Das Rad des Lebens

  • hallo zussammen,
    ich habe 2 Fragen...
    1. Je nach Art des vorherrschenden Störgefühls werden wir nach dem Tod in einem der sechs Daseinsbereiche wiedergeboren:
    -Götter
    -Halbgötter
    -Menschen
    -Tiere
    -Hungergeister
    -Höllenbereiche
    Meine Fage: In welchem Beriech fallen die Pflanzen? ( ist ernsthaft gemeint :!: )


    Meine 2. Frage:
    wenn man so schlechte taten gemacht hat, dass man in den Hölenbereichen wiedergeboren wird, wie kann man da "unten" gutes Karma schaffen? :?: Könnte das dann krieg sein?

    Groll mit uns herumtragen ist wie das Greifen nach einem glühenden Stück Kohle in der Absicht, es nach jemandem zu werfen. Man verbrennt sich nur selbst dabei.
    Zitat Buddha

  • nadine66:

    Meine Fage: In welchem Beriech fallen die Pflanzen? ( ist ernsthaft gemeint :!: )


    Hi und willkommen Nadine


    Die von dir genannten Bereiche sind Bewusstseinsbereiche.


    Pflanzen sind darin nicht zu finden, denn sie fallen unter die unbewussten Bereiche.


    Zitat

    wenn man so schlechte taten gemacht hat, dass man in den Hölenbereichen wiedergeboren wird, wie kann man da "unten" gutes Karma schaffen?


    In dem man schlechte, für sich und für andere leidhafte Gedanken, Worte und Taten vermeidet und gute, für sich und für andere zuträgliche Gedanken, Worte und Taten anwendet ohne anzuhaften.


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nadine66, gute Frage!


    Buddhisten neigen dazu Pflanzen aus dem Rad des Lebens auszuschließen. Würden sie dies nicht tun, wären so manche Unternehmungen (karma) aus buddhistischer Sicht nicht heilsam. *schmunzel* In diesem Bereich ist die Wissenschaft vielleicht etwas fortschrittlicher und meiner Auffassung nach, ist es sehr wichtig dies wieder zu integrieren.
    Zum Argument "unbewusst": es gibt auch den "unbewussten" Bewusstseinsbereich.


    Diese Erklärung der The Thirty-one Planes of Existence ist vielleicht hilfreich.


    Pflanzen würde ich, wenn sie wirklich kein Bewusstsein haben (bin ich nicht sicher, da sie sehr wohl reagieren) hier zuschreiben:
    (22) Unconscious beings (asaññasatta), Only body is present; no mind.
    Wesen ohne Bewusstsein (asaññasatta), nur Körper ist present; kein Geist.


    Meiner Ansicht ist es falsch bestimmtes Bewusstsein aus dem Kreis des Lebens auszuschließen. Hier hilft uns die Wissenschaft, wieder zurückzufinden. Naturverbunden lebende Menschen werden das Leben der Pflanzenwelt stets gut verstehen.

  • nadine66:


    Meine Fage: In welchem Beriech fallen die Pflanzen? ( ist ernsthaft gemeint :!: )


    Die gehören in der Lehre des Buddha nicht zu den fühlenden bzw bewußten Lebewesen. In anderen Lehren vielleicht schon, keine Ahnung.


    nadine66:


    Meine 2. Frage:
    wenn man so schlechte taten gemacht hat, dass man in den Hölenbereichen wiedergeboren wird, wie kann man da "unten" gutes Karma schaffen? :?: Könnte das dann krieg sein?


    Gutes Karma dort schaffen ist wohl nicht möglich. Es heißt, dass selbst während des ganzen Leidens unentwegt wieder neues schlechtes Karma angehäuft wird. Das ist nachvollziehbar, denn als Höllenwesen, welches gequält und gefoltert wird, wird man kaum anders drauf reagieren können als mit Abneigung bis Hass. Achtsamkeit entwickeln und/oder Samadhi ist nicht, weil die Qual so extrem und unaufhörlich ist. Es geht wohl nur so, dass das schlechte Karma "aufgebraucht" werden muss und der Abbau im Mittel etwas rascher erfolgt als das Anhäufen von neuem schlechten Karma. Deswegen dauert der Aufenthalt in den Höllen ja auch so extrem lange.



    Grüße
    TM

  • Lieber TMingyur,


    Zitat

    Die gehören in der Lehre des Buddha nicht zu den fühlenden bzw bewußten Lebewesen. In anderen Lehren vielleicht schon, keine Ahnung.


    wer sagt das?


    Und könnte eine Existenz als Pflanze nicht auch der "Hölle" entsprechen? *schmunzel* Zerhackt in Stücke, mit Eisen durchbohrt, zerkleinert, verbrannt, gekocht, zermalen... fort und fort.

  • Hanzze:

    Und könnte eine Existenz als Pflanze nicht auch der "Hölle" entsprechen? *schmunzel* Zerhackt in Stücke, mit Eisen durchbohrt, zerkleinert, verbrannt, gekocht, zermalen... fort und fort.


    Zerhackt in Stücke, mit Eisen durchbohrt, zerkleinert, verbrannt, gekocht, zermalen...
    All das ist kein Problem, wenn kein Bewusstsein, also kein Leid da vorhanden ist.


    Schließlich geht es nicht darum WAS getan wird, sondern mit was für Absicht.


    Auch wenn kein Leid zugefügt wird - wenn die Absicht einer Tat, Leid zu erzeugen ist, erzeugt die Tat schlechtes Karma.


    Man kann sich selber also fragen: >Mit was für Absicht schnipsele ich mein Salat? < ;)


    _()_

  • Ich möchte nicht behaupten, dass Pflanzen kein Bewusstsein haben und nicht fühlen, das hatte ich schon Eingangs gesagt *schmunzel* Dem Rest stimme ich zu... die Absicht...tiefer und tiefer *schmunzel*


    Würden wir die Pflanzen aus dem Kreislauf des Lebens ausschließen, hätten wir eine gute Möglichkeit in die Illusion zu kommen, dass wir der dem Sinnesvergnügen anhaften können und trotzdem befreit zu sein. Das dem nicht so ist und Pflanzen ein sogar wichtiger Teil des Kreislaufes ist weiß in der Regel jedes Kind.

  • Hanzze:

    Das dem nicht so ist und Pflanzen ein sogar wichtiger Teil des Kreislaufes ist weiß in der Regel jedes Kind.


    Ei, verwechseln wir hier was?
    >wichtiger Teil des Kreislaufes< ist NICHT Lebensrad, oder? ;)


    Und nehmen wir mal an, dass Pflanzen unter dem Schnipseln leiden – dann hätten wir gar keine Möglichkeit, außer Leid zu erzeugen . . . :oops:


    Ich persönlich bemühe mich so wenig Leid wie möglich zu erzeugen. Es wäre zu viel verlangt kein Leid zu erzeugen. Ich wusste nicht wie das gehen soll, solange man am Leben ist . . .

  • Hanzze:


    Und könnte eine Existenz als Pflanze nicht auch der "Hölle" entsprechen? *schmunzel* Zerhackt in Stücke, mit Eisen durchbohrt, zerkleinert, verbrannt, gekocht, zermalen... fort und fort.


    diesen Ansatz finde ich richtig gut :D
    Ich denke für mich sind die Planzen schon bewusste Lebewesen. Nehmen wir zum Beispiel eine Fleisch fresssende Planze, Sie ragiert wenn eine Fliege kommt und schnappt zu. Sie spühren wenn die Sonne scheint, und öffnen ihre Blüte, die Sonnenblume richtet den Kopf in die Rictung aus der die Sonne kommt.
    Dies sind ja alles reaktionen der Planze.


    Lauscher:

    Schließlich geht es nicht darum WAS getan wird, sondern mit was für Absicht.Auch wenn kein Leid zugefügt wird - wenn die Absicht einer Tat, Leid zu erzeugen ist, erzeugt die Tat schlechtes Karma.Man kann sich selber also fragen: >Mit was für Absicht schnipsele ich mein Salat? <


    wie ist es dann mit der abholzung des Regenwaldes?
    Einerseits schadet man der Floar und Fauna weil man ihnen ihren wichtigen Lebensplatz wegnimmt, auf der anderen Seite macht man aus dem Holz etwas um dem Menschen das Leben leichter zu machen.

    Groll mit uns herumtragen ist wie das Greifen nach einem glühenden Stück Kohle in der Absicht, es nach jemandem zu werfen. Man verbrennt sich nur selbst dabei.
    Zitat Buddha

  • Ich denke man macht aus Holz nur etwas, dass das Leiden leichter macht *schmunzel* nicht aber das Leben.


  • Gemäß dem Buddha gibt es "Wiedergeburten" oder ein "Wieder-Erscheinen" in Daseinsbereichen. All diesen Daseinsbereich ist gemeinsam, dass die Lebewesen darin leiden, d.h. die sind "fühlend" und "bewußt". In all diesen Daseinsbereichen kann man wiedergeboren werden bzw wieder-erscheinen.


    An keiner Stelle lehrt der Buddha dass man als Pflanze "wiedergeboren" oder "wieder-erscheinen" kann oder dass Pflanzen leiden oder fühlen.


    Wenn du nun sagst, dass Pflanzen aber doch zu fühlenden Wesen gehören könnten, dann sagst du damit, dass der Buddha das verschwiegen haben könnte. Das kannst du natürlich behaupten wie du vieles behaupten kannst.



    Grüße
    TM

  • nadine66:
    Hanzze:


    Und könnte eine Existenz als Pflanze nicht auch der "Hölle" entsprechen? *schmunzel* Zerhackt in Stücke, mit Eisen durchbohrt, zerkleinert, verbrannt, gekocht, zermalen... fort und fort.


    diesen Ansatz finde ich richtig gut :D
    Ich denke für mich sind die Planzen schon bewusste Lebewesen.


    Das ist normal, denn die meisten bevorzugen ihre eigenen Ansichten und Anhaftungen gegenüber dem, was der Buddha gelehrt hat.



    Grüße
    TM

  • Hanzze:

    Ich denke man macht aus Holz nur etwas, dass das Leiden leichter macht *schmunzel* nicht aber das Leben.


    und wenn das leiden leichter gemacht wird, entsteht gutes karma :)
    aber was ist mit dem Leid das entsteht?
    Was ich meine ist, die Käfer und andere Bewohner des Baumes oder eben was wenn so viel abgeholzt wird das ganze Lebensräume zerstört werden? :(

    Groll mit uns herumtragen ist wie das Greifen nach einem glühenden Stück Kohle in der Absicht, es nach jemandem zu werfen. Man verbrennt sich nur selbst dabei.
    Zitat Buddha

  • nadine66:

    wie ist es dann mit der abholzung des Regenwaldes?
    Einerseits schadet man der Floar und Fauna weil man ihnen ihren wichtigen Lebensplatz wegnimmt, auf der anderen Seite macht man aus dem Holz etwas um dem Menschen das Leben leichter zu machen.


    Gute Frage.
    Aus dem Aspekt des Karmas, tötet man eine Unmenge Tiere dabei, da werde ich nicht mitmachen.
    Zu urteilen was richtig wäre – das Wohl der Menschen oder die Tiere - davon nimm ich abstand.
    Auch da geht es darum nicht WAS, sondern WIE man was macht, mit was für Absicht.
    Ich glaube nicht dass die heutige Absicht deren die den Wald abholzen, ausgewogen ist.


    _()_


  • Wir müssen sicherlich von dem Ausgehen, was überliefert ist, demnach hat er weder verschwiegen noch darauf hingedeutet, zumindest dem nach was ich bisher gelesen habe. Wohl aber, dass er keine Pflanze mehr tötet wie verletzt und auch keinen Samen. Was würde dies für einen Sinn machen, würde es nichts ausmachen.
    Was das Bewusstsein betrifft, nannte ich schon "Wesen ohne Bewusstsein (asaññasatta)" im Deva (höheren Bereich) sollte jemand der Meinung sein, dass diese kein Bewusstsein haben.


    Soweit ich es verstehe, wird stets auf Lebewesen Rücksicht genommen. Der Grad des Bewusstseins entspricht sicher unserem Schritt für Schritt heran tasten an jenes, das uns "gleich" ist. Wir beginnen mit Achtung und Mitgefühl gegenüber uns selbst, dann Verwandte, Mitmenschen, alle Menschen, Tiere... je nach dem was wir als uns "gleich" erkennen können und am Schluß legen wir das Messer weg.

  • TMingyur:

    Also der Schutz des Regenwaldes ist nicht das Ziel der Lehre des Buddha. Aber das nur nebenbei.


    Nein, weil es selbstverständlich ist. So ist der Wald zum Beispiel ein gutes Indiz ob in einem Land oder einer Gegend das Dhamma floriert. Kein Ort spielt mehr Rolle für das Dhamma, die Geburt Siddhartas, die Erleuchtung, die zahlreichen Lehrreden und auch sein dahinscheiden. Mit dem Wald stirbt das Dhamma, das kann man überall sehen. *schmunzel*

  • nadine66:
    Hanzze:

    Ich denke man macht aus Holz nur etwas, dass das Leiden leichter macht *schmunzel* nicht aber das Leben.


    und wenn das leiden leichter gemacht wird, entsteht gutes karma :)
    aber was ist mit dem Leid das entsteht?
    Was ich meine ist, die Käfer und andere Bewohner des Baumes oder eben was wenn so viel abgeholzt wird das ganze Lebensräume zerstört werden? :(


    Auf der einen Seite Leben zu nehmen und zu verletzen um auf der anderen Seite gutes zu tun, macht keinen Sinn. Das ist auch mit guter Tat nicht gemeint. Das ist nur ein ankurbeln des Rades des Lebens, nicht aber nur ein bisschen Verringerung des Karmas.
    Deshalb ist es sehr wichtig, die Planzenwelt nicht zu ignorieren, dass dies unmittelbare karmische Auswirkung hat wissen wir bereits (Wetter, Erdrutsch, Klima, Klimaerwärmung) Da es aber eine kollektive Verwirrung ist, erfolgt das reifen dieses Karmas auch meist kollektiv. *schmunzel*

  • Hanzze:
    TMingyur:

    Also der Schutz des Regenwaldes ist nicht das Ziel der Lehre des Buddha. Aber das nur nebenbei.


    Nein, weil es selbstverständlich ist. So ist der Wald zum Beispiel ein gutes Indiz ob in einem Land oder einer Gegend das Dhamma floriert.


    Was für dich "selbstverständlich ist muß ja nichts mit dem Dhamma des Buddha zu tun haben.
    Das Ziel der Lehre ist der Wald jedenfalls nicht.


  • auch an denen orten an denen der Wald stirbt? :oops:

    Groll mit uns herumtragen ist wie das Greifen nach einem glühenden Stück Kohle in der Absicht, es nach jemandem zu werfen. Man verbrennt sich nur selbst dabei.
    Zitat Buddha


  • Da bin ich nicht. Woher soll ich das also wissen?



    Grüße
    TM

  • TMingyur:
    Hanzze:

    Mit dem Wald stirbt das Dhamma, das kann man überall sehen. *schmunzel*


    Also obwohl der Wald stirbt, sehe ich eine Zunahme des dhamma.


    Zeig mir einen Ort, Krieg Hass und Gier ist immer stark verknüpft mit dem Wald. In den Ursprungsländern des Buddhismus ist seit Import des westlichen Denkens der Wald gleich wie das Dhammaverständnis verschwunden. Die Natur in einer Illusorischen Umgebung zu verstehen, funktioniert meiner Ansicht nach nicht. Würde der letzte Wald nicht verschwinden wäre ich nicht hier *schmunzel* Wir können ja Dhammabücher daraus machen, oder Pagoden wo wir sie dann studieren.
    Es kann natürlich sein, dass es in Zukunft sehr viele verlassene Häuser gibt. Aber das war immer die letzte Option. *schmunzel*

  • Eines mag man auch bedenken, sollte der Umgang mit der Natur so weiter gehen, dann wissen wir auch dass die Pflanzenwelt letztlich auch wenn erst nach vielen Jahrtausenden siegt. Warum es dann wohl so viele Planzen letztlich gibt. Das Rad hört damit nicht auf, selbst bezüglich unserer jungen Erdengeschichte wissen wir das. *schmunzel*

  • Hanzze:
    TMingyur:


    Also obwohl der Wald stirbt, sehe ich eine Zunahme des dhamma.


    Zeig mir einen Ort, Krieg Hass und Gier ist immer stark verknüpft mit dem Wald.


    Das ist metaphysische Spekulation. Waldsterben kann vielerlei Ursachen haben.



    Grüße
    TM