Individualität?

  • Zitat


    Wo steht bitte, dass "Individualität" existiert


    Wenn Du Hunger hast und ich esse was, wirst Du davon satt?


    Zitat


    was genau ist eine "Nicht-Selbst Leere"?


    Typo. Muss natürlich "Lehre" heissen.

  • Vielleicht lässt sich das ganze mal so abkürzen ?


    Da ist nichts das sich als meine Individualität auffinden lässt und nichts das aus sich heraus als Individuum existiert, es macht aus der Lehre des Dharma keinen Sinn seine kostbare
    Zeit damit zu vergeuden, indem man sich überlegt was macht dich zu mir. Was hier mal wieder aus den Fugen gerät ist die
    Darstellung von inhärenter und nicht - inhärenter Existenz.
    Also zu behaupten es gäbe keine Individualität ist so nicht ganz richtig, vielmehr sollte verstanden werden das es keine inhärente Individualität gibt.


    Mit ganz herzlichen und lieben Grüssen
    Dorje Sema



  • anita.m4:

    Hallo zusammen,
    Welche Ansicht hat der Buddhismus dann zur "Individualität"?


    Individualität kann man als spezifischer Zusammensetzung (sankhara) verstehen - sie ist die zwangsläufige Folge eines unendlichen Bedingtheitsnetzes, in dem kein konkretes Wirkungsgefüge dem anderen entspricht. Deshalb geht eben jeder den Weg spezifisch.
    Die Individualität negiert jedoch nicht die gemeinsamen Daseinsmerkmale (anicca, anatta, dukkha), sie basiert darauf (bedingtes Entstehen).


    _()_

  • Akuma:

    Individualität existiert natürlich, das hat mit der Nicht-Selbst Leere garnix zu tun.


    Akuma:

    Wenn Du Hunger hast und ich esse was, wirst Du davon satt?


    Man sollte es genauer darstellen: Die Lehre von anatta schließt den Persönlichkeitsglauben und dadurch auch eine "existierende" Individualität aus. Der extrapersonale Aspekt ist dabei irrelevant.


    Zitat

    puggala


    Individuum, Person, Individualität, sowie seine Synonyme: Wesen (satta), Persönlichkeit oder Selbst (attā) usw., haben nach dem Buddhismus alle eine bloß relative Gültigkeit und gelten lediglich als konventionelle Ausdrucksweisen (vohāra-vacana).


    Im höchsten Sinne (paramattha), so lehrt der Buddhismus, gibt es bloß von Augenblick zu Augenblick sich verändernde körperliche und geistige Daseinsphänomene. »Alle diese (Bezeichnungen wie Wesen, Persönlichkeit usw.) sind bloße volkstümliche Namen und Ausdrücke, bloße konventionelle Redeweisen, bloß weltliche Bezeichnungen . . .«


    http://www.palikanon.de/wtb/puggala.html

    _()_
    Das aber verkünde ich, o Freund: in eben diesem klafterhohen, mit Wahrnehmung und Bewusstsein versehenen Körper, da ist die Welt enthalten, der Welt Entstehung, der Welt Ende und der zu der Welt Ende führende Pfad.
    BUDDHA

  • genau-so:

    Kann man das noch 'Existenz' nennen?
    Impliziert 'Existenz' denn nicht 'Eigensein'?


    Nein, es ist ein Abstraktum, das sich beliebig füllen läßt. Kann sein, daß es die vedischen Philosophen so verstanden.


    Zitat

    Wäre es nicht besser, von 'Erscheinungen' zu sprechen?


    Ebenso von Wirklichkeit, das was wirkt.


    _()_

  • Zitat


    Man sollte es genauer darstellen: Die Lehre von anatta schließt den Persönlichkeitsglauben und dadurch auch eine "existierende" Individualität aus. Der extrapersonale Aspekt ist dabei irrelevant.


    Leere und Individualität basieren auf zwei verschiedenen Ansätzen.


    Ein Lebewesen ist leer von Selbst, weil es eine Zusammensetzung aus 5 Skandhas ist, welche die drei Charakteristika aufweisen, oder einfacher weil die 5 Skhandas leer von Selbst sind.
    Ein Lebewesen ist individuell, weil seine Skandhazusammensetzung individuell ist.


    Des weiteren bezieht sich individuell genauso auf Papier oder auf Autos und hat nicht zwangsweise was mit Lebewesen zu tun.

  • Akuma:

    Leere und Individualität basieren auf zwei verschiedenen Ansätzen.


    ? Versteh ich nicht. In Deinen Ausführungen basierrn sie nur auf einem. Und das ist ja auch vernünftig.


    Zitat

    Ein Lebewesen ist leer von Selbst, weil es eine Zusammensetzung aus 5 Skandhas ist, welche die drei Charakteristika aufweisen, oder einfacher weil die 5 Skhandas leer von Selbst sind.
    Ein Lebewesen ist individuell, weil seine Skandhazusammensetzung individuell ist.


    Ganz genau - wer will kann statt "Lebewesen" auch gern "Erscheinung" sagen, es ändert nix.


    Akuma:

    Des weiteren bezieht sich individuell genauso auf Papier oder auf Autos und hat nicht zwangsweise was mit Lebewesen zu tun.


    Ja, auf jede Erscheinung.



    _()_

  • accinca:
    monikamarie:

    die Individualität bleibt bestehen, sie ist Ausdruck des Absoluten, der Totalität, des Urgrundes, so wie ein Baum sich vom anderen unterscheidet, es sei denn, er wird geklont.
    Grüße Monika


    Die Individualität bleibt bestehen, sie ist Ausdruck des
    Absoluten? na da haben wir es wieder: Das ewige ICH.
    Hat euch denn der Buddha gar nichts beigebracht? ;)
    Wer oder was braucht schon eine ewige Individualität?


    Jemand wie du vielleicht, accinca :badgrin: oder wie es gemeint, wem hat Buddha was beigebracht - dem Nichts? Zu wem sprach er? Er differenzierte - soviel ich weiß - warum? Weil es verschiedene Individuen gab und gibt, solche, die ein hohes Potenzial mitbringen, und eben solche, die mehr "Nahrung" brauchen, zu Mönchen und zu Nonnen unterschiedlich.
    Ich glaube nicht, dass wir unterschiedlicher sprich individueller Meinung sind, wir füllen nur unsere Worte mit verschiedenen Inhalten. Wenn ich Individualität meine, so beschränkt sich das lediglich auf die natürlichen Merkmale, die wertfrei zum Ausdruck kommen. Wenn ich Persönlichkeit meine, so ist das der durch Erziehung und Umfeld und somit Konditionierung, entstandener Ängste und entwickelter Vorlieben entwickelte Überbau, der mich vielleicht als Kind sagen lässt: "Ich bin ein Mädchen, ich bin hübsch und ich heirate einen Prinzen." und als Frau: "Ich bin eben eine Frau und Mutter und Sekretärin. Ich bin treu, edel, hilfreich und gut und kann gut haushalten usw." :lol:
    Herzlichen Gruß
    Monika

  • Sowas ist völlig grotesk. Konventionell stimmt es, dass ich ich bin und nicht du, doch es gibt nichts vorzeigbares, Inhärentes in Wesen als auch Objekten, dass sich aus eigener Aktivität zu einem individuellen Menschen, zu dem was ich bin (Papier oder Autos) macht. Dennoch bin ich ein Individuum. "Ich" existiert wie eine Maya ein Traum, und doch funktioniere "Ich". Dasselbe gilt für geistige Aktivität.
    Der Geist sowie alle Ansammlungen, der fünf Elemente und der fünf Daseinsmerkmale haben nicht gedacht, ich will unterscheidend [Individuell] entstehen und sind daraufhin entstanden. Somit ist vorerst festgestellt das die Ursachen für die vielfältigen Unterscheidungen Individuell/Kollektiv auf gedachten/mentalen anhaftenden dualistischen Konzepten/Begriffen bzw. Anschauungsformen beruhen, die in ihrem Ursprung völlig frei sind von Dualistischen Anschauungen wie ist oder ist nicht , hat oder hat nicht, Sein oder Nicht-Sein.


    Mit ganz lieben und herzlichen Grüssen
    Dorje Sema



  • monikamarie:


    Ich glaube nicht, dass wir unterschiedlicher sprich individueller Meinung sind, wir füllen nur unsere Worte mit verschiedenen Inhalten. Wenn ich Individualität meine, so beschränkt sich das lediglich auf die natürlichen Merkmale, die wertfrei zum Ausdruck kommen.


    Ach, du schüttest den falschen Inhalt in die Worte wenn du
    schreibst: "Die Individualität bleibt bestehen, sie ist Ausdruck des Absoluten?"
    Und du meinst damit gar nichts ewiges - na dann meinst du auch nicht das es etwas
    Absolutes gibt. (z.B. Individualität)


    monikamarie:


    "Ich bin eben eine Frau und Mutter und Sekretärin.
    Ich bin treu, edel, hilfreich und gut und kann gut haushalten usw." :lol:
    Herzlichen Gruß Monika


    Oh - du könntest bei mir mal zum aufräumen und
    abwaschen kommen - fällt mir dabei ein. :lol:


  • :lol: und mir fällt dabei ein, dass Aufräumen und Abwaschen ideale Meditationstechniken sind, kann ich nur empfehlen. Auch im Kloster wird gesäubert, obwohl es mir dort unglaublich sauber erscheint. Ich denke dabei an das Fegen im Walde.


    Was die Individualität betrifft, so ist sie einfach endlicher Ausdruck eines unendlichen Prozesses der Natur des Geistes, was auch absolut bedeutet oder Totalität. Wir hängen doch nicht an Begriffen, oder?
    :badgrin: Monika

  • genau-so:

    Ich bin mir nun nicht sicher, aber sind diese Schlussfolgerungen einigermaßen korrekt?


    Es geht in der Buddhalehre nicht um die Eigenexistenz von Dingen wie Autos. Es geht vielmehr um die Täuschung der Eigenexistenz des wahrnehmenden Subjekts.


    Im Satz: "Dieses ist meine Wahrnehmung vom Auto" ist die Täuschung nicht "das Auto", sondern "dieses ist meine Wahrnehmung".

    ... so habe ich es verstanden.


    Without knowing exactly what is meant by nibbana do not think that you understand the Buddha's teaching. (Nanavira Thera)

  • Nanavira Thera hat den Unterschied zwischen Persönlichkeit(sansicht) und Individualität, nach meiner Ansicht, durchaus korrekt wenn auch ziemlich mit technischen Begriffen beschrieben. Aber im Sinne der Korrektheit ist es einer eher oberflächlichen Betrachtung vorzuziehen:

    Zitat

    SAKKÁYA


    Sakkáya ist pañc‘upádánakkhandhá (Majjhima 44 <M.I,299>) und mag zweckdienlich als „Jemand“ oder „Person“ oder abstrakt als „Persönlichkeit“ übersetzt werden.


    Ein Arahat (solange er am Leben ist – das heißt, falls wir überhaupt vom „lebenden Arahat“ sprechen können) bleibt weiterhin ein Individuum in dem Sinne, dass „er“ als Abfolge von Zuständen (Theragáthá Vers 716) von anderen Arahanto zu unterscheiden ist (und kraft dessen von Individuen, die keine Arahanto sind). Jedes Set von pañcakkhandháa – nicht pañc‘upádánakkhandhá im Fall des Arahat – ist einzigartig, und Individualität in diesem Sinne hört erst beim endgültigen Ende der pañcakkhandhá, beim Zerfall des Körpers des Arahat auf. Aber ein Arahat ist nicht mehr jemand oder eine Person, weil die Vorstellung oder der Dünkel „(Ich) bin“ bereits aufgehört hat. Individualität ist daher sorgfältig von Persönlichkeit zu trennen. Letzteres bedeutet: eine Person sein, ein Jemand sein, ein Subjekt sein (dem Objekte anwesend sind), Selbstheit, das Trugbild „Ich bin“ und so weiter. Der puthujjana ist nicht in der Lage, zwischen ihnen zu unterscheiden – für ihn ist Individualität getrennt von Persönlichkeit, die er als Selbstheit auffasst, nicht vorstellbar. Der sotápanna ist in der Lage, sie zu unterscheiden – er sieht, dass Persönlichkeit oder „Selbstheit“ eine Täuschung ist, abhängig von avijjá, eine Täuschung, abhängig vom Nicht-Sehen der Täuschung, was bei Individualität nicht der Fall ist – auch wenn er vom Aroma der Subjektivität, asmimána, noch nicht frei ist. Der Arahat unterscheidet nicht nur zwischen ihnen, er ist auch jeglichen Makel der Subjektivität vollständig losgeworden – „er“ ist individuell, aber keinesfalls persönlich. Mangels passender Ausdrucksweise (die den puthujjana sowieso nur verwirren würde) ist „er“ gezwungen, weiterhin „ich“ und „mir“ und „mich“ und „mein“ zu sagen (vgl. Dìgha 9 <D.I,202>; Devatá Samy. 25 <S.I,14>14). Was den Arahat anbelangt, beinhaltet Individualität immer noch die Perspektive oder Orientierung, die die Dinge notwendigerweise annehmen, wenn sie existieren oder anwesend sind oder erlebt werden; und die Perspektive ist für jedes Individuum anders. Wenn upádána verloren geht, heißt das nicht, dass der Standpunkt verloren geht.


    (Notizen zu Dhamma)

    ... so habe ich es verstanden.


    Without knowing exactly what is meant by nibbana do not think that you understand the Buddha's teaching. (Nanavira Thera)

  • genau-so:

    Ich habe ein Problem mit 'existiert'. Ein Auto, welches scheinbar 'existiert', also scheinbar sowas wie Eigennatur besitzt, wird durch valides Erkennen untersucht und es wird vorerst konventionell verstanden, dass das 'Auto' weder existiert noch nicht existiert, da es Nicht-Selbst ist. Existenz oder Nicht-Existenz wäre Eigensein. Weder für eine existierende Sache noch für eine nicht-existierende Sache würden Bedingungen zutreffen. Wenn also sowas wie ein 'Auto' leer, also bedingt enstanden ist, was weder nihilistisch noch externalistisch aufgefasst werden darf, wozu dann also noch irgendwelche Ansichten und dualistischen Konzepte 'darüber'. Hier beginnt gemäß meines gegenwärtigen Verständnisses die Praxis, welche jenseits von Worten und Konzepten liegt. Trotzdem 'erscheint' ein Auto, denn verleugnet man die Konventionen, verleugnet man das bedingte Enstehen, also die Leere. Wenn kein 'Auto' erschienen wäre, wie hätte man dann sowas wie ein 'Auto' durch valides Erkennen als bloße 'Erscheinung', als Nicht-Selbst 'erkennen' können? Aber es 'existiert' nicht wie Dieses und Jenes, noch 'existiert es nicht' wie Dieses und Jenes. Es ist Nicht-Selbst und 'erscheint'. Mehr lässt sich 'konventionell' nicht darüber sagen.


    Ich bin mir nun nicht sicher, aber sind diese Schlussfolgerungen einigermaßen korrekt? Oder hab ich schon wieder konventionell mit absolut verwechselt oder sonst was :?:


    Aus meiner Sicht besteht der "Fehler" darin, Begrifflichkeiten aus der Lehre des Buddha auf Gebiete zu übertragen und anzuwenden, die nicht das Thema des Buddha sind. Und das Thema des Buddha ist nach seinen eigenen Worten ausschließlich das Leiden und die Überwindung des Leidens. Der Buddha lehrte das "Bedingte Entstehen" (und Vergehen) des Leidens. Und er sprach vom Nicht-Selbst aufgrund des Leidunterworfenseins ("Herrenlosigkeit"). Außerhalb dieses Zusammenhangs gebrauchte er diese Begriffe nicht. Ich kenne keine einzige Lehrrede, in der der Buddha das Bedingte Entstehen oder Nicht-Selbst so erläutert wie es spätere Gelehrte oftmals tun, die einen riesigen philosophischen Überbau auf den Worten des Buddha errichtet haben und seine Lehre zur Überwindung des Leidens auf alle möglichen anderen Dinge übertragen, was so weit geht, dass zur Erläuterung des Bedingten Enstehens und von Nicht-Selbst Kutschen, Stühle und Autos herhalten müssen. Das ist zwar schön einfach zu erklären, hat aber mit dem Thema und darum auch der Definition des Buddha nichts mehr zu tun. Wer z. B. annimmt, dass das "Ich" sich zu den Khandhas verhält wie ein Stuhl zu seinen Teilen, der hat die Lehre des Buddha vom Nicht-Selbst, so wie sie in den Lehrreden zu finden ist, nicht verstanden.

  • genau-so:

    Du sprichst also ganz allgemein vom Mahayana-Buddhismus?


    Nein, das findet man auch im Theravada, z. B. im Milindapanha.

  • monikamarie:


    :lol: und mir fällt dabei ein, dass Aufräumen und Abwaschen ideale Meditationstechniken sind, kann ich nur empfehlen.


    Ja. außer beim Buddha, da ist Abwaschen und Aufräumen nur Abwaschen und Aufräumen und
    kann die geistigen Übungen nicht ersetzen sondern sogar eine Ablenkung darstellen.

    monikamarie:


    Auch im Kloster wird gesäubert, obwohl es mir dort unglaublich sauber erscheint.
    Ich denke dabei an das Fegen im Walde.


    Obwohl ich das verstehen kann in den Tropen. Da ist es immer Herbst bzw. es
    fallen das ganze Jahr Blätter von den Bäumen. Räumt man diese nicht beiseite
    sind diese ganz schnell von kleinen Tieren bewohnt und dann kommen auch die
    größeren Tiere usw. Jedenfalls kann man da besonderes viele Tiere beim gehen
    tot treten. Es kommt halt auf die Gegend an.

    monikamarie:


    Was die Individualität betrifft, so ist sie einfach endlicher Ausdruck eines unendlichen Prozesses der Natur des Geistes, was auch absolut bedeutet oder Totalität. Wir hängen doch nicht an Begriffen, oder?
    :badgrin: Monika


    Das mit den hängen an Begriffen ist ein Spruch der hier nicht paßt. Wir benutzen
    ja Begriffe um eine bestimmte Bedeutung zu transportieren. Also kannst du nicht
    einfach irgendwelche Begriffe benutzen wenn du eine Bedeutung transportieren möchtest.
    So interpretiere ich Absolut: "Das Absolute (von lat. absolutum, „das Losgelöste“) ist das,
    was frei von allen Bedingungen, Beziehungen oder Beschränkungen ist. " und das wäre unvergänglich.

  • Nashorn:


    Ich habe mir das eben mal angesehen. Vielleicht hat Nanavira in diesem
    Punkt ja recht und die Leute waren wirklich so einfältig wie er vermutet
    und vieles spricht dafür, aber das kann auch täuschen denn es kann auch
    ganz anders verstanden werden als Nanaviera voraussetzt. In dem Fall träfen
    seine Argumente nicht. Insbesondere meine ich das Beispiel mit dem Wagen
    denn selbst wenn die Teile fahrbar zusammengesetzt sind, ist es deswegen
    trotzdem nur im konventionellen Sinn der Menschen ein Wagen und die höhere
    Wahrheit besteht in der Erkenntnis dieser Tatsache mit der Konsequenz sich
    davon lösen zu können wie die Herde Wild welche unverstrickt auf der Schlige
    liegt. (M 26) Übertragen auf das zusammenwirken der Khandhas bedeutet dies,
    das die jeweilige Erfahrung vom Zustand des Bewußtseins bzw. von der speziellen
    Art von Gier, Haß und Verblendung <> und der damit verbundenen Daseinsform
    abhängen und darüber hinaus kein Bestand haben und ohne Khandhas kann die
    Idee von einem irgendwie existierenden "Mein-selbst" gar nicht aufkommen wie er
    selber anmerkt, da Ideen ja an Khandhas gebunden sind.

  • accinca:

    ??? Also kannst du nicht
    einfach irgendwelche Begriffe benutzen wenn du eine Bedeutung transportieren möchtest.
    So interpretiere ich Absolut: "Das Absolute (von lat. absolutum, „das Losgelöste“) ist das,
    was frei von allen Bedingungen, Beziehungen oder Beschränkungen ist. " und das wäre unvergänglich.


    Guten Morgen accinca,
    :oops: aber genau so interpretiere ich es doch!? Was kommt denn da anders rüber?
    Gruß Monika

  • accinca:


    Ach, du schüttest den falschen Inhalt in die Worte wenn du
    schreibst: "Die Individualität bleibt bestehen, sie ist Ausdruck des Absoluten?"


    Ah, accinca, jetzt verstehe ich das Missverständnis. :)
    Mit "Ausdruck des Absoluten" meine ich: die phänomenale Welt ist ein Ausdruck der Buddhanatur. Sie ist von der Buddhanatur durchdrungen. Das Nicht-Sterbliche, das Ewige ist die Buddhanatur, das Absolute, die Totalität. Sie zeigt sich in den unendlich vielen Dingen. Die Individualität ist selbstverständlich auch ein Ding. Aber ohne das "Ding" würden wir hier ja nicht kommunizieren. Es geht nicht darum, zu behaupten, wir würden nicht wirklich existieren, es geht doch darum zu erkennen, dass wir bedingter Natur sind und was unsere wirkliche Natur ist.
    Übrigen: selbstverständlich meine ich Abwaschen nicht als Ablenkung. Das hatte ich eigentlich schon von Dir erwartet, dass Du so weit unterscheiden kannst. "Muss man denn Alles erklären?" :roll:
    Gruß Monika



  • Moin Monika,
    ganz dünnes Eis, ganz ganz dünnes Eis, das knirscht schon richtig beim Laufen. Der Begriff Buddhanatur in Zusammenhang mit einer Diskussion mit accinca.

    Zitat

    Das Nicht-Sterbliche, das Ewige ist die Buddhanatur, das Absolute, die Totalität.


    Ich glaube jetzt spätestens bildet sich ein langer Riss unter deinen Füßen. :grinsen:


    Das hat ein anderer User mal zum Begriff des Absoluten gepostet:

      Zitat

      Absolute, das. Aus der abendländischen Religionsphilosophie stammender (v.a. bei Hegel thematisierter) Begriff (hier meist auf den personalen Gott oder das impersonale Göttliche bezogen) zur Bezeichnung einer nicht-relativen, nicht-bedingten u. unhintergehbaren Größe, die in religiöser Perspektive zugleich als der höchste zu erstrebende Wert erscheint. Neben der Frage seiner Existenz liegt das zentrale Problem bei der philosophischen Erörterung des A. in der Bestimmung seines Verhältnisses zum Nicht-A., dem Relativen. Im Zuge der Auseinandersetzung mit der westl. Philosophie u. dem Christentum ( Christentum und Buddhismus) wurde in der Kyoto- Schule diskutiert, inwieweit sich die Kategorie des A. im Rahmen des Buddh. anwenden läßt. Ansatzpunkte hierfür bieten sich vor allem in der Bestimmung des nirvana als der Welttranszendenten Heilswirklichkeit (vgl. z.B. Ud u. in dem mahayanischen Verständnis von sunyata, das auf eine höchste, unsagbare Wirklichkeit (tattva) verweist (darüber hinaus kommen auch die mahayanischen Konzepte: tathata, Buddhanatur, dharmakaya und adibuddha in Frage). Sofern im Buddh. ein A. angenommen wird, werden zugleich jedoch alle Versuche, dieses zu beschreiben u. begrifflich zu bestimmen, mit größter Zurückhaltung betrachtet u. häufig negiert. Im Zusam-menhang mit den log. Erörterungen Nagarjunas hat sich im Mahayana die Überzeugung verbreitet, daß die a. Wirklichkeit des nirvana nur paradox, nämlich als vom samsara, dem Relativen, ununterscheidbar, bestimmt werden kann, da sonst das nirvana als das Gegenteil des samsara in einer relativen Abhängigkeit von diesem u. damit nicht als das wahrhaft A. gedacht würde. Auch die paradoxe Identifikation von nirvana u. samsara versucht somit gegen Monismus und Nihilismus den Charakter des nirvana i.S. einer Negation (als »absolutes Nichts«) zu wahren, die zugleich die deskriptive Gültigkeit aller Begriffe u. Kategorien relativiert.
      aus dem Lexikon des Legionärs


    Alles Liebe,
    Ji'un Ken

  • Hi Ji'un Ken, bei deinem Zitat... findest du noch den Namen des Users und die ursprüngliche Quelle des Textes?
    Ich habe da nämlich eine Vermutung.


    'Heute back ich, morgen brau ich,
    übermorgen hol ich der Königin ihr Kind;
    ach, wie gut ist dass niemand weiss,
    dass ich Rumpelstilzchen heiß!'"

    :grinsen:

    _()_
    Das aber verkünde ich, o Freund: in eben diesem klafterhohen, mit Wahrnehmung und Bewusstsein versehenen Körper, da ist die Welt enthalten, der Welt Entstehung, der Welt Ende und der zu der Welt Ende führende Pfad.
    BUDDHA


  • Moin Isis,
    schon passiert.


    Alles Liebe,
    Ji'un ken

  • monikamarie:
    accinca:


    Ach, du schüttest den falschen Inhalt in die Worte wenn du
    schreibst: "Die Individualität bleibt bestehen, sie ist Ausdruck des Absoluten?"


    Ah, accinca, jetzt verstehe ich das Missverständnis. :)


    Möchte ich bezweifeln.

    monikamarie:


    Mit "Ausdruck des Absoluten" meine ich:
    die phänomenale Welt ist ein Ausdruck der Buddhanatur. Sie ist von der Buddhanatur durchdrungen.


    Vielen Dank für deine Meinung, allerdings hat der Buddha das nicht gelehrt.
    Im Gegenteil, hat er doch gelehrt, das durch Nichtwissen und Durst der Samsaro
    bedingt wird und sich immer weiter fortsetzt.

    monikamarie:


    Das Nicht-Sterbliche, das Ewige ist die Buddhanatur, das Absolute, die Totalität.
    Sie zeigt sich in den unendlich vielen Dingen. Die Individualität ist selbstverständlich auch ein Ding.


    Auch hier danke ich dir für deine Meinung, aber auch das hat der Buddha nicht gelehrt.

    monikamarie:


    Übrigen: selbstverständlich meine ich Abwaschen nicht als Ablenkung.


    In der Lehre des Buddha ist es nicht so, daß der Übende, noch Ungefestigte,
    bestimmt was Ablenkung ist sondern der Buddha. Und das Tätigkeiten der
    verschiedensten Art oft bewußt oder unbewußt als Ablenkung dient wissen
    wir doch alle. Allerdings gibt es auch Notwendigkeiten. Aber als Meditationsobjekt
    wurde Arbeit beim Buddha nicht ein einziges mal eingesetzt. Eine solche Aussage
    gibt es nicht von ihm wohl aber:


    Fünf Dinge, ihr Mönche, gereichen dem sich schulenden Mönche zum Schaden.
    Welche fünf?


    Gefallen an körperlicher Arbeit,
    Gefallen am Plaudern,
    Gefallen am Schlafen,
    Gefallen an Geselligkeit und nicht bedenken,
    inwieweit der Geist Befreiung fand.
    Diese fünf Dinge gereichen dem sich schulenden Mönche zum Schaden.


    Fünf Dinge, ihr Mönche, gereichen dem sich schulenden Mönche zur Förderung. Welche fünf?


    Kein Gefallen an körperlicher Arbeit,
    kein Gefallen am Plaudern, kein Gefallen am Schlafen,
    kein Gefallen an Geselligkeit und wohl bedenken,
    inwieweit sein Geist Befreiung fand.
    Diese fünf Dinge gereichen dem sich schulenden Mönche zur Förderung. A 5. 89

    Einmal editiert, zuletzt von accinca ()

  • accinca:

    ...
    hat er doch gelehrt, das durch Nichtwissen und Durst der Samsaro
    bedingt wird und sich immer weiter fortsetzt.


    Das glaube ich ihm auch! Und das sehe ich auch!
    Ich beharre nicht auf der Begrifflichkeit "Absolut", lassen wir das also. Der Schwerpunkt lag doch aber auf der Indivi-Dualität, oder? Und die ist vergänglich, klar, aber doch wohl unbestreitbar auch durch Deine Beiträge sichtbar. 8)
    Gruß Monika