bel:Du kannst das nicht unmittelbar sehen?
Das kann ich mittlerweile tatsächlich, im gewissen Rahmen. Ich muss klar sagen, die Praxis hat mein Leben (dieses eine) auf's deutlichste verändert, und wenn man es auf diese Weise betrachtet, dann macht die Lehre natürlich auch ohne jegliche Wiedergeburt Sinn. Manche schaffen es ja sogar jegliches Leid in diesem Leben komplett zu überwinden. Aber ich muss auch sagen, das ich ohne Respekt vor den Konsequenzen meiner Handlungen, über "meinen" Tod hinaus, wohl nie mit der Praxis begonnen hätte.
Vielleicht hätte ich mich Lifestyle-Yoga und etwas erheiternder Philosophie zugewandt, aber nicht dieser Lehre, die so tief ist.
Stell' dir doch mal vor, das es gesichert wäre, das mit unserem Tod wirklich alles stirbt, das keine Geburten (und entsprechende glückliche oder weniger glückliche Umstände) durch unsere Handlungen geschaffen werden, und das wir darauf letztlich überhaupt keinen Einfluss hätten.
Würde man sich da nicht viel weniger anstrengen der Sklavenschaft der Sinnesfreuden zu entgehen, und ihnen bis zum Ende, mal mehr, mal weniger, ergeben sein, obwohl Enthaltsamkeit und Geistesschulung immer zu höherem Glück führen kann?
Das lässt sich vielleicht nicht generalisieren, und mancher würde sein Heil dennoch ausschließlich in der Inneren Schulung suchen, aber ich würde sicherlich anders handeln als mit meinem heutigen "Wissen".
Andererseits stellt sich die Frage für mich auch nicht mehr wirklich, da ich nicht das Gefühl habe heute in der Sinnlichkeit die selbe Erfüllung finden zu können wie früher. Auch kann ich meine Praxis wohl kaum noch zurückschrauben, da ich die Richtigkeit des Weges für mich schon zu tief erkannt habe, und die Freude, die aus der Inneren Freiheit entsteht, schlicht zu köstlich ist (auch wenn nicht Endziel).