Leben ist Leiden

  • Diese These ist mir aufgekommen und führe jetzt mit anderen eine Umfrage durch:



    Wenn jemand den Buddhismus wirklich ernst und als seinen Lebensweg wählt, dann hat er zum Leben keine positive Haltung mehr. Er kann sich letztlich nur in ein Kloster zurückziehen. Das Grundverständnis des Buddhismus: „Leben ist leiden“ bietet keine Grundlage, um aktiv und positiv die Welt zu gestalten.

  • Zitat

    „Leben ist leiden“ bietet keine Grundlage, um aktiv und positiv die Welt zu gestalten.


    Nicht? Dann hast du etwas nicht verstanden ;)

  • Lukas:

    Diese These ist mir aufgekommen und führe jetzt mit anderen eine Umfrage durch:



    Wenn jemand den Buddhismus wirklich ernst und als seinen Lebensweg wählt, dann hat er zum Leben keine positive Haltung mehr. Er kann sich letztlich nur in ein Kloster zurückziehen. Das Grundverständnis des Buddhismus: „Leben ist leiden“ bietet keine Grundlage, um aktiv und positiv die Welt zu gestalten.



    Ganz im Gegenteil lieber Lukas.
    Meinst Du warum so viele "Buddhisten" immer lächeln?


    Wer die Ursachen die zum "Leiden" führen erkannt hat, weiß auch um den Ausweg daraus. Egal wo er gerade steht im Leben.
    Wer die Dinge nicht nur anschaut, sondern durchschaut, "den" kann nichts mehr treffen.
    Wen oder was auch soll da noch etwas treffen. Das Leben, egal was es auch an negativem noch bereit hält, wird mit Gleichmut und daraus resultierender innerer Freude gelebt. "Schöne" Ereignisse im Leben können so wie sie sind freudig und manchmal auch intensiver ge-(er)lebt werden. Nicht anhaften an was auch immer ist das "Zauberwort".


    Richtig ist, dass man einfach keine Notwendigkeit mehr sieht überall mit zu mischen. Meist reicht es ja auch schon, was so alles auf einen zukommt. Egal ob Kloster oder nicht. Auch in einem Kloster lebt man nicht in einem Vakuum. "Sich selbst" hat man immer dabei. Und da ist immer was los :lol:


    Ganz herzliche Grüße
    Dhammika

  • Lukas:

    Wenn jemand den Buddhismus wirklich ernst und als seinen Lebensweg wählt, dann hat er zum Leben keine positive Haltung mehr. Er kann sich letztlich nur in ein Kloster zurückziehen. Das Grundverständnis des Buddhismus: „Leben ist leiden“ bietet keine Grundlage, um aktiv und positiv die Welt zu gestalten.


    hallo Lukas,


    ist das dein verständtniss vom buddhismus oder inhalt der umfrage?
    was soll diese umfrage klären? ob es so ist oder nicht?
    wie vertraut bist du mit dem buddhismus?

  • Wir nehmen Buddhismus gerade in Religion durch und viele vertreten die These.
    Mein Lehrer, wenige andere und ich nicht.
    Wir wollen ihnen zeigen, dass viele nicht so denken und das die These falsch ist.
    Ich habe den Buddhismus zum ersten mal in der 7. Klasse kennengelernt und ich fand den Buddhismus interessant.
    Deshalb hab ich einige recherchen angestellt und bin ein wenig vertraut mit dem Buddhismus.



    Lukas

  • Lukas


    Was ist der Sinn hinter den 4 edlen Wahrheiten? Was sagen Sie?


    Das das Leben leidvoll ist, das ist nur eine Erkenntnis .... (1. edle Wahrheit)


    Überspringen wir mal die 2. und gehen gleich zur 3. edlen Wahrheit über ..... Na? Machts Klick?

  • Lukas:

    Diese These ist mir aufgekommen und führe jetzt mit anderen eine Umfrage durch:



    Wenn jemand den Buddhismus wirklich ernst und als seinen Lebensweg wählt, dann hat er zum Leben keine positive Haltung mehr. Er kann sich letztlich nur in ein Kloster zurückziehen. Das Grundverständnis des Buddhismus: „Leben ist leiden“ bietet keine Grundlage, um aktiv und positiv die Welt zu gestalten.



    Moin Lukas,
    Leben ist nicht Leiden.

      Dukkha wird meist mit „leiden“ übersetzt. Da der Begriff „Dukkha“ jedoch umfassender ist als der deutsche Begriff „leiden“, werden in der deutschsprachigen Literatur zusätzliche Umschreibungen wie „unbefriedigend“, „unvollkommen“ und „ungenügend“ verwendet. Die Bedeutung des Begriffs erschließt sich letztlich nur aus dem Kontext mit den Ursachen und der Überwindung von Dukkha: es geht im Kern um die Nichterfüllung des Begehrens oder Verlangens.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Vier_Edle_Wahrheiten


    Das heißt, wir werden in unserem Leben immer wieder mit Leid konfrontiert. Und selbst die Dinge, die wir als schön empfinden, werden für uns zu Leid, wenn wir sie verlieren. Nichts desto trotz haben wir, wenn wir Glück haben, auch Freude. Und wenn wir ganz viel Glück haben, halten sich Freud und Leid so einigermaßen die Waage.
    Wäre Leben nur Leiden, würden wir in einer Höllenwelt leben und nicht in einer Menschenwelt.


    Alles Liebe,
    Ji'un Ken

  • hallo Lukas,


    leider ist es eine weitverbreitete auffassung über den buddhismus, in der aufgestellten these.
    die frage ist, warum beschäfftigt gerade diese erste lehre, die vom leiden, den westlichen menschen so? hat es seine wurzel in der auffassung von "erbsünde", "tod am kreuz", "strafendes gewissen"..usw. damit will ich sagen das sie so eine mächtige rolle eingenommen hat das die dritte und vierte lehre Buddhas irgendwie nicht ankamen...obwohl die ein,- oder sogar der wesentliche teil des buddhistischen weges sind.
    hier findest du einige zitate http://www.neuesforum.info/SawakiRoshi/zitate1.html und links zu anderen seiten....


    da bin ich mal neugierig was bei eurer umfrage raus kommt.

  • Vielen Dank


    werde die Ergebnisse der Umfrage reinstellen sobald alles zusammengetragen und asugewertet wurde


    Lukas

  • Lukas:

    Diese These ist mir aufgekommen und führe jetzt mit anderen eine Umfrage durch:



    Wenn jemand den Buddhismus wirklich ernst und als seinen Lebensweg wählt, dann hat er zum Leben keine positive Haltung mehr. Er kann sich letztlich nur in ein Kloster zurückziehen. Das Grundverständnis des Buddhismus: „Leben ist leiden“ bietet keine Grundlage, um aktiv und positiv die Welt zu gestalten.


    Hahahahahahahahahahahahahahahahahahahhaah oho ..............


    Mit Ganz lieben und freundlichen Grüssen
    Dorje Sema


    OMMANIPADMEHUNG

  • These

    Lukas:

    Wenn jemand den Buddhismus wirklich ernst und als seinen Lebensweg wählt, dann hat er zum Leben keine positive Haltung mehr. Er kann sich letztlich nur in ein Kloster zurückziehen. Das Grundverständnis des Buddhismus: „Leben ist leiden“ bietet keine Grundlage, um aktiv und positiv die Welt zu gestalten.


    Antwort

    Dorje Sema:

    Hahahahahahahahahahahahahahahahahahahhaah oho ..............


    demnach liesse sich die These um " und buddhisten sind arrogant und selbstherrlich" ergänzen.
    wen wundert's das solche Thesen aufgestell werden? :?

  • sumedha:

    demnach liesse sich die These um " und buddhisten sind arrogant und selbstherrlich" ergänzen.
    wen wundert's das solche Thesen aufgestell werden? :?


    Warum?
    Dorje Sema hat doch nur gezeigt wieviel Freude er als Buddhist in diesem Leben hat und wie wenig er es als leidhaft empfindet.
    Würde sagen....weit "fortgeschritten" der Gute :D


    Zitat

    Dorje Sema hat geschrieben:
    Hahahahahahahahahahahahahahahahahahahhaah oho ..............

  • hallo Dhammica,
    da sieht mans wieder...
    danke für deine hilfe, ich werde mein "weltbild" wieder zurecht rücken..nein, zurecht drehen....


  • Ich Grüsse Euch Ganz recht herzlich,


    Zitat

    >> Was auch entsteht, durch Umstand bedingt,
    Das hat, so entstanden, kein eigenes Sein-
    Ist ein bedingtes, insofern als leer bezeugt.
    Umsichtig wer um dieses Leersein weiß." <<


    Buddha Shakyamuni


    Mit Ganz lieben und herzlichen Grüssen
    Dorje Sema


    OMMANIPADMEHUNG


  • Das hast Du hervorragend gesagt, lieber Dharma-Bruder,


    lieber Gruß,
    crazy dragon :P

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Aber warum hat der liebe Buddha eigentlich ausgerechnet auf das Leiden fokussierte?
    Eigentlich währe es doch richtiger zu sagen dass Anhaften leiden ist, und nicht das Leben an sich.
    Ich finde nicht dass man behaupten kann dass das Leben Leiden ist - besonders nicht wenn man
    dem achtfachen Pfad folgt. Und es gibt ja auch durchaus viele Menschen die nicht Buddhisten sind
    und trotzdem ein sehr schönes und glückliches Leben haben. Ich glaube mich zu erinnern dass Thich
    Nhat Hanh meinte dass die Vorstellung dass das Leben liedhaft ist zur Buddhas Zeit sehr verbreitet
    war. Vielleicht hat er darum dem Leiden eine zentrale Position gegeben.

    Lieber Gruß
    db

  • distant bell:

    Aber warum hat der liebe Buddha eigentlich ausgerechnet auf das Leiden fokussierte?


    Weil das der einzige Grund für seine Lehre ist.


    distant bell:

    Eigentlich währe es doch richtiger zu sagen dass Anhaften leiden ist, und nicht das Leben an sich.


    Nach der buddhistischen Lehre ist aber Leben eine Folge von Anhaften und Ergreifen und also eine Folge des aussichtslosen Versuches das Leiden mittels Leidvollem zu umgehen.
    Leben ist Geburt, Alter, Krankheit, Tod. Geburt an sich scheint schon nicht so toll zu sein, weil die Kleinen immer ziemlich heulen. Das bischen Glück zwischen Geburt und Alter, Krankheit, Tod zerrinnt wie Sand und es überwiegt doch Mühsal (und Leid).

    distant bell:


    Ich finde nicht dass man behaupten kann dass das Leben Leiden ist - besonders nicht wenn man dem achtfachen Pfad folgt.


    Die Frage ist nicht, was man behaupten kann, sondern ob man die erste edle Wahrheit verstehen kann. Wenn man das nicht kann, wozu dann der 8fache Pfad?
    Durch den 8fache Pfad wird allerdings das Leid gemildert bis schließlich Befreiung davon erfolgt. Ja es kann durchaus ein freudvoller Pfad resultieren ... wenn die entsprechende Motivation vorhanden ist.


    distant bell:


    Und es gibt ja auch durchaus viele Menschen die nicht Buddhisten sind
    und trotzdem ein sehr schönes und glückliches Leben haben.


    Ein ethisches Leben führt zu glücklichen Wiedergeburten heißt es. Aber dieses Glück ist auch nur temporär und vergänglich und das Karma vergangener Existenzen holt einen wieder ein. Dagegen wiederum hilft wieder der 8fache Pfad. Was ein Glück, oder? :)

    Die Ausdrucksweisen der Buddhas sind ohne Grenzen, vielfältig ihre Sprachen.

  • distant bell:

    Aber warum hat der liebe Buddha eigentlich ausgerechnet auf das Leiden fokussierte?


    Weil es er überwinden wollte.

    distant bell:


    Eigentlich währe es doch richtiger zu sagen dass Anhaften leiden ist, und nicht das Leben an sich.


    Anhaften ist auch Leiden. Ohne Anhaften kein Leiden aber ohne Leben, Geburt, Alter und Tod auch nicht.
    Nach der Lehre des Buddha wirken die Dinge in gegenseitiger Abhängigkeit zusammen.



    Nein, das Leiden hat seine zentrale Position nicht weil der Buddha etwas gegeben hat, sondern
    weil das Leiden das zentrale Problem des ganzen Daseins ist und somit auch das der Lehre.
    Leider wird oft fälschlicherweise behauptet das Leiden kein zentraler Begriff sei, der alles
    mögliche Ungemach mit einschließe. Das Wort Leiden sei in der deutschen Sprache reserviert
    für extreme Katastrophen. Diese Auffassung ist aber falsch und auch in der deutschen Sprache
    nicht zu belegen. Auch hier bezeichnet man jegliches Unglück bis zum Juckreiz auch als Leiden
    und selbst wer sich nicht für schön genug hält leidet unter Minderwertigkeitskomplexe usw.

  • Allerdings: das Leben ist Leiden


    … aber Buddhismus zeigt den Weg wie man aus dem Leiden rauskommt.


    Moni

    Solange ich denken kann, bin ich auf der Suche nach der Spirituelle Wahrheit. Buddhismus, ist für mich die Bestätigung für die Gedanken die während der Suche entstanden. Die Wahrheit steckt in jedem drin man musst sie nur befreien.

  • moni:

    Allerdings: das Leben ist Leiden


    … aber Buddhismus zeigt den Weg wie man aus dem Leiden rauskommt.


    Moni


    Grüss Dich ganz recht herzlich Moni,


    und wie kommt man da raus?


    Mit Ganz freundlichen Grüssen
    Dorje Sema



    OMMANIPADMEHUNG

  • Dorje Sema:

    und wie kommt man da raus?


    Die vier edlen Wahrheiten


    o die Wahrheit vom Leiden, (dukkha)
    o von der Leidensentstehung, (dukkhasamudāya)
    o der Leidenserlöschung, (dukkhanirodha)
    o der zur Leidenserlöschung führende Achtfache Pfad, (dukkhanirodhagāminī patipadā)



    Die erste Wahrheit, die Wahrheit vom Leiden, von der Unzulänglichkeit lehrt, dass alles Dasein unbefriedigend und dem Leiden unterworfen ist. Dies ist zu durchschauen. (Dukkha Sacca)


    Die zweite Wahrheit ist die Wahrheit von der Ursache des Leidens: Die Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung. Sie sind zu überwinden. (Samudāya Sacca)


    Die dritte Wahrheit ist die Wahrheit von der Aufhebung des Leidens: Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden. Dies ist zu verwirklichen. (Nirodha Sacca)


    Die vierte Wahrheit gibt an, wie man die endgültige Leidenserlöschung erreichen kann. Hierbei handelt es sich um den edlen Achtfachen Pfad. Er ist zu gehen. (Magga Sacca)


    Der Edle Achtfache Pfad ist der Weg, der uns zur eigenen entgültigen Leiderlösung führen kann. Er ist die letzte der vier edlen Wahrheiten und ein Teil der 37 erforderlichen Dinge zur Erleuchtung (bodhipakkhiyadhamma).


    Mit Metta
    Dhammika

  • Hi Freunde


    Der Buddha sagte "Es gibt Leid" - wie ein Doktor, der eine Diagnose stellt und die entsprechende Medizin anbietet.


    Er sagte ausserdem, dass Geburt, Krankheit, Alter und Tod das Leid darstellen; und lehrte Ursache, Ende und Weg zum Ende des Leids.


    Ist es nun zutraeglich fuer diesen Weg, das ganze Leben auf Geburt, Krankheit, Alter und Tod zu beschraenken? :?:


    :)

  • thecap:

    Hi Freunde
    Der Buddha sagte "Es gibt Leid" - wie ein Doktor, der eine Diagnose stellt und die entsprechende Medizin anbietet.
    Er sagte ausserdem, dass Geburt, Krankheit, Alter und Tod das Leid darstellen; und lehrte Ursache, Ende und Weg zum Ende des Leids.
    Ist es nun zutraeglich fuer diesen Weg, das ganze Leben auf Geburt, Krankheit, Alter und Tod zu beschraenken? :?:
    :)


    Der Weg ist auf den Weg beschränkt und auf nichts anderes.

  • thecap:

    Und ist es nun zutraeglich, das Leben auf Geburt, Krankheit, Alter und Tod zu beschraenken oder nicht? :?:


    :)


    Was gibt es denn sonst noch?
    Jeden Moment erfahren wir eine neue Geburt, jeden Moment den Tod.
    Ob es nun körperlich ist oder geistig (nama-rupa)


    Jeder Gedanke führt zu Neuem. Jeder Gedanke, Gefühl, Wahrnehmung verändert sich und vergeht.
    Meist mit Gier, Hass, Verblendung behaftet und das ist unsere eigentliche Krankheit.
    Nicht unser Körper ist krank......unser Geist ist krank.
    Unser Geist "bestimmt" über dukkha, samsara.


    Deswegen müssen wir an der "Heilung" des Geistes arbeiten.
    Erst dann verändert sich etwas.