Welche Gefahren gibt es beim Meditieren ?


  • Lieber mirco,


    kein Grund, verächtlich drauf herabzuschauen. Ich sehe es als Diversifikation, wie überall auf dieser Welt.
    Viele Blumen machen einen schönen Garten!
    Ich habe großen Respekt vor allen Derivaten und vor der ERSTEN Grundform. Allergrößten Respekt.


    In Freundschaft,
    Losang Lamo



    P.S.: Wenn man z.B. selbst nicht gern vor dem Computer säße, sollte man trotzdem nicht über andere urteilen: "Die stieren da in so einen leeren Bildschirm und hacken dann immer mal auf so einer Tastatur herum. Wie sinnlos!" :doubt:

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:




  • Kennst du das spiel "Stille post"..da wird auch etwas weitergegeben, und das was zum schluss raus kommt hat meistens nichts mit dem ersten wort gemeinsam.
    Mag sein das der palikanon um ein paar prozent von der "quelle" abweicht, er ist aber defenitiv mit weniger "fehler" belastet, als das was uns jetzt als "Buddhismus" präsentiert wird.
    Wenn dein meister aus einer fehlerhaften quelle gelernt hat, kriegst du das auch ab...ausser du hast die dhammalehre "besser" durchschaut als dein meister.
    Die ganzen bücher und meister können uns nur eine richtungweisen, mehr nicht.
    Wir können 100 jahre mit einer locke von buddha unter dem kissen schlafen gehen, erleuchtet werden "wir" dadurch nicht

  • Hallo bel

    bel:

    Was der DL sagt, ist für mich nicht autoritiv - mal ganz davon abgesehen, daß ich es nicht für sehr zulässig finde, "ihn" eingemeindet "mit all den vielen schriftgelehrten Helferlein" derart wage zu "zitieren"


    ja, das mit dem DL erwähne ich halt immer mal gerne, da er von vielen respektiert wird und ich hoffe, mit der Masche 'nen Fuß in die Tür zu bekommen.
    Die Art und Weise des Herbeizitierens ist sicherlich nicht so ganz o.k., da stimme ich Dir zu.


    bel:

    Die Aussage, daß der "Palikanon wohl die unverfälschteste Quelle der Überlieferung" sei, halte ich auch nicht für besonders zweckdienlich. Für mich ist z.B. die Überlieferung meines verstorbenen Lehres die "unverfälschteste" Quelle, denn ich habe ihn selbst reden gehört, ihn dabei selbst angesehen und überhaupt das selbe mit ihm zusammen getan. Der Dharma wird nun mal nicht mit Schrift übertragen. Wir können hier ständig erleben, daß ein und der selbe Satz aus dem PK völlig unterschiedlich verstanden wird, da kann man noch so sehr darauf pochen, daß der Satz unverfälscht ist, es führt zu überhaupt nix, denn das Verständnis ist ganz augenscheinlich nicht unverfälscht.


    Der Buddha hat den Dhamma ja auch nicht übertragen.
    Er hat nur erklärt, was man tun soll, um ihn selber zu schauen. Eine Technikbeschreibung. Wo die nun steht, ist egal, haupsache man folgt ihr und überprüft selber, ob sie stimmt.
    Realer Kontakt zu Einem, der durch Anwenden der beschriebenen Technik eine Stufe der Heiligkeit erreicht hat, ist dabei sehr hilfreich, ja, jedoch nicht zwingend notwendig.


    LG & viel Metta

  • christina:

    Einen Fingerzeig muss man haben, solange bis man selber sieht bzw. schaut


    Selbstverständlich - aber Schriften sind nur ein Finger. Und ich habe schon oft gesehen, wie er in die falsche Richtung weist, auch beim PK-zitieren.
    Das Überzeugenste ist für mich schon immer das persönliche Beispiel gewesen und ist es bis heute.


    _()_

  • mirco:

    Der Buddha hat den Dhamma ja auch nicht übertragen.
    Er hat nur erklärt, was man tun soll, um ihn selber zu schauen.


    Der Buddha hat ein Beispiel gegeben, diesem Beispiel sind zu Lebzeiten viele gefolgt und sie erwachten gleich ihm - ohne Unterschied - das hat er oft genug bestätigt. Und genau so wird der Dhamma übertragen, durch Erwachen.


    mirco:

    Eine Technikbeschreibung. Wo die nun steht, ist egal, haupsache man folgt ihr und überprüft selber, ob sie stimmt.


    Du kannst ihr überhaupt nicht folgen, wenn Du die Beschreibung mißverstehst.


    mirco:

    Realer Kontakt zu Einem, der durch Anwenden der beschriebenen Technik eine Stufe der Heiligkeit erreicht hat, ist dabei sehr hilfreich, ja, jedoch nicht zwingend notwendig.


    Tja, die Praxis des Buddhas sah eben einfach anders aus.


    _()_


  • linchi
    zurück zum Thema.
    DU hast also vor 5 Jahren Todesangst gehabt und aufgehört zu meditieren.
    Man riet Dir in diesem Posting, dass Du einen Lehrer haben sollst. Weißt Du, das Problem ist, dass die
    meisten Lehrer diesbezüglich überfordert sind. Sie müßten eigentlich auch noch Therapeuten sein. Darum
    möchten so viele Lehrer bei deiner Problematik einen Psychotherapeuten empfehlen. Die meisten davon haben aber von Meditation keine Ahnung.
    Dein Begleiter müßte in obiger Situation das Problem mit Dir durchstehen, Dich ermutigen, die Todesangst an zu nehmen und durch zu stehen; der Angst Raum geben, nicht damit identifizieren, loslassen. Es kann eine Zeit dauern, aber danach hast Du es überstanden. Ein sicheres Zeichen, dass Deine Meditation gewirkt und Dich dahin gebracht hat, wo Du momentan die meisten Probleme hast.
    Vipassana ist sicher hier die beste Methode, alte "Leichen" zu erkennen, benennen und zu entfernen. Dich bei dieser Arbeit alleine zu lassen wäre falsch.
    Wig

  • bel:

    Für mich ist z.B. die Überlieferung meines verstorbenen Lehres die "unverfälschteste" Quelle, denn ich habe ihn selbst reden gehört, ihn dabei selbst angesehen und überhaupt das selbe mit ihm zusammen getan. Der Dharma wird nun mal nicht mit Schrift übertragen.
    _()_


    Und durch reden von verstorbenen andern Lehrern dann ja sicher erst recht nicht.
    Ich gehe aber mal davon aus, das der Buddha sehr wohl der Ansicht war, das durch
    seine Rede und Belehrung der Dhamma übertragen würde. Wieso sollte er sich sonst
    wohl die Mühe gemacht haben. Durch Erfahrung ohne Rede wird jedenfalls kein Dhamma
    übertragen.

  • accinca:

    Ich gehe aber mal davon aus, das der Buddha sehr wohl der Ansicht war, das durch
    seine Rede und Belehrung der Dhamma übertragen würde. Wieso sollte er sich sonst
    wohl die Mühe gemacht haben. Durch Erfahrung ohne Rede wird jedenfalls kein Dhamma
    übertragen.


    Es ist eine offensichtlich völlig verzerrte Wahrnehmung der Überlieferung, daß er von Rede zu Rede gezogen ist und nix Besseres als reden zu tun hatte. Da ist wohl das Wunschdenken Vater des Gedankens, nachzulesen ist es nämlich anders.
    Er hat es vorgemacht und das Beispiel verbal begleitet - was sicherlich auch nötig war.
    Schriftengläubige verdrehen diese Verhältnis aber in sein Gegenteil.


    _()_


  • Das Leute, die sich gerne eine eigene Lehre bauen wollen, sich das gerne so hindrehen
    würden, das ist auch klar.

  • Grüß Dich ganz recht herzlich accinca,


    im anhangen und haften an Worten da bist Du doch der Experte und die sich daraus ergebenden Ambivalenzen sind unübersehbar [für mich], hast Du eigentlich mal in Erwägung gezogen das Worte auch Inhaltlich mit Sinn gefüllt sein können und das nicht nur mit Deinem "Sinn"? Worte kann man u.a. aber erst dann verstehen wenn der Kontext im Satz(auf)bau stimmig ist und selbst dann sind Worte nichts anderes als nur Konzeptuelle Fingerzeige zum Mond, sehen muss jeder selber und nur für sich. Oder meinst Du Werter accinca es gäbe ein kollektives Einheitserwachen, zudem wie beurteilt man das als Unerwachter der die Heiligkeit [noch] nicht erlangt hat? Durch »Ich« verstehen und Meinen? Also ich meditiere nicht über bloße Gedankenspiele die sich als Worte manifestieren aber ich missachte selbige auch nicht.
    Der Gedanke hat ja nicht gedacht ich will entstehen und ist entstanden zu behaupten er [der Gedanke] wär nicht da obgleich das Gegenteil zutrifft, wär ja wohl glatt gelogen und zurecht gebogen und allein an diesem kleinen Text, da kann man sehen, er ist schon wieder umgezogen. Huch, die heimatlose Angst von einstmals halte ich nur in meiner Erinnerung fest. Wo ist sie jetzt?


    Mit ganz herzlichen und lieben Grüßen
    Dorje Sema



  • Dorje Sema:

    Grüß Dich ganz recht herzlich accinca,
    im anhangen und haften an Worten da bist Du doch der Experte.


    Das "recht herzlich" kannst du dir auch gleich sparen.
    Wer an Worten wie "Grüß Dich ganz recht herzlich"anhangt
    davon wollen wir lieber gar nicht erst reden. Den Honig den
    du hier den Leuten um den Bart streichen willst kannst du dir
    dabei auch gleich schenken.


    Dorje Sema:


    und die sich daraus ergebenden Ambivalenzen sind unübersehbar [für mich],
    hast Du eigentlich mal in Erwägung gezogen das Worte auch Inhaltlich mit Sinn
    gefüllt sein können und das nicht nur mit Deinem "Sinn"?


    Das hat jetzt noch gefehlt. Erzähl mir mal was neues!
    Und dümmlich-triviale Zen Sprüche von einem Finger kann ich auch nicht gebrauchen.

  • Hi linchi,
    so ist es manchmal, unser lustiges Forum ;). Am Ende verheddert man sich in irgendsoeinem Richtungs- und Lehrenstreit und hat vergessen, worum es ging. :lol:


    Ich hab gerade etwas zu Deiner Frage in dem "Tibetisch Buch vom Leben und vom Sterben" gelesen:


    "Die Tradition des Dzogchen ist von äußerster Präzision. Das ist auch nötig, denn je tiefer Sie gehen, desto subtiler werden die -249- Täuschungen, die auftauchen können, und was schließlich auf dem Spiel steht, ist das Wissen um die absolute Wirklichkeit. Selbst noch nach der Einführung identifiziert der Meister ganz detailliert die Zustände, die nicht Dzogchen-Meditation sind und keinesfalls mit ihr verwechselt werden dürfen. In einem dieser Zustände treiben Sie in ein geistiges Niemandsland, wo es keine Gedanken und kein Erkennen gibt: ein dunkler, dumpfer, gleichgültiger Zustand, wo Sie im Grunde des gewöhnlichen Geistes versunken sind. In einem anderen Zustand gibt es zwar Ruhe und einige Klarheit, aber der Zustand der Stille ist stagnierend und immer noch im gewöhnlichen Geist versunken. In einem weiteren erfahren Sie eine Abwesenheit von Gedanken, aber Sie sind «abgehoben» in einem leeren Gefühl der Verwunderung. In noch einem anderen schweift Ihr Geist ab und hängt Gedanken und Projektionen nach. Keiner dieser Zustände ist wahre Meditation, und der Praktizierende muß aufpassen, sich von ihnen nicht in die Irre führen zu lassen." (S.198)


    Na, ich könnte das Buch seitenweise zitieren... Dies hier nur als Beispiel.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:



  • Ich habe das Buch auch neben mir liegen und beim Lesen kann
    einem Angst und bange werden...

  • Grüßt Euch ganz recht herzlich,


    dann geht doch in's retreat und "meditiert einfach nicht", "ist so oder so nur vorgestellt" und zudem hat der Buddha in den Sutras nicht ein Unwahres Wort gesprochen wenn Ihr schon geringfügig Gelübde umsetzt wie Freigibiegkeit Ethik und Geduld dann erfahrt Ihr auch den Segen, habt einfach keine Zeit für Angst und Bange!!!



    Diamantlicht des gewöhnlichen Geistes



    Mit ganz lieben und herzlichen Grüßen
    Dorje Sema



  • brigitte:


    Ich habe das Buch auch neben mir liegen und beim Lesen kann
    einem Angst und bange werden...


    Na ja, lieber jetzt, im entspannten Zustand wo nichts los ist, mal ein bisschen die "Angst und Bange" anschauen, anstatt sie jetzt zu verdrängen und sich dann zum gegebenen Zeitpunkt (des Todes) von hinten unerwartet greifen zu lassen, meine ich. :oops:


    Aber ich kaue an dem Buch auch wie an einem sehr harten Brocken. Lese es schon seit vielen Monaten und habe gerade erst die erste Hälfte ("Leben") durch. Einzelne Schilderungen über Rigpa und "Grundlichtheit" sind für mich so schwer verdaulich, dass ich nach dem Lesen eines Abschnittes erstmal für eine halbe Stunde einschlafe und alles durchkontempliere.
    Nun bin ich bei den ersten Seiten von "Sterben" angekommen und hab schon ausgiebig herumgeheult beim Lesen. Meine Güte, soll das denn nun noch 270 Seiten lang so weitergehen? :roll:
    :) Eines der Bücher, die zum Meilenstein im Leben werden.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:



  • Die Bücher über Leben und Tod füllen meine Regale.
    In einem anderen Thread habe ich es schon einmal erwähnt.
    Da ich ja schon meine Geburt nicht mitbekommen habe,
    will ich wenigstens meinen Tod bzw. Sterbeprozess
    bewußt erleben und nicht unvorbereitet sein.
    Darauf richtet sich, seit ich mich mit dieser Thematik
    befasse, mein restliches Leben.
    Der Tod kann unvermittelt, plötzlich kommen, ZACK !
    Ob ich da noch gesammelt sein kann . . . ?
    Liebe Grüße

  • hi


    nochmal :


    ich hatte zwei Fragen :


    1.Frage :Welche Gefahren gibt es beim Meditieren ?
    2.Frage :Was soll ich tun,wenn Ich während der Meditation Angst Gefühle habe ?



    für zweite Frage habe ich Antwort bekommen.Entweder soll ich weiter meditieren und diese Angst Gefühle beobachten,das heisst sie (ich mich) stellen,oder einen Lehrer suchen.


    erste Frage ist immer noch offen.
    Gibt es beim meditieren überhaupt Gefahren ? Wenn Ja , Welche ?




    danke


  • linchi
    Trotz meiner Angst nach dem besagten Vorfall habe ich weitergemacht,
    ein Reiter, der vom Pferd fällt, steigt sofort wieder auf.
    Und sollte nochmal eine Panikattacke kommen,
    abwarten, wie weit wir sind.
    Entweder wir können damit umgehen oder rennen wieder davon. . . :)

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Die einzige Gefahr liegt darin, seine Zeit zu verschwenden. Die meisten Leute meditieren ohne den geringsten Plan, warum eigentlich. Bevor Du Dich überhaupt hinsetzt, solltest Du das erstmal abchecken: Was ist das Ziel der Meditation, was hat der Buddha dazu gesagt, welche Mittel habe ich dazu usw.
    Die Dinge die wirklich gefährlich werden können, kennst Du sowieso nicht und es ist äusserst unwahrscheinlich, dass Du da durch Zufall drüber stolperst, da kannste ganz sorglos sein.

  • Akuma:

    Die einzige Gefahr liegt darin, seine Zeit zu verschwenden. Die meisten Leute meditieren ohne den geringsten Plan, warum eigentlich. Bevor Du Dich überhaupt hinsetzt, solltest Du das erstmal abchecken: Was ist das Ziel der Meditation, was hat der Buddha dazu gesagt, welche Mittel habe ich dazu usw.
    Die Dinge die wirklich gefährlich werden können, kennst Du sowieso nicht und es ist äusserst unwahrscheinlich, dass Du da durch Zufall drüber stolperst, da kannste ganz sorglos sein.


    Eine gefahr beim meditieren ist wohl das man sein "falsches selbst" mit in diese meditation nimmt. Eine tote katze wird keine mäuse mehr fangen.
    "ich" mache "mir" gedanken über eine meditation, mit der "ich" in der zukunft......
    Ich hoffe ich mich mich halbwegs verständlich ausgedrückt.

  • linchi:

    1.Frage :Welche Gefahren gibt es beim Meditieren ?


    Außer daß Du Dir dort gegenübertrittst - keine.
    Das ist aber für manche dann doch ein herbes Erschrecken.


    _()_

  • bel:

    Das ist aber für manche dann doch ein herbes Erschrecken.


    besonders wenn man dann die "Ich"-losigkeit " (anattā) tatsächlich "entdeckt", sind schon so manche abgedreht.