Guten Morgen,
wenn ich die Dinge sehe wie sie sind, wenn ich weder Vorlieben noch Abneigungen pflege, wenn ich akzeptiere, wie sich alles entfaltet, wenn ich mich so weit wie möglich zurücknehme und mich nicht mehr als persönlich Handelnde betrachte, wenn ich also all dies verstanden habe und mich darin übe, hat Karma auf mich keine Wirkung mehr - selbst wenn ich wegen früheren Falschverhaltens heute noch die Konsequenzen zu tragen habe. Diese möglichen Konsequenzen habe ich akzeptiert und deshalb fürchte ich kein negatives Karma. Was ich heute tue und lasse ist entscheidend. Ohne Vergangenheit im Kopf und ohne Zukunftsangst oder -pläne sind die Dinge wie sie eben sind. Monika
Was kann man gegen negatives Karma tun?
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Sven:
Die unmittelbaren Folgen:
Sowohl der Bauer als auch die Kuh respektiert uns jetzt.
Die geistigen Folgen liegen in der Erkenntnis:
Wehrhaftigkeit ist nicht immer unbedingt falsch.
Für den Ichwahn und sein Begehren ist es nicht falsch.
Es entspricht zwar den Begehren, insbesondere das
nach eigenen Bäumen und Anerkennung und Respekt aber
mit der Lehre und dem Ziel der Lehre hat das rein gar nichts zu tun. -
Manche Leute wachsen durch leidvolle Erfahrungen - und manche gehen daran zugrunde.
Manche Leute wachsen an positiven Erfahrungen - und manche werden durch Glück selbstzufrieden, leichtfertig und überheblich, was bedeutet, sie und stürzen wieder ab.Die Situation ist so, wie sie ist. Machen wir das Beste daraus. Unser Karma hat uns die momentane Lage gebracht; was wir von hier aus tun, liegt an uns.
Ich denke, im Buddhismus geht es auch nicht um positives oder negatives Karma, sondern darum sich insgesamt aus dem karmischen Kreislauf zu befreien.
Egal ob Glück oder Unglück, alles wird zum Pfad.Klar, ist man manchmal ziemlich bedient. Aber man macht einfach immer weiter - was bleibt einem auch anders übrig.
Ein Trost ist: Keine der Situationen ist beständig, weder negative noch positive. -
Ich schließe mich Dharma-chakras Meinung an;
und würde gerne ergänzen dürfen,
das durch eine entsprechende und mit reiner Motivation
ausgeführte spezielle Praxis Karma
'wandeln' kann,
doch es wird nie so sein
das aus unheilsamen Taten,
begangen durch Körper Rede und 'Geist';
heilsame Taten des-selbigen werden.Mit ganz freundlichen und herzlichen Grüßen
Dorje Sema -
LoL Sven dein Beitrag ist ja sehr pragmatisch.
Auch wenn er nicht an das Nur "Gutes" bringt "Gutes" knüpft hält, was ich teilweise auch als Aberglauben sehe.Denn was ist "Gut"? Im buddhistischen Sinne, das was von Leid frei macht.
Und dazu gehört nunmal auch Selbstverteidigung für sich und andere, und ich muss es zurzeit selbst auf der Arbeit erleben,
hier in dieser bedingtn Welt laufen nunmal nicht nur Erleuchtete rum, und die änderen sich auch komischerweise nicht im selben Maße wie ich mich ändere.
Es muss immer von neuem untersucht werden, was leidhaft wird und was nicht, die Wirkungen betrachten, es gibt nur grobe Patentmittel, wie "Nicht-Stehlen"...Ich war früher recht schüchtern und demütig, glaubte dann kommt das Gute... Aber man strahlt eine Opferrolle aus und Aggresive Leute warten nur darauf oder werden dadurch provoziert, das erlebte ich jedenfalls. Gelegenheit macht nicht nur Diebe sondern auch anderes.... die Menschen sind nunmal voller Gier und Hass.
Diesen Leuten muss man dann zeigen, dass man selbst Respekt verdient und denen mutig entgegentreten, wenn man länger mit denen zu tun hat.Damit vermeide ich das Leid bei mir und bei anderen, darum gab Buddha eben auch die Sprüche aus dem Kalamaka Sutta (oder so ähnlich), nicht einfach nur Glauben, sondern erfahren, untersuchen was heilvoll ist und was nicht.
Karma fängt im Geist an.Die Strahlende liebende Güte Übung hilft, den Geist auf überweltliche Freude einzustimmen aus dem positive leidfreie Handlungen entstehen. Sieht man dann Gewalt, Leid, dann handelt man mitfühlend für den Täter und dem Opfer, das kann auch Selbstveteidigung sein.
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Danke Mabuttar, vielen lieben Dank,
ein sehr wertvoller Beitrag wie,
ich meine und empfinde ...
und eigentlich noch viel mehr ....Mit ganz freundlichen und herzlichen Grüßen
Dorje Sema -
Mabuttar:
LoL Sven dein Beitrag ist ja sehr pragmatisch.
Sollte auch ein wenig lustig sein. Fakt ist sogar, dass ich zu der Kuh und dem Bauern inzwischen eine Beziehung aufgebaut habe. Ich glaube wir mögen uns jetzt.
Sie hat eigentlich getan, was alle Tiere und Menschen tun, nämlich ihre Grenzen ausgetestet und ich habe ganz tierisch mein Territorium verteidigt.
Meist kommt es bei so etwas nie zum echten Kampf (zumindest unter Tieren). Es ensteht danach vielmehr eine gute Beziehung und Respekt. Warum?Wenn der eine sich alles gefallen lässt und nur Opfer ist, wie soll dieser mir Helfen können, wenn ich selbst mal in Not bin? Ein Opfer wird meist nur bemitleidet.
ZitatIch war früher recht schüchtern und demütig, glaubte dann kommt das Gute...
Das ist auch ein Problem des Karmaglaubens. Anstatt Verantwortung für die aktuelle Situation zu übernehmen und etwas daran zu ändern, übernimmt man eine Ideologie, die einen Vorgänger im letzten Leben verantwortlich macht und das aktuelle Verhalten rechtfertigt. Also braucht man nichts zu ändern, sondern macht weiter so und hofft dafür spätestens in einem weiteren Leben auf Belohnung. In Wahrheit war man aber nur ein Angsthase! Später kommt eventuell, da es nicht fruchtet eventuell noch Verbitterung hinzu.ZitatKarma fängt im Geist an.Die Strahlende liebende Güte Übung hilft...
Bei mir zeichnet sich etwas anderes ab. Bei der Beobachtung von Tieren habe ich festgestellt, dass der Mensch sich gar nicht groß unterscheidet. Es geht IMHO um dasselbe wie im Tierreich, nämlich: Territorium, Rangordnung, Weibchen/Männchen, Überleben. Seitdem ich den Menschen nur noch als Tier ansehe, verstehe ich ihn nicht nur viel besser, sondern meine, dass ich auch bessere mit ihm auskomme.Gruß
Sven -
Was kann man gegen negatives Karma tun?
-> heilsame gedanken pflegen und heilsame rede halten und taten tun. das erreicht man durch die übung heilsamer geisteszustände, bhavana oder auch genannt "meditation".
da gibts eine gute analogie von buddha: eine hand voll salz in einem großen see wird man nicht schmecken. in einem glas wasser wird das wasser aber ungenießbar.
genau so kann man negatives karma in heilvollem karma "auflösen". -
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Hanzze:
Was kann man gegen negatives Karma tun? Nichts. Praktizierende konzentrieren sich daher darauf nichts negatives zu tun (Tat mit Geist, Sprache, Körper =Karma). Was man nicht verbockt, muß man nicht ausbaden, könnte man kurz gesagt sagen.
Hallo Hannze,ich tue nicht nur nichts unheilsames, sondern sogar heilsames.
Alles Gute, Mirco
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Hallo Mirco,
bist du dir sicher? Da hast uns aber in der links-rechtskombination unbemerkt überholt. *schmunzel* Weniger unheilsam ist schon richtig gut.
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Hanzze:
bist du dir sicher? Da hast uns aber in der links-rechtskombination unbemerkt überholt. *schmunzel* Weniger unheilsam ist schon richtig gut.
Stimmt auch. "na hi verena verāni, sammantīdha kudācanaṃ. averena ca sammanti, esa dhammo sanantano."
"Feindseligkeiten kommen nicht durch Feindseligkeiten zum Erliegen, egal was geschieht, Feindseligkeiten kommen durch Nicht-Feindseligkeit zum Erliegen: eine nie endende Wahrheit." Dhammapada 5
Aber verlangt z.B. das Praktizieren der brahmavihāra, der göttlichen Verweilungen, beginnend mit Mettā (Wohlwollen) nicht eine etwas aktivere Haltung. Oder ist nichts-negatives-tun bereits positives Handeln, bloß anders ausgedrückt?
Alles Gute
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Sila (gut sein) ist heilsvoller als Dana (gutes tun). Ich denke gutes tun gelingt erst wenn man gut ist. Weniger unheilsames Tun steht vor heilsamen tun. Der umgestülpte Wasserbehälter oder der leckende Wasserbehälter beschreiben das gut. Genial ist wenn alles drei (auch Bhavana) im Einklang passiert. Dennoch, was man nicht verbockt hat, muß man nicht ausbaden. Daher ist von jeher das Training in Sila (in der Theravadatradition der Schritt in die Hauslosingkeit) der wichtigste Punkt. Für einen Laien ist Dana zum Ausgleich der unheilsamen Taten sehr wichtig.
Schritt für Schritt ist immer wichtig.
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Vielleicht magst du uns ja etwas über das reinigen erzählen. Es soll ja unweltverträgliche Putzmittel geben, die keine Auswirkung auf andere haben und frei von Nebenprodukten und Erzeugungskarma sind.
Und wenn es soetwas gibt, brauchen wir erst garn nicht mehr darauf aufpassen, das wir keinen Schmutz machen, außerdem kurbelt es die Wirtschaft an und wir können auch Kläranlagen bauen. Aber vielleicht meinst du in der Sonne bleichen, aber verschwindet dann der Schmutz oder wird er nur bleich?
Zynismus bei Seite, was meinst du damit? Mit dem Reinigen? Geht beim Reinigen der Schmutz weg?
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Chandan:
guck mal hier.
Ich finde den folgenden dort zu lesenden Abschnitt sehr wichtig - um nicht in den Zynismus zu verfallen, fühlenden Wesen widerfahrendes Leid in jedem Fall ihren karmischen Verfehlungen zuzuschreiben (denn was würde das z. B. im Hinblick auf Holocaust- oder andere Verbrechensopfer bedeuten - oder auch auf die Opfer der Erdbebenkatastrophe in Japan?):"Das Kamma bestimmt außer dem geographischen Ort des Wiedergeborenen seinen geistigen Rang, seine Lebenserwartung, seinen Gesundheitszustand, seine Schönheit, seinen gesellschaftlichen Einfluß, seinen Vermögensstand (d.h. Geburt in reicher oder armer Familie), seine Kaste und seine Intelligenz (M 135 § 3 - 6), kurzum sein Geburtsmilieu und seine körperlichen und geistigen Anlagen, nicht aber das Wohl und Weh, das er in seinem Leben erfährt."
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Hanzze:
Vielleicht magst du uns ja etwas über das reinigen erzählen. Es soll ja unweltverträgliche Putzmittel geben, die keine Auswirkung auf andere haben und frei von Nebenprodukten und Erzeugungskarma sind.
Und wenn es soetwas gibt, brauchen wir erst garn nicht mehr darauf aufpassen, das wir keinen Schmutz machen, außerdem kurbelt es die Wirtschaft an und wir können auch Kläranlagen bauen. Aber vielleicht meinst du in der Sonne bleichen, aber verschwindet dann der Schmutz oder wird er nur bleich?
Zynismus bei Seite, was meinst du damit? Mit dem Reinigen? Geht beim Reinigen der Schmutz weg?
schönen guten abend,
alleine durch das einhalten bzw. praktizieren des Edlen Achtfachen Pfad vollzieht sich die Reinigung in der Disziplin des Edlen
- es verhält sich wie,wenn in einem glas trübes wasser ist und in dieses glas immer wieder klares wasser nachgefüllt wird,
bis nur noch klares wasser im glas übrig bleibt.-Persil - Da weiß man, was man hat - Guten Abend
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Ich halte mich da an Lama ole Nydahl:Wir säen ständig den Samen für unsere Zukunft.Hier der Link zum Video:
http://www.diamondway-teaching…e/resources/download.html
Grüße milarepa15 -
Q-magic fly:Hanzze:
Vielleicht magst du uns ja etwas über das reinigen erzählen. Es soll ja unweltverträgliche Putzmittel geben, die keine Auswirkung auf andere haben und frei von Nebenprodukten und Erzeugungskarma sind.
Und wenn es soetwas gibt, brauchen wir erst garn nicht mehr darauf aufpassen, das wir keinen Schmutz machen, außerdem kurbelt es die Wirtschaft an und wir können auch Kläranlagen bauen. Aber vielleicht meinst du in der Sonne bleichen, aber verschwindet dann der Schmutz oder wird er nur bleich?
Zynismus bei Seite, was meinst du damit? Mit dem Reinigen? Geht beim Reinigen der Schmutz weg?
schönen guten abend,
alleine durch das einhalten bzw. praktizieren des Edlen Achtfachen Pfad vollzieht sich die Reinigung in der Disziplin des Edlen
- es verhält sich wie,wenn in einem glas trübes wasser ist und in dieses glas immer wieder klares wasser nachgefüllt wird,
bis nur noch klares wasser im glas übrig bleibt.-Persil - Da weiß man, was man hat - Guten Abend
Das darf man aber nicht so verstehen, das Karma dann weg ist. Der schmutz aus deinem Hemd ist nach dem waschen ja immer noch da. Und wenn man wascht kann man bekanntlich sehr viel neues unheilsames Karma anstellen.
Sich fern von neuem halten und das alte mit Verständnis reifen lassen ist wohl das was du mit, wenn bewusst, mit reinigen meinst. -
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Wer reagiert schon auf die Gegenwart? *schmunzel*
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Hanzze:
Wer reagiert schon auf die Gegenwart?
Meistens bis ständig kommt eine RE-AKTION aus dem persönlichen Archiv der gewohnheitsmäßigen Tendenzen (bhava) auf das,
Die Übung ist, diesen Vorgang zu erkennen und zu ändern. Ich kann mich entscheiden, ob ich unheilsam oder heilsam auf die Gegenwart ANTWORTE.
Das ist, wie alles im Leben, Übungssache.Alles Gute
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Ich denke Hanzze meint, dass man immer nur auf die Vergangenheit reagiert
Keiner lebt in der Gegenwart. Der Moment ist immer schon vorbei. -
Zitat
Ich denke Hanzze meint, dass man immer nur auf die Vergangenheit reagiert
Keiner lebt in der Gegenwart. Der Moment ist immer schon vorbei.Die Vergangenheit ist doch immer Teil der Gegenwart. Die Spuren im Sand sind auch gegenwärtig und die Erinnerungen an Vergangenes sind es ebenso (die liegen gegenwärtig in meinem Hirn) . Wir sind dazu gezwungen in der Gegenwart zu leben. Die Beschäftigung mit der Vergangenheit ist ein höchst gegenwärtiger Prozess wenn man es genau nimmt.
Nur um kurz zu sagen, dass man es auch anders formulieren kann.