"Je wacher einer ist...

  • Liebe Monikadie4.


    so beschrieb der Buddha die Vertiefungszustände der dritten und vierten Jhana.


    Die Fähigkeit ist also nichts besonderes.

    Die vier Stufen der Jhana zu erreichen ist jedem/ jeder durch die Anweisungen vorbehalten.


    Mögen wir alle glücklich sein

    In Metta🙏

  • Liebe Sanne,

    das ist mir bekannt. Danke.:)


    Es sind aber Aussagen, die nichts mit dem Thread zu tun haben, obwohl auch sie diese Wachheit hervorrufen können.

    Und doch, es ist etwas besonderes, denn nicht jeder erreicht die vierte Stufe, selbst wenn er/sie übt.


    Das ist aus meiner Sicht auch nicht wichtig, denn in diesem Thread geht es darum, wach zu sein inmitten des "normalen Lebens" und nicht durch einen Geist in Meditation.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Wie Ignoranz, auch die Selbstscht, das ist alles in der Matrjoschka. Für mich es ist auch sehr wichtig, wach zu sein, ausgerechnet im Alltag, in meinen absolut realen Beziehungen, im Normalem Leben des "Abwasches".

    In Hatha-Yoga -Pradipika man schildert so das ähnliches, was Buddha beschreibt.

    Also dann der Yogin geht in "Nirvana" und wird unsterblich. Und mit dieser "Moksha" er , armer , er-löscht auch das ganze Leben per definition, und das eigene Ich, Selbst, nicht nur die eigene Triebe....

    Ich brauche es nicht, und ich bezweifle sehr, dass die User , die hier schreiben, auch es wollen.

    Aber es ist wirklich die echte Kunst, wenn man es lernt, im realem Leben wach zu sein, eigene , machmal sehr tief verborgene Muster zu durchschauen, man arbeitet dann mit ihnen, um unsere "Matrjoschka" von dem ganzem Müll wenigstens wenig zu "befreien", zu entrümpeln.

    Das wäre dann der praktische Buddhismus.

    Wenn ich den Anfall von Ärger bekomme, oder so ich so feststecke im irgendwelchen Problem, dann ich kann doch nicht sodort auf dem Kissen mich zu verfrachten und darüber zu meditieren. Geht nicht.

    Das einzige Masstab ist nur(!) das reale Leben. Keine Flucht.

    Und ich persönlich finde es auch absolut kontraproduktiv. Die höchsten Stufen der Versenkung.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Wenn nun, ihr Mönche, einer sagt:


    'Außerhalb von Körperlichkeit, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen will ich des Bewußtseins Kommen oder Gehen, Schwinden oder Entstehen, Wachstum, Entwicklung, Fülle verkünden' - so besteht keine Möglichkeit dafür.

    S 22.53.5 🙏



  • Wenn nun, ihr Mönche, einer sagt:


    'Außerhalb von Körperlichkeit, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen will ich des Bewußtseins Kommen oder Gehen, Schwinden oder Entstehen, Wachstum, Entwicklung, Fülle verkünden' - so besteht keine Möglichkeit dafür.

    S 22.53.5 🙏

    Wenn nun, ihr Mönche, einer sagt: ‚Außerhalb von Körperlichkeit, Gefühl, Wahrnehmung, Gestaltungen will ich des Bewußtseins Kommen oder Gehen, Schwinden oder Entstehen, Wachstum, Entwicklung, Fülle verkünden‘—so besteht keine Möglichkeit dafür.


    Wenn, ihr Mönche, die Lust zum Element Körperlichkeit‘—zum Element ‚Gefühl‘—zum Element ‚Wahrnehrnung‘—‚Gestaltungen‘—‚Bewußtsein‘ aufgegeben wird, so ist nach Aufgeben der Lust das Objekt isoliert und ist keine Stütze mehr für das Bewußtsein.


    Dieses stützenlose Bewußtsein entwickelt sich nicht weiter, und keine neue Wiedergeburt anhäufend ist man befreit. Aufgrund der Befreiung ist man gefestigt. Aufgrund des Gefestigtseins ist man befriedigt; aufgrund des Befriedigtseins süchtet man nicht mehr; und ohne Süchten gelangt man aus sich selber heraus zur Verlöschung: ‚Versiegt ist die Geburt, vollendet der Heilige Wandel, getan das Werk, nichts Weiteres nach diesem hier‘—so erkennt man.“


    SuttaCentral

  • Möchtest Du Deine unterschiedliche Sicht über ‚normales Leben‘ und

    einen Geist in Meditation näher definieren?


    Gibt für mich keinen Unterschied im wach sein. 🙏

  • Was willst Du denn damit ausdrücken, S-Mater?

    Hat das was mit meiner Erfahrung zu tun? Oder überhaupt etwas mit der Frage von

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    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Damit meine ich den Alltag und nicht Sitzen in Meditation und die "vier Jhanas durchschreiten" und darin eben die Klarheit erkennen, sondern inmitten des Lebens.

    Und in dem Beispiel von Schmu gibt es einen gehörigen Unterschied, so wie ich ihn verstehe.

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    Ayya Khema

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  • Monikadie4.


    Es heisst doch mit den anderen Worten, dass Samsara und Nirvana nichts so wie die zwei Seiten von derselbeen Medallie sind, keine zwei Seiten.... Wir leben schon in Nirvana, aber wir merken es nur nicht.

    Nur so man kann es alles "normal" (?) interpretieren....

    Nur meine eigene Meinung.

    Hier ich sollte, Gott sei dank, nichts mehr entschuldigen.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Wie auch der Weise, wie auch der "Normale" spüren das Regen, die beide werden dann nass. Aber der Weise empfindet es im Sinne "Dein Wille geschehe", das Karma ist dann niemals wie aufgehoben, denn es wäre absurd, aber der Weise nimmt es alles wahr, als ob ("") er sei selbst das Regen, er ist so paradoxenweise wie von dem Karma "befreit." Was von der rein logischen Seite wäre doch wieder Absurd.

    Der Weise ist selbst das "Karma".

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Danke Igor,

    ich verstehe, was du meinst.


    Ich sehe es auch so. Das Karma ist nicht von mir getrennt, ich bin nicht vom Karma getrennt. Nicht "mein Karma", nicht da das Karma und ich hier.


    Das Problem besteht darin, lieber Igor, dass das nicht mit Worten ausgedrückt werden kann.

    _()_

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  • Klar doch, Monika, das ist doch das Problem. Die Sprache per der eigenen Natur ist nichts imstande die unfassbare Schönheit des Universums , wo alles wie "lebendig" ist (er-schein-t), adäquat zu widespiegeln. ( Der Spiegel ist nichts nur "leer", er ist überhaupt nicht anwesend.)

    Nur die Kunst. Gedichte. Musik. Haiku... Koan.... usw.

    Mich echt freut, dass wir uns verstehen.:heart:.

    von Herz zum Herz, also un-mittel-bar.

    Im diesem Sinne die Sprache wäre dann wieder wie das "leere" Konzept, die sollte "transzendiert" werden.


    Herz-liche Grüße.

    Igor.

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    Sokrates

    • Offizieller Beitrag

    Wie auch der Weise, wie auch der "Normale" spüren das Regen, die beide werden dann nass. Aber der Weise empfindet es im Sinne "Dein Wille geschehe", das Karma ist dann niemals wie aufgehoben, denn es wäre absurd, aber der Weise nimmt es alles wahr, als ob ("") er sei selbst das Regen, er ist so paradoxenweise wie von dem Karma "befreit." Was von der rein logischen Seite wäre doch wieder Absurd.

    Der Weise ist selbst das "Karma".

    Der Unterscheid zwischen "Normalen" und "Weisen" ist ja das Aneignen, also das ersterer die Welt im Sinne des Meins und dessen Bedrohung sieht. Beim Weisen fällt die Mein-Perspektive da, aber es bleibt der gleiche Köper und die gleichen Macken, aber es ist eben alles nicht mehr narzistisch besetzter Besitz sondern eher so etwas wie ein Hotelzimmer, mit dem man gerade weil es einem nicht gehört achtsam ungehen muss. Aber Schmu sprach ja gerade nicht vom Befreiten, sondern von jemand, wo sich die Perspektive verschiebt. Wo die Kiefer im Licht des Mondes immer dunkler wird. Wo das Heim zum Hotelzimmer wird. Chicken Mc Nuggets einmal aus der Sicht eines Kindes und eines Vegetariers. Auf dem Weg vom Lecker zu geschleuderten Leichen. Der Schatten der Kiefer.

  • Die Frage war jedoch die der Wachheit eines Geistes, wenn ich Schmu richtig verstehe.


    Wachheit = Gegenwart

    von gegenwärtig sein des Geistes.


    Die Konzentration auf die Dinge.

    Ob auf dem Kissen oder nicht ist dabei wurscht.


    Auf dem Kissen findet lediglich ein Training für den Alltag statt.

    Dafür übe ich mich in den vier formlosen Vertiefungen, den Jhana.


    Eine Klarheit durchschreite ich jedoch nicht in den ersten vier Vertiefungen.


    Es ist mal mehr mal weniger Konzentration des Geistes, mal mehr mal weniger Willenskraft nötig.


    Gerade in den ersten vier Jhanas findet die Praxis der Konzentration auf -Form- statt.

    Form, von Freude, Wissensklarheit, Gleichmut und Achtsamkeit.


    In den feinstofflichen Jhana hingegen erlebt Bewusstsein Raum und Leerheit.Zur Übung für den Alltag.


    Außerhalb einer Verweilungszeit, also zwischen diesen, ist Bewusstsein durch Übung auf ein Meditationsobjekt, auf zb Gleichmut ausgerichtet.


    Eine Abgrenzung im Bewusstsein der Konzentration erlebe ich nicht.


    Ablenkungen und Herausforderungen durch Sinnesbeeinflussungen , statt einer ruhigen Umgebung zum

    ‚sitzen auf dem Kissen’

    hingegen schon.🙏

  • Tja, wenn ich hundertprozentig wüsste, wie "Schmu" es meint, dann wäre ich schon einen Schritt weiter. ;)


    In so einem Satz:


    Zitat

    Je wacher einer ist, desto bewusster wird er sich, wie sehr er in der Irre steckt.


    ... steckt ja eine ganze Menge.


    Zum Beispiel sehe ich darin auch die Warnung, nicht fälschlicherweise zu denken, es gäbe ein Ziel, und ich würde darauf zusteuern und immer besser und glücklicher werden. Typisch Zen eben.

    Die Aufmerksamkeit nicht weit in die Zukunft transportieren, sondern hier und jetzt zu schauen. Und da sehe ich mit zunehmendem Wacherwerden eben: Ohje, ohje, ich stecke ja in genau dem großen Schlamassel, den Buddha lang und breit beschrieben hat.

    Das Wachwerden ist so gesehen hauptsächlich ernüchternd, nicht so sehr beglückend.


    Deshalb wird im Zen ja auch immer wieder betont, ich soll mir bloß nicht zu viel auf meine "Erleuchtungen" einbilden.


    Sawaki geht sogar so weit und sagt:

    Zitat

    Ich habe keine Verwendung für Satori. Das bedeutet nicht, dass ich kleinlaut "Ich habe nicht einmal Satori ..." sage. Nein, ich sage es ganz selbstbewusst: "Noch nicht einmal Satori habe ich!"


  • Mir ist heute Morgen was geschehen, dass ich dazu nichts her sagen kann, das nicht Irre, die Irre selbst ist.

    Alle Systeme sind, wie soll ich das sagen, neu gegründet worden und das auf einem Grund der vollkommen leer ist. Darum ist eben auch alles irre, für mich, was ich gerade schreibe. Nicht sinnlos aber vollkommen von Glauben befreit Sinnstiftend zu sein. Sinnstiftend sein ist so wie in die Irre führen.

    :):oops::clown::verliebt::party::rainbow::zen:( )

    2 Mal editiert, zuletzt von Noreply ()

  • Zum Beispiel sehe ich darin auch die Warnung, nicht fälschlicherweise zu denken, es gäbe ein Ziel, und ich würde darauf zusteuern und immer besser und glücklicher werden. Typisch Zen eben.

    Woher kommt eigentlich immer wieder diese Idee, das wäre typisch Zen? (allgemein, nicht bei Dir, Schmu)


    Das sagt mein Lehrer auch, "you don’t need to be fixed, you're not broken. And Dhamma is not about improving, not about learning, but about unlearning."


    Ebenso Ajahn Cha, "Es geht nicht darum, etwas zu verbessern, sondern darum, es zu untersuchen."


    Beide klare Theravadin.


    Irgendwie habe ich den Verdacht, dass diese Idee, es ginge um Glück und Verbesserung, historisch dem südlichen Buddhismus von westlichen Glückssuchern übergestülpt worden wäre. Und umgekehrt dem Zen die Idee, er wäre ganz anders, von Westlern, die halt anders und besonders cool (und vielleicht geheimnisvoll) sein möchten.


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Und umgekehrt dem Zen die Idee, er wäre ganz anders, von Westlern, die halt anders und besonders cool (und vielleicht geheimnisvoll) sein möchten.

    Also, ich finde Zen nicht cool, in gewisser Weise sogar sehr uncool. ;)


    Wenn jemand so ein Bild von Zen hat, das wäre irgendwie besonders cool, dann muss derjenige mir mal erklären, wie er darauf kommt und was er damit meint...? :?


  • Es ist mal mehr mal weniger Konzentration des Geistes, mal mehr mal weniger Willenskraft nötig.

    Und genau darum geht es mir, ein Gefühl der Wachheit ohne Anstrengung. Einfach da, einfach präsent. Ohne Übung, ohne Konzentration, schon gar nicht mit Willenskraft.


    Diese Wachheit, von der ich zu Anfang dieses Threads schrieb, ist aber nicht herstellbar, sondern sie war ein Geschenk. Sie war einfach da.

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    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Das freut mich für Dich liebe Monikadie4.


    Andere Geister müssen ja viel Willenskraft aufbringen um den wilden Geist immer wieder auf das Meditationsobjekt zurück zu bringen, Konzentration zu üben.


    So gibt es immer wieder Wunder...🙏

  • Leider verstehst Du mich falsch, liebe S-Mater.

    Und Du offenbar auch Alephant. Schade!

    Und damit ist mein Beitrag auch beendet.

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    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

    Einmal editiert, zuletzt von Monikadie4. ()

  • Leider verstehst Du mich falsch, liebe S-Mater.

    Und Du offenbar auch Alephant. Schade!

    Und damit ist mein Beitrag auch beendet.

    _()_


    Kommt vor, dass man mal was falsch oder anders als gemeint versteht, ist doch nicht schlümm ☀️


    Mich hat der Beitrag von der S-Mater angesprochen. Also mich und meinen unruhigen Geist. Sehr viel mehr wars nicht.