Der Atem

  • Zur Zeit lese ich ja:


    Anapanasati: Die sanfte Heilung der spirituellen Krankheit: Amazon.de: Buddhadasa Bhikkhu: Bücher


    Dort wird beschrieben, dass es wichtig ist, die unterschiedlichen Qualitäten des Atems in der Meditation kennenzulernen und dann im zweiten Schritt die entsprechenden geistigen Faktoren bei den jeweiligen Atmungen wahrzunehmen.


    Warum ist das so wichtig? In der Meditation ist mein Atem eigentlich immer recht gleichmäßig und ich stelle gar nicht so unterschiedliche Qualitäten des Atems fest. Es sei denn, ich beeinflusse ihn künstlich.

  • Es ist unmöglich das der Atem immer gleichmäßig fließt egal wie tief gesessen wird, es gibt da minimale Unterschiede nur darf man den Atem eben nur Betrachten und wirklich betrachten.


    Ich atme nicht: Da atmet Etwas. hilft Atem endlich zu betrachten als Etwas das da atmet.

  • anapanasati ohne Lehrer ist kaum wirklich erfahrbar … selbst wenn man die sutta liest … oder das ( sehr gute ) buch von Ahjan Buddhadasa


    DIe reine Technik der 16 Schritte ist einfach zu erlernen, doch das Erfahren braucht eine sehr lange zeit …

    und bitte .. nicht meditationsarten mischen ... funktioniert nicht


    PS : hatte ich vergessen ... anapanasati ist KEINE Konzentrations - Meditation

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Es ist unmöglich das der Atem immer gleichmäßig fließt egal wie tief gesessen wird, es gibt da minimale Unterschiede nur darf man den Atem eben nur Betrachten und wirklich betrachten.

    Mit gleichmäßig meinte ich nicht, dass die Atmung immer gleich ist.

    Ich atme nicht: Da atmet Etwas. hilft Atem endlich zu betrachten als Etwas das da atmet.

    Vom Atem zur Leerheit?


    doch das Erfahren braucht eine sehr lange zeit

    Hast Du es praktiziert und erfahren und wenn ja, wie lange hast Du dazu gebraucht?

  • Es geht nicht um Leerheit das gibt es nur im Nibbana und ist ein unvollkommener Begriff. Es geht darum das ich Etwas bemerke das Atmet. Da betrachtet Etwas das betrachtet das da ein Etwas ist das Atmet. Disidentifikation.

  • Ergänzung: Wenn da ein Etwas ist das betrachtet und ein Etwas das betrachtet wird von einem Etwas das betrachtet, Atem, dann könnte man mit sehr viel guten Willen dazwischen Leerheit erkennen, aber weil das Ganze ein Prozess ist gibt es keine Leere, also auch keine Leerheit.

  • Die wichtigste Qualität, die es zu bemerken gilt ist die des Atems mit und ohne die Anwesenheit der Hindernisse im Geist und dieser Unterschied ist deutlich.

    Nebenbei bemerkt finde ich es unangemessen, dass zu dem Anapanasati Buch meist ein Amazon link angegeben wird - wo Menschen das Buch, das sie kostenlos von dhamma-dana.de bekommen haben, für relativ viel Geld verkaufen.

  • Ohne Dana zu geben? einfach so runterladen? Merkwürdige Einstellung!

    Angemessen fand ich in all den Jahren, den Buchkauf da wo es angeboten wird, denn da weiß ich das auch der Autor seinen Teil bekommt mit dem er dann ja Dana geben kann. Mein Atem hat nicht mal gestockt!

  • Bücher - Dhamma Dana


    Auf dieser Seite der Buddhistischen Gesellschaft München e.V. wird das Buch (und viele andere) incl. Versand kostenfrei angeboten. Allerdings empfiehlt es sich hier eine Spende zu geben.

    Nebenbei bemerkt finde ich es unangemessen, dass zu dem Anapanasati Buch meist ein Amazon link angegeben wird - wo Menschen das Buch, das sie kostenlos von dhamma-dana.de bekommen haben, für relativ viel Geld verkaufen.

    Danke für den Hinweis. Da wäre ich nie drauf gekommen.

    :zen:

  • Zitat

    Als Ajahn Buddhadāsa und ich die dreizehnte Kontempla-tion besprochen hatten, machte er eine Pause, anscheinend um zu prüfen, ob ich ihm bis hierher folgen konnte. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, sagte er schnell und entschie-den: „Okay, du kannst nun zu den Kontemplationen 1-12 zu-rückkehren, mit denen du ja jetzt einigermaßen vertraut bist. Du wirst feststellen, daß das Objekt jeder einzelnen dieser Kontemplationen vergänglich und leer ist: Der Körper ist leer; die Gefühle sind leer; die Geistformationen sind leer; und das Ein-und Ausatmen, das dich durch alle diese Kon-templationen begleitet hat, ist auch leer. Natürlich geschieht Atmung, aber du wirst erkennen, daß, ganz egal wie ange-strengt du auch hinsiehst, nirgends ein „Atmer“ zu finden ist!“ Sein warmes, großes Lächeln und Lachen beendete die-ses Interview.In diesem Buch wird Euch Ajahn Buddhadāsa an


    Diese Erkenntnis könnte nach Ajahn Buddhadasa erfolgen, wenn man diese Atembetrachtung nach Angaben des Buches vollzieht.

    Hauptsächlich, so habe ich das für mich verstanden, geht es bei dieser Betrachtung dieses Stufenweges ums verstehen des Ablaufes durch Erfahrung und somit ums "Stillwerden".


    Einen Kurs/Lehrer ,wie von jianwang empfohlen, die nach diesem Buch vorgehen, könnte ich mir allerdings auch hilfreicher vorstellen.


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • doch das Erfahren braucht eine sehr lange zeit

    Hast Du es praktiziert und erfahren und wenn ja, wie lange hast Du dazu gebraucht?

    Ich änderte letztes Jahr vom shikantaza ( was ein Teil des anapanasati für mich ist ) zur "kompletten" Ausübung des anapanasati …

    Die "Technik" selbst hat man in wenigen Wochen "intus". Danach hilft nur noch viel Ruhe und Gleichmut.


    Also ich praktiziere diese Meditation, welche der Erhabene als Einzige im Detail beschrieb, nun seit einem Jahr ungefähr. Zuerst nur in "formeller" Meditation, doch mittlerweile … nun … jederzeit eigentlich.

    Du liest ja schon das "Arbeitsbuch" von Buddhadasa, wobei ich merkte, das eine Lektüre der entsprechenden Texte im PK ( anapanasati - sutta und andere im gleichen Wortlaut ) sehr hilfreich sein kann.


    Es gibt noch einige ( für mich ) sehr gutes Bücher über den Weg des Atems ...

    1. von bhante Vimalaramsi über das anapanasati sutta

    2. von Thanissaro Bhikhu " Mit jedem Atemzug "

    3. eine Niederschrift eines retreats aus Stadel 2015 " Zugänge zu anapanasati"


    Wenn ich mich recht erinnere, sind die alle kostenfrei über das dhamma-dana projekt München zu bekommen


    _()_

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  • Ich änderte letztes Jahr vom shikantaza ( was ein Teil des anapanasati für mich ist ) zur "kompletten" Ausübung des anapanasati …

    Was fehlt deiner Meinung nach bei Shikantaza im Gegensatz zur "kompletten" Ausübung des anapanasati?

    Wobei ich dazu sagen muss, dass Shikantaza sich für mich nicht auf die Körperhaltung bezieht, sondern das Nur-Sitzen des Geistes bedeutet --> Nicht an Konzepten (Vorstellungen/Wertungen/Assoziationsketten/Überlegungen usw.) anhaften.

  • Werte Katrin , das hier auszuführen würde wohl einerseits den Rahmen eines Inet - Forums sprengen und zweitens in schriftlicher Form wenig hilfreich sein

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    wird erst das Auge klar.


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  • In einem anderen Zusammenhang ("Ozean des wahren Sinnes") haben wir gestern im Kurs darüber gesprochen, dass die Betrachtung des Atems zunächst dazu dient, zunächst Shamatha (geistige Ruhe) zu entwickeln um darauf aufbauend, Vipasana (Vipassanā (Pāli) or vipaśyanā (Sanskrit),) zu kultivieren, Betrachtung des Atems zur Realisierung von Leerheit.

  • Zunächst sollte m.E. geklärt werden, was während der Meditation beobachtet, oder betrachtet werden soll.


    Die Atmung, als körperlicher Vorgang?

    Der Atem, als geistiges Phänomen?


    Grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass die Atmung als Mittel zum Zweck der Aufrechterhaltung von Achtsamkeit und Konzentration während der Meditation dient.

    Von einer Mystifizierung des Atems oder der Atmung halte ich nichts.

  • Na gut so seh ich das Atmen nicht mehr. Es ist Nahrung und Aktivität, alles Geistige bring ihn aus dem Takt des Jetzt und Hier. Und mal ehrlich wer greift nicht in den Atem ein um Shamatha, Vipassana zu "kultivieren, er muss beim kultivieren sogar eingreifen, ganz im Gegensatz zu der Lehre des Buddha. Den Atem betrachten reicht aus, den Atem beobachten und kultivieren lernen hat mir über zwanzig Jahre Zweifel gebracht.

  • Grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass die Atmung als Mittel zum Zweck der Aufrechterhaltung von Achtsamkeit und Konzentration während der Meditation dient.

    Genau, das ist eine ("die nahe liegenste") Möglichkeit. Zu meinem Verständnis: Siehst Du da einen Widerspruch zu Phoenix Beitrag, oder beziehst Du Dich auf frühere Posts?


    Liebe Grüße,

    Aravind.