Ein Buch lesen - Meditation?

  • Hallo ,


    ich frag mich was ist wenn man sich in einem Buch verliert und voll und ganz bei der Geschichte ist und an nichts anderes denkt. Könnte das einen meditativen effekt haben.

    Natürlich nicht wenn man bei jeden zweiten Satz abschweift sondern wirklich voll und ganz bei der Geschichte ist. Zudem lese ich gern Fantasy Romane das kommt oft einem visualisieren gleich . Was meint Ihr dazu ?


    Viele Grüße


    Euer Fred

  • Das mag nett sein, doch hat dies für mich Nichts mit Meditation im Sinne des Buddha zu tun.


    _()_

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Ich hab nur mal von einem Lehrer gehört das es für den Geist gut ist ein Hobby zu haben was einem Spaß macht. Ist zwar nicht medtation aber vielleicht eine Vorstufe ? Vor allem das sich selbst vergessen in der Geschichte hat schon was buddhistisches .

  • Du beschreibst wahrscheinlich so eine Art "Flow " oder? Wenn das Buch so spannend ist, das man meint Teil der Geschichte zu sein. Bei der Visualisierung ist es durchaus ähnlich wenn man den Mandala Palast mit den Gottheiten visualisiert. Man fühlt sich so als ob man wirklich im Palast ist. Das ist eine Meditationstechnik die vorwiegend im Vajrayana praktiziert wird.

  • Du beschreibst wahrscheinlich so eine Art "Flow " oder? Wenn das Buch so spannend ist, das man meint Teil der Geschichte zu sein. Bei der Visualisierung ist es durchaus ähnlich wenn man den Mandala Palast mit den Gottheiten visualisiert. Man fühlt sich so als ob man wirklich im Palast ist. Das ist eine Meditationstechnik die vorwiegend im Vajrayana praktiziert wird.

    Gibt es dort eine Einteilung in falsch und richtig visualisieren oder nimmt man da alles wie es kommt oder gibt es feste Vorgaben oder...?


    Zum Beispiel wäre es bei einer Atembetrachtung ja eher falsch, wenn man sich da in Gedanken verliert.

    Man sollte schon bei den Details bleiben die in der Sadhana beschrieben werden und nicht abschweifen in "weltliche " Gedanken. Ich möchte aber gar nicht zu viel verraten weil ich nicht weiß welchen Hintergrund der Thread Ersteller hat. ;)

  • Jiddu Krishnamurti zu lesen ist wie Meditation. Da ist eine hohe Konzentration notwendig. Es kommt m.E. auf den Text an. Wer noch am "Anfang steht", kann durchaus damit meditative Erfahrungen machen. Jedenfalls ging es mir so. Es kommt auch ganz darauf an, was man unter Meditation versteht und welche Motivation jemand hat. Denn auch durch das intensive Arbeiten am PC ist eine tiefe Entspannung möglich. Aber das ist nicht das, was der Buddha meinte.


    Andererseits jedoch ein Einstieg.

    Um mich beruflich von Ängsten und Stress zu befreien, habe ich bei jeder Gelegenheit (z.B. während der Zugfahrt in eine andere Stadt, in der ich eine Sitzung ausrichten musste, was mich die ersten Jahre sehr unter Druck setzte) spirituelle Texte gelesen, die meine Gedanken in die richtige Richtung lenkten. Was sollte daran falsch sein?


    Aber Fantasie oder andere Romane gehören nicht dazu, aber buddhistische Literatur.

    Nein, für mich persönlich fällt das nicht unter Meditation sondern eher unter Achtsamkeit. Diese beiden Begriffe werden leider häufig synonym verwendet.

    Wieso leider? Achtsamkeit und Meditation gehören zusammen. Es gibt ja auch die Achtsamkeitsmeditation.

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    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Das mag nett sein, doch hat dies für mich Nichts mit Meditation im Sinne des Buddha zu tun.


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    Ich würde auch sagen, in "meiner" Richtung, bei der die Einsichtsmeditation im Mittelpunkt steht, ist "sich in seiner Fantasie verlieren" so ziemlich das Gegenteil von Meditation. Wo ist der Unterschied zur Flucht aus dem gegenwärtigen Moment durch Gedanken an die eigene Vergangenheit oder die Zukunft?


    Deswegen muss es ja nicht "verkehrt" sein. :)


    Visualisiert wird nur zielgerichtet (um mal ein ganz böses Wort zu verwenden ;) ):

    Offenes Herz, Verbundenheit, Liebende Güte.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Man sollte schon bei den Details bleiben die in der Sadhana beschrieben werden und nicht abschweifen in "weltliche " Gedanken. Ich möchte aber gar nicht zu viel verraten weil ich nicht weiß welchen Hintergrund der Thread Ersteller hat. ;)

    Es war grade eher meine Neugier. Ich habe mich auch am Visualisieren versucht, aber es eher nach gut Dünken gestaltet. Wobei ich beim Abschweifen ins "weltliche" dann meistens einschlafe.

    Es ist halt Tantra. Visualusierungen ohne Einweihungen ist so wie Bienen Honig genießen wollen ohne Bienen ;)

  • Es ist halt Tantra. Visualusierungen ohne Einweihungen ist so wie Bienen Honig genießen wollen ohne Bienen ;)

    Im Theravada gibts auch visualisieren, das ist ähnlich wie die einfachen Stufen im Amitabhabuddhismus (die ersten Stufen sind Elemente, usw.). Zumindest hatte ich es dort mal als Stufenprogramm gefunden. Ich glaube dort ist es aber ohne Einweihung. Wobei ich mir nicht sicher bin ob das stimmt.

    Faszinierend was es nicht auch alles im Theravada gibt :)8)

  • Ich würde sagen, dass man sich sowohl in einem Buch verlieren kann, dann ist es eher ein Art Trance, wie auch stark fokussieren kann, dann ist es eine Konzentration oder Achtsamkeit auf das, was vor der Nase ist. Buddhistische Meditation zeichnet sich aber m.E. nicht in erster Linie durch den Inhalt oder die Methode aus, sondern durch die Zielsetzung. Insofern könnte es eher buddhistisch sein, sich in einem buddhistischen Text zu verlieren, als konzentriert einen Krimi zu lesen.

    Es ist ja schon so, dass Buddhaschaft etwas damit zu tun hat, eins mit dem Hier und Jetzt zu sein. Dabei ist aber gleichzeitig die Leerheit realisiert. Auf der weltlichen Ebene kommt es sehr darauf an, womit man sich verbindet und warum.

  • Für mich gehört zu Meditation mehr als bei irgendeiner Tätigkeit achtsam zu sein, so habe ich das gemeint.

    Ich glaube genau andersherum das gerade die einfachheit der Meditation in oftamals banalen tätigkeiten wie eben aufmerksam ein Buch lesen und sonst nichts machen.

    Insofern könnte es eher buddhistisch sein, sich in einem buddhistischen Text zu verlieren, als konzentriert einen Krimi zu lesen.

    Teilweise geb ich dir Recht aber es kann auch zuviel des guten sein buddhistische Texte führen oft auch zu grübelleien deswegen lieber weniger und dafür das gelesene kontemplieren

  • Teilweise geb ich dir Recht aber es kann auch zuviel des guten sein buddhistische Texte führen oft auch zu grübelleien deswegen lieber weniger und dafür das gelesene kontemplieren

    Deswegen "könnte es eher" und nicht "ist es" :)