Edler achtfache Pfad, wie?

  • Hallo liebe Buddhisten,


    erstmal ein ganz grosses Danke schön hier im Forum dabei sein zu dürfen :)

    Hier gibt es interessante Ansichten und Kommentare. Einiges erwärmt mein Herz, einiges bring mich zum Nachdenken und das ein oder andere mal hab ich so meine Schwierigkeiten ;)

    Jetzt zu meinem Thema:

    Wir sind eine kleine Sangha von 6 Männern und 2 Frauen. Unsere Beste Freundin könnte ihre beste Freundin überreden sich uns anzuschließen :hug: Sie möchte den edlen achtfache Pfad echt gut verstehen, verinnerlichen und umsetzen. Wir sagen zu ihr, auf die 4 edlen Wahrheiten baut es auf und richtet sich an die 5 Silas. Liegen wir damit richtig? :?

    Und wir sind bisschen überfordert mit Samma Ditthi (rechte Ansicht/Anschauung=Erkenntnis) , Samma Sankapa (rechte Gesinnung/Absicht=denken=Entschluss) , Samma Vaca (rechte Rede) und Samma Kammanta (rechte/s Handeln/Tat. Wie kann man es auf einer einfachen und leichten Sprache, ohne zu überfordern, einer Anfängern erklären? :buddha:

    Sie hat nämlich einiges durchgemacht. Wie wir alle. Und wir wollen das sie sich mit Liebe dran gewöhnt. Weil einige von uns hatten echt Probleme. Es ist heiliges und hohes Wissen. Ich persönlich konnte es nicht so leicht aufnehmen und verarbeiten. Und leider kam ich schon paar mal vom Weg ab. Bis ich es verstanden und verinnerlicht habe. Etwas Gutes passiert im Verstand und im Unterbewusst im Buddhismus :angel:

    Über Tipps und Erfahrungen wäre ich sehr erfreut.

    Danke für die Aufmerksamkeit.

  • Mal stark vereinfacht gesagt:


    Bei allen Handlungen, egal ob geistig oder physisch, kann man sich folgende Fragen stellen:

    • Wo liegt der Ursprung meines Denkens / Handelns?
    • Was will ich damit erreichen / bezwecken?
    • Wie wirkt sich das auf andere aus?
    • Mache / Denke ich das aus einem Impuls heraus?
    • Vermeide ich damit (langfristig) Leiden, oder bestärke ich es sogar?

    Beantwortet man diese Fragen ehrlich dann wird sich bereits einiges einpendeln. Um so öfter man diese Fragen beantwortet umso mehr verankert sich das Ganze von selbst im Handeln und Denken. Gerade wenn man anfängt, ist so eine (einfachere) Herangehensweise einfacher (zumindest war es für mich so). Die Begriffe verwirren schnell und können auch sonst durchaus hinderlich sein.

    _()_

  • Mal stark vereinfacht gesagt:


    Bei allen Handlungen, egal ob geistig oder physisch, kann man sich folgende Fragen stellen:

    • Wo liegt der Ursprung meines Denkens / Handelns?
    • Was will ich damit erreichen / bezwecken?
    • Wie wirkt sich das auf andere aus?
    • Mache / Denke ich das aus einem Impuls heraus?
    • Vermeide ich damit (langfristig) Leiden, oder bestärke ich es sogar?

    Beantwortet man diese Fragen ehrlich dann wird sich bereits einiges einpendeln. Um so öfter man diese Fragen beantwortet umso mehr verankert sich das Ganze von selbst im Handeln und Denken. Gerade wenn man anfängt, ist so eine (einfachere) Herangehensweise einfacher (zumindest war es für mich so). Die Begriffe verwirren schnell und können auch sonst durchaus hinderlich sein.

    Die Erklärung ist genau passend gekommen. Denn das ist nun mein nächstes Kapitel im Buch der mich noch einen Schritt weiter bringt.


    Danke dir ☺️.

  • tao88


    Ich finde das hier passend für euch:


    (Selbstentsagung)

    12. "Cunda, nun sollte Selbstentsagung von dir so geübt werden:

    (1) 'Andere werden grausam sein; da wollen wir nicht grausam sein [4]': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (2) 'Andere werden Lebewesen töten; da wollen wir uns davon enthalten, Lebewesen zu töten': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (3) 'Andere werden nehmen, was nicht gegeben wurde; da wollen wir uns davon enthalten, zu nehmen, was nicht gegeben wurde': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (4) 'Andere werden nicht sexuell enthaltsam leben; da wollen wir sexuell enthaltsam leben': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (5) 'Andere werden die Unwahrheit sagen; da wollen wir uns davon enthalten, die Unwahrheit zu sagen': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (6) 'Andere werden gehässig reden; da wollen wir uns gehässiger Rede enthalten': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (7) 'Andere werden grobe Worte gebrauchen; da wollen wir uns grober Worte enthalten': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (8) 'Andere werden schwatzhaft sein; da wollen wir uns der Schwatzhaftigkeit enthalten': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (9) 'Andere werden habgierig sein; da wollen wir nicht habgierig sein ': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (10) 'Andere werden einen übelwollenden Geist haben; da wollen wir einen Geist frei von Übelwollen haben': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (11) 'Andere werden falsche Ansicht haben; da wollen wir Richtige Ansicht haben': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (12) 'Andere werden falsche Absicht haben; da wollen wir Richtige Absicht haben': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (13) 'Andere werden falsche Rede führen; da wollen wir Richtige Rede führen': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (14) 'Andere werden falsches Handeln üben ; da wollen wir Richtiges Handeln üben': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (15) 'Andere werden falsche Lebensweise üben; da wollen wir Richtige Lebensweise üben': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (16) 'Andere werden falsche Anstrengung üben; da wollen wir Richtige Anstrengung üben': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (17) 'Andere werden falsche Achtsamkeit üben; da wollen wir Richtige Achtsamkeit üben': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (18) 'Andere werden falsche Konzentration üben; da wollen wir Richtige Konzentration üben': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (19) 'Andere werden falsches Wissen haben; da wollen wir Richtiges Wissen [5] haben': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (20) 'Andere werden falsche Befreiung haben; da wollen wir Richtige Befreiung haben': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (21) 'Andere werden von Trägheit und Mattheit übermannt; da wollen wir frei von Trägheit und Mattheit sein': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (22) 'Andere werden rastlos sein; da wollen wir nicht rastlos sein': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (23) 'Andere werden Zweifler sein; da wollen wir dem Zweifel entkommen': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (24) 'Andere werden zornig sein; da wollen wir nicht zornig sein': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (25) 'Andere werden rachsüchtig sein; da wollen wir nicht rachsüchtig sein': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (26) 'Andere werden verächtlich sein; da wollen wir nicht verächtlich sein': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (27) 'Andere werden herrschsüchtig sein; da wollen wir nicht herrschsüchtig sein': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (28) 'Andere werden neidisch sein; da wollen wir nicht neidisch sein': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (29) 'Andere werden geizig sein; da wollen wir nicht geizig sein': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (30) 'Andere werden betrügerisch sein; da wollen wir nicht betrügerisch sein': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (31) 'Andere werden hinterlistig sein; da wollen wir nicht hinterlistig sein': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (32) 'Andere werden starrsinnig sein; da wollen wir nicht starrsinnig sein': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (33) 'Andere werden überheblich sein; da wollen wir nicht überheblich sein': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (34) 'Andere werden schwer zu ermahnen sein; da wollen wir leicht zu ermahnen sein': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (35) 'Andere werden schlechte Freunde sein; da wollen wir gute Freunde sein': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (36) 'Andere werden nachlässig sein; da wollen wir umsichtig sein': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (37) 'Andere werden ohne Vertrauen sein; da wollen wir Vertrauen haben': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (38) 'Andere werden schamlos sein; da wollen wir nicht schamlos sein': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (39) 'Andere werden gewissenlos sein; da wollen wir nicht gewissenlos sein': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (40) 'Andere werden nicht gelehrsam sein; da wollen wir gelehrsam sein': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (41) 'Andere werden faul sein; da wollen wir energetisch sein': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (42) 'Andere werden unachtsam sein; da wollen wir in Achtsamkeit verankert sein': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (43) 'Andere werden ohne Weisheit sein; da wollen wir im Besitz von Weisheit sein': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (44) 'Andere werden an ihren eigenen Ansichten anhaften, hartnäckig an ihnen festhalten und sie nur unter Schwierigkeiten aufgeben; da wollen wir nicht an unseren eigenen Ansichten anhaften, nicht hartnäckig an ihnen festhalten und sie leicht aufgeben': so sollte Selbstentsagung geübt werden."


    Aus folgender Lehrrede: Majjhima Nikāya 8


    Ich wünsche euch Zuversicht und Durchaltevermögen :sunny:

  • tao88


    Ich verstehe nicht, weshalb du Nichiren-Buddhismus angegeben hast? Ist das die Richtung, in der eure Gruppe praktiziert?

    Da geht es bei der SGI um eine andere Praxis, als ich das hier aufgrund deiner Fragen zum Achtfachen Pfad zunächst zu erkennen glaubte.

    :zen:

  • Über Tipps und Erfahrungen wäre ich sehr erfreut.

    Das Forum hat ein Lexikon, in dem du eine Menge von Erklärungen zu deinem Thema findest.


    Und auch hier:

    DAS WORT DES BUDDHA

    Genau. Die Erläuterung in der Forumverlinkung finde ich einfach und gut verständlich. Einfach auf das hervorgehobene Wort "achtfachen" klicken!


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • _()_


    Naja da ich aus deinem Text lese das da was mit überreden stand und hier nach den Grundlagen gefragt wurden obwohl eine Sanga besteht hab ich ein komisches Gefühl gekriegt.....


    .... Niemanden solte man überreden sich zu etwas bekehren zu lasen. Außerdem wen man hartes erlebt hatte kann das in der Meditation hoch kommen, wen ihr euch nicht zu 1000 Prozent sicher seid, sie Dan wieder auffangen zu können Dan spielt ihr mit dem Feuer.


    Fiel glück:grinsen:_()_

  • Hallo tao88,

    grundsätzlich kann ich mich mkha' anschließen.


    Dass Ihr eine Sangha gebildet habt, ist eine gute Sache. Dennoch bin ich ein wenig erschrocken, dass Ihr offenbar so wenig über die Lehre informiert seid. Zumindest ist dies mein Eindruck.


    Die Vier Edlen Wahrheiten waren die Quintessenz der Erleuchtung des Siddharta, der dadurch zu Buddha wurde.


    Ursprünglich wollte der Buddha nicht lehren, weil ihm das zu schwer erschien. Er glaubte, das würde keiner verstehen. Dann aber formulierte er den achtfachen Pfad, wovon die 5 Silas der erste Teil sind.


    Freundin überreden? Da hast Du Dich vielleicht nur falsch ausgedrückt, oder? Denn sie scheint ja Interesse an der Lehre zu haben.


    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ich finde das hier passend für euch:


    (Selbstentsagung)

    Da hast Du Dir ja viel Mühe gemacht 277,

    aber diese Regeln betreffen Mönche und Nonnen und sind für eine Sangha wie die von tao88 m.E. überhaupt nicht geeignet.


    Selbstentsagung ist nicht dasselbe wie dem achtfachen Pfad zu folgen - als Haushälter/in.

    _()_

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  • Ich hab mir eigentlich nur die Mühe gemacht, einen Lehrredenteil zu zitieren :D


    Ich finde, ein grösserer Teil dieser Vorschläge (es sind keine Regeln) stünde jeder Gemeinschaft (sangha) gut zu Gesicht. Will meinen: hilfreiche Vorschläge für alle Menschen, mit deren konsequenter Befolgung nach und nach wohl mehr Weisheit und Einsicht einkehrt ...


    Es sind also keine Regeln die eine Geltung haben sollen. Und auch keine Regeln, die nur für Mönche und Nonnen Geltung haben sollen. Es geht um Entsagung. Und das ist ein wenn nicht der Haupaspekt des heilsamen Wandels.

  • Ich finde, ein grösserer Teil dieser Vorschläge (es sind keine Regeln) stünde jeder Gemeinschaft (sangha) gut zu Gesicht. Will meinen: hilfreiche Vorschläge für alle Menschen, mit deren konsequenter Befolgung nach und nach wohl mehr Weisheit und Einsicht einkehrt ...


    Es sind also keine Regeln die eine Geltung haben sollen. Und auch keine Regeln, die nur für Mönche und Nonnen Geltung haben sollen. Es geht um Entsagung. Und das ist ein wenn nicht der Haupaspekt des heilsamen Wandels.

    Ja, nur erscheint mir die Menge an Regeln und Erklärungen einfach zuviel für Anfänger.

    Damit befaßt sich jemand, der schon einiges über die Lehre weiß und entsprechend "entsagen" will, denn in dem Sutta geht es um das Erkennen des Nicht-Selbst.

    Zitat

    "Cunda, was jene unterschiedlichen Ansichten betrifft, die in der Welt auftauchen, die entweder mit Lehrmeinungen über ein Selbst zu tun haben, oder mit Lehrmeinungen über die Welt: wenn das, woraus jene Ansichten entstehen, was ihnen zugrunde liegt, worauf sie angewendet werden, mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend so betrachtet wird: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst', dann kommt das Überwinden und Aufgeben jener Ansichten zustande [1]."

    Für lediglich Interessierte ist das eher abschreckend.


    Daraus entstehen dann unvollkommene Meinungen aus unvollkommenem Wissen. Und das hilft niemandem.

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    Einmal editiert, zuletzt von Monikadie4. ()


  • Es gibt nicht den 'Interessierten an sich', bei dem es so oder so wäre. Und bei dem dann solche Meinungen oder solche entstehen würden. Und dann noch ein unvollkommenes Wissen ...


    Es handelt sich hierbei einfach um ein paar Vorschläge. Die sollen nicht zu Meinungen führen, sondern zu Handlungen ... und in der Konsequenz zu einem wacheren Geist. Deine Zeilen machen keinen Sinn.


    ???


    Vielleicht erklärst du, welche Handlungen (von den Vorschlägen) denn nun total ungeeignet wären und welche Handlungen zu unvollkommenen Wissen führen sollen??

  • Die Zeilen von Monikadie4. sind nicht unsinnig.


    Man darf halt nicht den Fehler machen, den Anfang einer Sutta zu übersehen.Das Sutta MN 8 beginnt damit, dass Maha Cunda dem Buddha eine Frage stellt. Diese findet sich im ersten Teil des 3.Verses. Dort heißt es:


    "Ehrwürdiger Herr, unterschiedliche Ansichten tauchen in der Welt auf, die entweder mit Lehrmeinungen über ein Selbst zu tun haben, oder mit Lehrmeinungen über die Welt. Kommt nun das Überwinden und Aufgeben jener Ansichten in einem Bhikkhu zustande, der sich noch dem Anfang seiner Praxis zuwendet?" (Hervorhebung von mir)


    Es geht also darum, ob ein anfänglich Praktizierender die genannten Ansichten überwinden kann. Darauf antwortet der Buddha und sagt, dass dies davon abhängt ob dieser anfänglich Praktizierende bereits das Nicht-Selbst der Objekte der genannten Ansichten erkannt hat.


    Es hat im Zusammenhang mit MN8 hier auch keiner behauptet, dass es einen Interessierten an sich gibt.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Es handelt sich hierbei einfach um ein paar Vorschläge. Die sollen nicht zu Meinungen führen, sondern zu Handlungen ... und in der Konsequenz zu einem wacheren Geist. Deine Zeilen machen keinen Sinn.

    Das sind nicht ein paar Vorschläge, sondern sorgt eher für Verwirrung. Und da es viele "Vorschläge" gibt, die nicht jeder einfach so akzeptieren und einsehen kann, können sie auch nicht zu Handlungen führen, sondern zu Meinungen darüber.

    Ein wacher Geist ist höchst selten. Und auch schwer zu erreichen.

    Vielleicht erklärst du, welche Handlungen (von den Vorschlägen) denn nun total ungeeignet wären und welche Handlungen zu unvollkommenen Wissen führen sollen??


    4) 'Andere werden nicht sexuell enthaltsam leben; da wollen wir ...

    Zum Beispiel dies. Es hat nichts zutun mit einem "normalen Haushälter".

    Was sind falsche Ansichten, falsche Rede führen, falsche Lebensweise, falsche Anstrengung, falsche Achtsamkeit, falsche Konzentration?

    All das muss doch erstmal erforscht werden, bevor ich jemandem Neues so was um die Ohren haue.

    (19) 'Andere werden falsches Wissen haben; da wollen wir Richtiges Wissen [5] haben': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (20) 'Andere werden falsche Befreiung haben; da wollen wir Richtige Befreiung haben': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    (21) 'Andere werden von Trägheit und Mattheit übermannt; da wollen wir frei von Trägheit und Mattheit sein': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    Was soll jemand Neues damit anfangen?


    (23) 'Andere werden Zweifler sein; da wollen wir dem Zweifel entkommen': so sollte Selbstentsagung geübt werden.

    Und Zweifel sollten nur die nicht mehr haben, die fortgeschritten sind, die "Neuen" dürfen aber schon zweifeln.

    Ich übe mich nicht in Selbstentsagung, was ja einer Kasteiung gleichkommt, in obiger Form.

    Ich übe mich im achtfachen Pfad, soweit mir dieses möglich ist.


    Selbstentsagung ist nur für Nonnen und Mönche, wie ich oben schon schrieb. Der Buddha sprach nie in dieser Weise zu Haushältern, sondern hat sogar bei ihnen Fleisch gegessen und Empfehlungen gegeben, wie sie ihre Ehepartner behandeln sollten, nämlich mit Liebe und Nachsicht.


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    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Monikadie4.


    Muuuuh :lol::angel:


    Ich enthalte mich hier lieber (:. Aber zitiere aus derselben Lehrrede mal zum Nachdenken. Ich empfehle dir das ...



    (44) 'Andere werden an ihren eigenen Ansichten anhaften, hartnäckig an ihnen festhalten und sie nur unter Schwierigkeiten aufgeben; da wollen wir nicht an unseren eigenen Ansichten anhaften, nicht hartnäckig an ihnen festhalten und sie leicht aufgeben': so sollte Selbstentsagung geübt werden."


    Auf jeden Fall würde ich es schätzen, würdest du sorgfältiger aussagen, also auch weniger ausschließlich bewerten.


    Weder handelt es sich bei diesen Worten Buddhas um Regeln (so behauptest du) Noch sind die ausschließlich für Mönche (so behauptest dul). In einem Punkt gebe ich dir allerdings Recht. Unter den 44 Vorschlägen sind ein paar, die man nicht so leicht versteht. Dazu gehört auch das mit richtiger Ansicht, richtiger Befreiung und so. Aber da kommt man ja nach und nach besser hin, wenn man eben Hass entsagt zum Beispiel. Und Lügen. Und schwatzen usw


    Ausserdem sind da ein paar Vorschläge, die auf konsequente Weise für die meisten wohl sehr schwer einzuhalten sind, das stimmt wohl. Aber ein paar von diesen Vorschlägen wird ja jeder für sich schön und für befolgenswert halten. Nach und nach ändert sich da dann was ...

  • (44) 'Andere werden an ihren eigenen Ansichten anhaften, hartnäckig an ihnen festhalten und sie nur unter Schwierigkeiten aufgeben; da wollen wir nicht an unseren eigenen Ansichten anhaften, nicht hartnäckig an ihnen festhalten und sie leicht aufgeben': so sollte Selbstentsagung geübt werden."

    Hierbei geht es nicht um die Ansicht, ob die Inhalte der Belehrung richtig oder falsch ist. Es handelt sich bei meinen Einwänden lediglich um den Hinweis, dass die Aufzählung nicht für Anfänger gedacht ist.


    So wie auch Helmut schrieb

    "Ehrwürdiger Herr, unterschiedliche Ansichten tauchen in der Welt auf, die entweder mit Lehrmeinungen über ein Selbst zu tun haben, oder mit Lehrmeinungen über die Welt. Kommt nun das Überwinden und Aufgeben jener Ansichten in einem Bhikkhu zustande, der sich noch dem Anfang seiner Praxis zuwendet?" (Hervorhebung von mir)


    Es geht also darum, ob ein anfänglich Praktizierender die genannten Ansichten überwinden kann. Darauf antwortet der Buddha und sagt, dass dies davon abhängt ob dieser anfänglich Praktizierende bereits das Nicht-Selbst der Objekte der genannten Ansichten erkannt hat.


    Noch sind die ausschließlich für Mönche (so behauptest dul).

    Und es handelt sich um Bikkhus, also um Mönche.


    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Im Ausgangspost wurde die Frage gestellt, wie man denn zu mehr Achtsamkeit kommt. Und/oder was es heisst, achtsam zu handeln wozu auch das sprechen gehört.


    Dazu lassen sich in MN 8 einige hilfreiche Empfehlungen hören. Zum Beispiel den Abstand vom Hass zu nehmen, vom Tören, vom Stehlen, vom Schwatzen, vom gehässigen Reden, vom Lügen, vom Gebrauch derber Worte, von der Habgier, vom Übelwollen, vom zornig sein, vom rachsüchtig sein, vom herschsüchtig sein, vom neidisch sein, vom geizig sein, vom hinterlistig sein, vom starrsinnig sein, vom überheblich sein, von schwerer Ermahnbarkeit sein, von Nachlässigkeit, von Vertrauenslosigkeit, von Faulheit ...


    (die paar klärungswürdigen Formulierungen habe ich ausgelassen)


    In dieser Lehrrede wird weiterhin geklärt, dass die heilsamen Handlungen von grossen Nutzen sind (und darum geht es ja). Welche Arten von Handlungen eben. Danach wurde im Ausgangspost gefragt. Aus den Handlungen besteht das Dasein. Es geht also mal so einseitig zugespitzt um die Handlungen. Also um richtig und um falsch.


    Die Handlungen haben zur Bedingung den Zustand des Geistes. So eine Aussage ist für den normalen Menschen ja verstehbar. "Wie man eben gerade? so drauf ist, so handelt man auch". Dazu gibt es in MN 8 auch die korrespondierende Erklärung, welche innere Haltung bewahrt oder hergestellt werden sollte.


    Nämlich die Haltung, dass man nicht grausam sein will, dass man nicht tören will, dass man nicht stehlen will, dass man nicht gehässig reden will, dass man nicht lügen will, dass man nicht derbe Worte benutzen will, dass man nicht ...


    Derjenige Aufnehmer der Lehrrede der an sich schon festgestellt hat, dass er zum Beispiel Lügen oder agressives Sprechen nicht will, kann so sehen, dass er sich offensichtlich zumindest teilweise auf dem richtigen Weg befindet.


    Das bringt mich dazu kurz @Monika zu entgegenen, deren Zeilen implizieren, dass 8-facher Pfad und die vorliegenden konkreten Empfehlungen Verschiedenes darstellen würden. Je nachdem wird man das so sehen ... Ich sehe das nicht so und ich traue mich zu sagen, dass hiermit eben auch der achtfache Pfad gemeint ist.


    Im nächsten Teil von MN8 spricht der Buddha ja sogar von einem Weg (Pfad? ...). Und zwar von einem uebenen Weg einerseits. Dieser unebene Weg kann aber vermieden werden (womit man auf den ebenen, den richtigen Weg gelangt oder auf ihm bleibt). Der gewiesene Weg zur Vermeidung der Irrwege (ich sage es mal so) ist hier wieder:


    Vermeidung der Grausamkeit durch Nichtgrausamkeit, Vermeidung von Tötungen durch Nichttöten, Vermeidung von Stehlen durch nicht Stehlen, Vermeidung von Lügen, durch nicht Lügen, Vermeidung von Gehässigkeit durch nicht Gehässigkeit, Vermeidung von Schwatzereien dadurch, dass man nicht mehr schwatzt, usw ...


    Helmut


    @Monika spricht von einem Interessierten an sich, obwohl sie alle verschiedenen, interessierten Menschen meint, also sagt: "Für lediglich interessierte ist das eher abschreckend". So spricht man von Dingen an sich. Indem man die Unterschiede nicht erkennt und zum philosophischen, also absoluten Urteil neigt. Für das Pferd an sich ist es so, für den Menschen an sich ist es so, für den Mann an sich ist es so ... usw


    Das ist ein Grundmuster des Denkens, also des Geistes. Es passiert beständig, uns fällt das oft nicht auf, wie sehr wir zu stark vereinfachten Aussagen neigen.


    Ein weiteres Beispiel dafür ist, dass sie meint, dass diese Vorschläge "eher für Verwirrung sorgen". Was eben bei dem einen so ist, bei dem anderen nicht so. Bei der einen Handlungsanweisung schon so sein kann, bei der nächsten dann wieder nicht. So ist eben die Realität. Und nicht so: diese Sache die wirkt (immer auf einen "Neuling" so, dass sowas hier am Ende herauskommt.


    Noch ein (wäre mehr Wille zur Selbstprüfung vorhanden so unnötiger) Kommentar: ich postete nicht die gesamte Lehrrede sondern nur die Reihe an empfohlenen Handlungen. Sie sollten der Orientierung dienen. Ich frage mich aber andererseits, warum ich mich dafür rechtfertige, diesen Abschnitt so gepostet zu haben ...


    tao88 Wenn etwas verwirrt, kann man nachfragen. Verstehen kann man denke ich die meisten dieser Empfehlungen. Vielleicht wirst du dabei nicht verwirrt werden, oder dich vielleicht auch freuen, weil dir die vollkommene Richtigkeit von ein paar genannten Empfehlungen schon ziemlich bewusst ist, und du denen zu folgen suchst, weil du das willst ...


    Mein Einwand (an @Monika) war, dass sich die Anweisungen eben nicht auschließlich an Mönche richten. Frage an diese: Richten sich nun die 5 Silas ausnehmlich an Mönche? Gibt es überhaupt Worte von Buddha, die sich an diejenigen richten, die nicht schon selbst (für sich selbst) Wichtiges erkannt haben?



    Monikadie4.


    Ich finde es generell nicht gut, in einem solchen Thread zu diskutieren. Vor allem so unsinnig. Über einen anderen Post zu behaupten, er wäre überhaupt nicht geeignet, finde ich auch nicht gut. Hier hätte Entsagung gut getan? Kennst du eine Lehrrede Buddhas, die an so einen "Neuen" (wie du ihn dir vorstellst) gerichtet ist, in der die Fragen des Ausgangsposts besser beantwortet werden? Vielleicht kannst du eine entsprechende Passage teilen? Aber aufpassen. Könnte sein, dass der Buddha auch hier wieder zu seinen Mönchen spricht, weswegen das dann ja wieder für Verwirrung sorgt?

  • Denke auch der Fragesteller sollte sich seinen Raum nehmen und hat hier nun viele Meinungen lesen können.


    So benötigt ein Jeder von uns anderes aus dem Dhamma.

    Genau deshalb hielt der Buddha wohl auch ca.17500 Lehrreden.😉


    Schwierig wird es immer wenn interpretiert wird, sagte Ayya.

    Statt die Anweisungen des Buddhas auszuführen.Denn diese sind vom Buddha klar und für jeden ob Mönch,Nonne oder Haushälter nachvollziehbar aufgeführt..❤️🙏