehre dreht sich ja (meist) um erfahrbare und prüfbare Dinge.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Maybe Buddha:
    Geronimo:

    Weil dann manche Fragen aufhören und man aus Erfahrung sprechen kann.


    Ich meinte, warum du davon ausgehst das wir alle von Dingen sprechen die wir noch nicht selbst erlebt haben bzw. von denen wir keine Ahnung haben? Viele Dinge wurden von vielen hier schon erkannt bzw. erlebt und von denen haben einige Ahnung.
    Die Lehre dreht sich ja (meist) um erfahrbare und prüfbare Dinge.


    Oh, ich meinte dabei eigentlich nur das obere Ende des Erfahrbaren. Ich habe den Eindeuck, das all die Anatta und Wiedergeburts-Gespräche hauptsächlich von denen geführt werden, die noch keine eigenen, direkten Erfahrung mit diesen Dingen gemacht haben. Deshalb wird sich ja so angeregt darüber unterhalten.


    Ansonsten finde ich alles was mit 8fachen Pfad im Alltag zu tun hat sehr interessant, und da hat sicher jeder schon einige Erfahrungen gemacht.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Ne, wollte jetzt nicht über Wiedergeburt reden... Reicht ja langsam ;) , wird Zeit das wir mal wieder über Ssinnvolle Dinge reden.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Aaaaalso mal janz von vorne :)


    Die erste Wahrheit, die Wahrheit vom Leiden, von der Unzulänglichkeit lehrt, dass alles Dasein unbefriedigend und dem Leiden unterworfen ist. Dies ist zu durchschauen. (Dukkha Sacca)


    Warum sind Geburt, Alter, Krankheit, Tod, von Lieben getrennt sein, mit Unliebem vereint sein, Schmerz, usw,usf, dem Leiden unterworfen? Weil man die Dinge nicht so sieht wie sie wirklich sind und dementsprechend damit umgeht.


    Warum kann man nicht sehen wir die Dinge sind?


    Die zweite Wahrheit ist die Wahrheit von der Ursache des Leidens: Die Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung. Sie sind zu überwinden. (Samudāya Sacca)


    Eben, weil Gier, Hass und Verblendung vorliegen und den Geist trüben.


    Die dritte Wahrheit ist die Wahrheit von der Aufhebung des Leidens: Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden. Dies ist zu verwirklichen. (Nirodha Sacca)


    Sieht man die Dinge wie sie wirklich sind, wird man zwar älter, stirbt, hat Schmerzen usw. ..... geht aber mit diesen Dingen anders um, leidet nicht mehr unter dem Tatbestand, dass der Körper diesen Dingen unterliegt. Schmerz wird als Schmerz empfunden, (Schmerz ist aber nur Schmerz, wie hören nur hören, sehen nur sehen usw. ist) und man wird etwas dagegen tun.
    Man akzeptiert gleichmütig, dass es halt Schmerz in diesem Körper gibt, man hat keine Anhaftung verursacht durch Gier, Hass und Verblendung an "Schmerz" .....
    und somit hat mein kein dukkha, leidet nicht unter den Tatsachen der Unbeständigkeit.
    Da dies ein neutraler Zustand ist, wird auch kein neues Karma mehr erzeugt.


    Frei von allem ist man nur im "Zustand Nibbana". Und dies ist nur in den Vertiefungen möglich. Der Buddha hat gesprochen, ist gegangen, hat Entscheidungen getroffen. Also verweilte er nicht ständig im Nibbana (Ich nutze hier zur Erklärung eine weltliche Sprache. Selbstverständlich verweilt man nicht in Nibbana. Es ist kein Ort usw.)


    Was er aber ständig war ...... frei von Dukkha, frei von Gier, Hass und verblendung da er die Dinge (die Dhammas) durchschaut hat.
    Daher auch keine Karmabildung mehr. Nur auslaufendes Karma.


    Und jeder kann es dem Buddha nachmachen und frei von dukkha werden und Nibbana realisieren.


    Die vierte Wahrheit gibt an, wie man die endgültige Leidenserlöschung erreichen kann. Hierbei handelt es sich um den edlen Achtfachen Pfad. Er ist zu gehen. (Magga Sacca)


    ()

    3 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Wieso ist denn Ondas Thread, der auffordert, die Wiedergeburt zu definieren, verschwunden? Gut, dann schreib ich hierher. Nicht bös sein!


    Bin gestern auf einige Sätze seiner Heiligkeit zum Thema gestoßen, die schön zum Nachdenken einladen. (DL: Der Friede beginnt in dir. Original von 1992)


    „Wenden wir uns einen Augenblick dem Thema Wiedergeburt zu. Im Buddhismus wird Reinkarnation als ein kontinuierlicher Fluss von Bewusstseinsmomenten gesehen, der sich von Leben zu Leben fortsetzt.“


    Bewusstseinsmoment: ich denke, sehr zu recht wird hier Bewusstsein mit Zeit in Verbindung gebracht, denn man kann die Phänomene Bewusstsein und Zeit gar nicht trennen. Wir sind es, die der Zeit die Dauer verleihen. Bei einem anderen Gefühl für Zeit könnte die Uhr theoretisch still stehen oder sonst was machen. Auch unsere Gedanken sind in der Zeit und besitzen keine räumliche Ausdehnung, sonst könnte man sie ja sehen. Allgemein gilt: Zeit kann nicht entstehen, es kann nur ein Moment aus dem anderen folgen.


    „(…) Jeder Bewusstseinsmoment wird von einem ihm vorausgegangenen ausgelöst und kann nie aus einer unbelebten Ursache entstehen. Um Wiedergeburt zu verstehen, muss man unterscheiden zwischen grobem und subtilem Bewusstsein. Bewusstsein wird im Allgemeinen mit dem Gehirn in Verbindung gebracht. Aber ich glaube, dass nur das grobe Bewusstsein von den chemischen Substanzen im Gehirn abhängt. (…) Auch andere Lebensformen haben ein Bewusstsein, das jedoch ganz anders ist, da sie ein andersartiges Gehirn besitzen.“


    Ich denke, das Gehirn lässt sich gut mit einem Fahrzeug vergleichen. Wir sitzen darin und bewegen uns durch eine Landschaft. Diese Landschaft sind unsere Gedanken, Wahrnehmungen und Gefühle. Beobachten wir das Gehirn und die chemischen Vorgänge darin, dann ist das etwa so, als wenn wir den Motor beobachten und die Gesetze erforschen, nach denen er läuft. Gedanken etc. stellen jedoch eine andere Ebene dar, die nur aus belebter Ursache entstehen kann. Dabei scheint klar, dass ihre Qualität von der Struktur des Motors abhängt.


    „(…) Ein Bewusstsein, das wahrnimmt und Objekte erfährt, kann nicht entstehen, ohne von einem vorhergehenden Bewusstseinsmoment ausgelöst zu werden. Damit gelangen wir zum subtilen Bewusstsein – der ursprünglichen Fähigkeit zu erkennen, der natürlichen Klarheit des Geistes -, das nicht auf den groben Substanzen des Körpers beruht.“

    Natürlich kann man nicht sagen, der Motor oder die Landschaft wären zuerst da gewesen, da sie sich wechselseitig bedingen, sondern man muss fragen, welches Moment beiden zugrunde liegen könnte. Wir haben vielleicht kein Problem, hier die Zeit ins Spiel zu bringen. Allerdings müssen wir ihr etwas mehr Potential zugestehen, als nur physikalische Zeit zu sein (gilt genauso für das Licht, sag ich aus persönlichem Glauben), denn es soll ja mehr als nur ein physikalischer Motor, nämlich auch menschliches Bewusstsein entstehen: Subtile Bewusstseinsmomente. So gründen das Selbstbewusstsein im Bewusstsein und das Bewusstsein im Sein, nehme ich an.


    „Aber auch dieses subtile Bewusstsein kann nicht entstehen, ohne dass Ursachen und Bedingungen dafür zusammentreffen. Wenn man die Kausalkette dieses subtilen Bewusstseins zurückverfolgt, kommt man zum Konzept der Reinkarnation.“

    Uii, Eure Heiligkeit, das scheint mager. Sagen wir, das Konzept wird vorstellbar. Denn die Bewusstseinsmomente sind ja selbst die Zeit, was immer das heißen mag. Erfüllen sich die Ursachen und Bedingungen, leuchten sie vielleicht vereinzelt und singulär als Mensch auf, beziehungsweise als Menschheit. So gesehen könnten wir jeder andere Mensch schon mal gewesen sein und sollten daher nett zueinander sein!


    „Abgesehen vom Gedächtnis, das es uns ermöglicht, uns zum Beispiel an die Kindheit zu erinnern, haben wir auch noch latente, unbewusste Neigungen, die unter gewissen Umständen zutage treten und unser Denken auf bestimmte Weise prägen. Woher kommen diese Neigungen? Einige stammen aus einer weit zurückliegenden Vergangenheit, während andere aus kürzlich gemachten Erfahrungen entstanden sind. Wenn wir diese Tendenzen nicht dem subtilen Bewusstsein zuschreiben, wird es sehr schwierig zu erklären, warum sie immer wieder plötzlich auftauchen.“

    Was sind Prägungen? Woher kommen Instinkte? Kann man das erklären? Offenkundig sind da nicht nur Bausteine, sondern auch ein Wissen aus langen Zeiträumen, das in uns existiert. Da sich dieses Wissen nicht erst mit uns gebildet hat, können wir es vielleicht dem subtilen Bewusstsein zuschreiben.


    Sympathisch, was seine Heiligkeit abschließend noch anfügt:
    „(…) Ich weiß nicht, ob die Art und Weise, in der der Buddhismus die Dinge erklärt, für jeden befriedigend ist, auf jeden Fall aber bietet sie Antworten an.“
    :)

  • Geronimo:

    Im Zen gilt das über das Erwachen nicht wirklich gesprochen werden kann, weil es nur erfahren werden kann. Man kann darum herumreden, wird aber nie den Kern der Sache treffen. So wie du jemand anderem nicht den Geschmack einer Mango erklären kannst, wenn er sie noch nie gekostet hat.


    Man kann es versuchen, aber sehr weit kommt man damit nicht. Womöglich verhält es sich mit dem "was wird wiedergeboren" ähnlich.


    Dass das Erwachen selbst eine spezielle Qualität hat, die man nicht mit Leuten mit nicht gleicher Erfahrung teilen kann, heißt nicht, dass man nicht darüber sprechen kann, nur kann man dies auch nur wieder auf der Grundlage gleicher Erfahrungen tun - im Zen ist dies dann die gemeinsame Erfahrung Zazen.
    Es gibt dabei nix Besonderes oder Mystisches, sondern einfach nur das Ablassen von Redereien über Dinge, von denen man nicht die geringste Ahnung hat. Was übrigbleibt, kommt einem, falls man dafür Worte sucht, derartig banal vor, dass man es in den meisten Fällen wohl doch eher unterlässt.
    Aber wenn man denn tatsächlich ein Interesse daran hat, zu klären, "was wiedergeboren wird ", so beantwortet sich das im Zazen auch ziemlich zügig, vorausgesetzt, man kann es dabei lassen, seine Vorstellungen ständig zu memorieren und selbstverständlich kann man dann auch drüber reden. Und das ist jetzt alles auch schon wieder so banal, dass man es kaum fassen kann, sich darüber derart verbreitet zu haben.

  • im Zen ist dies dann die gemeinsame Erfahrung Zazen ( = erwachen ? nun gut, langsam geht auch :lol::D )

  • Karnataka:

    Wieso ist denn Ondas Thread, der auffordert, die Wiedergeburt zu definieren, verschwunden?


    Ich habe ihn löschen lassen.
    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)