Zeitungsartikel nennt erschreckende Passage aus dem Mahaparinirvana-Sutra (T12;562b)

  • Wieso Bashing? Das ist reinste Satire - ich habe wirklich herzhaft gelacht. :rofl: "Pfarrer Hirnsang" :lol: Sie haben einen Namen gefunden, den es praktisch nicht auf Google gibt. Das ist eine Kunst. Und das Ende: Mönche haben Glatzen wie Skinheads: "Wir sind bedroht wie nie." :lol:

    Das ist so geschickt daran - zwischen den satirischen Komponenten bleiben negative Sachen, die hängen bleiben. Auch, wenn man natürlich nicht alles ernst nimmt / nehmen kann.

  • Das ist so geschickt daran - zwischen den satirischen Komponenten bleiben negative Sachen, die hängen bleiben. Auch, wenn man natürlich nicht alles ernst nimmt / nehmen kann.

    So richtig gelungen finde ich diese Satire auch nicht.

    Ich finde zwar , das man als Buddhist schon auch schlechten Humor wegstecken können sollte, aber freuen tu ich mich über sowas nicht.


    Irgendwie wird da zu viel in einen Topf geworfen und das leider auch ohne richtige Pointe.

    Kilaya hat da wohl ziemlich recht damit, das die Welt vom Niveau her auch nicht mehr das ist ,was sie mal war.

    Und statt Satire gibts halt billig Comedi mit den üblichen Klischees ,nur noch etwas schlechter.


    _()_

  • das die Welt vom Niveau her auch nicht mehr das ist ,was sie mal war.

    Die Welt hatte mal Niveau? Oder meinst Du es so, dass es mit Online-Clickbait und Co. noch schlimmer geworden ist, als es ohnehin schon immer war? ;)

  • Die Welt hatte mal Niveau? Oder meinst Du es so, dass es mit Online-Clickbait und Co. noch schlimmer geworden ist, als es ohnehin schon immer war? ;)

    Tja, erstens ist es schlimmer und zweitens als man denkt. - Mit dieser Einschätzung liegt man ja leider oft gar nicht so weit daneben.


    _()_

  • Es ist doch schön, dass der Buddhismus so wenig mit Gewalt assoziiert wird, dass es viele. Leuten grotesk und seltsam erscheint, wenn er als gefährlich dargestellt wird.

    Das (?) ganze Mahayana ist von der allumfassender Liebe , Mit-gefühl überflutet, klar nur eins, wenn man so liest, der schadet sich selbst, eigentlich. Das ist so total verkehrt dargestellt, echt pervers... finde kein anderes passendes Wort.


    Zitat

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Es ist doch schön, dass der Buddhismus so wenig mit Gewalt assoziiert wird, dass es viele. Leuten grotesk und seltsam erscheint, wenn er als gefährlich dargestellt wird.

    So kann man es natürlich auch sehen; die Frage ist, was die beabsichtigte und was die tatsächliche Wirkung bei der Mehrheit der Leute ist. Aber es ist vielleicht auch ein gutes Zeichen, dass man hier einen Satire-Artikel ausgraben muss, der in einem in der Hinsicht zumindest als wenig kompetent anzusehenden Presseerzeugnis vor 13 Jahren erschienen ist, um einen Satz in einer bestimmten Übersetzung zu finden, der nur in einer einzigen Schule des Mahayana so verstanden wird, wie er klingt. Das lässt auf die tatsächliche "Brisanz" dieses Fundes schließen.

  • So kommen die Dinge immer wieder hoch, zurück und dabei unterschiedlich in den Geistern an.


    Was ist schon Satire außer Übertreibung..

    .....des Dirndel...😘


    Die/ der eine findet das Thema nicht albern,

    Die/ der eine ist total verunsichert

    Die/ der eine empfindet dieses als

    richtig beängstigend

    Die/ der eine hat den Spass seines Tages😎


    Mögen wir alle glücklich sein

    In Metta🙏

  • Es ist doch schön, dass der Buddhismus so wenig mit Gewalt assoziiert wird, dass es viele. Leuten grotesk und seltsam erscheint, wenn er als gefährlich dargestellt wird.

    Das stimmt natürlich. Trotzdem gibt es Blondinen Witze die ich ich lustig finde und andere die eher doof sind.


    _()_

  • Es ist doch schön, dass der Buddhismus so wenig mit Gewalt assoziiert wird, dass es viele. Leuten grotesk und seltsam erscheint, wenn er als gefährlich dargestellt wird.

    So kann man es natürlich auch sehen; die Frage ist, was die beabsichtigte und was die tatsächliche Wirkung bei der Mehrheit der Leute ist. Aber es ist vielleicht auch ein gutes Zeichen, dass man hier einen Satire-Artikel ausgraben muss, der in einem in der Hinsicht zumindest als wenig kompetent anzusehenden Presseerzeugnis vor 13 Jahren erschienen ist, um einen Satz in einer bestimmten Übersetzung zu finden, der nur in einer einzigen Schule des Mahayana so verstanden wird, wie er klingt. Das lässt auf die tatsächliche "Brisanz" dieses Fundes schließen.


    Ich nehme obiges nur als allgemeinen Aufhänger.


    Wer denkt, im Christentum kann es keinen Kindesmissbrauch geben, weil in den Evangelien eine umfassende Nächstenliebe gepredigt wird, der scheint nicht zu verstehen, dass die Praktizierenden der Großen Tradition nicht gerecht werden (können). Aus dem Textgebot folgt nicht zwingend die Einhaltung durch die Religionsanhänger. Natürlich wurden (und werden?) in den buddhistischen Klöstern von Burma bis Xizang Kinder missbraucht. Was es allerdings von Burma bis Xizang nicht gab/gibt ist eine systematische Aufarbeitung dieser Thematik. Dies ist so, als ob man in einer Pandemie nicht testet. Von diesem Bild ausgehend sollte man dann nicht auf eine (fehlende) Brisanz schließen.


    In diesem Faden habe ich in Beitrag (2) auf Theravada-Literatur verlinkt und u.a. auf folgende Aussage im Mahavamsa:


    Zitat

    From this deed [i.e., killing millions] arises no hindrance in thy way to heaven. Only one and a half human beings have been slain here by thee, O lord of men. The one had come unto the (three) refuges, the other had taken on himself the five precepts. Unbelievers and men of evil life were the rest, not more to be esteemed than beasts.


    Am 30. Oktober 2017, also mitten während des Rohingya-Konfliktes, hat der Sitagu Sayadaw sich in einem Dhammavortrag für das Militär genau auf diese Stelle bezogen. Das finde ich mehr als problematisch. Ob und welche Wirkungen dies auf das Militär hatte, weiß ich nicht. Aber wahrscheinlich gibt es auch keine Untersuchung dazu.


    Holmes Welch schreibt in The Reinterpretation of Chinese Buddhism über das 'neue Mitgefühl':


    Zitat

    To make things easier for the patriotic Buddhist this commandment [i.e., not killing], too, has been reinterpreted. Its new meaning is that Buddhists should not avoid killing bad people, but only avoid killing good people. Killing bad people—like American imperialists—is good.


    This has been made clear in statement after statement by Buddhist leaders over the past fourteen years. Here, for example, is the argument used to explain away the doubts of some young monks who were being encouraged to join the militia: "Buddhist compassion is not without guiding principles. One has to be compassionate to good people, but if one is also compassionate to bad people, it will indirectly help evil people to do bad things. Therefore, Buddhism has the ancient precept:' To kill evil people is a good resolve!'" No textual reference is given for this " ancient precept." (S. 148-149)


    Nur weil wir nicht wissen, was daraus konkret folgte, können wir nicht den Kopf in den Sand stecken und sagen, Buddha hat sich ja gegen das Töten ausgesprochen also wird schon alles gut sein. Man muss fragen, wie wurde das von Buddhisten gelebt.


    Assoziieren wir den Buddhismus so wenig mit Gewalt, weil wir die Fragestellung am liebsten gleich wegdrücken und möglichst nicht untersuchen?

  • Assoziieren wir den Buddhismus so wenig mit Gewalt, weil wir die Fragestellung am liebsten gleich wegdrücken und möglichst nicht untersuchen?

    Was wäre da zu untersuchen, ob der Buddha Gewalt gelehrt hat oder ob im Namen seiner Lehre Gewalt angewendet wird?

  • Natürlich Buddhismus ist gut und alles hat harmonisch und friedlich zu sein und wenn nicht verdrängen wir das und wenden uns den huldvollen Texten zu, die sind je sooo schön.

    Gleich als Vorbeugung, wir, damit meine ich alle Buddhisten, die ich kenne, über die ich nur den Kopf schütteln kann.

  • Was wäre da zu untersuchen, ob der Buddha Gewalt gelehrt hat oder ob im Namen seiner Lehre Gewalt angewendet wird?

    Das ist in meinen Augen auch die zentrale Frage. Auf der einen Seite steht die traditionelle Lehre, und die ist fast 100 % eindeutig, was das angeht. Egal ob Theravada oder Mahayana. Auf der anderen Seite sind Menschen, Systeme, Organisationen, die etwas "im Namen der Lehre" machen, obwohl es dieser Lehre nicht entspricht. Je nachdem wie weit das geht, muss man sich dann überlegen, ob man das auch noch als Buddhismus bezeichnen kann. Wenn wir jemand wie damals Shoko Asahara (hiess der so?) in Japan nehmen, der sich als Buddhist bezeichnet hat und einen Terroranschlag begangen hat, dann ist es wohl eindeutig, wie das zu bewerten ist. Und wenn dann ein System das Töten "im Namen des Buddhismus" legitimiert, dann ist das für mich eigentlich auch eindeutig zu bewerten: da wird der gute Name der Lehre für etwas missbraucht, das ihr nicht entspricht.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn man eine bestimmte Motivation hat -z.B seine Feinde zu töten - dann wird man die jeweilg geltenden heiligen Schriften so aufmerksam lesen, bis er etwas findet mit dem man das begründen kann. Auch wenn man tausend Schriftrollen durchgehen muss um den einen Nebensatz zu finden. Und daran anknüpfen entstehen dann Traditionen der Interpretation. Wo dann zu dem Verbot nicht zu zu töten Fussnote an Fussnote an Ausnahmen kommt.


    Für den durchgeknallten Sektenführer Charles Manson enthielt das "White Album" der Beatles geheimen Aufrufe zum Mord und zum Krieg. Wenn man es hören will, dann hört man es raus und biegt sich alles so zurecht. Von daher ist es ja nicht verwunderlich wenn bestimmte buddhistische Ideen kontinuierlich zur Rechtfertigung diverser zweifelhafter Unternehmungen herangezogen werden..

  • Was wäre da zu untersuchen, ob der Buddha Gewalt gelehrt hat oder ob im Namen seiner Lehre Gewalt angewendet wird?


    Beides. "Ob der Buddha Gewalt gelehrt hat" ist natürlich sehr eingeengt. Dein Buddha ist ein anderer als meiner, der sich wiederum unterscheidet von anderen. Daher würde ich die Frage anders formulieren: Was Lehren buddhistische Schriften der großen Tradition zu Gewalt?



    Und wenn dann ein System das Töten "im Namen des Buddhismus" legitimiert, dann ist das für mich eigentlich auch eindeutig zu bewerten: da wird der gute Name der Lehre für etwas missbraucht, das ihr nicht entspricht.


    Gehst du so auch an das Thema Gewalt im Christentum heran?

  • "From this deed arises no hindrance in thy way to heaven. Only one and a half human beings have been slain here by thee, O lord of men. The one had come unto the (three) refuges, the other had taken on himself the five precepts. Unbelievers [they have “wrong-views”, micchādiṭṭhi] and men of evil life were the rest, not more to be esteemed than beasts. But as for thee, thou wilt bring glory to the doctrine of the Buddha in manifold ways; therefore cast away care from thy heart, O ruler of men!"


    " Jemand der eine Ameise tötet, macht sich des Mordes Schuldig, nicht jedoch einer, der einen Ungläubigen tötet."


    Diese beiden Passagen sind eindeutig. Im ersteren wird das töten im Krieg legetimiert und im zweiten wird gewissen Menschen die Menschlichkeit abgesprochen. Da lässt sich nichts friedliches hineininterpretieren. Diese Passagen stehen im totalen Widerspruch zu den friedvollen Schriften des Buddhismus. Ich kenne mich leider viel zu wenig mit den Ursprüngen des Mahayana Buddhismus aus, jedoch erscheint es mir, als ob zumindest diese beiden obigen Zitate von politicher Natur sind, was meines wissens auch im Widerspruch mit der traditionellen Lehre des Buddhismus steht, da dieser doch den Anspruch hat unpolitisch zu sein.


    Weiß jemand, ob es ähnliche problematische Stellen auch im Pali Kanon gibt?

    Einmal editiert, zuletzt von SuchenderPa ()

  • Was wäre da zu untersuchen, ob der Buddha Gewalt gelehrt hat oder ob im Namen seiner Lehre Gewalt angewendet wird?


    Beides. "Ob der Buddha Gewalt gelehrt hat" ist natürlich sehr eingeengt. Dein Buddha ist ein anderer als meiner, der sich wiederum unterscheidet von anderen. Daher würde ich die Frage anders formulieren: Was Lehren buddhistische Schriften der großen Tradition zu Gewalt?

    Da kommt man also aufgrund von Schriften und Traditionen entweder zu dem Schluss dass der Buddha Gewalt gelehrt hat oder dass er sie nicht gelehrt hat oder man zweifelt - vielleicht hat er, vielleicht nicht. Die Untersuchung wird also keinen eindeutigen Beweis erbringen, weil wir den Buddha selber nicht fragen können. Nun kommt es dabei auch auf die Überlegung und Empfindung des jeweiligen Untersuchenden an, wovon man sich angesprochen fühlt, welche Gesinnung einem richtig oder heilsam erscheint. "Seid auch selber Zuflucht mit der Lehre als Zuflucht" ist auch ein überliefertes Buddhawort.


    Mein persönliches Verständnis ist dass der Buddha nicht Gewalt gelehrt hat und ich kenne keine einzige Lehrrede im Palikanon wo er das getan hätte, aber viele Lehrreden wo er das Abstehen von Gewalt befürwortet und ausdrücklich empfiehlt.

  • Mein persönliches Verständnis ist dass der Buddha nicht Gewalt gelehrt hat ...


    Und warum stellst du dir nicht die zweite Frage: Gewalt durch Buddhisten und Gewalt im Namen Buddhas?

  • Mein persönliches Verständnis ist dass der Buddha nicht Gewalt gelehrt hat ...


    Und warum stellst du dir nicht die zweite Frage: Gewalt durch Buddhisten und Gewalt im Namen Buddhas?

    Das gibt es aufgrund von Gier, Hass und Verblendung ist meine Antwort.

  • _()_

    Verzeit aus zeitmangel hab ich nicht Alle Komentare durchgelessen und geprüft. Da das Thema aber sehr sehr wichtig scheint wollte ich auch mal was dazu zum besten geben.


    1 das Sutra erinnert weder in seiner gliederung noch in seiner art und weise wie gesprochen wird an die Texte des Palikanons es kann also später entstanden sein und dem Buddha in den mund gelegt wirden sein (zb fon einem König um weiter an der abschrekenden Todestrafe fest halten zu können)


    2 so ist dort klar die Rede fon jemandem der Nichts gutes hat und das aus kei er sicht. So jemand existiert nicht es ist gänzlich unmöglich. Selbst ein massenmörder hat aus der sicht einiger weniger etwas Gutes (zn überbevölkerung dezimiert usw)


    3 wenn jemand nichts gutes hat (auch nicht für sich selbst) und seine existenz bendet wird und dies (ACHTUNG GANZ WICHTIG) NICHT AUS HASS, ABLEHNUNG ODER ANDEREN GEISTESGIFTEN getan wird sondern aus Mitgefühl diesem wessen gegenüber um ihm zu einer besseren wiedergeburt zu verhelfen so kann dies neutrales karma bringen oder eben nicht schlecht sein. Da dies aber nur fon einem Buddha wirklich zweifelsfrei bestimmt werden kann und ein Buddha kein Leben nehmen würde ist es also wieder nicht rechtens Menschen zu töten.


    4 wen wir einem solchen zitat begegnen und es (anders als für mich hier) zweifelsfrei fom Buddha stammt dan sollte man wie bei jedem zitat nicht nur dieses zitat betrachten sondern den ganzen rest der Lehre dan wird oft klar das sowas garnicht machbar wäre oder andere dinge dies ausschliesen.


    5 ein solches zitat kann auch zum troste eines Menschen entstehen der zb früher mal jemanden getötet hatte den er führ nur bösse hielt, dann kamm der mörder auf den pfad und bereute und konnte damit nicht abschliesen? Also gab man ihm einen ausweg...


    Es gäbe tausende dinge die dme zitat zu grunde liegen können und erst wen man es für sich selber geprüft hat und sich sicher ist das es stimmt solte man es für wahr halten.


    dieser text entstamt hauotsächlich um die gewaltanwendung eventueler neulinge zu verhindern bis das ganze richtig geklärt ist.

    mögen alle frieden finden_()_

    • Offizieller Beitrag

    Von dem Nirvana Sutra gibt es anscheinend mehrere Versionen und eine der ( mehr oder weniger) buddhistischen Gruppen "Shinnyo-En" sieht in ihm eben die Lehre verkündet das alle Wesen Buddhanatur haben.


    • Buddhahood is always present: The presence, guidance, and compassion of buddhas is timeless; the essence of the Buddha is present in our time as well as a cosmic reality that knows no beginning and no end.
    • All beings possess a buddha nature: there is an inner self that awakened is at one with buddha-hood.
    • Everyone is endowed with the ability to reach enlightenment: even the most spiritually destitute or those who try to harm the Buddha, Dharma, or Sangha can eventually attain Nirvana.
    • Nirvana is of the present moment and characterized by permanence-bliss-self-purity; in other words, the state of nirvana is timeless, joyous, personal, and pure (clear and free). This stresses the dynamic, blissful aspect of enlightenment in contrast to earlier teachings such as the emptiness of all phenomena.
  • 3 wenn jemand nichts gutes hat (auch nicht für sich selbst) und seine existenz bendet wird und dies (ACHTUNG GANZ WICHTIG) NICHT AUS HASS, ABLEHNUNG ODER ANDEREN GEISTESGIFTEN getan wird sondern aus Mitgefühl diesem wessen gegenüber um ihm zu einer besseren wiedergeburt zu verhelfen so kann dies neutrales karma bringen oder eben nicht schlecht sein. Da dies aber nur fon einem Buddha wirklich zweifelsfrei bestimmt werden kann und ein Buddha kein Leben nehmen würde ist es also wieder nicht rechtens Menschen zu töten.

    Warum sollte der Tod automatisch zu einer besseren Wiedergeburt verhelfen? Nach der Lehre wird jemand der nie Gutes getan hat bzw. nur Schlechtes in der Hölle wiedergeboren soweit ich weiß.

  • Ich muss mal anfügen, dass ich über den Buddhismus bisher nur ein paar Bücher gelesen habe. In den meisten geht es um Achtsamkeit, den edlen Achtfachen Pfad, Körperbetrachtungen etc. und eins über die Lebensgeschichte des Buddha.


    Zum Buddhismus an sich bin ich durch meine Frau gekommen , die selber eine Tharavada Anhängerin ist. Sie mag den Mahayana Buddhismus nicht, da dieser die sonst so strengen Lehren Buddhas aufweicht und zb das trinken von Alkohol erlaubt.


    Erst durch die Diskussionen hier bin ich auf die Geschichte des Buddhismus und der beiden Glaubenrichtungen (Theravada und Mahayana) aufmerksam geworden. Zuerst dachte ich, problematische Stellen gäbe es nur im Mahayana, aber wie ich gerade herausfand ist die Geschichte um König Duttagamani auch Bestandteil des Theravada.


    Meine Recherchen brachten zutage, dass der Theravada Buddhismus den Pali Kanon, Post Pali Schriften, sowie auch Mittelalterliche Schriften anerkennt. Die Geschichte von König Duttagamani soll aus den Post Pali Schriften stammen.

    Die Post Pali Schriften wurden kurz nach dem niederschreibens des Pali Kanon (250. v. C.) von Arahants in Sri Lanka verfasst und erst etliche Zeit später in Pali übersetzt. Diese Post Pali Schriften sollen aber von grosser Bedeutung für das Verständnis der Pali Schriften sein, da sie wichtige historische Anhaltspunkte und ähnliches liefern, wodurch man den Pali Kanon erst in seiner gänze verstehen könne.


    Stimmt es, dass der Pali Kanon für sich alleine unverständlich ist?

    Wenn die Post Pali Schriften für das volle Verständniss nötig sind, dort aber gleichzeitig zb die Geschichte des König Duttagamani steht, der durch Arahants quasi von seinen Sünden freigesprochen wurde, da die durch ihn getöteten Menschen auf einem Level mit Bestien stehen würden, steht das doch im Widerspruch mit den Lehren Buddhas. Oder wie seht ihr das?


    Ich sehe das so, dass die Post Pali Schriften schon wichtig sind, dort aber auch politische Dinge mit eingeflossen sind( wie Kriegzustände), also Sachen die im krassen Widerspruch mit den Lehren Buddhas stehen, wie zb die Geschichte um König Duttagamani.


    Also nochmal. Wie seht ihr das? Und habe ich recht mit meinen Recherchen?

  • Mein persönliches Verständnis ist dass der Buddha nicht Gewalt gelehrt hat ...


    Und warum stellst du dir nicht die zweite Frage: Gewalt durch Buddhisten und Gewalt im Namen Buddhas?

    Genau das ist ja auch das Problem des Christentums.

    Wenn die Worte des Christus eben nicht hergeben, was man gerne mit Christus begründen möchte, verfällt man einfach auf den Satz: Ich nehme kein Jota vom Gesetz weg, aber ich gebe euch noch eines: Liebt euren Nähesten wie euch selber.

    Aber das Gesetz steht im alten Testament. Und da findet man immer Begründungen für Gewalt usw. Jesus meinte aber ausschließlich die zehn Gebote und da gibt es wiedermal keine Ausflucht. Doch die Christen richten sich dann eben nur nach der Tora, den vier Büchern Mose und vergessen ganz die zehn Gebote die darin enthalten sind. Das vierte Buch ist ja der Gerichtscodex und da ist töten und was auch immer erlaubt. Sogar als Gott gewollt bestimmt.

    Der gute Buddhist greift dann eben auf "Hinduismus" zurück und dann passt das.

  • Hi SuchenderPa


    die von dir zitierten Stellen sind auch in meinen Augen eine ziemlich plumpe Legimierung von Gewalt.


    Allerdings finde ich es schon auch problematisch, wenn soche Texte ohne textkritsche Analyse dafür als Beleg hergenommen werden,

    das der Buddhismus nicht friedlich ist.

    Alleine schon die Übersetzung "Ungläubige" ist doch schon sehr unglücklich gewählt und weckt Assoziationen, sie so gar nicht gemeint sind.


    Zu deiner Frage: im Palikanon kenne ich mich nicht so sehr gut aus, aber ich kann dir versichern, das es im Buddhismus genug Gruselgeschichten gibt,

    um damit mehr als ein ganzen Forum zu füllen.


    Wer im Buddhismus die Religion sucht, die friedlicher ist als Christentum und weiser als der emanzipatorische Humanismus wird deshalb sicherlich schwer entäuscht werden.


    Wer im Dharma nach Mitteln und Wegen sucht ,den eigenen Geist besser kennenzulernen, ist im Buddhismus aber trotzdem sehr gut aufgehoben.


    Just my cent.


    _()_ Phönix