Goenka Negative Erfahrungen Triebel

  • Liebe Community,


    ich habe leider schlechte Erfahrungen im Dhamma Dvāra Vipassana Meditationszentrum in Triebel gemacht und würde mich gerne mit anderen dazu austauschen, die auch dort oder in einem anderen deutschen Zentrum waren. Schreibt mir gerne eine Mail an luisataucher@gmail.com


    Herzlichen Dank
    Luisa

  • Wir können uns dazu auch hier, öffentlich, austauschen.

    "Es gibt nur eine falsche Sicht: Der Glaube, meine Sicht ist die einzig richtige."

    Nagarjuna / 塞翁失馬焉知非福

  • Ich habe den Erfahrungsbericht mit großem Interesse gelesen. wirklich sehr himorvoll geschrieben und man kann sich anschaulich vorstellen, was in der Berichterstattenden vorging, und sich gut in sie einfühlen. Nur am Schluss fehlt etwas: ich hätte doch gern noch gewusst, ob sie ihre Papiere, Ausweis und Smartphone zurückbekommen hat. Davon schreibt sie nichts.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Nur am Schluss fehlt etwas: ich hätte doch gern noch gewusst, ob sie ihre Papiere, Ausweis und Smartphone zurückbekommen hat. Davon schreibt sie nichts.

    Sicher hat sie das, andernfalls wäre das ja kriminell.

  • Wow, was für ein unterhaltsamer Artikel der Retreat-Teilnehmerin. Am Besten fand ich den Begriff <Aufziehmäuse>. Ein wenig verstehe ich auch die Goenka Seite. Es gibt im Leben Dinge, die man, wenn einmal begonnen, auch zu Ende bringen muss. Wer ein Flugzeug gestartet hat (als Pilot), kann nicht einfach vor der Landung sagen, Fliegen ist nichts für mich. Oder ein Bergsteiger oder ein Bootsführer auf offener See. Man muss die Dinge zu Ende bringen. Möglicherweise sieht der Goenka-Verein sein Retreat als ein <meditativ weit herausschwimmen>. Zumindest deutet das Vokabular der Aufziehmäuse darauf hin. Beim Tantra gibt es solche Praktiken. Inwiefern das bei Vipassana gerechtfertigt ist, will ich nicht beurteilen. Jedenfalls bestätigt mich der Bericht in meiner Auffassung, dass ich nicht an Veranstaltungen teilnehme, wo ein Meister nur vom Band spricht.

  • Man muss die Dinge zu Ende bringen.

    Das trifft IMHO definitiv nicht auf Retreats zu. Eine kleine Schwelle, um nicht gleich die Flinte ins Korn zu werfen, kann aber schon hilfreich sein.


    Aber es geht ja immer noch um erwachsene Menschen.


    Um mal meinen Lehrer zu zitieren:

    "Heute ist der Tag, an dem sich viele von Euch denken: 'Ach wäre das schön, wenn jetzt jemand anrufen würde, und meine Oma wäre gestorben, und ich müsste dringend hier weg. Oder nein, nicht gestorben, aber etwas ernsthaftes, so dass ich da unbedingt hin fahren muss.'

    Das ist völlig normal."


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Auf deren Webseite wird zwar erwähnt, das die Teilnehmer frei von „psychischen Störungen“ sein sollten. Das auch keine „erste Hilfe“ vor Ort ist:


    Das Problem an der Sache ist, das durch diese Art von „Hardcore“ Meditation (die in diesem Fall sehr doch sehr lange Meditation, gerade für Anfänger, und auch das nicht miteinander kommunizieren dürfen, bis hin unter Druck gesetzt zu werden bis zum Ende durchzuhalten) psychische Störungen womöglich erscheinen die einem bis dahin gar nicht bewusst waren.


    Vor allem für solche, die bis dahin überhaupt keine Erfahrung mit Meditation hatten, bzw. keine Vorstellung davon haben, was es bedeutet, zehn Tage im Grunde pausenlos ohne eine Wort zu meditieren. Man stellt sich das anfangs so einfach vor. Aber die Realität ist bekanntlich oft eine andere.


    Das Risiko ist dann einfach zu hoch. Auch wenn es bei vielen Teilnehmern relativ unproblematisch von statten gehen mag:


    Ein einzelner Fall ist schon ein Fall zu viel…


    Also würde ich Anfängern besser vorschlagen zuerst einmal unter weniger Extremen Bedingungen zu meditieren, erste Erfahrungen sammeln, bzw. bei Vorahnung auf mögliche Konflikte, den Arzt oder Psychotherapeuten befragen.


    Bzw. der Goenka vorschlagen nur geübte und erfahrenere Zuzulassen:


    Bzw. anscheinend kennen sie selbst die Problematik, da es auch noch längere Retreats gibt, die aber erst zur Verfügung stehen, wenn man die „kleineren“ erfolgreich absolviert hat.


    Das heißt vielleicht sollte Goenka auch besser noch kürzere Retreats anbieten, zB Wochenende. Und auch mit mehr Kommunikation.


    Teilnehmer zu zwingen, oder unter Druck zu setzen, bis zum Ende bleiben zu wollen, nicht spontan wieder gehen zu lassen, kommt mir einem Missbrauch (Oder zumindest versuchtem) gleich.


    Auch wenn das vielleicht nicht an allen Goenka Orten so sein mag.

    Einmal editiert, zuletzt von Samadhi1876 ()

  • Der Bericht deutet auf mich darauf hin, dass die Managerin die Teilnehmerin zu ihrem Glück zwingen wollte, doch es war damit ein übergriffiges Verhalten. Wie oft wollen wir andere gerne zu ihrem Glück zwingen, aber es geht nicht. Wenn ein Mensch etwas nicht will, hat es keinen Zweck ihn etwas aufzudrängen oder an etwas zu hindern.

    Sie war aber sehr hartnäckig, doch hat der Teilnehmerin damit noch mehr das Gefühl gegeben, dass es dort alles Verückte sind. Sie schreibt ja mehr abwertend über die ganze Veranstaltung und deren Durchführenden.


    Für Manche kann es sein, dass es die richtigen Regeln sind, sie diese weiterbringen. Aber wenn wir etwas nicht wollen, hat es eben keinen Sinn uns festzuhalten.


    Ich hoffe die Berichterin fragt sich eines Tages, ob sie es nicht doch gut meinten mit ihr. Sicher man kann nicht immer ausschließen, dass Manche sich aus persönlichen Gründen, also wegen einer Ablehnung gegen jemanden so hartnäckig verhalten haben- um sie sozusagen zu quälen.


    Dieser Kurs oder dieses Seminar war einfach nichts für sie. Man läuft hier in dieser Kultur ( meine alle westlichen, und auch christlich geprägten ) öfter in Gefahr, dass das was als Hilfe gedacht ist oder gewollt ist, als jemanden schaden zu wollen interpretiert wird.


    Es ist ein wenig auch in anderen Fällen so gewesen, dass die Einstellung da war " an unseren Sitten und Regeln soll die Welt genesen ".


    Sie schien auch einen starken christlichen Bezug gehabt zu haben. So dass sie das was die dort über Jesus gesagt haben, abgelehnt hat und wie eine Beleidigung aufgefasst hat.


    Es kann auch sein, dass durch ihren Glauben, sie das ganze sehr ablehnend anfing zu sehen.

    Sie hätte ja bei ihrem Glauben bleiben können, wieso überhaupt dann solche Versuche

    etwas in der Richtung lernen zu wollen ?


    Gibt Jesus ihnen nicht immer Hilfe ? Naja. Man sollte anerkennen, dass die Retreat- Durchführenden anderen helfen wollen und wollten.


    Aber zwingen sich helfen zu lassen, kann man keinen, das haben sie hoffentlich gemerkt und lassen die Teilnehmer in Zukunft schneller wieder gehen.


    LG

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).