Vertiefungen – Übergang vom 7. zum 8. Jhāna


  • Mit anderen Worten, da hilft sowieso nur Cherrypicking, aber wenn sogar diese Romanfigur selbst, die da beschrieben wird, noch mit dem 8. jhana keine höchste Erkenntnis verbindet, warum sich dann gerade darüber den Kopf zerbrechen?

    Warum auf Berge steigen? Weil sie da sind!


    Ich vermute, dass das Praktizieren der Jhanas eine gute Konzentrationsübung

    darstellt. Und ein bisschen Gamification kann die Motivation erhöhen. Aus meiner Sicht spricht also nichts dagegen sich damit zu beschäftigten. Starke Konzentrationsfähigkeit kann ja durchaus sehr praktisch und hilfreich sein.

  • Das wird falsch verstanden: Konzentration soll bis zu erbrechen geübt werden, bis es wirklich nervt. Dann gibt man das auf und Plötzlich...

    Menschen haben oft Schwierigkeiten, auf das Wesentliche reduzierte Menschen zu verstehen.

    Ein Mensch, der sich auf das Wesentliche reduziert, hat Schwierigkeiten, sich anderen Menschen verständlich zu machen.

    Ich werde den Weg des mich Reduzierens nicht mehr verlassen, kann ich auch nicht.

    Den gehe ich seit Jahrzehnten.

  • Zitat

    Bist doch in Thailand, kann doch nicht so schwierig sein dort jemanden aufzutreiben, der dir das glaubhaft versichern kann, da er qualifizierte Erfahrungen hat.


    Es gibt auch in Thailand niemanden, der durch Wände gehen oder irgendeine zuordnungsfaehige Existenz vor seiner Geburt oder nach seinem körperlichen Zerfall nachweisen kann.

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

  • Ich habe diese jhana weder erlebt noch kenne ich jemanden, der sie glaubhaft erlebt hat, noch kann ich dem Palikanon hier abnehmen, dass er mehr als einen pathologischen Zustand der Verwirrung beschreibt.

    Bist doch in Thailand, kann doch nicht so schwierig sein dort jemanden aufzutreiben, der dir das glaubhaft versichern kann, da er qualifizierte Erfahrungen hat.

    Du schriebst etwas von "denken" in deinen letzten Beiträgen, darauf bezog sich meine Antwort. Es ist jedoch kein sich hereindenken und in Folge ergeben sich dadurch flache vorgestellte Emotionen.

    Stattdessen ist es ein außergewöhnliches, intensives erleben zum teil auch körperlich, es ist ein Transpersonales Gefühl/Wahrnehmen ausgelöst durch konzentrative Meditation.

    Es gibt auch in Thailand niemanden, der durch Wände gehen oder irgendeine zuordnungsfaehige Existenz vor seiner Geburt oder nach seinem körperlichen Zerfall nachweisen kann.


    Siddhis waren bisher nicht das Thema unserer Unterhaltung. Ich würde die Dinge nicht so hoch hängen, statt durch Wände zu gehen, halte ich niederschwellige Siddhis für durchaus gegeben. Manche Praktizierende entwickeln auf der relativen Ebene Fähigkeiten die durchaus auf die meditative Praxis zurückzuführen sind. Bei anderen zeigen sich zum Beispiel u.a. Fähigkeiten in der Wahrnehmung. Wie heißt die amerikanische Zen Lehrerin die im Dojo das Mittagsessen vorausgesehen hat, dass im Zentrum dann später angerichtet wurde?


    Es gibt bei den Jhanas merkwürdige Effekte, scheinbar sehen manche Praktizierende wie die Wesen erscheinen und vergehen, ist in den Lehrreden auch weiter ausgeführt, um bei deinem Beispiel zu bleiben. Auch hier würde ich eher eine rationale Begründung dafür heranziehen, auch wenn mir jemand mal versichert hat, dass er es entsprechend der Schilderung in den Lehrreden erlebt hat. Ich bin da eher kritisch und denke es hängt mit der Sozialisierung und dem Glauben zusammen, Zum Todeszeitpunkt sehen Christen Jesus, Inder Bhrama oder Shiva und andere eher nicht so viel. Hat zumindest die Nahtodforschung ergeben.

    Edited once, last by Lux ().

  • Quote

    Stattdessen ist es ein außergewöhnliches, intensives erleben zum teil auch körperlich, es ist ein Transpersonales Gefühl/Wahrnehmen ausgelöst durch konzentrative Meditation.

    Das mag ja sein, aber Erlebnisse dieser Art werden auch durch andere Dinge ausgelöst, Sport bis an die Grenzen, Drogen, die erwähnten Nahtoderfahrungen usw. Die Frage ist doch, wieso diese persönlichen Erfahrungen in einen Heilsweg eingebettet werden müssen und die Betroffenen sie nicht für sich behalten. Dann würde ich genau hinschauen, was das für Effekte in ihrem Leben hatte (außer, damit hausieren zu gehen) und von da aus Rückschlüsse auf die Bedeutung dieser Erfahrung ziehen.

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

  • Das mag ja sein, aber Erlebnisse dieser Art werden auch durch andere Dinge ausgelöst, Sport bis an die Grenzen, Drogen, die erwähnten Nahtoderfahrungen usw. Die Frage ist doch, wieso diese persönlichen Erfahrungen in einen Heilsweg eingebettet werden müssen und die Betroffenen sie nicht für sich behalten. Dann würde ich genau hinschauen, was das für Effekte in ihrem Leben hatte (außer, damit hausieren zu gehen) und von da aus Rückschlüsse auf die Bedeutung dieser Erfahrung ziehen.

    Da gehe ich voll mit dir mit. Sowohl bei der Aussage, dass solche Erfahrungen auch auf andere Weise zu Stande kommen können, als auch dass das einzig entscheidende ist was sie im Alltag dauerhaft für Veränderungen bewirkt haben. Ich habe schon den starken Verdacht das Menschen durch tiefe Jhana Erfragungen immer wieder Einsichten in die drei Daseinsmerkmale gewinnen. Und das kann dann ja schon bedeutsam für die Entwicklung dieser Person sein. Ich meine immer wieder bei Menschen eine große Zurückhaltung zu spüren über solche Erfahrungen zu sprechen. Oder sich bei solchen Themen aus der Deckung zu wagen. Und auch du sprichts von „hausieren“ was ich als negativ konnotiert auffasse. Warum ist das so? Warum redet man nicht über solche Dinge wie Jhana Erfragungen und andere Gipfelerlebnisse? Ich bin sicher es gibt gute Gründe dafür, sie sind mir nur nicht wirklich klar.

  • Hmm. Es gibt m.E. durchaus genug Beschreibungen von jhana und Erwachens-Erfahrungen. Sie wurden sogar wissenschaftlich beschrieben (von J.W. Austin z.B. als erhöhter Altruismus in der Folge, allerdings gibt es da auch gegenteilige Erkenntnisse). Das weckt dann Erwartungshaltungen, dabei kann nur der Betroffene selbst wissen, ob er "befreit" ist, selbst wenn sich seine Erfahrungen nicht mit denen anderer decken.

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

  • Quote

    Stattdessen ist es ein außergewöhnliches, intensives erleben zum teil auch körperlich, es ist ein Transpersonales Gefühl/Wahrnehmen ausgelöst durch konzentrative Meditation.

    Das mag ja sein, aber Erlebnisse dieser Art werden auch durch andere Dinge ausgelöst, Sport bis an die Grenzen, Drogen, die erwähnten Nahtoderfahrungen usw. Die Frage ist doch, wieso diese persönlichen Erfahrungen in einen Heilsweg eingebettet werden müssen und die Betroffenen sie nicht für sich behalten. Dann würde ich genau hinschauen, was das für Effekte in ihrem Leben hatte (außer, damit hausieren zu gehen) und von da aus Rückschlüsse auf die Bedeutung dieser Erfahrung ziehen.




    Geht’s dir wieder besser? Da hat die Impulssteuerung mal wieder den Kuckuck rausgehauen. Erstmal einen „Rundumschlag“ aus dem Fernsehsessel veröffentlicht : )


    Wenn es gegen deine Vorstellungen geht, werden gern verschiedene Strohmannargumente abgefeiert bis zur Absurdität. Beispiel Ajahn Brahm. Der war irgendwas von Mitte/Ende zwanzig als der in die Kuti von Ajahn Chah durfte … In seiner Ausbildung oder gerade mal ein Jungmönch (!).


    Ich geh mit überhaupt nichts hausieren, wie kommst du darauf. Im Gegensatz zu dir habe ich keinerlei Sendungsbewußtsein und verfolge auch keine Absichten mittels meiner Onlineaktivität. Der Welterklärmodus sei dir gegönnt.


    So, ich geh jetzt zu meinem alten Nachbarn nach nebenan und entrümpel den seine Garage. Einfach nur weil er mein Nachbar ist.



    PS. Besorg dir ein Stativ

  • Bewusstseinsunendlichkeit ist 6 und da ist die Sache auch noch klar, da gibt es noch etwas das man fallen lassen kann, um die 7 zu erreichen. Aber bei der 7 tue ich mich schwer, wie lässt man Leerheit fallen? Wie geht man einen Weg der nicht bewusst und / oder absichtlich gegangen werden kann? Wie sieht dieser Weg aus?

    Nach meiner Erfahrung können wir durch die Leere nur hindurchgehen, das ist der Weg.


    Beschreitest du diesen Weg, wartet hinter der Leere die Erfüllung. Wohlmöglich.. Denn wenn du hierbei zu sehr von Ziel- und Wunschvorstellungen begleitet bist, engst du die Leere selbst ein.. in ihrer grenzenlosen Weite.


    Stufenmodelle können hierbei als Wegweiser, Impulsgeber fungieren, sie können aber auch gegenteiliges bewirken. Denn letztlich verschwimmen diese Stufen und jeder von uns hat hierbei auch seinen individuellen Weg.


    Nur unser begrenzter Geist braucht Stufenmodelle , vielleicht als Halt, als Orientierung, aber wenn du die Leere durchschreiten möchtest dann ist auch dies letztlich hinderlich. Denn welch Leere sollte es sein, wo es noch Halt und Orientierung braucht. Leere bedeutet vollkommene Leere.


    Wissen sowie auch Erkenntnisse helfen dir auf diesem Weg nur bedingt, als Impulsgeber vielleicht, doch der Teil unseres intellektuellen Verstandes ist hierfür zu begrenzt. Um die Leere, ja eine der Hauptaspekte von Meditation zu durchschreiten, braucht es eine innere Kraft. Ohne sie, nützt dir selbst das Wissen der Welt hierbei wenig.


    Unser Leben ist unser wahrer Meister und Begleiter, unendlich intelligenter als wir Menschen es je sein könnten. Und wenn es für uns bestimmt ist, begleiten uns Menschen hierbei von Zeit zu Zeit. Sie haben dann, gewisse Dinge in ihrem Leben vielleicht selbst schon gemeistert.. Haben das was ein anderer vor sich hat, wohlmöglich schon hinter sich. Und sprechen so aus eigener Erfahrung.


    Worte, Begrifflichkeiten oder auch Modelle sind hierbei eher zweitrangig und können oftmals zu Missverständnissen führen. Kraft, Klarheit, ein reiner, freier Geist sind oftmals elementarer um gewisse Wege zu gehen. Vor allem, je höher die Stufen sich bewegen.


    Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg.

  • Den gereizten Post von Lux verstehe ich nicht richtig, aber "mit Erwachenserlebnissen hausieren gehen" war er nicht gemeint. Allerdings kommt mir das Schema "Behauptungen/Schlagworte ohne schluessige Belege (hier z.B. "Strohmann") bekannt vor ...

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)