"Ohne Mantra kein Vajrayana"...???

  • Hallo Ellviral,


    meinst Du damit, dass der Persönlichkeitsstatus sich gleichsam vom Praktizierenden, der das Mantra rezitiert, auf das Mantra selbst verlagert, so dass der Praktizierende frei dafür wird, ES geschehen zu lassen?


    Ist das Deine Erfahrung?


    LG - Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • ...hmm, aber das Mantra kann ja an sich keine Persönlichkeit sein. Auch nicht vorübergehend.


    Höchstens in dem Sinne, dass es eine Emanation der Gottheit ist. Oder ihr Ausdruck.


    Die Gefahr liegt allerdings darin, dass sich auch eine solche Vorstellung verselbständigen könnte, was zur Erstarrung führt.


    LG - Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Ich glaube, es ist jetzt an der Zeit, dass ich Euch meinen Trick verrate.


    Weder ich noch irgendjemand muss das Mantra rezitieren. Die Edle Tara tut es für mich.


    LG - Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Amdap:

    Ich glaube, es ist jetzt an der Zeit, dass ich Euch meinen Trick verrate.


    Weder ich noch irgendjemand muss das Mantra rezitieren. Die Edle Tara tut es für mich.


    Kannst Du das bitte etwas genauer erläutern? Wie gehst Du dabei vor?

    Lauter im Handel und Wandel: vor geringstem Fehl auf der Hut kämpft er beharrlich weiter, Schritt um Schritt.


  • Ja, so kann ich das erkennen. Ego wird Mantra.

  • Zitat

    Weder ich noch irgendjemand muss das Mantra rezitieren. Die Edle Tara tut es für mich.


    Gewagte These. Niemand tut etwas für dich. Erleuchtung erreichst du nur durch eigene Anstrengung. Tara ist kein tatsächlich existierendes Wesen.
    Buddhas sind immer nur mitbestimmende Umstände, aber niemals die Ursache.

  • ist auch eine gewagte these, dass tara kein existierendes wesen sei.
    auf der gradwanderung zwischen eternalismus und nihilismus, ist diese aussage aber eben nicht korrekt bzw. nihilistisch. das ist mit der "höheren sicht" aber nicht gemeint, bzw. höchstens, wenn du damit meinst dass "du" eben auch nicht existierst.

  • Was ist daran gewagt?
    Eine jede Mediation auf die Buddhaaspekte betont und lehrt, daß der jeweilige Buddha eine Form aus Licht und Energie ist, wie die Spiegelung des Mondes im klaren Wasser. Eine Erscheinung, aber nicht mehr als das.


    Einen Buddha als etwas wirkliches zu sehen, führt zu einer weltlichen Meditation mit weltlichen Ergebnissen. Es geht ja gerade darum, die Illosionshaftigkeit der Dinge zu erkennen. Buddhas stell man sich vor, wie Hologramme. Das a und o. Das ist -entschuldige das- Basiswissen.
    Buddhas sind immer "nur" Ausdruck der eigenen Fähigkeiten, aber sicher keine Wesen.

  • Angulimala:

    Was ist daran gewagt?
    Eine jede Mediation auf die Buddhaaspekte betont und lehrt, daß der jeweilige Buddha eine Form aus Licht und Energie ist, wie die Spiegelung des Mondes im klaren Wasser. Eine Erscheinung, aber nicht mehr als das.


    Einen Buddha als etwas wirkliches zu sehen, führt zu einer weltlichen Meditation mit weltlichen Ergebnissen. Es geht ja gerade darum, die Illosionshaftigkeit der Dinge zu erkennen. Buddhas stell man sich vor, wie Hologramme. Das a und o. Das ist -entschuldige das- Basiswissen.
    Buddhas sind immer "nur" Ausdruck der eigenen Fähigkeiten, aber sicher keine Wesen.


    Das ist durchaus kein Basiswissen :) "immer nur" ist jedenfalls definitif falsch. Eine typische Antwort der Lamas auf die Frage, ob die Buddhas real sind, ist dass sie beides sind - Ausdruck und Spiegel unserer eigenen Fähigkeit UND eigenständige Wesen. Und zwar gleichzeitig! Das ist ein wenig wie mit den Quanten: Sind sie Teilchen (Lokalisiert in Zeit und Raum) oder "Welle" (=ausgedehnt im Raum)? In unserer Wahrnehmung hängt das davon ab, worauf wir uns gerade beziehen. Auf der letztendlichen Ebene sind sie aber beides gleichzeitig.


    Die Buddhas für reine Projektionen unseres Geistes zu halten führt auch nicht zum richtigen Ergebnis: vor allem weil wir etwas, das wir selbst erzeugt haben, nur schwer als erleuchteter wahrnehmen können, als uns selbst ;) Die Buddhas sind erleuchtete Qualitäten des Raums, als solche aus sich selbst heraus existent, aber keine Person. Da der Raum "nicht-lokal" ist, teilen wir alle diese Qualitäten, so wie wir alle den gleichen Raum teilen.


    Insofern würde die Idee, Tara die Mantras machen zu lassen, durchaus etwas Segen bringen, wenn wir uns bewusst sind, dass das auch ein Teil von uns selbst ist, der die Mantras macht und uns immer wieder bewusst machen, dass da die Mantras rezitiert werden. So richtig sinnvoll finde ich das aber auch nicht. Entweder ich gehe gleich ins Volle und mache mir immer bewusst, dass alle Geräusche Mantras sind, oder ich rezitier sie selbst. Die Tara würde ich eher so wahrnehmen wollen, dass ihr Körper mit ihrem Mantra schwingt, als würde sie vollständig daraus bestehen. Oder anders: wäre ein Buddha ein Geräusch für einen Blinden, so zeigt er sich in Form seines Mantras.

    Alles ist, was es von Anfang an war: dem Wesen nach pur - und damit Buddhaschaft.
    Wer dies erkennt, ist aufgewacht. Wer seine sechs Sinne im Naturzustand belässt sieht sie überall:
    die Allgegenwärtige Vollkommenheit. (Longchenpa)

  • danke, voom hat eigtl. alles gesagt.
    die praxisanweisung, sich die buddhas als hologramme vorzustellen ist ja nicht gleichbedeutend, dass man ihre existenz abspricht. letztendlich zielt tantra darauf ab, alles als hologramm des geistes zu erfassen. und dann kann man auch irgendwann vielleicht mal sagen, dass sie nicht existent sind (so wie "man" es selber eben auch nicht ist - es ist).
    es ist eben beides, und in unserer beschränkten wahrnehmung sollte man eben nicht in das eine oder andere extrem verfallen. deshalb hat buddha seinen weg auch als "mittleren" weg bezeichnet.

  • Angulimala:

    Gewagte These. Niemand tut etwas für dich. Erleuchtung erreichst du nur durch eigene Anstrengung. Tara ist kein tatsächlich existierendes Wesen.
    Buddhas sind immer nur mitbestimmende Umstände, aber niemals die Ursache.


    Es ist keine gewagte These. Es ist eine innere Gewissheit. Ich arbeite auch damit, jeden Tag, und nicht nur auf dem Kissen.


    Alles Liebe, - Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Hallo Ihr,


    ich zitiere mich noch mal selbst (vom 20.07.):



    Und ich zitiere hier auch Angulimala (vom 21.07.):


    Angulimala:

    Alles ist die Macht des Möglichen. Der "Trick" ist es ja, sämtliche feste Vorstellungen von Form, Klang, Gefühl und Bewusstsein aufzulösen. Der Geist wird natürlich Weise versuchen, diese Konzepte durch neue zu ersetzen und auch diese werden mit den Methoden unhaltbar. Die Meditation ist der schnellste Weg, diese festen Vorstellungen über Bord zu werfen und am Ende zu erkennen, dass alles nur IM Geist statt findet. Also Illusionen sind. Wie das Spiel eines großen Magiers.
    In der Meditation lernt man beobachten, wie sich das Bewusstsein von Moment zu Moment hangelt und versucht, jeden Moment festzunageln. Der Job ist es dann, "einfach" loszulassen, woran sich der Geist haftet. Form und Klänge etc, sind nur feste Vorstellungen, die nur für die relative Ebene Bedeutung haben. Daher wird es eben keine letztendliche genaue Erklärung dazu geben, denn hier betreten wir den Bereich der Erfahrungen. Die Antwort gibts auf dem Kissen.


    Und jetzt noch mal Angulimala von gestern:


    Angulimala:

    Gewagte These. Niemand tut etwas für dich. Erleuchtung erreichst du nur durch eigene Anstrengung. Tara ist kein tatsächlich existierendes Wesen.
    Buddhas sind immer nur mitbestimmende Umstände, aber niemals die Ursache.


    Angulimala, Deine Aussage von gestern widerspricht Deiner Aussage vom 21.07.
    Oder irre ich mich, kannst Du den Widerspruch auflösen?


    Und mein eigenes Zitat vom 20.07. erklärt, warum die Edle Tara für mich eintritt.


    Man hat doch mehr Klarheit, wenn man die wesentlichen Punkte nochmal zusammenfasst, denn es ist übersichtlicher.


    Liebe Grüße - Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Oha,
    vielleicht ist es gut zu klären, was hier "Wesen" bedeutet und was hier als "Existenz" bezeichnet wird.


    Ich weiss nicht, wie ihr diese Begriffe versteht. Existenz bei den Buddhas ist nicht so, daß die irgendwo zwischen Dimensionen oder den Daseinsbereichen chillen. Die uns bekannten Buddhas gehen oft auf historische Personen zurück, die zu Zeiten Buddhas hervorragende Schüler waren. ZB Tschenrezig oder Majushri oder eben auch Shakyamuni selbst. Ihre Entwicklung ist ein Beispiel für den Weg und das Machbare in unserem Geist. Trotzdem ist da kein Wesen namens Tschenrezig, das in irgendeiner Weise einzigartig wäre oder sonstige Charakteristika eines Wesen aufweist. Hier greift die Belehrung über "Eins und vieles". Ausserdem könnten wir nicht Tschenrezig werden, wenn es ein eigenständig existierendes Wesen wäre.
    Buddhas drücken immer nur die dem Geist innewohnenden Qualitäten aus. Sind Ausdruck des Dharmakaya.
    Die entwickelten Tat-oder Weisheitsbereiche in Buddhaform, die sich zB im Nirmanakaya oder Samboghakaya ausdrücken, werden nicht als Wesen bezeichnet. Zumindest nicht bei uns. Diese beiden Kayas sind immernoch relative Ebene, bedingte Welt. Also in unserem Wahrnehmungsbereich. Daher allen Attributen der Vergänglichkeit unterworfen und damit nicht letztendlich Existent.
    Das ich sie als nichtexistente Wesen bezeichne, hat den einfachen Grund, weil sie keine Wesen in unserem Sinne sind, sondern Ausdruck der verschiedenen Buddhaqualitäten. Wir können ihnen keine letztendliche Existenz zusprechen da sie Emanationen, also Ausstrahlungen des Dharmakaya sind, die sich unter den richtigen Umständen "zeigen" können, aber immer als Ausdruck der eigenen Buddhaqualität. Wir sind nicht verschieden von ihnen.
    Etwa so, wie Avatare der Buddhas. Sie erscheinen, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Ein weiterer Ausdruck der Bedingtheit.
    Aus unserer Sicht, des Weges, könnte man ihnen eine gewisse Wesenhaftigkeit andichten. Aber daran als etwas "echtes" zu glauben, verfehlt das Ziel und verwirrt auch. Die uns bekannten Buddhaformen bestehen absolut betrachtet nicht als etwas tatsächliches, sondern "nur" als Ausdruck von ....


    Es gibt Wege im Buddhadharma, die tun so als ob die Buddhas echt wären, wie zB die Amidaschule. Aber wenn ich mich richtig erinnere , wir auch er dort letztendlich als Leer erlebt. Sie gehen den Weg der Erkenntnis über den scheinbaren Glauben an ein höhere Wesen und lösen auf dem Weg dann auch die Vorstellung davon auf.


    Amdap:
    Ich finde da keinen Widerspruch, sonder ich finde, es betätigt sich deutlich.
    Was genau empfindest du als Widerspruch?

  • Amdap:

    Ich glaube, es ist jetzt an der Zeit, dass ich Euch meinen Trick verrate.


    Weder ich noch irgendjemand muss das Mantra rezitieren. Die Edle Tara tut es für mich.


    LG - Amdap


    Das Mantra wird zu meinem Ego.
    Ich bin nur ein mal auf die Idee gekommen das Mantra von etwas anderem als von mir rezitieren zu lassen.
    Die edle Tara ist für mich Jesus gewesen. Jesus zu bitten für mich zu beten/rezitieren hat mir sehr geholfen Ego genau er zu erkennen.
    Ich beauftragte jemanden mit meinen Dienst. Ich beauftragte jemanden der sich als Illusion herausstellte.
    Ich ließ Ego wieder rezitieren, konnte durch die Erfahrung Jesus aber verhindern das sich da wieder ein zu Beauftragender erscheint. Beim Mantra der gleiche Fehler wie beim meditieren. Auf Erscheinungen des "Geistes" hereingefallen, sie als wirklich zu glauben. Besser kann esoterisch nicht beschrieben werden.
    Geistig erscheinende, nicht unfassbare Welten, für wirklich zu halten ist Halluzinationen verfestigen. Dann entstehen "Stimmen/Personen" in meiner Welt die nicht von anderen wahr genommen werden, ich mich aber so verhalte alsob sie wahr sind.
    Bring Tara um!!! Mach deine Arbeit selber!!! Es ist eine Unverschämtheit Andere mit seiner Last zu beschäftigen, selbst wenn diese Anderen nicht zur wirklichen/materiellen Welt gehören!
    Du nimmst der EDLEN Tara das EDLE und machst sie zu deiner Sklavin!
    liebe Grüße
    Helmut

  • Zitat

    Beim Mantra der gleiche Fehler wie beim meditieren. Auf Erscheinungen des "Geistes" hereingefallen, sie als wirklich zu glauben. Besser kann esoterisch nicht beschrieben werden.


    Das ist das a und o.


    Wie der neunte Karmapa schon schrieb: "Auf einer Wiese wachsen alle möglichen Blumen, im Geist entstehen alle möglichen Erfahrungen".
    Dabei ist das wichtigste Wissen, dass alle Erfahrungen nur Bedeutung haben, wenn sie auch bleiben. Während und nach den Meditationen. Tag und Nacht. Ansonsten sind sie nur Illusion.

  • Hallo Ellviral,


    wie definierst Du Ego? Und wie definierst Du Selbst?


    Ist für Dich beides gleich, oder siehst Du Unterschiede, und wenn ja, welche?


    Welche Gedanken kommen Dir zum Stichwort "Projektion"?


    Wie definierst Du "Tara", oder irgendeine andere Gottheit, irgendeinen anderen Yidam?



    Bis bald - }:-) Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
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    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet


  • Mantras sollen gute Eindrücke im Geist hinterlassen.Sie bereichern die Praxis und gehören dazu.
    Ich sage jeden abend das Hundertsilbenmantra auf um mich auf die Meditation vorzubereiten,klappt dann besser.

  • Ein Mantra kann auch ein Hindernis sein.


    Egal, wie es lautet und worauf es sich angeblich bezieht.


    Ich kenne zum Beispiel schon aus sehr früher Kindheit das Phänomen, dass man einen Ohrwurm im Kopf hat, den man nicht loswird. Es mag ein Lied sein, es mag auch ein Satz sein, den man tagsüber gesprochen hat und der einen dauernd hämmernd verfolgt.
    In meiner Kindheit ist mir das bewusst geworden, als ich etwa 3-4 Jahre alt war. Das kann ich deshalb so genau eingrenzen, weil es mit bestimmten Ereignissen verbunden ist, die damals geschahen.


    Von jenem besagten Alter an versuchte ich, mich davon zu befreien - von dieser Verfolgung durch ein Lied oder einen Satz. Aber dann kam das durch die Hintertür umso schlimmer wieder zurück.
    Heute sehe ich, dass das Mantra ganz leicht in diese Kategorie hineinrutschen kann.
    Daher sollte nicht nur ich, sondern auch jeder genau überprüfen, von welcher Qualität das Mantra ist und ob man noch Herr des Mantras ist, oder umgekehrt.


    Praktizierende, bei denen das Mantra schnell zum Ohrwurm wird und sie selbst zum Sklaven dieses Ohrwurms werden, sollten sich meiner Meinung nach eher dem Zen oder Dzogchen zuwenden.


    Gleichzeitig besteht mein Lama aber darauf, dass das Mantra sehr subtil werden soll.
    Im Falle des 100-Silben-Mantras des Vajrasattva bedeutet jede Silbe eine der 100 Gottheiten, der 48 friedlichen und der 52 zornvollen, welche die Energien in Bewegung bringen. Bis dahin ist es aber ein sehr weiter Weg. Benutzt man das Mantra nur, um eine gewisse Euphorie zu erzeugen oder eine Trance, verbunden damit, dass man es nicht loswird, so wie ein Lied, das einem immer im Kopf herumgeht, dann soll man es lieber bleiben lassen, denn dann hat es nichts mehr mit Subtilität zu tun. Sondern dann ist es zu etwas ganz anderem geworden, nämlich zu einem Anlass oder Aufruf, innere Stille anzustreben.
    Für mich ist die Edle Tara ein so genanntes "Geschicktes Mittel", um so damit umgehen zu können - für andere mag es etwas anderes sein.


    Ich kann gerade nicht schlafen, weil mir u.a. dieses eingefallen ist.
    Da ist es manchmal besser, man steht auf und beschäftigt sich damit, als dass man es unausgegoren wieder mit ins Bett nimmt.


    LG - Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet



  • Äähm - Ellviral.... bist Du noch da?

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • also für mich hat das mantra, neben magischen qualitäten, die den geist subtil beeinflussen, eben auch die funktion als treibstoff für die visualisierung. indem man in einer hand die mala benutzt, mit dem mund das mantra spricht und im geiste visualisiert, muss sich der verstand schon ein bisschen mehr konzentrieren, um das ordentlich zu erreichen. außerdem hat es die funktion eines rituals. wenn man das mantra immer mit der gleichen visualisiation spricht, verstärkt das reine mantra sprechen diesen vorgang schon automatisch. eine art klassische konditionierung.

  • raterZ:

    also für mich hat das mantra, neben magischen qualitäten, die den geist subtil beeinflussen, eben auch die funktion als treibstoff für die visualisierung. indem man in einer hand die mala benutzt, mit dem mund das mantra spricht und im geiste visualisiert, muss sich der verstand schon ein bisschen mehr konzentrieren, um das ordentlich zu erreichen. außerdem hat es die funktion eines rituals. wenn man das mantra immer mit der gleichen visualisiation spricht, verstärkt das reine mantra sprechen diesen vorgang schon automatisch. eine art klassische konditionierung.


    Hallo rater Z, ich bin mit allem einverstanden was Du schreibst, nur nicht mit dem Teil, den ich unterstrichen habe, denn das was sich konzentriert ist m.E. nicht der "Verstand" sondern der Geist selbst.

  • Was ist für dich der Unterschied zwischen Geist und Verstand, Matthias? Geist ist ja ein eigentlich ein Sammelbegriff.
    Mein Lexikon sagt dazu:


    Geist, der |Geist|
    der Geist; Genitiv: des Geist[e]s, Plural: die Geiste
    mittelhochdeutsch, althochdeutsch geist, eigentlich = Erregung, Ergriffenheit
    1 a ohne Plural
    denkendes Bewusstsein des Menschen, Verstandeskraft, Verstand


    Verstand, der |Verstand|
    der Verstand; Genitiv: des Verstand[e]s
    mittelhochdeutsch verstant, althochdeutsch firstand = Verständigung, Verständnis, zu: firstantan, verstehen
    1 Fähigkeit zu verstehen, Begriffe zu bilden, Schlüsse zu ziehen, zu urteilen, zu denken

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Hi Simo, der Geist zeigt sich für mich als "Beobachter" in der Meditation. Er beobachtet intuitiv wie Gedanken kommen und gehen.
    Der Verstand hat für mich einen intellektuellen Hintergrund, er ist weniger "intuitiv", sondern versucht Hintergründe "rational" zu erklären.

  • ja ok, dann sage geist dazu. wobei da der verstand durchaus mitarbeiten muss, was ja meines erachtens gewünscht ist.

  • Liebe Leute,


    nun möchte ich gerne wieder zum ursprünglichen Thema zurückkommen.


    Ein Lama hat mal zu mir gesagt:
    "Das Wesentliche allein ist die Hingabe!", und an anderer Stelle sagte er (sinngemäß): "Wenn Hingabe da ist und die Meditation ganz natürlich präsent ist, braucht es keine Worte mehr.", und damit hat er ja nur zu recht.


    Aber er ist nicht mein persönlicher Lehrer im engeren Sinne, auch wenn ich ihn als Mit-Lehrer betrachte.


    Mein persönlicher Lehrer will nach wie vor streng, dass das Mantra auch wirklich rezitiert wird, und gleichzeitig, dass es sehr subtil wird, aber das Mantra muss sein, denn: "Ohne Mantra kein Vajrayana...", wie (er schon) gesagt (hatte).
    Nun ja, es macht mich manchmal, wenn ich darüber so nachdenke, schon etwas traurig, denn vielleicht könnte er denken, wenn ich ihm sage, dass ich am besten ohne massenhaftes Mantrarezitieren klarkomme, dass ich gar nicht ins Vajrayana passe und wir nicht mehr zusammenarbeiten können... ?


    Also versuche ich es auf andere Weise. So habe ich ihn neulich per Mail gefragt, ob er mit der Subtilität des Mantras meine, dass man auch versuchen könne, in den Klängen und Geräuschen, die einen umgeben, das Mantra zu hören, oder es im Wind zu fühlen, es im Essen zu schmecken, oder es in der Anwesenheit eines Menschen oder anderen Wesens wahrzunehmen. Da antwortete er, das könne man zwar auch, aber das sei nicht richtig. Wie er das meint mit "nicht richtig" - keine Ahnung.
    Jedenfalls habe ich eher das Gefühl, dass das 100-Silben-Mantra des Vajrasattva mir durch das viele Gerappel eher eine Distanz zu Vajrasattva schafft. Das mit der Distanz habe ich auch gesagt, aber dann antwortet er, das Mantra müsse subtil werden, also es dreht sich im Gespräch immer im Kreis.
    Mit diesem ganzen Geschnatter kann es nach meiner Erfahrung schwerlich subtil werden.


    Im Moment komme ich ganz gut damit klar, das Mantra zu zerlegen und die einzelnen Aspekte meditativ zu betrachten, vielleicht auch mal nur 1-2 Aspekte pro Meditation. Und dann bin ich gar nicht mehr traurig und merke, dass es richtig ist für mich. Da frage ich mich auch nicht mehr, ob es so noch Vajrayana ist oder nicht. Doch das sehe ich als meine Privatsache an und sage es meinem Lama nicht - der würde sich vielleicht an den Kopf fassen...


    Das Geratter des Mantras ist irgendwie verwandt mit dem Zählen der Niederwerfungen, wofür sich so mancher manche Tricks ausgedacht hat....


    LG - Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet