Doris,
Doris Rasevic-Benz:Ich kenne das schon so, dass ich manchmal sehr ärgerlich sein kann. Wenn ich mir dann die Situation desjenigen vorstelle, auf den ich ärgerlich bin, entsteht Mitgefühl und der Ärger tritt in den Hintergrund. Der kann dann schon noch da sein, ist aber nicht mehr wichtig. Wichtiger ist dann das Wohl des Anderen. Der Ärger ist ja etwas, das primär mich selbst betrifft, er ist abstrakt, der kann deshalb auch irgendwie für sich alleine stehen, Mitgefühl hingegen betrifft ein Gegenüber, es kann nicht für sich alleine stehen.
Bezieht sich mein Ärger nicht auf eine andere Person sondern auf z.B. ein Ereignis, dann hilft mir Mitgefühl mit der "armen Doris" zu haben, um vom Ärger loszulassen.
Mich nur von der Emotion zu distanzieren wirkt auch, wärmt aber nicht. Mitgefühl zu haben wärmt und hat die Eigenschaft sofort nach draussen in die Welt abzustrahlen. Das ist so ein Selbstläufer.
Vielen Dank für die Ausführung, verstehe Dich nun besser.
Ich kann nicht von Ärger zu Mitgefühl springen.
Ich kann den Ärger loslassen, entspannen und Freundlichkeit erzeugen.
Mitgefühl entsteht dann später aus Ruhe und Freundlichkeit.
Gruß,
Mirco