Fehlende Gelassenheit

  • Dalai:
    Zitat

    Frage: Wie werde ich Gelassen oder gelassener in solchen Situationen, derer ich mir wohl wirklich zu sehr annehme?

    Das wichtigste ist natürlich die tägliche Meditation einzuhalten. Du kannst natürlich auch gezielt versuchen, in den jeweiligen Situationen ruhig zu bleiben... Aber ohne die nötige Meditationspraxis hat das wahrscheinlich nur mäßigen Erfolg... Andersherum, mit täglicher Meditation wird man automatisch gelassener, ohne sich während des Alltags groß darum bemühen zu müssen.


    Hallo alle,



    ja, genau! Erwähnenswert finde ich, die Sitzmeditation nicht zu trennen von der Achtsamkeitübung im Alltag.


    Ich hatte neulich zwei Gespräche mit Vorgesetzten und hätte ich die vergangenen zwei Jahr nicht aktiv das Loslassen meine Gedanken und Gefühle im Alltag geübt, wären diese Gespräche wohl nicht so friedlich abgegangen, wie es mir nun möglich war, vermutlich hätte ich lange vorher schon gekündigt.


    Gefühle und Gedanken loslassen kann ich jederzeit und allenorts üben.


    Nicht vergessen, Mirco: Wir wurden nicht an einem Tag zu anhaftenden Wesen, deshalb, hab' Geduld.



    Alles Gute, Mirco, :)

  • Knochensack:

    Lieber Accinca,


    ich häng nicht an meinen Gefühlen, ich hab sie. Das ist ein eklatanter Unterschied. Du scheinst sie offensichtlich nicht zu wollen, sie abzulehnen. Wie ist das mit der Auflösung des dualistischen Denkens zu vereinbaren?


    Ja, wer seine Gefühle ablehnt, haftet an ihnen.
    Gefühle gehören zum Menschsein. Sie sind im Skandha-5er-Pack enthalten.
    Die Eliminierung der Gefühle ist kein buddhistisches Projekt.
    Es geht darum zu erkennen, das wir nicht wie Marionetten an den Fäden unserer Emotionen zappeln müssen. Es geht darum, dass wir entscheiden, wo es langgeht und nicht den Emotionen die Entscheidungsgewalt lassen.


    Onda

  • lagerregaL:
    Knochensack:


    Und ich würde Gefühle und Mara nicht gleichsetzen.


    Doch, Gefühl ist mara. Also solltest du dementsprechend dein Anhängen/Begehren danach überwinden.


    Was soll diese unreflektierte Verdammung der Gefühle? Die Dinge müssen sauber getrennt werden. Da gibt es a) die Gefühle und b) ein eventuelles Anhaften.
    Die Gefühle selbst sind einfach da, sie gehören zu uns. Was wir üben können: das Registrieren der Gefühle, und das Aufbrechen des Handlungsautomatismus.
    Oft werden Gefühle a) nicht registriert und b) zum automatischen Agens unseres Handelns.
    Das buddhistische Projekt: Ausschaltung des Emo-Autopiloten. Nicht: Ausschaltung der Emotionen.
    Onda

  • Guten Morgen miteinander,
    nach meiner Erfahrung verschwinden Gefühle durchaus, wenn sie "bearbeitet" werden. Die meisten Gefühle sind anerzogen, wie z. B. Ekel vor bestimmten Speisen - der ja von Kultur zu Kultur verschieden ist. Oder Trauer über materiellen Verlust, die auch nur einer Erziehung zum Materiellen und Gewohnheit entspringt. Genauso die romantische Liebe oder Frustration über mangelnde Anerkennung oder Kritik. All diese Formen und noch viel mehr verschwinden durch Erkennen, Einsicht und "richtiges Werkzeug". Viele der Gefühle, die mich in jungen Jahren besonders, aber auch später noch belastet haben, sind einfach verschwunden bis hin zur "Un-Kenntlichkeit". Und alles, was heute noch auftaucht, ist nur noch in abgeschwächter Form vorhanden und ist meistens sofort "freundlich verabschiedbar" :D .
    Wichtig ist die Unterscheidung in heilsam und unheilsam, das ist alles. Und das ist das, was ich heute unter Leidfreiheit und Glück verstehe.
    _()_ Monika

  • MacFu:

    Jedenfalls war der Abend hinüber, ich hatte solch einen riesen Hass auf Ihn, habe ihm nur das Schlechteste gewünscht, habe das ganze Wochenende und länger daran gedacht. Und nun ein paar Wochen später, nix mehr... mir ist es egal. Was damals hätte in einer handfesten Streiterei ausarten können, ist heute nicht mehr einen bösen Gedanken wert. Im Nachhinein schade, dass man sich das Leben eine kurze Zeit kaputt macht, um dann eh wieder drüber hin weg zu sehen, da es nicht so schlimm ist.


    EIn schönes Beispiel für die Vergänglichkeit von Emotionen. Je heftiger sie sind, umso anhaltender haben sie uns im Griff. Lässt du sie erst garnicht zu voller Blüte gelangen (indem du ihnen keine Nahrung gibst) verklingen sie viel schneller.
    Onda

  • Knochensack:

    Lieber Accinca,
    ich häng nicht an meinen Gefühlen, ich hab sie. Das ist ein eklatanter Unterschied. Du scheinst sie offensichtlich nicht zu wollen, sie abzulehnen. Wie ist das mit der Auflösung des dualistischen Denkens zu vereinbaren? Das Problem sind nicht die Gefühle, sondern dass man sich an sie DRAN-hängt, den Film im Kopf für wahr hält.
    Du kannst sie aber erscheinen lassen und wieder gehen lassen und betrachten als Erscheinungen des Geistes. Als Spiel, dass man nicht allzu ernst nehmen muss. Aus dem man sogar Nutzen für die Wesen ziehen kann.
    Gefühle kann man nicht kontrollieren. Man kann lediglich verhindern, dass wir unser Handeln ungefiltert nach ihnen ausrichten. Und durch Änderung von Sichtweisen, ändert sich oft und in vielen Bereichen auch die Qualität der Gefühle. Niemals aber werden sie verschwinden.
    Buddha saß unter dem Bodhibaum, aber er kämpfte nicht. Mara forderte ihn heraus, Buddha saß nur.
    Ihr verwechselt Mara mit Gefühlen.


    Liebe "Freunde der Gefühle" ihr sagt es gehe nicht um die Gefühle
    sondern um das Anhaften daran. Habt ihr denn gar nichts verstanden?
    Wo sollte da auch in Bezug auf Gefühle bzw. Empfindungen (wie manche
    glauben unterscheiden zu müssen) ein Unterschied bestehen? Natürlich
    geht es um das Anhaften aber nicht irgendeins sondern das am Gefühl.
    Also geht es doch um Gefühl und um Anhangen natürlich auch. Das sind
    doch keine Gegensätze!!! Gefühle kommen doch nur durch gegenwärtiges
    oder früheres Begehren (Anhaften) zustande. Ohne Begehren gäbe es
    doch überhaupt keine Gefühle und damit auch kein Anhangen (Durst)
    und kein Leiden. So auch der Buddha:
    "Durch Gefühl bedingt ist Durst. Eben dieses Durstes restlos entreizende
    Auflösung löst das Werden auf. " nämlich am Gefühl.
    "Des Leidens Entstehen und Untergang will ich euch zeigen, ihr Mönche, das höret wohl: Was ist, ihr Mönche, des Leidens Entstehen? Durch das Auge und die Formen steigt SehBewusstsein auf. Der drei Zusammenfall ist Berührung. Durch Berührung bedingt ist Gefühl Durch Gefühl bedingt ist Durst. Das ist die Entstehung des Leidens. Und ebenso bei den anderen Sinnen."
    All das ist die Leidensmasse, der Leidens-Zusammenhang Eins nach dem
    anderen zieht das Leiden nach sich und nichts ist daran Leidlos. Das höchste
    Glück oder Wohl ist das wenn gar kein Gefühl mehr ist. - Da haben natürlich
    die Andersfährtigen die dem Gefühl verfallen waren gesagt: "Wie soll das
    den gehen ein Wohl wenn gar kein Gefühl ist?? " Der normale Mensch kann sich
    nämlich ein Wohl nur ausschließlich im Zusammenhang mit Gefühl vorstellen
    denn daran hängt ja sein Herz. Das aber ist ja gerade das höchste Wohl, das
    da kein Gefühl mehr ist, kann er sich nicht vorstellen. Aber:
    'Nicht bezeichnet es der Erhabene in Beziehung auf das wohlige Gefühl als Wohl,
    sondern wo eben immerhin Wohl erlangt wird, das bezeichnet da der Vollendete
    es eben immerhin als Wohl."


    All das bedeutet natürlich nicht, das ein im Gefühl lebender Weltmensch
    von Heute auf Morgen als erstes daran üben sollte die Gefühle abzustellen.
    Das kann er sowieso nicht. Der normale Mensch ist durch Anhaften verwoben,
    noch mehr als mit dem Körper. Und das ist auch der Grund warum er nicht
    richtig verstehen kann wenn von der Auflösung die Rede ist. Für ihn bleiben
    das nur Worte. Für den normalen anhaftenden und verwickelten Menschen
    kommt es daher zuerst darauf an nur bestimmte besonders übel zu Leiden
    führende Gefühle zu meiden (z.B. Hass) und solche Gefühle zu fördern die
    Leiden relativ mindern wie z.B das Glück (Gefühl) durch Geben, und anderen
    helfen. Oder das Glück der Einsicht, das Glück der (relativen) Klarheit und
    Ruhe, das innere Glück und nicht nur das äußere Glück usw. usw

    Einmal editiert, zuletzt von accinca ()

  • Onda:

    Ein schönes Beispiel für die Vergänglichkeit von Emotionen. Je heftiger sie sind, umso anhaltender haben sie uns im Griff.


    Nicht die Emotionen haben uns im Griff. Wir haben die Emotionen im Griff, halten sie fest, lassen sie geschehen.


    Uns geschieht nichts. Wir lassen es geschehen.


    Zitat

    Lässt du sie erst garnicht zu voller Blüte gelangen (indem du ihnen keine Nahrung gibst) verklingen sie viel schneller.


    Ja. Je mehr Übung, desto früher wird die Bewegung der geistigen Aufmerksamkeit weg vom Medi-Objekt bemerkt, desto früher kann die Ablenkung losgelassen, entspannt und zurückgekehrt werden.

    Alles Gute, Mirco :)

  • hallo,
    ich glaube nicht das man gefühle an sich transformieren kann, man kann aus hass keine liebe destillieren, aber durch immer wieder achtsames betrachten, ändert sich unsere sichtweise und haltung den dingen gegenüber die diese gefühle hervorrufen und so verlieren sie an wirkung, sie beherrschen uns nicht mehr.
    gefühle zu kontrollieren zu unterdrücken, kommt einem selbstmordatentäter gleich, irgenwann explodiert die ladung...in den meissten fällen nicht sichtbar, sie arbeitet im verborgenen und bringt unsere ursprüngliche ordnung total durcheinander.
    gefühle entstehen nicht irgendwo, sie sind unser eigenes produkt, kämpfen wir gegen sie an, unterdrücken oder kontrollieren wir sie, kämpfen wir permanent gegen uns...so eine energie und zeitvergeudung :)
    Thich Naht Hanh sagt es mit einem satz : UMARME DEINE WUT
    Chögiam Thrungpa sagt, (sinngemäss) "der müll den wir entdecken (meist in der meditation) ist das rohmaterial für die arbeit an und mit uns"...
    es gibt keine entsorgungsanlagen für gefüle, es sei wir entsorgen uns mit ihnen...


    einen schönen tag, heir scheint die sonne bei -15°C

  • accinca:


    Wo sollte da auch in Bezug auf Gefühle bzw. Empfindungen (wie manche glauben unterscheiden zu müssen) ein Unterschied bestehen? Natürlich geht es um das Anhaften aber nicht irgendeins sondern das am Gefühl. Also geht es doch um Gefühl und um Anhangen natürlich auch. Das sind doch keine Gegensätze!!! Gefühle kommen doch nur durch gegenwärtiges oder früheres Begehren (Anhaften) zustande. Ohne Begehren gäbe es doch überhaupt keine Gefühle und damit auch kein Anhangen (Durst) und kein Leiden.


    Lieber accinca,



    ich habe versucht, die Aussage zu verstehen, es ist mir wegen der Worte, welche Du verwendest ("Gefühle bzw. Empfindungen", "Begehren (Anhaften)"(?tanha=upadana?), "Anhangen (Durst)" (?upadana=tanha?)) erst mal nicht gelungen.


    Sei bitte so lieb und schreibe das nochmal, gebrauche dann aber die Begriffe vedana, tanha, upadana, bhava und jati.



    Alles Gute, Mirco :)

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Liebe Monikamarie,


    es sind doch nicht Gefühle, die verschwinden. Es hat sich Deine Haltung und Deine Sichtweise geändert, so dass bestimmte DInge nicht mehr bestimmte Gefühle auslösen. Gefühle erscheinen und gehen nach wie vor.


    Knochensack

  • Lieber accinca,


    jeder Mensch, auch ein Buddha muss Anhaftung haben.
    Erst mit dem Tod löst sich auch dies.
    Hätte er keine Anhaftung, warum atmet er dann, warum isst und trinkt er dann?
    Anhaftung ist eine Notwendigkeit, eine Bedingung für das Leben. Wir können nur eines tun: dieses zu erkennen und innerhalb bestimmter Grenzen loslassen.


    Buddha hatte keine Gefühle? Woher wusste er, dass es Zeit war aufs Klo zu gehen? Wieso hat er die Sangha verlassen, als der Streit stattfand?
    Hätte er keine Gefühle gehabt, hätte er auch Heilsam und Unheilsam nicht unterscheiden können. Das kannst Du nämlich gar nicht ohne Gefühle, ohne Mitgefühl. Und im Mitgefühl stecken alle Gefühle drin, denn es bedeutet nachempfinden zu können, das geht nur mit Gefühlen.


    Knochensack

  • accinca:

    Der normale Mensch ist durch Anhaften verwoben,
    noch mehr als mit dem Körper. Und das ist auch der Grund warum er nicht
    richtig verstehen kann wenn von der Auflösung die Rede ist.


    Knochensack:

    ich häng nicht an meinen Gefühlen, ich hab sie.


    "Gewiß wissen es auch schon die noch auf ihrem Rücken liegenden Säuglinge, wenn sie, z.B. beim Trinken der Muttermilch, ein freudiges Gefühl empfinden: ,Wir empfinden ein freudiges Gefühl.' Doch nicht von solchem Wissen ist hier die Rede."


    http://www.palikanon.de/diverses/satipatthana/satikom03.htm

  • accinca:

    Sich den Gefühlen (insbesondere den unheilsamen) hinzugeben wird
    das Leiden nur weiter leben lassen


    Ich habe ja auch nicht gesagt, dass man das machen sollte. Ich sprach von vorbeiziehen lassen. Sich und die Gefühle beobachten.


    accinca:

    Wer sie nicht abweist oder kontrolliert
    wir von ihnen überrollt werden.


    Abweisen, was ich als negative Bewertung und Unterdrückung verstehe, ist meiner Meinung nach ein Irrweg, denn man gibt gerade negativen Emotionen erst macht über einen Selbst, indem man sich mit ihnen beschäftigt und identifiziert. Kontrolle ist unmöglich. Niemand vermag zu sagen wo/wie die Emotionen entstehen, man kann nur den Umgang damit üben und hoffen, dass durch die Meditation heilsamere Emotionen die Überhand gewinne, bis man die Erleuchtung gefunden hat. Buddha lehrte man solle in Gleichmut verweilen, dass widerspricht meiner Meinung nach abweisen und kontrollieren. Für mich bedeutet das Emotion erkennen, ihre Ursache sehen, ihre Vergänglichkeit erkennen und sich nicht weiter mit beschäftigen. Das hat mir Gleichmut und damit Freiheit verschafft. Eines meiner Mantras in stressigen Situation ist deswegen: Ich bin nicht meine Emotion, meine Emotionen sind nicht ich. Sie war eben noch nicht da und sie wird gleich wieder verschwunden sein. Kümmere dich nicht drum.


    accinca:

    Viele Menschen meinen es gut, aber sie haben keine Ahnung und reden
    nur nach was westliche Psychologen sich in die Tasche logen.


    Gut erkannt, von eben jener Psychologie verstehe ich was ;) Und wenn diese Psychologie herausgefunden hat, dass Menschen, die ihre Emotionen unterdrücken dadurch letztendlich mehr leiden, dann will das meiner Meinung nach was heißen.


    accinca:

    Hitler hat sich seinen Machtgefühlen hingegeben.


    Macht ist kein Gefühl, sondern eine Motivation.


    accinca:

    Der Buddha hat schwer gegen Maro
    gekämpft auf seinem Weg zum Buddha bis er die Welt und den Tod besiegt hatte.


    Und er hat dessen Töchter einfach ignoriert und nicht kontrolliert oder abgewiesen.

  • Die meisten Gefühle sind völlig harmlos und häufig sogar notwendig zum überleben.
    Natürlich hatte auch Buddha Gefühle, wenn er Hunger hatte oder aufs Klo musste.


    Gefühle wie Mitgefühl und Freude sind sogar genau das, welche mit stetiger Praxis stetiger und intensiver werden.


    Gefühle sind nur dann mit Leid verbunden, wenn sie bewertend sind.
    Das heißt sie sind entweder mit Gier oder Hass verbunden.


    Die Gier, dass etwas ist, was nicht ist.
    Der Hass: Die Gier, dass etwas nicht ist, was ist.
    Hass ist Gier mit umgedrehtem Vorzeichen.


    Gier und Hass sind wiederum bedingt durch Unwissenheit über die Natur der Phänomene.
    Unwissenheit ist bedingt durchs Wegschauen und Weglaufen vor der Natur der Phänomene.
    Gegenmaßnahme: Anhalten und Hinschauen!
    Das heißt: Meditieren und achtsam leben.

  • Dalai:

    Natürlich hatte auch Buddha Gefühle, wenn er Hunger hatte oder aufs Klo musste.


    Das würde ich nicht als Gefühl bezeichnen, das ist ein Drang.


    Dalai:

    Gefühle wie Mitgefühl und Freude sind sogar genau das, welche mit stetiger Praxis stetiger und intensiver werden.


    Gefühle sind nur dann mit Leid verbunden, wenn sie bewertend sind.
    Das heißt sie sind entweder mit Gier oder Hass verbunden.


    Deinem Namen nach würde ich vermuten, dass Du dem Vajrayana nahe stehst. Vielleicht sagen dir dann die vier Siegel etwas.
    Dzongsar Jamyang Khyentse nimmt in seinem Buch "Weshalb Sie kein Buddhist sind" die vier Siegel als Kriterium dafür, ob man sich Buddhist schimpfen darf oder nicht. Zum zweiten Siegel schreibt er:


    Können sie akzeptieren, dass alle Gefühle Schmerz und Leiden mit sich bringen und dass es kein Gefühl gibt, dass ausschließlich angenehm wäre?


    Würde ich durchaus unterschreiben.

  • Chandan:


    Das würde ich nicht als Gefühl bezeichnen, das ist ein Drang.


    Das ist die Relativität der Sprache:
    Frage 7 Milliarden Menschen, und du bekommst 7 Milliarden Definitionen.


    Zitat


    "Weshalb Sie kein Buddhist sind" die vier Siegel als Kriterium dafür, ob man sich Buddhist schimpfen darf oder nicht.


    Ich halte es für nebensächlich, wie man sich bezeichnet.



    Zitat


    Zum zweiten Siegel schreibt er:
    Können sie akzeptieren, dass alle Gefühle Schmerz und Leiden mit sich bringen und dass es kein Gefühl gibt, dass ausschließlich angenehm wäre?


    Ich denke, ich stimme mit Dzongsar Jamyang Khyentse überein, wenn ich davon ausgehe, dass er mit "Gefühl" das meint, was ich als bewertendes Gefühl beschreiben würde.


    Wie gesagt, die Sprache ist relativ und unvollkommen.

  • Noch was, offensichtlich ist das Zitat aus der deutschen Übersetzung (aus dem Englischen) entnommen.


    Übersetzung heißt sehr häufig, dass Information verloren geht, da die Bedeutung des Wortes in der anderen Sprache sich nicht zu 100 % mit dem Wort in der "Zielsprache" deckt.

  • Knochensack:

    Lieber accinca,
    jeder Mensch, auch ein Buddha muss Anhaftung haben.
    Erst mit dem Tod löst sich auch dies.


    Das glauben sicher die meisten Menschen aber der Buddha
    lehrte das dies nicht zutreffend sei. Da aber kannst natürlich
    glauben was du willst.

  • Knochensack:

    Lieber accinca,
    Buddha hatte keine Gefühle?


    Ich habe nie behauptet, der Buddha habe
    zu Lebzeiten niemals Gefühle. Was ich sagte war,
    daß alle Gefühle (wie alles andere auch) immer
    durch gegenwärtiges oder früheres Anhangen
    bedingt sind.

  • Knochensack:


    Buddha saß unter dem Bodhibaum, aber er kämpfte nicht. Mara forderte ihn heraus, Buddha saß nur.


    Siehst du und wenn du mal irgendwann in ferner Zukunft so
    sein solltest wie der Buddha, dann kannst du das auch. Aber
    von einem Buddha redete ich nicht. Der hat sich schon selbst
    besiegt heißt es ja von ihm.

  • Zitat

    Ich habe nie behauptet, der Buddha habe
    zu Lebzeiten niemals Gefühle. Was ich sagte war,
    daß alle Gefühle (wie alles andere auch) immer
    durch gegenwärtiges oder früheres Anhangen
    bedingt sind.


    Beim Buddha waren also die Gefühle durch früheres Anhangen bedingt? Gegenwärtiges käme ja nicht in Frage, wenn ein Buddha nicht anhängt, aber dennoch Gefühle hat. Im Grunde kannst du schon Recht haben, wenn man davon ausgeht, dass Geburt immer durch Anhaften entsteht und Gefühle auf Geburt basieren (sonst wäre ja kleiner da der welche haben könnte). Demzufolge sind Gefühle immer durch früheres Anhangen bedingt, weil Existenz das auch ist.


    lg
    maus


  • Genau! Daher spricht man ja auch noch von einem "Daseinsrest". (upādisesana)

  • accinca:
    Knochensack:

    Lieber accinca,
    jeder Mensch, auch ein Buddha muss Anhaftung haben.
    Erst mit dem Tod löst sich auch dies.


    Das glauben sicher die meisten Menschen aber der Buddha
    lehrte das dies nicht zutreffend sei. Da aber kannst natürlich
    glauben was du willst.



    Lieber accinca,


    Ähm... wenn ich das sage, dann gilt es nicht, sagt Erdmaus es, dann ist es richtig?
    Magst Du etwa keine Frauen????


    Knochensack :shock::shock::shock: