• Liebe Freunde ,


    welche Art der Meditation praktiziert ihr ? Nutzt ihr eine Schule oder Praktik oder greift ihr auf verschiedene zu ? Welche hat euch am meisten weitergeholfen? Welche würdet ihr Anfängern empfehlen die Interesse an buddhistischer Meditation zeigen ? Ich werde dies häufiger gefragt.


    Liebe Grüße 🙏

  • void

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Empfehlung für den Anfänger: Samatha-Meditation = Beruhigung des Geistes.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna / 塞翁失馬焉知非福

  • Samatha ist überhaupt keine Anfänger-Meditation zur Beruhigung des Geistes. Samatha ist eine sehr fortgeschrittene Meditation, denn bei Samatha geht es in erster Linie nicht um die Beruhigung des Geistes, sondern um die Überwindung der Fehler des Geistes. Sie verläuft über neun Stufen auf denen diverse Gegenmittel gegen die vielfältigen Fehler unseres Geistes anzuwenden sind. Deshalb sollte man diese Meditation auch nur unter Anleitung eines qualifizierten Lehrers bzw. einer qualifizierten Lehrerin üben nachdem man ausführliche inhaltliche Erklärungen zu Samatha erhalten hat.


    Wenn Anfänger ihren unruhigen Geist besänftigen und sammeln wollen, dann sollten sie über einen längeren Zeitraum kontinuierlich erst einmal Atemmeditation üben. Darauf kann man dann aufbauen.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Habt ihr beiden dazu Buch Empfehlungen ?


    Inwiefern unterscheiden sich die Anfänger Meditationen in verschiedenen Schulen ? Soweit ich weis ist bei allen die Atem Mediation/ Betrachtung die erste Stufe oder ?

  • Samatha ist überhaupt keine Anfänger-Meditation zur Beruhigung des Geistes. Samatha ist eine sehr fortgeschrittene Meditation, denn bei Samatha geht es in erster Linie nicht um die Beruhigung des Geistes, sondern um die Überwindung der Fehler des Geistes. Sie verläuft über neun Stufen auf denen diverse Gegenmittel gegen die vielfältigen Fehler unseres Geistes anzuwenden sind. Deshalb sollte man diese Meditation auch nur unter Anleitung eines qualifizierten Lehrers bzw. einer qualifizierten Lehrerin üben nachdem man ausführliche inhaltliche Erklärungen zu Samatha erhalten hat.


    Wenn Anfänger ihren unruhigen Geist besänftigen und sammeln wollen, dann sollten sie über einen längeren Zeitraum kontinuierlich erst einmal Atemmeditation üben. Darauf kann man dann aufbauen.

    Ich glaube Hendrik meint die erste Stufe der Samatha Meditation. Das ist ja auch Atem Betrachtung oder ein Licht / Lampe / Flamme oder ein Objekt.


    Die höheren Samatha Stufen sind ja natürlich nicht direkt machbar.


    Ist es richtig das man Samatha auch als vorbeireitend auf Vipassana sehen sollte in Hinsicht auf einen ruhigen , stabilen Geist der für Vipassana etabliert sein sollte ?


    Ich danke euch 🙏

  • Ich glaube Hendrik meint die erste Stufe der Samatha Meditation. Das ist ja auch Atem Betrachtung oder ein Licht / Lampe / Flamme oder ein Objekt.

    Warten wir einfach mal ab, ob Henrik sich hierzu äußert; ob er seinen Beitrag so verstanden wissen will.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Habt ihr beiden dazu Buch Empfehlungen ?

    Habe ich.


    Siehe hier:


    Im stillen Meer des Glücks - Religion Bücher - Humanitas Handelsgesellschaft mbH




    Zitat

    Ajahn Brahm:



      Im stillen Meer des Glücks


    Handbuch der buddhistischen Meditation


    Der buddhistische Mönch Ajahn Brahm ist in der westlichen Welt für seine klaren und humorvollen Beschreibungen der buddhistischen Praxis bekannt. Hier legt er etwas sehr Seltenes vor: eine ausführliche, tiefgehende und wirklich nützliche Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Meditation, die uns in die Lage versetzt, die verschiedenen Stufen der Versenkung zu erfahren. 2021

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Danke für diesen Tipp . Dies ist Theravada 🙏. Haben andere hier im Forum auch noch Buchempfehlungen bezüglich weiterer Richtungen beispielsweise Vajrayana oder weitere Schulen ?

  • Ich habe etwa ein Dutzend Methoden verschiedenster Schulen ausprobiert und bin relativ schnell beim Shikantaza (Soto-Zen) hängengeblieben, weil es für mich persönlich die einfachste Methode ist.


    Im Lotus- oder Schneidersitz mit geöffneten Augen vor der Wand sitzen.

    Körper entspannen und aufhören zu denken ohne zu dösen.

    Solange das Nicht-Denken nicht geht:

    Nicht auf den Inhalt der Gedanken, Emotionen und Körpergefühle achten.

    Sondern auf deren Auftauchen und Verschwinden.

    "Achten" ohne noch zusätzlich "Achtsamkeits-Gedanken-Kommentare" zu erzeugen.

    Intuitiv spüren:

    "Woher kommen sie ('aus welcher Quelle') ?

    "Wohin verschwinden sie ?"

    "Wieso nenne ich sie 'mein' ?"

    Immer öfter wird die wache Lücke zwischen zwei Gedanken länger.

    In dieser Lücke zu verweilen ist der Beginn der eigentlichen Meditation:

    Waches, entspanntes Nicht-Denken.

    Dabei kommen Antworten "aus der Tiefe des Raumes".


    Mein erstes Übungsbuch war "Zen-Untwerweisung" von Pater Lasalle, gibt's wahrscheinlich nur noch gebraucht im Antiquariat oder auf E-Bay ?


    Meditation ist der Weg vom Komplizierten zum Einfachen.

    Das Höchste Samadhi ist der einfachste, ursprünglichste Zustand.

    Kompliziert ist der verwirrte Menschengeist.


    :mediw: :medim:

    Einmal editiert, zuletzt von JoJu91 ()

  • Zitat

    Meditation ist der Weg vom Komplizierten zum Einfachen.

    Das Höchste Samadhi ist der einfachste, ursprünglichste Zustand.

    Kompliziert ist der verwirrte Menschengeist.


    Gedankengang:

    Meditation ist der Weg vom Komplizierten zum Einfachen und vom Komplexen zu Dualen.

    Freie Entscheidung erscheint erst durch das Einfache und durch klares Erkennen von Tun oder nicht tun, ja oder nein.

  • Als Zen Buddhist praktiziere ich hauptsächlich Zazen, die Sitzmeditation, mit Schweigen nur auf die Atmung lauschend. Jedoch ansonsten sind die meditativen Prozesse im Alltag so vielfältig, da gibt es fast nichts, was man nicht meditativ erleben kann.


    Thích Nhất Hạnh schreibt in seinen Büchern von der ganz alltäglichen Meditation bei ganz normalen Verrichtungen, z.B. Putzmeditation, Abwaschmeditation, Kartoffelschälmeditation und ich füge noch hin zu Liegemeditation, Sprechmeditation oder Schreibmeditation. Alles Meditationsformen, die beim Ausführen mehr Entspannung bringen als Anstrengung. Das ist das Geheimnis der Meditation, sie läuft harmonisch ab, mit einem guten Rhythmus und schafft so Wohlbehagen, was ohne Meditation zur Anstrengung führt. Somit ist meditatives Ausführen von etwas Teil der Achtsamkeit.

  • Das unerkennbare Geheimnis der Meditation ist nur erfahrbar: Sie löst sofort alle Geistesgifte auf, wenn auch nur für Sekunden, aber das macht Frieden. Anhaften an dieses Geheimnis schafft neue Leiden und Geistesgifte, die Meditation zu einem sinnlosen Akt machen.

    „So einfach kann das unmöglich sein, da MÜSSEN unbedingt noch Tausend Niederwerfungen und Koanlösungen und vor allem Unterwerfungen unter des Meisters Füße nötig sein.“


    Oh fast vergessen die unendlichen Visualisierungen so viele, dass man bald seine eigenen Halluzinationen glaubt.