"Gute Meditationslehrer"

  • Zitat

    Diese Art von Achtsamkeit macht krank. Ich möchte sie als neurotisch bezeichnen. Ich kann z.B. schwimmen und dabei an irgendwas anderes denken


    Du machst aber nicht etwas anderes sondern du schwimmst und das was nachher ist ist unwichtig weil es erst nachher ist und nicht jetzt.
    Schwimmen kannst du nicht geniessen wenn du nebenher Rechnungen machst oder Sprachen lernst. Geniesse das Schwimmen, die Bewegungen, das Wasser, die Sonne. So wird ein Schuh draus da du genau dann anfängst zu leben, jetzt, im Moment. Denn alleine schon beim Schwimmen sind soviele einzelne Eindrücke die auf einen hereinprasseln und sei es nur das Zirben der Grillen dass noch mehr Eindrücke gar keinen Sinn machen. Um das zu begreifen benötigt man einen Lehrer, ansonsten läuft man dauernd umher und sucht wie wild nach der Lösung die man nicht findet weil man nicht weiss wo man anfangen soll. Jetzt, Moment. Versuch konzentriert LANGSAM zu laufen, ne, noch langsamer, dann merkst du schon, dass alleine das immer schwerer wird je langsamer du es machst, noch langsamer, genau beobachten, jede einzelne Bewegung und du fällst hin, wetten ? Und dann noch mehr Gedanken dazu ? An unwichtiges das gerade gar nicht vorhanden ist ? Wie beim Radfahren, zu langsam und es macht plopp :)

  • Wenn er träumen will und schwärmen, lass ihn doch.Wer Lust noch rechtfertigt versteht noch nicht viel.Wenn ich tagträume achtsam anschaue ohne ihne zu folgen, vergehen sie einfach.Besser ist es,denn die meisten drehen sich um Sex,Anerkennung,Schönheit,Abendteuer-Lust und entstehen direkt aus den Trieb-kräften,wortwörtlich.Im Zen wird da blumig von Blüten gesprochen,von den Formationen der Sinnenslust.Wenn man direkt zu ihrem spürbaren Ursprung hinschaut,zerplatzen sie wie eine Seifenblase und kühlt runter.Ich weiss wovon ich spreche,weil ich als kleines Kind nur in Träumen Ersatz-Geborgenheit fand,eine Art Trance.Befriedigend ist das natürlich nicht,aber ich gewöhnte es mir an und kämpfe noch heute damit,wenn ich abdrifte vom Einen.Jeder hat so seine gwohnheitsmäßigen Tendenzen.Und gerade die sind unheimlich schwer zu analysieren,sie sind DER blinder Fleck für gewöhnlich.Zum Beispiel: das/die Sila die man stets vergisst,ist/sind die entscheidenden zumKennenlernen der Schwachstellen des Geistes.

  • Zitat

    achtsamkeit und aufmerksamkeit sind zwei grundlegend verschiedene dinge .


    Das mag bei dir so sein.


    Zitat

    Zum Beispiel: das/die Sila die man stets vergisst,ist/sind die entscheidenden zumKennenlernen der Schwachstellen des Geistes.


    Es ist im Zen genau andersrum, es wird einem klar, dass das gesamte Denken einem Traum gleicht. Nicht nur das Tagträumen, sondern auch das konzentrierte Denken, das Nur-Schwimmen ohne Bilanzieren. Es geht genau darum, diese künstlichen Kategorien aufzuheben. Mit den sila gelingt das nicht, wie man an den obigen Argumentationen sieht, da sie ja Kategorien schaffen. Die sila SIND Schwachstellen des Geistes, da sie ausschließen (z.B. Nicht-Lügen, obwohl es Lügen gibt, die Menschen retten können, genauso Nicht-Töten). Sie sind behelfsmäßige Konstruktionen für unsichere Anfänger, die später keine Rolle mehr spielen. Kein Erwachter macht sich eine Kopp darüber, ob er nun lügen soll oder nicht, die Dinge nehmen einen natürlichen Verlauf, in dem nicht Gewissensbisse die Kontrolle haben, sondern eine weise und klare Sicht auf die Dinge.

  • goldie:
    Zitat

    achtsamkeit und aufmerksamkeit sind zwei grundlegend verschiedene dinge .


    Das mag bei dir so sein.


    sati wird immer als achtsamkeit . als vergegenwärtigung der achtsamkeit wiedergegeben .
    das hat mit mir nichts zu tun :)
    sati
    Achtsamkeit',
    ist »Eingedenksein, Besinnung, Sich-ins-Gedächtnis-Zurückrufen, Erinnerung, Im-Gedächtnis-Bewahren, Gründlichkeit, Nichtvergeßlichkeit, Achtsamkeit, Achtsamkeit als Fähigkeit, als Kraft, als rechte Besinnung«
    Achtsamkeit ist:
    eine der 5 Fähigkeiten (indriya) und Kräfte (bala),
    eines der 7 Erleuchtungsglieder (bojjhanga)
    das siebente Glied des Achtfachen Pfades (magga)
    und ist im weitesten Sinne ein mit allem heilsamen und edlen Bewußtsein untrennbar verbundener Geistesfaktor.
    http://palikanon.de/wtb/sati.html


  • Du meinst die "rechte" Achtsamkeit (sammā sati).
    Falsche Achtsamkeit (micchā sati) führt in den Abgrund des Daseins.
    Dazwischen gibt es die weit verbreiteten Mischformen.

  • @ Goldie:
    Die Sila sind Prinzipien des Einen.Sie lassen sich zusammenfassen: Nichts Böses(Unheilsames) wirken,an Leben und Tod nicht hängen.
    Du hängst an der Vorstellung es handle sich um moralische Gebote,die Du zu negieren wünschst.Es sind aber offene Gelübde der intuitiven Übung,die sich an den paramita orientieren,sie spiegeln direkt "Mitgefühl und Weisheit".Was haftet mehr an geht es um die Sila: Abneigung oder weise Hinwendung?



  • wenn ich von achtsamkeit rede, meine ich die oben erwähnte, ja . und zwar sati/samma sati .
    die achtsamkeit, mit der ich beobachtend hinsehen lasse . ich als mein eigener reporter, der dem spiel zusieht, notiert und der zeitung (dem headquarter geist) zuführt .
    mischformen interessieren mich nicht, was das erleben und leben des Dharmas angeht .
    sati führt dazu, dass du weisst, was du grad machst, denkst usf (ganz banal) . sati ist der aufwärter, der dir erzählt, was an den sinnestoren geschieht .


    nicht ich bin es, der die tasse an die lippen führt, sondern ich bin mir bewusst, dass da eine tätigkeit stattfindet . der arm hebt sich, die tasse schwebt usf .
    die tasse wird an meine lippen geführt und ich schau zu . achtsam .. und bin mir auch bewusst durch sati, dass meine geschmacksnerven sich auf den tee freuen .
    .
    und da der thread "Gute Meditationslehrer" heisst, möcht ich darauf hinweisen, dass es bei jeder meditation ohne sati/achtsamkeit nicht geht .
    achtsam weiss er, das er lang einatmet
    achtsam weiss er, dass er kurz einatmet. er weiss, dass er achtsam ist . und irgendwann läuft der vorgang von sati ganz allein, ohne das vorläufige ständige vergegenwärtigen (er weiss, dass ...)
    vom vorhandensein/dem arbeiten von sati .
    .
    .

  • Sīla ist nicht, wie es nach der negativen Ausdrucksweise der Suttentexte (,Abstehen' von verkehrten Worten und Werken usw.) erscheinen mag, etwa Negatives und besteht nicht in dem bloßen Nichtstattfinden von üblen Werken und Worten, sondern es ist das jedesmal klar bewußte und gewollte Sichzurückhalten davon aufgrund der gleichzeitig aufsteigenden edlen Willens- und Geistesverfassung.
    http://palikanon.de/wtb/sila.html


    Die für jeden buddhistischen Anhänger bindenden 5 Sittenregeln, auch 5 Sīla genannt, sind:


    1. Abstehen vom Töten (irgendwelcher Lebewesen) (pāṇātipāta)
    2. Stehlen (adinnādāna)
    3. ungesetzlichem Verkehr mit Frauen (kāmesu-micchācāra),
    4. Lügen (musāvāda)
    5. Genusse berauschender Getränke und anderer Rauschmittel, die Unachtsamkeit verursachen. (surā-meraya).


    http://www.palikanon.com/wtb/sikkhapada.html

  • mudita:

    mischformen interessieren mich nicht, was das erleben und leben des Dharmas angeht.


    Das mag schon sein, trotzdem ist alles relativ, auch rechte Achtsamkeit.
    Nur ein Arahat hat zu jeder Zeit hinsichtlich des Dhamma 100% rechte Achtsamkeit.
    Der Übende tut sich da manchmal schwer auch wenn es um die Silas geht kommt
    es eventuell zu Schwankungen. Das die Silas auch ein Objekt der Achtsamkeit sind
    stimme ich dir ausdrücklich zu. Wer schon mit den Silas nicht klar kommt hat auch
    ein Problem mit anderen Übungen. Ob man durch eine Lüge jemand retten kann, ist
    zweifelhaft. Aber man muß ja nicht jedem alles sagen.
    Prinzipiell kommt es natürlich auch immer auf die Motive an. Und genau da passt die
    rechte Achtsamkeit auch auf, wie lauter diese denn sind.
    Normalerweise ist a-silas nämlich immer mit Begehren verbunden, mit Übelwollen
    Verbunden, mit Verblendung verbunden. Und genau hier ist das Einhalten und
    Standhalten bei den Silas wichtig und genau da ist die rechte Achtsamkeit auch
    sehr wichtig. Durch einhalten der Silas werden nämlich Begehren usw. und alle
    Befleckungen standhaft begegnet.
    Das betrifft nicht nur Anfänger und darf auch nicht als "Anfängerhaft" diskreditiert
    werden. Auch ein Arahat hält sich an die Silas. Nur für ihn ist das durch seine früheren
    Übungen selbstverständlich geworden. Rechte Achtsamkeit kann also mehr oder weniger
    vorhanden sein.

  • Ja . irgendwie relativ.
    da bei uns weltlingen eben die umgebung und deren situationen dazukommen,
    die wir wohl nicht wirklich durchblicken . wo wir dann bei Yoniso manasikara wären.


    wenn es stürmt oder regnet vergessen wir dann oft, den regenschirm aufzuspannen .
    oder einfach sich unterstellen . gleichmut/gelassenheit wäre das dann .


    wenn es in der meditation stürmt und an "blöden" eindrücken hagelt, dann
    sich/mich achtsamer als zuvor auf das meditationsobjekt zurückziehen und das andere
    vorbeiziehen lassen .
    oder einfach mal den körper durchspüren . sich auf das objekt körper
    konzentrieren .

    es macht spass, dich mal in eigenen worten zu lesen, accinca

  • mudita:

    es macht spass, dich mal in eigenen worten zu lesen, accinca


    Du meinst sicher etwas das eigentlich jeder nachvollziehen können sollte.

  • Zitat

    Die Sila sind Prinzipien des Einen.Sie lassen sich zusammenfassen: Nichts Böses(Unheilsames) wirken,an Leben und Tod nicht hängen.
    Du hängst an der Vorstellung es handle sich um moralische Gebote,die Du zu negieren wünschst.Es sind aber offene Gelübde der intuitiven Übung,die sich an den paramita orientieren,sie spiegeln direkt "Mitgefühl und Weisheit".Was haftet mehr an geht es um die Sila: Abneigung oder weise Hinwendung?


    Wenn man "an Leben und Tod nicht hängt", dann kann man ggf. auch töten, und zwar auch intuitiv, wenn es sich so ergibt (beispielsweise, um Schaden von anderen oder sich abwuwenden oder eine Diktatur zu beseitigen). Es gibt demnach nichts, was all-umfassend als "unheilsam" zu definieren wäre (außer von denen, die den Palikanon nachbeten). Im praktischen Leben wandelt sich das, darum wird ein Gelübde, wie man oben sieht, zum Ausdruck einer bestimmten fixen Vorstellung davon, die dem Wandel des Lebens gar nicht gerecht wird (wenn man das Gelübde so versteht). Es geht weder um Abneigung noch um weise Hinwendung, Weisheit hat nichts mehr mit sila zu tun hat, da sie frei handeln lässt.


    Zitat

    Die für jeden buddhistischen Anhänger bindenden 5 Sittenregeln, auch 5 Sīla genannt, sind:


    Nein, es gibt nichts "bindendes", was bindet, ist nicht buddhistisch. Die dort genannte Argumentation ist rein theravadisch. "Ungesetzlicher" Verkehr mit Frauen ist konkret Ehebruch, also eine Anweisung, die sich auf bestimmte Kulturen bezieht und in anderen gar keinen Sinn macht, wo es keine Ehe gibt (z. B. bei den Mosuo). Dennoch können Mosuo Buddhisten sein, sie müssen dazu nicht erst in eine Kultur eintreten, die die Ehe pflegt, denn der Buddhismus lehrt die Befreiung des Geistes und des Handelns, nicht deren Gefangenschaft.

  • goldie:
    Zitat

    Die für jeden buddhistischen Anhänger bindenden 5 Sittenregeln, auch 5 Sīla genannt, sind:


    Nein, es gibt nichts "bindendes", was bindet, ist nicht buddhistisch. Die dort genannte Argumentation ist rein theravadisch. "Ungesetzlicher" Verkehr mit Frauen ist konkret Ehebruch, also eine Anweisung, die sich auf bestimmte Kulturen bezieht und in anderen gar keinen Sinn macht, wo es keine Ehe gibt (z. B. bei den Musuo). Dennoch können Musuo Buddhisten sein, sie müssen dazu nicht erst in eine Kultur eintreten, die die Ehe pflegt, denn der Buddhismus lehrt die Befreiung des Geistes und des Handelns, nicht deren Gefangenschaft.



    gut .
    mit dem wort "bindend" gib ich dir recht . aber da sind wir wieder bei nama/rupa .
    sieh doch die "regeln" als rein "menschliche moral oder ethik" .


    1. nicht Töten ist für mich selbstverständlich, ebenso wie anderen wesen keinen schaden zuzufügen
    2. Stehlen als nicht zu nehmen, was nicht mein ist, sollte auch nicht sein . es muss nichts genommen werden, was der besitz eines anderen ist
    3. ungesetzlichem Verkehr mit Frauen und ebenso umgekehrt mit Männern, wobei sich natürlich fragen lässt, was denn ungestzlicher verkehr denn wäre (vergewaltigung . die frau eines mannes begatten, ohne das der mann die zustimmung gibt . das gibt es übrigens unter buddhisten . wenn die frau sagt, sie würde einen anderen mann begehren und der mann aufgrund des vertrauens auf die liebe seiner partnerin seine "erlaubnis", sein "einverständnis gibt, dann ist beischlaf in dem falle möglich . im umgekehrten wird es auch wohl ebenso sein .
    4. Lügen muss nun mal nicht sein und bringt in den allermeisten fällen rein garnichts . ausser gewissensbisse und scham.
    5. Genusse berauschender Getränke und anderer Rauschmittel, die Unachtsamkeit verursachen.
    da bedarf es denk ich mal keines kommentars . denn ein vernebelter geist ......... :doubt:
    .
    .

  • @ Goldie:

    Zitat

    Wenn man "an Leben und Tod nicht hängt", dann kann man ggf. auch töten, und zwar auch intuitiv, wenn es sich so ergibt (beispielsweise, um Schaden von anderen oder sich abwuwenden oder eine Diktatur zu beseitigen). Es gibt demnach nichts, was all-umfassend als "unheilsam" zu definieren wäre (außer von denen, die den Palikanon nachbeten). Im praktischen Leben wandelt sich das, darum wird ein Gelübde, wie man oben sieht, zum Ausdruck einer bestimmten fixen Vorstellung davon, die dem Wandel des Lebens gar nicht gerecht wird (wenn man das Gelübde so versteht). Es geht weder um Abneigung noch um weise Hinwendung, Weisheit hat nichts mehr mit sila zu tun hat, da sie frei handeln lässt.


    Zitat

    "Nichts Böses wirken"

    versteht sich von selbst:das Unheilsame unterlassen( tendenziell ).Ich glaube: an

    Zitat

    "Leben und Tod nicht haften,hängen"

    ( Frei nach Dogen Zenji),
    meint Lebensdurst( Begehren,Gier,Sinneslust...nach Dharmas,Skanda auch) und Vernichtungswahn( Hass,Abneigung...gegen Dharmas,Skanda auch).


    Es bdeutet: Das Eine zu bewahren,Klarheit.


    Die Sila/Gelübde sind nichts für Schwarz-Weiss-Denke.Ihr zugrundeliegendes Prinzip ist zu ergründen um sie im Wandel des Lebens prinzipiell bewahren zu können.Ihre Beachtung,die Besinnung auf sie hat die Tendenz: Wachsamkeit-Läuternd-Geistöffnend-Hell-Beruhigend-Gewissenstreu.


    Diese Tendenz kann man betrachten,wie auch das Gegenläufige:Zerstreuung,Verwirrung,Unfrieden,Verdunkelung,Aufwühlend.
    Ich bin da ganz pro Experimente,vom Töten mal abgesehen( da genügte es bei mir schon: zuzusehen)Pro: vertiefende Betrachtung.Das ist nichts für heute auf morgen.
    Im Mahayana ist es sowieso so,dass die Gelübde genommen werden und eine eigenverantwortliche Orientierung erfolgt, auch der folgenden soundsovielen(bis auf die die zm Ausschluss führen bzgl. Vinaya)
    Es ist eine Orientierung.Eine Richtschnur.Sie sind kein ehernes Gesetz wie im Theravada.Man soll selber "verstehen",sich selber sozusagen verstehend be-kehren,ab-kehren.
    Das ist auch ganz wichtig,denn dieses sanfte "Verstehen" geht nur in Verbindung mit der GANZEN Praxis,Das ist das erste was man so langsam "versteht",finde ich.


    Klarheit( Wesiehit)-Sila(Tugend) steht in enger Verbindung,Hand in Hand.

    Einmal editiert, zuletzt von Hotei ()

  • Zitat

    1. nicht Töten ist für mich selbstverständlich, ebenso wie anderen wesen keinen schaden zuzufügen


    Für mich nicht, ich habe eine Verdauung, die sich auch für Fleischgenuss eignet, und nachweislich gesundheitliche Vorteile bei gewissen Beschwerden davon gehabt. Das Töten der Tiere dann anderen zu überlassen, wie ich es gemeinhin tue, ist natürlich reine Bequemlichkeit, ich bin Teil des Tötungsprozesses und das ist ein naturgemäßer Zustand des Säugetieres Mensch.


    Zitat

    es muss nichts genommen werden, was der besitz eines anderen ist


    Doch. Zum Beispiel sollen die Reichen mehr Steuern bezahlen, und andere Großgrundbesitzer wie am Amazonas haben Ländereien an Indianer abzutreten. Usw. Das ist Alltag. Von mir aus kann man diese Drecksarbeit auch von mir als Buddhisten verlangen.


    Die Ehebruchregel legst du großzügig aus, aber im Wortlaut ist sie enger gefasst, darum ist sie auch untauglich (geworden).


    Lügen MUSS sein, das hat die Wissenschaft erwiesen, wir können gar nicht anders.


    Rauschmittel müssen zuweilen auch sein, z.B. Opiate bei der Schmerzbekämpfung. Es ist auch durch etliche freiwillige Drogenkonsumenten und ihre Erkenntnisse klargeworden, dass nichtmedizinisch indizierte Rauschzustände die Erlebniswelt der Menschen insgesamt ebenfalls bereicherten (Kunst etc.).


    Das Kleben an diesen sila ist doch vollkommen sinnlos. Entweder man weiß sich anständig zu benehmen oder nicht. Dann gehört eh mehr dazu, z.B. dass man seine Schuhe vor der Haustür in manchen Kulturen auszieht, das ist wichtiger, als später beim Reiswein nein zu sagen.

  • goldie:


    Das Kleben an diesen sila ist doch vollkommen sinnlos. Entweder man weiß sich anständig zu benehmen oder nicht. Dann gehört eh mehr dazu, z.B. dass man seine Schuhe vor der Haustür in manchen Kulturen auszieht, das ist wichtiger, als später beim Reiswein nein zu sagen.


    correct !


    es ist eine orientierung, ja . es ist eine art richtschnur, die begleitend wirkt hin zu klarheit .
    *milarepa* fällt mir da grad ein . ein mörder . der erleuchtung erlangte . nachdem er dann sich umstrukturierte .


    und @ goldie
    die misslichen zustände in der welt gibt es seit tausenden von jahren und haben nun mal mit der geistigen, eigenen innerer entfaltung nicht viel zu tun . mit der inneren haltung allerdings schon . siehe metta, karuna, mudita, (upekka)
    du hast aber schon recht mit den reichen und steuern zahlen etc .
    .

    Einmal editiert, zuletzt von mudita ()

  • mudita:


    sieh doch die "regeln" als rein "menschliche moral oder ethik" .


    Ich bin du, du bist ich. Punkt aus, zack.
    Wer dann noch jemand anderen schlägt dem ist nicht mehr zu helfen, ganz ohne Regeln und Moral :)
    Da braucht man nichtmal mehr Gesetze dafür, tschacka :)

  • wer anderen eine grube gräbt, fällt selbst hinein ?
    also lass ich das gruben graben .


    keks . sieh dich doch einfach mal um !
    sieh doch mal in diese alltäglichkeit, die sich realität nennt .
    es läuft nicht so, wie es laufen könnte .
    ich rede nicht von regeln und so, sondern davon, dass menschen endlich mal begreifen,
    was menschsein unter menschen bedeutet .
    .
    und wenn da jemand auf rechte moral . auf rechte ethik hinweist, kann das durchaus heilsam sein .
    .

  • mudita:

    sondern davon, dass menschen endlich mal begreifen,
    was menschsein unter menschen bedeutet .


    Das ist in 5000 Jahren bisher noch nicht passiert, warum dann jetzt auf einmal ? Auch in den nächsten 5000 Jahren wirds nicht geschehen, so realistisch sollte man sein um das zu erkennen :) Dann bleibt also nur, dass ich mein eigenes Leben ändere, das der anderen kann ich eh nicht ändern. Darum baue ich mir meine Welt eben so wie ich sie möchte. Ich helfe wenn ich sehe dass jemand Hilfe benötigt, ich freu mich wenn sich jemand dafür bedankt. Aber ich ändere nicht andere Menschen weil ich feststellte - es funktioniert nicht. Meine Realität ist da wo ich mich jetzt befinde, nicht in Afrika, nicht in Russland, nicht auf Jamaika, jetzt ist bei mir alles in Ordnung und ich kann nicht beurteilen wie es jemandem in Russland geht, wie auch ? Kann sein dass es ihm gut geht, kann sein dass es ihm schlecht geht...kann sein :) Ich zerbreche mir nicht den Kopf darüber weil es zu keinem Ergebnis führen wird.

  • keks:

    Auch in den nächsten 5000 Jahren wirds nicht geschehen, so realistisch sollte man sein um das zu erkennen :)


    Meine Realität ist da wo ich mich jetzt befinde, nicht in Afrika, nicht in Russland, nicht auf Jamaika, jetzt ist bei mir alles in Ordnung und ich kann nicht beurteilen wie es jemandem in Russland geht, wie auch ? Kann sein dass es ihm gut geht, kann sein dass es ihm schlecht geht...kann sein :) Ich zerbreche mir nicht den Kopf darüber weil es zu keinem Ergebnis führen wird.



    richtig
    kopf zerbrechen nutzt nichts
    aber es kann metta praktiziert werden !
    erst bei und für sich selber . dann kannst du es aussenden und fühlst dich auch noch wohl dabei .
    es mag ein klitzekleines tröpchen auf dem heissen stein sein . aber warum nicht . es kostet weder viel mühe, noch zeit, noch geld .
    das ist jetzt kein "widerspruch" auf deinen beitrag, sondern eher eine ergänzung.


    ja . wir können nicht wissen, wie es in anderen ländern aussieht, wenn wir nicht selbst !! vor ort waren .
    .
    allerdings, keks .. wenn alle weiterhin so denken, dass sich nichts ändern wird (und mag es so sein . schrieb ich oben ja selber), dann ist so oder so ende der fahnenstange .
    also wenigstens metta senden, nachdem begriffen wurde, was das ist und wie es geht .
    und ebenso durch gutes beispiel zeigen in der näheren umgebung, dass es doch möglichkeiten eines besseren miteinanders gibt !
    .
    metta

  • goldie:

    Nein, es gibt nichts "bindendes", was bindet, ist nicht buddhistisch. Die dort genannte Argumentation ist rein theravadisch. "Ungesetzlicher" Verkehr mit Frauen ist konkret Ehebruch, also eine Anweisung, die sich auf bestimmte Kulturen bezieht und in anderen gar keinen Sinn macht, wo es keine Ehe gibt (z. B. bei den Mosuo). Dennoch können Mosuo Buddhisten sein, sie müssen dazu nicht erst in eine Kultur eintreten, die die Ehe pflegt, denn der Buddhismus lehrt die Befreiung des Geistes und des Handelns, nicht deren Gefangenschaft.


    Wie kann man nur so verwirrt und verblendet sein, mag sich da so
    mancher fragen wenn er sowas ließt.
    Die Mosuo können keine Buddhisten sein schließt er Messerscharf.
    Als wenn es nicht jede Menge Menschen auf der Welt gibt, die
    keine Buddhisten sein können so wie sie eben leben. Da sucht
    er sich was zurecht um die Silas zu relativieren und zu diskreditieren.
    Weisheit und Silas das ginge nicht überein denken wohl alle Toren in der Welt.
    Dabei wissen sie weder was Weisheit ist noch was Silas sind und kamma
    gibt es sicher auch nicht. Von weiterleben noch dem Tode des Fleischleibes
    gar nicht erst zu reden. Was übrig bleibt ist für sie "Buddhismus".
    Viel Glück kann ich dazu nur sagen.
    Buddhismus (damit meinen sie den rechten achtfachen Weg) sei nichts
    "bindendes", was bindet, sei nicht buddhistisch. Wie verkehrt kann man liegen?
    Die ganzen Pfeiler der Achtsamkeit sind eine Bindung. Der Geist wird an sie
    gebunden (yogo=Bindung an einem Joch) Wer es nicht glaubt sollte man
    die Rede des Buddha M. 125. (Rang der Gebändigten) lesen. Silas sind ein Hilfsmittel
    aber ein unentbehrliches was schon viel Leiden verhindert.

  • Leider hat accinca offenbar nicht verstanden, dass die Heilslehre des Buddhismus (angefangen mit: "Vier Edle WAHRHEITEN") in Anspruch nimmt, allgemeingültig zu sein. Natürlich können die Mosuo in meinen Augen Buddhisten sein, weil es "nur" um eine entscheidende Erkenntnis im Buddhismus geht und eben nicht um die sila. Wie hier schon von den Theravada-Verfechtern behauptet wurde, hielt der Shakyamuni die sila bereits vor seinem Erwachen ein, aber erst mit dem Erwachen wurde die Person überhaupt von Interesse und zum Buddha.


    Zitat

    Weisheit und Silas das ginge nicht überein denken wohl alle Toren in der Welt.


    Die Toren in der Welt denken, dass Menschen, die keine Ehe kennen oder Ehebruch begehen, nicht weise sein könnten.
    Die Weisen denken, dass sich die sila (Verhaltensregeln) aus eigener Weisheit ergeben und nicht durch Nachplappern fremder Ergüsse. Genau wie der Buddha.


    Für die Formulierung von weisen Verhaltensregeln ist eigene Weisheit erforderlich, nicht fremde. Die Weisheit eines Mosuo kann demnach anders ausfallen, da die Verhaltensregeln sich an Lebensumstände und Kulturen anpassen (ergo: hätte es zu Shakyamunis Lebzeit und in seinem Kulturraum keine Ehe gegeben, hätte er keine Regel gegen Ehebruch formuliert, diese Regel ist also zeit- und raumbedingt).

  • goldie:

    Weisheit eines Mosuo kann demnach anders ausfallen, da die Verhaltensregeln sich an Lebensumstände und Kulturen anpassen (ergo: hätte es zu Shakyamunis Lebzeit und in seinem Kulturraum keine Ehe gegeben, hätte er keine Regel gegen Ehebruch formuliert, diese Regel ist also zeit- und raumbedingt).


    Ich kenne keine "Mosuo" und ich weiß nicht ob sie es dort alle durcheinander treiben
    oder nicht. Aber wenn ein "Mosuo" tatsächlich Buddhist werden sollte (was sicher eine
    Ausnahme wäre) dann würde er sich auch an die Regel halten sich nicht
    in andere Beziehungen begehrlich einzumischen wo immer solche den existieren.
    Bei den Christen gibt es ja sowas ähnliches wo es heißt man solle nicht
    seines Nachbarn Weib begehren usw. Mal sehen ob die "Mosuos" deswegen
    auch keine Christen sein können.

  • goldie:

    Leider hat accinca offenbar nicht verstanden, dass die Heilslehre des Buddhismus (angefangen mit: "Vier Edle WAHRHEITEN") in Anspruch nimmt, allgemeingültig zu sein. Natürlich können die Mosuo in meinen Augen Buddhisten sein, weil es "nur" um eine entscheidende Erkenntnis im Buddhismus geht und eben nicht um die sila. Wie hier schon von den Theravada-Verfechtern behauptet wurde, hielt der Shakyamuni die sila bereits vor seinem Erwachen ein, aber erst mit dem Erwachen wurde die Person überhaupt von Interesse und zum Buddha.


    Die Silas eines Mönches sind ja sowieso noch weitreichender als die eines Laien.
    Natürlich hielt der spätere Buddha schon vor seiner Buddhaschaft die Silas ein.
    Andernfalls er auch niemals Buddha geworden wäre. So einfach ist das.
    Ein unsittlicher Buddha geht ja wohl garnicht.

  • goldie:

    Leider hat accinca offenbar nicht verstanden, dass die Heilslehre des Buddhismus (angefangen mit: "Vier Edle WAHRHEITEN") in Anspruch nimmt, allgemeingültig zu sein. Natürlich können die Mosuo in meinen Augen Buddhisten sein, weil es "nur" um eine entscheidende Erkenntnis im Buddhismus geht und eben nicht um die sila.


    Sittlichkeit, also rechte Rede, rechtes Handeln und rechter Lebenserwerb gehört zur Heilslehre des Buddha. Wer rechte Erkenntnis hat, wird ja nicht gegen die sila verstoßen, kein guter Lehrer des Buddhadhamma würde das verneinen.


    Schöne Grüße,
    mukti