Fragen eines Neulings

  • Tara4U:


    Ich habe mir das ganze Video angesehen...hm...ich kann dem nur teilweise zustimmen. Erleuchtung sehe ich nicht in Zusammenhang mit einem tiefen Abgrund und der beschriebene und mir selbst bekannte Zustand der "Körperlosigkeit" sehe ich nicht als "Erleuchtungsmoment".


    Ebenso. Erleuchtung kann nur in der Wirklichkeit stattfinden und nicht irgendwo anders. Der gesamte edle achtfache Pfad ist reine Psychologie und hat nichts mit Geistwesen oder Trancezuständen zu tun. Erleuchtung ? Erkennen von Entstehung und Vergehen, dann kann man noch mehrere Erleuchtungsdinger hinten anfügen und gut ist`s. Nirwana ? Hier jetzt, in Momenten in denen man nicht herumgrübelt und zufrieden ist. Ständig Nirwana ? Üben :)

  • boehnchen:

    Warum ist unser Wunsch aufzuwachen so zögerlich?


    Das habe ich mich auch schon vor vielen Jahren gefragt. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass trotz ausgesprochen guter Erfahrungen unbewusst eine große Angst davor besteht.
    Was ich nämlich gemerkt habe ist, dass es dann überhaupt keine Schlamperei mehr gibt, kein Herumtrödeln und Ausweichen, sondern ständig zielgerichtetes Handeln bzw. Nicht-Handeln. Da ich "damals" noch sehr viel Staub auf den Augen hatte und ich im Verlauf dieser Erfahrungen immer mehr an psychischer Kraft verlor, wurde das unheimlich anstrengend, so dass ich irgendwann direkt froh war, aus diesem Zustand wieder herauszukommen.


    Im übrigen bin ich davon überzeugt, dass wir sehr wenig Einfluss darauf haben. Wie oben jemand schrieb: Warum strengen dann die Mönche sich so an? Ich hatte kaum Meditationserfahrung, habe alles - genau wie heute - nach meinem eigenen Rhythmus gemacht und dennoch Durchbrüche gehabt, für die mich andere, die sich sehr disziplinierten, beneideten. Deshalb meine ich, dass die Erleuchtung kein Preis ist, den jemand bekommt, der dafür hart gearbeitet hat. Siehe auch Buddha, seine Asketen"freunde" und sein Freund Anando zum Beispiel. Anando erfuhr Erleuchtung erst, nachdem Buddha gestorben war. Und seine ersten 5 Asketen-Jahre verbrachte der Buddha (scheinbar) erfolglos auf härteste Weise. Was immer die Voraussetzungen für Erleuchtung sein mögen, sie sind sicher nicht übertragbar und für jeden verschieden. Deshalb bin ich auch davon überzeugt, dass Erleuchtung sich nicht nur auf Buddhisten oder Angehörige anderer Religionen bezieht, sondern jeden "treffen" kann, z.B. durch schwere Schicksalsschläge, Nahtoderfahrungen etc.


    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Monikadie4.:


    Das habe ich mich auch schon vor vielen Jahren gefragt. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass trotz ausgesprochen guter Erfahrungen unbewusst eine große Angst davor besteht.
    Was ich nämlich gemerkt habe ist, dass es dann überhaupt keine Schlamperei(1) mehr gibt, kein Herumtrödeln und Ausweichen, sondern ständig zielgerichtetes Handeln bzw. Nicht-Handeln. Da ich "damals" noch sehr viel Staub auf den Augen hatte und ich im Verlauf dieser Erfahrungen immer mehr an psychischer Kraft verlor, wurde das unheimlich anstrengend(2), so dass ich irgendwann direkt froh war, aus diesem Zustand wieder herauszukommen.

    ja das kann ich verstehen. Aber es sind da zwei Missverständnisse. 1) Da ist niemand mehr, der sich drum kümmert ob ihn das kümmert ob es schlampt oder nicht schlampt. mal schlampt es. mal schlampt es nicht. einmal ein berg, einmal ein tal. keine trübsal.
    2) du hast deinen Lebensstil also nicht deinem neuen Lebensempfinden angepasst? Ja, sowas würdest du mit deinem Auto nicht tun. Da tust gen Winter die Winterreifen dran - weil sich die Verhältnisse geändert haben.
    Ja aber im ernst: noch geht es den meisten so, dass sie da vor einer ziemlich unbekannten Aufgabe stehen, wenn sie (auch nur den Geschmack) des Erwachens...
    weil, der Körper läuft ja weiter, die Verpflichtungen, der Wecker läutet, alle funktionieren normal... nur ich will nicht ... so wie bisher. Bald ist das ein bekanntes Phänomen - - und man geht in Karenz. Transzendenzkarenz.


    Zitat

    Im übrigen bin ich davon überzeugt, dass wir sehr wenig Einfluss darauf haben. Wie oben jemand schrieb: Warum strengen dann die Mönche sich so an? Ich hatte kaum Meditationserfahrung, habe alles - genau wie heute - nach meinem eigenen Rhythmus gemacht und dennoch Durchbrüche gehabt, für die mich andere, die sich sehr disziplinierten, beneideten. Deshalb meine ich, dass die Erleuchtung kein Preis ist, den jemand bekommt, der dafür hart gearbeitet hat.

    Völlig richtig. Das wäre ja die krasseste ich-Stärkung. (und wir decken die ja gerade, ganz im Gegensatz dazu, auf!)
    a) eins können wir nicht wegdiskutieren, da agiert jetzt ein ich (Monika) - und du (Monika) (und auch ich, boehnchen) können nicht darüber bestimmen, welche Gedanken uns als nächstes einfallen. Aber:
    b) (und bitte glleich ausprobieren!) wir können anhalten. Probier mal.
    Wir haben nur den Bremshebel in der Hand. Den Rest kannst knicken (sämtliche andere Hoffnungen sind passeee).


    Was tust du jetzt?

  • boehnchen:


    a) eins können wir nicht wegdiskutieren, da agiert jetzt ein ich (Monika) - und du (Monika) (und auch ich, boehnchen) können nicht darüber bestimmen, welche Gedanken uns als nächstes einfallen. Aber:
    b) (und bitte glleich ausprobieren!) wir können anhalten. Probier mal.
    Wir haben nur den Bremshebel in der Hand. Den Rest kannst knicken (sämtliche andere Hoffnungen sind passeee).


    Was tust du jetzt?


    Vielen Dank für die Aufklärung und guten Tipps.


    Was ich jetzt tue? Ich halte an :lol:

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  • Hallo aran,


    bitte entschuldige ich hatte Deine Frage überlesen.

    Zitat

    Danke für den Artikel. Das klingt aber alles relativ enrnüchternd.
    Das angeführte Fazit des Authors versucht das "magische" etwa zu bewahren, was aber eher scheitert.
    Wenn die Erfahrungen wirklich begründet auf dem Ausschalten von Hirnarealen sind, ist die Meditation viel eher als Übung zur Körperkontrolle, als zum Erlernen von "höheren" Fähigkeiten/Erwachen zu sehen! - oder?


    Wie fasst du den Inhalt des Artikels auf?




    Ich werde mich bemühen so gut es mir möglich ist, darauf zu antworten:


    Wenn man etwas „entmystifiziert“ finde ich es generell sehr hilfreich. Solches Wissen schliesst jedoch keine Wunder aus. Auch wenn wir wissen, wie aus einem Samenkorn ein Baum erwachsen kann, wie durch zygotische Zellteilung neues Leben entsteht, ist es dennoch ein Wunder.
    Nur weil wir es uns nun biologisch erklären können, weil wir alles sogar z.B. über die embyonale Entwicklung aufgedeckt haben, tut es an der Tatsache der Erschaffung und Entstehung von Leben keinen Abbruch. Aber, wir können, dem Wunder ein wenig näher gekommen, damit „arbeiten“.


    Nur weil Wunder erklärbar sind, heisst es nicht, dass sie nicht geschehen.


    Den Artikel sehe ich als eine Klärung bzgl. des so weit verbreiteten Gotteswahns und „Heilighaltung“ von Personen, nicht dem Gotteswahn und Trugbildern, zu verfallen oder festzuhalten.
    Aus einem „Gotteswahn“ (welcher religiösen Richtung auch immer), oft gekoppelt mit unbändigen Missionierungsdrang entsteht selten Gutes.


    Ich finde es wichtig, mal einen Denkanstoss zu geben darüber, dass es jedem gelingen kann, sich nicht als die silberne Kugel in einem Flipper zu sehen, die dem „Unbill“ von Schicksal/karmischen Verflechtungen/Zufällen ausgesetzt, hin-und hergebolzt wird.


    Wenn man sich dazu nun irgendwelchen Ritualen unterwirft, Lehrern/Lehren folgt, Rosenkränze oder Mantra ableiert, ist dabei ganz egal. Wichtig ist, dass man all das als Vehikel betrachtet und nicht in religiöser Statik verharrt.


    Sehr interessant fand ich folgendes:


    Code
    Wenn in dieser Region keine Aktivität stattfindet, wie dies in tiefer Meditation der Fall ist, hindert man das Gehirn daran, eine Grenze zwischen dem Selbst und dem Nicht-Selbst zu ziehen", sagt Newberg.


    Darüber kann man wie hier ersichtlich endlos diskutieren oder einfach es ganz für sich erfahren, die Technik zu erlernen, bei der es gelingt, diesen Zustand herbeizuführen – und den entsprechenden Wert für sich auszumachen und nicht daran anzuhaften.


    Musik ist auch mehr als eine Abfolge von Tönen. Sie ist in der Lage, uns zu „verzaubern“ und bestimmte Emotionen hervor zu rufen….und jeder mag seine eigene Musikrichtung haben.
    Es geht darum, seine Musik erkennen zu können, denn oft kann man sie in dem Wirrwarr von Lärm noch nicht einmal hören.


    Gefühle, wie das „Verliebt sein bis über beide Ohren“ kann man auch auf die einzelnen physiologischen Vorgänge im Körper reduzieren…na und? Tut es den Schmetterlingen, die wie wild im Bauch flattern einen Abbruch?
    Aber, es ist etwas, was aus uns selbst heraus entsteht, wie auch tödliche Depressionen.


    Der Artikel erwog u.a. auch die Theorie, dass diese meditativen Zustände ja durchaus ein „Fenster“ zu anderen Dimensionen sein können – wer weiss das schon?

  • hallo boehnchen,


    Zitat

    mit der Beschreibung ist noch nicht klar, was sich innerlich konkret Schritt für Schritt abspielt (oder/und was du innerlich, ev. zusätzlich, tust).


    hm...ich fürchte ich kann mich nicht sehr viel deutlicher ausdrücken.
    Wenn man seinen eigenen "Dämonen" in dieser Weise begegnet, indem sie als mitleidige Gestalten sieht, denen man Gut tun darf, anstelle als furchterregende Monster, ist es doch einfacher damit umzugehen, oder? Somit haben sie an Schrecken verloren und wir können besser mit diesem Teil in uns, in dem sie zweifellos wohnen immer kleiner werden lassen.
    Ich orientire mich nun einmal auch am Vajrayana und ich habe diese Möglichkeit als die für mich geeignete gefunden. Diese Redimensionierung unheilsamer Gefühle ("Dämonen") funktioniert bestens in meinem alltäglichen Leben, in dem ich manchmal auf schwierige Situationen sofort reagieren muss und nicht derart egolastig mich zu Entscheidungen hinreissen lassen möchte.


    Zitat

    Was man als praktizierender Buddhist voraus hat, ist die Konzentrationsfähigkeit und eine gewisse Folgerichtigkeit im Denken.


    Ich sag dazu mal nix... :lol:


    Zitat

    Ein Aufwachen/sich Vertiefen/Erfahren der ich-Illusion geht nicht innerhalb der ich-Illusion. (Und eine Subjekt-Objekt-Meditation ist innerhalb. Und das ist problematisch.)


    Das mag sein, das ist ein Aspekt, der mich recht wenig interessiert.


    Zitat

    Das zweite Wichtige ist (und wenn man erstmal wieder fühlt was Gefühle sind/waren, dann merkt man das ohnehin gleich), dass der Weg zum Aufwachen durch die inneren Dämonenstrudel hindurch führt.


    Hm...ich bin mir nicht sicher, ob ich Dich richtig vertsehe.
    Eine wahre Gefühlsflut macht doch fast gänzlich unser Ego (nicht unser Ich) aus, meiner Meinung nach...jenes "Etwas", dass uns ängstlich um uns schnappen lässt, uns zur eitlen und oft lächerlichen Selbst-Darstellung verführt, die Liste ist endlos.


    Zitat

    Ich* versuche halbwegs lustig auszudrücken, was den Weg sehr verlängern kann (und wir wissen dass jede Verlängerung auch viel Schmerz bedeuten kann)


    Schmerz und Leid können bei genügendem Mass zu Not führen. Not kann eine Wende bewirken, die Notwende.


    Zitat

    Warum ist unser Wunsch aufzuwachen so zögerlich?


    ...und bei mir war und ist er bisher noch nicht einmal vorhanden... :)

  • boehnchen,


    Zitat

    Warum ist unser Wunsch aufzuwachen so zögerlich?


    Und warum ist Dein Leidempfinden so gross, dass Du so sehr den Wunsch nach "Erwachen" anstrebst?

  • boehnchen,

    Zitat

    der wunsch ist da wenn die augen offen


    boehnchen

    Beiträge: 306
    Registriert: 03.09.2013, 13:33


    Tja, jeder halt wie er meint und wie er projektiert :)

  • Grüß Dich Tara,
    ich weiß nicht ob du mich da richtig verstanden hast.


    Wenn Aufwachen nicht interessiert, ist eher die umgekehrte Frage zulässig oder logische: Was hast denn vor, Tara?
    doch noch den dritten Ferrari in die Garage? :->)


    Unter unserer jetzigen Wahrnehmung, Seinswahrnehmung liegt ja noch der ganze Ozean. Und mancher hat da Sehnsucht.
    hm?

  • Namaste


    für jemanden der sich erste mal ernsthaft mit dem Buddhismus beschäftigt ist es schwierig all die Fragen und die Neugier die man hat zu zügeln.
    Auch hat man kein Wissen darüber, welche Fragen die Fragen eines lang Praktizierenden sind und welche die Fragen eines Anfängers.
    Wichtig aber ist, um schwierige Themen zu verstehen, eine gute Grundlage dafür zu schaffen.
    In der Gelugpa Tradition nennt man dies Lamrim. Ein Stufenweg, auf dem man nach und nach einen Schritt weiter geht.
    In der Mahajana und Vajrajana Tradition ist das Ngöndro die grundlegende Vorbereitung. Dies sind 4 Grundübungen, die den Geist reinigen und auf die Erleuchtung vorbereiten.
    Diese Grundübungen kannst du sehr gut in einem Diamantwegzentrum machen. Der Weg wird dort sehr klar vor dir ausgebreitet, Ablenkungen durch zu viele Informationen mit denen du dich vor dem Ngöndro gar nicht befassen brauchst, werden dort vermieden.
    Die Leerheit ist das Thema der nachfolgenden Praxis.
    Wichtiger ist zunächst deinen Körper und deinen Geist zu einem guten Gefäß für diese Weisheit zu machen und da du nicht weißt, welche Probleme in deinem Geist wirklich vorhanden sind, ist es gut die ganzen 4 Übungen zu machen, sie werden dir zeigen wer du bist.
    Wenn dein Geist dann gereinigt ist, kannst du weiter machen.


    Gute Wünsche,
    Karma Pema

  • Hallo boenchen,


    Zitat

    Grüß Dich Tara,
    ich weiß nicht ob du mich da richtig verstanden hast.


    kann sein, dass ich Deine Aussage falsch verstanden habe:


    Zitat

    der wunsch ist da wenn die augen offen


    Ich dachte, Du würdest andeuten, ich ginge mit geschlossenen Augen durch das Leben, oder sei gar blind oder verblendet.
    Das fände ich schon sehr anmassend :doubt: Daher meine Antwort, bzgl. der Projektion.


    Zitat

    Was hast denn vor, Tara?
    doch noch den dritten Ferrari in die Garage? :->)


    Interessant...wie kommst Du auf so etwas?
    Mein Leben ist vollkommen anders ausgerichtet, nur halte ich mich eher zurück, denn ich muss mich nicht in irgendeiner Weise produzieren oder profilieren, meine nicht, dass meine Art zu Leben für jedermann richtig oder gar erträglich ist, dass meine Denkweise die einzig richtige und wahre ist.


    Zitat

    Unter unserer jetzigen Wahrnehmung, Seinswahrnehmung liegt ja noch der ganze Ozean


    Ja, dem stimme ich voll und ganz zu, unter, oben, neben uns ...


    Zitat

    Und mancher hat da Sehnsucht.
    hm?


    Ja, das streite ich nicht ab. Nur, die habe ich nicht.
    Ich denke, es geht auch darum, wie man mit tiefem Leid, dass jedem von uns innewohnt und sich oft in äusseren widrigen Umständen manifestiert, umgeht.
    Man kann es als solches betrachten und sich im Schmerz ergehen, man kann es als eine Herausforderung sehen, die uns wachsen lässt... um nur mal 2 der Möglichkeiten zu nennen.



  • LG , Gitte

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Namaste


    Zitat von Böhnchen :
    Warum ist unser Wunsch aufzuwachen so zögerlich?


    Das könnte auch sein, weil wir ahnen das es eine große Umstellung für uns ist, was bedeutet, dass es eine große Kraftanstrengung bedeutet an die wir uns erst mal herantasten möchten. Wir wissen noch nicht wirklich was auf uns zu kommt, sind aber neugierig weiter zu machen.
    Aufwachen betrifft ja nicht nur den Geist, sondern Körper, Rede und Geist.
    Alte Gewohnheiten ablegen, die sich über unser Leben hinweg angesammelt haben, erkennen das wir mit unseren Ansichten nicht ganz richtig liegen, das alles ist auch schmerzvoll. Es ist eine Schonhaltung, die uns aber gleichzeitig auch Zeit gibt, gut über alles nachzudenken.
    Wenn wir die Dinge auch theoretisch verstanden haben, heißt das nicht das wir auch praktisch damit umgehen können. Das wirft uns dann auch immer wieder zurück, da wir damit überfordert sind, solange die Erkenntnis nicht wirklich gewurzelt hat.


    Gute Wünsche,
    Karma Pema

  • Frank1:

    Danke Monika! Freut mich von Dir wieder mal ein Lob zu kriegen.



    Von mir och
    8)

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Hi Karma Pema :->)

    Karma Pema:

    Wir wissen noch nicht wirklich was auf uns zu kommt, sind aber neugierig weiter zu machen.

    Der Frieden, unbedingte Liebe, Stille (Gedankenstille!) - kommen auf uns zu. Ich glaube, jeder der wirklich zum Sucher wird, hat davon geschmeckt.
    Ein Molekül, ein Sahnehäubchen, oder mehr
    :->)


    Zitat

    Aufwachen betrifft ja nicht nur den Geist, sondern Körper, Rede und Geist.

    Folgt die Rede nicht dem Geist? Der Körper dem Geist?


    Zitat

    Alte Gewohnheiten ablegen, die sich über unser Leben hinweg angesammelt haben, erkennen das wir mit unseren Ansichten nicht ganz richtig liegen, das alles ist auch schmerzvoll.

    das stimmt. Die gute Nachricht ist, dass wir das alles nur bis zu einem gewissen Grad tun müssen (können. falls wir können. aber es sieht so aus) ...also wir glauben das so lange tun zu müssen
    wie wir müssen.


    Und trotzdem können wir viel tun, um einen guten Weg zu gehen.


    paradox


    • ist nicht paradox. Du gehst so lange einen guten Weg, wie du denkst ihn gehen zu müssen (und so lange du denkst denkst du das). Dann hörst du auf zu gehen (ohne faul aufs Sofa zu fallen :->) Ramana: Sei Still!
      Halte An

  • Namaste Böhnchen


    Zitat

    Der Frieden, unbedingte Liebe, Stille (Gedankenstille!) - kommen auf uns zu. Ich glaube, jeder der wirklich zum Sucher wird, hat davon geschmeckt.
    Ein Molekül, ein Sahnehäubchen, oder mehr


    ich finde es nicht ganz so einfach. Zunächst kommt erst mal eine Menge Auseinandersetzung mit mir und meiner Umwelt auf mich zu. Die Dinge zu verstehen heißt nicht automatisch sie umsetzen zu können. Jede Situation bringt ihre eigenen Schwierigkeiten mit sich und die Arbeit hört nie auf.


    Zitat

    Folgt die Rede nicht dem Geist? Der Körper dem Geist?


    ja und nein. Es heißt nicht umsonst, man kann den Leuten nur vor den Kopf gucken. Zum Ausdruck unserer Einstellungen kommt der ganze Körper zum Einsatz und unser Gesicht sagt nicht immer aus was wir denken. So gibt es bestimmt auch anderes, wie gewohnte Verhaltensmuster, die wir trotz positiver Ausrichtung irgendwie nicht richtig in den Griff bekommen, weil sie so fest sitzen. Der Wille ist da, aber das Fleisch ist schwach.


    Gute Wünsche :)
    Karma Pema

  • Karma Pema:


    So gibt es bestimmt auch anderes, wie gewohnte Verhaltensmuster, die wir trotz positiver Ausrichtung irgendwie nicht richtig in den Griff bekommen, weil sie so fest sitzen. Der Wille ist da, aber das Fleisch ist schwach.


    Hallo Karma Pema,
    ich kann nur von mir ausgehen. Ich habe in letzter Zeit festgestellt - und dafür bin ich wiederum dankbar -, dass offensichtlich nicht genug Ausrichtung vorhanden war, dass da immer noch ein Nebel mir die Sicht nahm und mein gewohntes Verhaltensmuster tiefer lag als ich dachte. Aber mit dem Maul war ich schon viel weiter. :lol:
    Ich erlebte das nicht nach dem Bibelwort "... aber das Fleisch ist schwach", sondern ich hatte noch gar nicht angefangen. Erst jetzt komme ich in den "Genuss" zu entscheiden, ob mein Fleisch schwach ist, ob ich für mein Festhalten die Verantwortung übernehme oder ob ich mir einen heilsamen Tritt in den Arsch geben kann, bestimmte Muster endlich ganz und gar loszulassen. Erst die tiefe Einsicht in ihren segensreichen Sinn macht dies möglich. So meine Erfahrung. :D
    _()_

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    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Karma Pema:

    ich finde es nicht ganz so einfach. Zunächst kommt erst mal eine Menge Auseinandersetzung mit mir und meiner Umwelt auf mich zu. Die Dinge zu verstehen heißt nicht automatisch sie umsetzen zu können. Jede Situation bringt ihre eigenen Schwierigkeiten mit sich und die Arbeit hört nie auf.

    ist zu befürchten
    :->))
    (aber im aufgewachten Sein - also mit dieser Klarheit der ichIllusion - ist die Arbeit schon angenehmer. meinst nicht?)


    Zitat
    Zitat

    Folgt die Rede nicht dem Geist? Der Körper dem Geist?


    ja und nein. Es heißt nicht umsonst, man kann den Leuten nur vor den Kopf gucken. Zum Ausdruck unserer Einstellungen kommt der ganze Körper zum Einsatz und unser Gesicht sagt nicht immer aus was wir denken.

    damit bestätigst du aber was ich sagte.
    (vielleicht reden wir hier nur ein bisschen aneinander vorbei - meinen aber eh dasselbe)

    Zitat

    So gibt es bestimmt auch anderes, wie gewohnte Verhaltensmuster, die wir trotz positiver Ausrichtung irgendwie nicht richtig in den Griff bekommen, weil sie so fest sitzen. Der Wille ist da, aber das Fleisch ist schwach.

    Es ist (ich glaube so gut wie) nie eine gute Idee, sich an Punkten zu zwingen, wo man nicht will - wo man inneren Widerstand hat. Wir sind nur leider in genau der Art erzogen worden (mit zwang), sodass wir die Peitsche dann selbst übernehmen.
    Das Problem daran ist, dass das so nicht in konstruktiver Weise funktioniert. Wenn wo Widerstand ist (ich also zb nicht zügig in eine Tugend reinkomme) befindet sich ein tatsächliches und nicht gefühltes (umgangenes) Gefühl. Und so lange das nicht-gefühlt BLEIBT ... kannst du turnen was du willst; du wirst den Lavastrom immer nur verschieben können. Bei allem guten Willen den du hast.