• thigle:
    sumedhâ:


    du meinst das zitat von Shunryu Suzuki ?


    Er meint wohl das, was ich hier bisher so geschrieben habe. Ich werde damit leben müssen... .


    ach so....

  • Ja. Ich trink jetzt meine Tasse Kakao (Tee mag ich nicht) und geh' früh schlafen. :D

  • Eine ziemlich egozentrische Sache dieses Zen? *schmunzel* Aber ich denke mit dem werden so manche Meister leben müßen, wenn ihnen irgenwann ein Licht aufgehen sollte. Es ist ja nicht das letzte Leben.


    Uhhh, da werden ja noch unangenehme Bewusstseinstufen aufkommen, ganz unangenehme wenn da so eine Blase platzt. *schmunzel* Das Ausmaß des Wahns, erkennt man nur nach dem Mulatschak, wenn man's erkennt.


    Damal waren ja auch viele Verwirrte:

    Zitat

    Da hatte denn damals Pāyāsi der Kriegerfürst eine solche verderbliche Meinung gefaßt, so zwar: <Es gibt kein Jenseits, es gibt keine geistige Geburt, es gibt keine Saat und Ernte guter und böser Werke.>


    Pāyāsi


    Den "Meistern" würde ich raten etwas von ihren Steckenpferden, Mythen und Geschichten Abstand zu nehmen und etwas 1x1 zu lehren. Natürlich muß man das dann auch selber etwas leben, sonst kommt das wie richtig bemerkt nur als "Nett" rüber. *schmunzel*


    Mir ist schon klar, das dieses "reine" Bodhicheeta mehr Vergnügen als Mitgefühl im Sinne hat.

  • Hanzze:

    Eine ziemlich egozentrische Sache dieses Zen?


    Diese Gefahr ist in jeder Lehre gegeben. Doch wenn Suzuki immer wieder als Variation darauf hinweist, dass der, der du bist, hier ist, dann ist dieses hier der Dharmakaya. Findet man den Weg zurück (und manche brauchen sowas wie Leere dazu), erscheinen alle Qualitäten spontan. Gekünsteltes verstärkt nur noch mehr das Leid dieses Phantoms, welches glaubt, irgendwo da draussen, im Orbit kreisen zu müssen, und mit seinem Mitgefühl den ganzen Rest der Orbiter beglücken zu müssen, was den Orbiter und seine Kollegen, in eine noch grössere Umlaufbahn katapultieren kann. Als Alternative zur Auf-gabe, kann man auch alles belassen wie es ist. Und dann belässt man es auch mit dieser Aktivität. Ob Shikantaza, Nembutsu, chog-chag, spielt keine Rolle. Ab jetzt ist auch der Orbit das, was er schon immer war, der, der du bist, hier. Man darf ruhig weitere Runden kreisen. S. Suzuki war ein recht ungekünstelter Zen-er, den man vor allem daran messen kann, wie er sein Leben lebte. Im Grunde zählt auch nur dies. Schreiben kann man ja viel, von Mitgefühl praktizieren, und ähnlichem, in irgendwelchen Foren, anonym, oder auch in Büchern. Ferndiagnosen stellen, aufgrund irgendwelcher mystischen Arhat-Kräfte. Aber wie lebt jemand sein Leben, wie geht er mit Schicksalsschlägen um, wie verhält er sich, wenn ihm jemand auf die Backe schlägt, wie geht er mit Krankheit und Tod um. All das. Der einzig wahre Maßstab, für die, welche unbedingt einen benötigen, zum Zwecke des konstruierten Bodichitta, welches ja nur all-zu-schnell glaubt, etwas verurteilen und ändern zu müssen. Auf genau dem abstrakten Level, auf dem sich der Orbiter, welcher nicht weiß, dass er einer ist, oder nur glaubt zu wissen, dass er einer ist, eben befindet. Aber auch das ist ok. Man kann von über-all aus starten, das Gekünstelte zu lassen wie es ist, um dann auch dies zu lassen.

  • Oh, thigle, Du wirfst Perlen vor die Säue!


    Liebe Grüße
    Knochensack

  • Zitat

    Diese Gefahr ist in jeder Lehre gegeben.


    thigle,


    ich hab noch keine einzige Gefahr in dem was Buddha gelehrt hat gesehen, aber aberzählige in diversen Ansichten und Auslegungen diverser Meister, denen die einfachen Dinge nicht genügen und sich wichtig machen wollen. Ein Paccecabuddha kann nun mal nicht lehren, das ist so, auch wenn er vielleicht erleuchtet ist. *schmunzel* Wie man auch nicht Buddha zu sein lernen kann, also wozu versuchen eine Eierlegende Wollmilchsau zu basteln und nicht einfach mit den Hausaufgaben anfangen? Die Lebensweise haben aber alle befreiten geändert, ohne Ausnahme und wenn es nach dem befreien war.
    Das hat für einen selbst und alle anderen Wesen von beginn an einen guten Effekt, denk nur wie viel weniger so viele alleine durch weniger Frust besser für ihre Umwelt wären. Da bin ich noch gar nicht bei den Silas und ganz anderem Leid. *schmunzel*


    Ich denke jeder seriöse Zenlehrer wird das auch richtig vermitteln, anderes ist es sicher mit jenen, die davon leben. Die können dir natürlich nicht sagen was du wirklich falsch machst. *schmunzel* Sie sind ja von dir abhängig.


    Sieh dir einfach an, wer wirklich frei Dhamma geben kann und tut und wer dies als Geschäft macht. Dann tust du dir leicht zu unterscheiden, wer nun wirklich frei ist und auch tut und lebt was er erzählt und wer noch herumkratzt und sein kratzen einfach "heilsam" finanzieren möchte.


    Knochensack,


    yep da stimm ich dir zu. Aber ist es nicht so das sich die Säue deshalb nur von Perlen ernähren wollen, weil sie noch groß, dick und sich wohlfühlen wollen und doch etwas Sinnvolles machen wollen um dem Elend zu entfliehen? *schmunzel*


  • :o)))

  • Hanzze, ich schätze viele deiner Ausführungen und ich hoffe, du fühlst dich nicht schon wieder vor lauter Mitgefühl förmlich erschlagen, aber gelegentlich schießt du über das Ziel hinaus, ähnlich wie auch ich. Es ist sicherlich nicht wörtlich zu nehmen, wenn es bei Gampopa heisst, dass einer, der z.b. bereits Weit-gegangen ist, im Bruchteil eines Augenblicks einhundert Milliarden mal zehn Millionen tiefe Meditationen erfahren kann. Ich bin kein Zen-er, bin mir jedoch bewusst, mich hier in einem Teil des Forums zu befinden, in-dem diese Tradition Topic ist. Dem-entsprechend verhalte ich mich auch, was einfach eine Frage von Respekt ist, und ein gewisses zurück-treten erfordert, was beim konstruierten Mitgefühl sicherlich eine schwierge Sache sein kann, da es Gefahr läuft, sich auf-zwängen zu wollen. Trotzdem denken viele, welche glauben, im Bruchteil eines Augenblicks einhundert Milliarden mal zehn Millionen tiefe Meditationen erfahren zu können, sie müssten das Ergebnis ihrer einhundert Milliarden mal zehn Millionen tiefe Meditationen, ohne eine Rücksicht-nahme auf den Kontext, in dem sie sich aufhalten, darlegen. Die Tibeter fahren rücksichtlos über die Zen-er im Zen-Abteil, die Zen-er fahren rücksichtslos über die Tibeter im Tibet-Abteil, und Hanzze, der eben einfach nur Hanzze ist, fährt oftmals rücksichtlos über sie alle drüber, wohl als Ergebnis seiner einhundert Milliarden mal zehn Millionen tiefen Meditationen. So durch-dringt man natürlich im Bruchteil einer Nanosekunde das Shobogenzo, und den ganzen Rest dieses Kontextes, mit seiner ganz eigenen Art und Weise des Ausdrucks, wozu auch S. Suzuki gehört. Ausserdem sollte man die Schweinderl nicht unterschätzen, was im Grunde wieder Ausdruck des ganz persönlichen konstruierten Mitgefühls ist, das auch noch meins ist. Jedem Schweinderl steht es zum Glück offen, jederzeit, zurück-zu-kommen, und alles zu belassen, wie es ist. Also seine Konstruktionen.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Warum sollte man dann auch aufhören Perlen zu streuen.*schmunzel* Ich kannte einen Mönch, dem wurde eine Sau geschenkt. Er ließ ihr alles an essen was die Leute so spendeten, mindestens 2 Kilo Zucker, Kaffee 10 Kilo Reiß usw. jeden Tag bringen. Das Schwein war so fett, das es sich trotz dem es erst ein Jahr alt war kaum noch tragen konnte. Die beiden hatten sich sehr lieb, und manchmal ritt er auf dem Schwein.


    Ich würde mich hüten Schweine zu unterschätzen und natürlich auch Meister. Wichtig ist immer das man etwas daraus lernt und sich nicht zu imitieren versucht. *schmunzel* Manchmal wollen sie einfach nur etwas zeigen. Und dann wir sogar eine Sau zur Perle und ein Meister zum Schweinderl. Wichtig ist was man mit nimmt und deine Bemühen Dinge zu beschreiben hilft sicher vielen, die es sehen.


    So können wir immer Mitgefühl und Weisheit lernen *schmunzel* und den unterschied zu Mitleid und Dumm.


    Und jene die Spaß wollen und nach angenehmen Gefühlen suchen haben auch immer etwas davon. Manchmal halt etwas mehr Leid als Freud, diese Schaukel ist ganz normal. Das vergeht alles.

    • Offizieller Beitrag
    thigle:

    Ich bin kein Zen-er, bin mir jedoch bewusst, mich hier in einem Teil des Forums zu befinden, in-dem diese Tradition Topic ist. Dem-entsprechend verhalte ich mich auch, was einfach eine Frage von Respekt ist, und ein gewisses zurück-treten erfordert, was beim konstruierten Mitgefühl sicherlich eine schwierge Sache sein kann, da es Gefahr läuft, sich auf-zwängen zu wollen. Trotzdem denken viele, welche glauben, im Bruchteil eines Augenblicks einhundert Milliarden mal zehn Millionen tiefe Meditationen erfahren zu können, sie müssten das Ergebnis ihrer einhundert Milliarden mal zehn Millionen tiefe Meditationen, ohne eine Rücksicht-nahme auf den Kontext, in dem sie sich aufhalten, darlegen. Die Tibeter fahren rücksichtlos über die Zen-er im Zen-Abteil, die Zen-er fahren rücksichtslos über die Tibeter im Tibet-Abteil, und Hanzze, der eben einfach nur Hanzze ist, fährt oftmals rücksichtlos über sie alle drüber, wohl als Ergebnis seiner einhundert Milliarden mal zehn Millionen tiefen Meditationen


    Das ist ja auch wohl der Sinn der einzelnen Abteile. Das man da auf der Basis eines gemeinsamen Grundvokabular und bsstimmten Grundanahmen diskutieren kann. So wie man in einem buddhitischen Forum diskutieren soltle, ohne ständig die Grundlagen gegen christliche, hinduistische oder atheistische Standpunkte rechtfertigen zu müssen, würde ich von einem Zen-Bereich erwarten, dass man Grundkonzepte des Zen wie Buddhanatur vorraussetzten kann. Und Aussagen wie "Wenn es so etwas wie Buddhnatur gibt, hätte Buddha doch in seinem Palast blieben können." da keine Platz haben, sondern wo anders diskutiert werden.


    Es würde mich nichtmal stören wenn Unterforen mit Titel wie "Zen ist Schwachsinn", "Tibetischer Buddhimus ist Schwachsinn" oder "Amida-Buddhimus ist Schwachsinn" geben würde, wo man Grundsatzkritik üben könnte. Innerhalb von Diskussionssträngen jedoch Grundsatzkritik mit Diskussion innerhlab der Tradition zu verknüpfen (Wer ist dieser Dogen überhaupt, kommt der aus Venedig?) zu verknüpfen ist mühsam.

  • void:
    Mit dem Satz nehme ich an hast du bezug auf meinen Satz genommen. Dann formuliere ich es mal anders, als eine Verständnisfrage zum ZEN:
    Wenn wir alle so perfekt und "gut" sind, wie wir sind (worauf ja meine Aussage abzielte), warum hat dann der Buddha seinen Palast verlassen um herauszufinden was wirklich wichtig ist und hat sich Jahrelang "Lehrern" angeschlossen um zu lernen und um zu erfahren? Warum hat er sich von allem abgeschnitten was vorher sein perfektes Ich ausgemacht hat? Warum hat er nach seiner erleuchtung 45 Jahre andere gelehrt wie sie sich verändern können, wenn doch jeder so "gut" ist wie er ist?
    Wenn jemand behauptet das wir alle in Ordnung sind wie wir sind, dann wiederspricht das m.E. der Lehre des Buddha.
    Vielleicht hab ich auch eine "falsche" Auffassung von Zen. Ich bin davon ausgegangen das beim "Zen-Buddhismus", zum Zen auch die Lehre des Buddha gehört. Wenn dem nicht so ist, ist das mein Fehler.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • (Intro) Siehst du, wie schwer das ist? Was da an Widerstand erwächst, von dir? Es erschüttert dein Selbst-Bild. Ein gutes Zeichen. Ich weiß, dass du ein grosser Kämpfer bist. Doch der Weg zur Befreiung, ist keine Lifestyle-Droge. Beim Climbing los-zu-lassen, darf natürlich nicht sein. Da kämpft man sich hoch, und muss alles unter Kontrolle haben. Schwieriger noch, als etwas zu verändern, ist es, es zu belassen wie es ist. Der Rest käme dann von alleine, wenn man es lässt. Doch auch dies sollte nicht zum Kampf aus-arten. Viele gehen den Umweg über sowas wie Leere, um zurück-zu-kommen.


    (a) Sie schauen z.b. nach, ob ein Gedanke Farbe und Form hat, von wo er kommt, wo er verweilt, wohin er verschwindet. Nun, da ist nichts zu finden. Und dann sehen sie nach, wer das überhaupt ist, der nichts findet. Da kann man nichts genaues darüber sagen. Viele verbringen Jahre mit sowas. Und viele glauben dann, dass das jetzt ihre wahre Natur sei. Und wenn man sie dann mal fragt, was sie denn jetzt seien, dann antworten sie, sie seien wie der Himmel. Doch dies ist nicht mehr, als Gedankenleere, dies ist nicht mehr, als Cittamatra. Es ist viel einfacher. Da ist nichts zu finden. Punkt. Sich nun den Himmel als wahre Natur zu eigen zu machen, ist nur Ausdruck dessen, etwas anderes sein zu wollen, als man ist. Du findest einfach nichts vor. Besser- es macht keinen Sinn, da weiter-zu-suchen-und-zu-finden. Das findest du vor, vorsichtig ausgedrückt. Also. Was ist der nächste Schritt, was geschieht danach? Verschwindest du? Verschwindet die Welt? Nein, ganz von selbst kommst du zurück, von deiner Odyssee. Und jetzt glaubst du auch noch, versagt zu haben: "Aber ich muss doch irgendwie wie der Himmel bleiben, ich muss doch irgendwie doch noch etwas finden, ich muss weiter-suchen, von wo kommen die denn, und wohin gehen die, und wann stellt sich jetzt die Erleuchtung ein.., ich muss suchen, ich muss finden, ich muss suchen, finden, suchen, finden...". Du gibst wieder auf, und kommst zurück. Oder du bleibt ein paar Minuten wie der Himmel. Doch auch das vergeht. Du kommst zurück.


    Du wirst immer wieder zurück-kommen. Und das schließt du leider immer wieder von deiner Erleuchtungs-suche aus. Das reicht dir nicht. Du möchtest ja etwas anderes sein, als du bist. Derweil warst du immer erfolgreich, sogar, bevor du damit angefangen hast, nach irgendwas zu suchen. Nur wusstest du das nicht. Das, was du also als Scheitern angesehen hast, ist die Antwort auf deine Frage, ist das Ergebnis deiner Suche. Doch du wolltest dir sowas wie Leere eben immer wieder zu eigen machen. Doch wie soll das gehen. Du kommst also zurück. Und weil du durch dein vor-heriges Himmel-Sein sowieso keine grossartigen Konzepte mehr hast, kannst du nach deiner Rück-kehr, bei der sich dein ganzes vermeindliches Scheitern wieder einstellt (du bist immer noch der-selbe Tropf), auch alles belassen wie es ist (es ist gut so, wie du bist). Endlich. Manche brauchen eben ihre hausgemachte Leere dafür, manche starten gleich ab diesem Punkt. Wohin deine Augen blicken, blicken deine Augen. Wie auch immer dein Geisteszustand ist, ist dein Geisteszustand. Wie auch immer deine Körperhaltung ist, ist deine Körperhaltung. Wie auch immer es ist, es ist gut wie es ist. Ertappt man sich dabei, trotz vorherigem Himmel-Sein, dieses Belassen als Aktivität bzw. als Tun zu betreiben, lässt man diese Aktivität, dieses Tun, einfach sein. Es geht hier schließlich nicht um einen dissoziativen Zustand, sondern um den natürlichen Zustand. Man ist einfach ungekünstelt- dies ist damit gemeint, wenn es heisst, dass man alles belassen sollte, wie es ist.


    (b) All dies geht natürlich noch direkter, ohne jegliche Suche vorher. Man beginnt sogleich damit, alles zu belassen, wie es ist. Also wieder- wohin deine Augen blicken, blicken deine Augen. Wie auch immer dein Geisteszustand ist, ist dein Geisteszustand. Wie auch immer deine Körperhaltung ist, ist deine Körperhaltung, et cetera. Und weil das ja sowieso so ist, kann man im nächsten Schritt auch aufhören, es aktiv zu belassen. Natürlich, ohne Anstrengung.


    (c) Die direkteste Einführung in den natürlichen Zustand, ist die bereits weiter oben offen-gelegte Tatsache, dass du bereits gut bist, wie du bist. Was bleibt dir also anderes übrig, als alles zu belassen, wie es ist? Früher hast du darunter gelitten, dass es nicht so ist, wie es sein sollte. Und du hast gekämpft, wie ein Berserker. Doch es erfordert keinerlei Anstrengung, ungekünstelt zu sein. Tue einfach, was du tust. Ohne Erwartungen und ohne Zweifel, sind alle Handlungen völlig frei. Aber, um mit Henry Miller zu sprechen, mit Anstand, bien entendu! Denn nichts ist unwichtig. Dieser Punkt, ist keine Praxis, sondern eine Entscheidung, welche man zu treffen hat. Eilt sie, bedingt durch karmische Verdunklungen, immer wieder davon, kommt man eben immer wieder darauf zurück. Und somit zum Dharmakaya.


    (Spontane Qualitäten) Und nun? Was du an dieser Stelle wissen solltest, wäre, dass du immer nur zum Dharmakaya zurück-kehren kannst. Deine Rück-kehr, geschieht ja ganz von selbst. Ganz von selbst, spontan, ohne Wurzel, so-gekommen, werden ab dem Punkt, wo du zurück-kehrst, diverse Qualitäten klar. Sie erscheinen nicht, als Ergebnis einer weiteren Suche von Dir. Sie sind nicht von dir gemacht, sind kein Fabrikat deines bedingten Bewusstseins, und somit auch kein Fabrikat deiner gekünstelten Geistesleere, durch welche du kern-loser Tropf (das sind wir alle), der du ein Tropf sein darfst, vermeindlich scheitern musstest, sondern direkter Ausdruck des Dharmakaya. Warum, bist du gut, so wie du bist? Wodurch ist dies plötzlich klar? Ich werde nun etwas näher darauf eingehen. Kommst du zurück, obwohl du schon immer da warst, aber es nicht wusstest, egal wie, ist von-sich-aus klar, dass dein Tropf-sein keinen harten Kern hat. All deine Ängste, deine Leiden-schaften. Und das, wodurch das klar wird, ist untrennbar von dem, was keinen harten Kern hat. Aber du kannst nicht sagen, was es ist, wodurch das alles klar ist. Es wird dir nicht bewusst-sein, du denkst dir das dann nicht. Es ist nichts gemachtes. Es ist etwas spontanes. Alles, was erscheint - und es darf alles erscheinen, inklusive dir, ist somit Ausdruck dieser Untrennbarkeit, ist befreite Weisheit. Und wie es erscheint, ist es bereits perfekt. So strahlen die vier Unermesslichen spontan, was dich immer wieder aus einer so-gekommenen Dankbarkeit heraus, einen Erweis vollführen lassen kann, wenn du es zu-lässt. Doch weil du immer noch ein karmisch verdunkelter Tropf bist, wie wir alle, ist da nicht nur Dankbarkeit, sondern immer noch deine Leiden-schaften. Wir sind ja nicht im Wunderland. Aber nun dürfen sie sein. Und da sie kern-los sind, weil sie sein dürfen, befreien sie sich von selbst. Je stärker die Leiden-schaften, desto klarer wird ihre wahre Natur, von sich aus. Doch dies fort-gesponnen, würde hier zu weit führen.

    (Alles ist Vision) Wenn man selber ungekünstelt ist, dann ist auch der Rest aller Erscheinungen ungekünstelt. Wenn du gut bist, so wie du bist, dann ist alles gut, so wie es ist. Subjekt und Objekt spielen keine wesentliche Rolle. Daß sie keine wesentliche Rolle spielen, bedeutet jedoch nicht, du würdest dich jetzt irgendwie transzendental und kosmisch irgend-wohin auf-lösen. Dies würde wiederum nur auf-zeigen, dass du etwas anderers sein willst, als du bereits bist. Alles was erscheint, ist einfach Ausdruck von Weisheit und Mitgefühl. Dazu, habe ich an anderer Stelle, mal eine kleine Geschichte geschrieben. Hier ist sie: "Dein Rinpoche erzählt dir am Vormittag ganz tolle geheime Geschichten über die Natur des Geistes, du bist ganz hin und weg (behalte sie jaaaa für dich und deiner-einer). Du kommst am Nachmittag heim, und deine Frau faselt irgendwas relativ profanes darüber, was sie denn denke, dass der Geist wäre, denn sie hätte in der Zeitschrift 'Frau im Spiegel' mal irgendwas dazu gelesen. "Aber natürlich.... du hast ja keine Ahnung....". Denkst du dir, lächelst milde in dich hinein, und glaubst, dieser dein Stolz wäre sowas wie Mitgefühl und Gleichmut, und deine Hingabe an einen menschlichen Lehrer würde - bedingt durch deine Hin-gabe - dein Ego irgendwie aufweichen. Aber wie soll sie denn bitte mit deinem grossen Lehrer, Rinpoche xy mithalten können? Die hat ja gar keine Ahnung, mit ihrem Wissen, das ein Sammelsurium von billigen Frauenzeitschriften darstellt. Daß das, was deine Frau dir sagt, jedoch ebenfalls zu deinem Leben gehört, dass sie deine Vision ist, dass auch sie Ausdruck der strahlenden Weisheit ist, von Anfang an, und nicht nur dein Rinpoche, ja dass sogar der Hund, welcher dich im Park nicht in Ruhe lässt, und dich in deiner 'Meditation' stört, so dass du ganz genervt bist über ihn, und er sogleich genau neben deine Parkbank einen riesigen Haufen scheisst, so-dass du dich nun nur noch mehr aufregst und nicht mehr meditieren kannst, dass also sogar der Hund und sein Kackhaufen Ausdruck der strahlenden Weisheit ist, und du davon nun eine Menge lernen und integrieren kannst, das willst du dann nicht wahr-haben. Weil du denkst, es ginge nur darum, was in deinem Kopf ist, es ginge um sowas wie einen besseren internen Geistes-zustand. "Fasziniert von Subjekt und Objekt, gehen sie vorbei an diesem Schatz"


    (Schluss) Wohl-gemerkt, das ist nicht Zen, sondern stammt aus dem tibetischen Kontext. Du kannst auch Shikantaza praktizieren, das beginnt ebenfalls da, wo du bist, ganz ohne Such-Firlefanz. Es ist im Grunde irgendwie fast einerlei. Nun zur Theorie.


    U.G. Krishnamurti:

    [..] Das ist Ihr natürlicher Zustand, den Sie dadurch, daß Sie über ihn hinausgelangen wollen und versuchen, etwas anderes zu sein, als Sie es wirklich sind, daran hindern, sich selbst auf seine eigene Weise darzustellen.


    Weil das aber kein Buddhist ist, also wahrscheinlich nicht viel zu sagen hat, verweise ich dich ganz sanft, auf z.b. das Jijuyu-zanmai, oder gar auf das Shobogenzo, für das ich keinen Link habe. Eventuell rein-schmökern, was es mit diesem Zen so auf sich hat (derweil sind meine beiden Vorschläge nur 'Soto', da gibt es natürlich noch viel mehr), und warum es beim Shikantaza auch nicht darum geht, etwas anderes werden zu wollen, als man bereits ist, et cetera. Dann kann man erst mit dem, was der Buddha sagte, vergleichen. Vorher ist klarerweise kein Vergleich, welcher ja mindestens zwei Seiten bedingt, möglich. Und weil ja du es bist, der damit gewissen Probleme zu haben scheint, liegt es natürlich auch in deinen Händen, diesen Vergleich an-zu-stellen, nicht unbedingt in den Händen der Zen-er (ich war ja auch mal einer), welche dir hier etwas vorkauen, und sich dafür, dass sie sich Buddhisten nennen, auch noch recht-fertigen müssen. Man könnte meinen, dies Studium würde auch etwas Zeit und Muße beanspruchen. Wenn es eventuell irgendwann vollendet ist, kann man immer noch darüber schimpfen, wie un-buddhistisch wir doch alle sind. Naja, eigentlich eh' nur ich.

    20 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Maybe Buddha:


    Wenn jemand behauptet das wir alle in Ordnung sind wie wir sind, dann wiederspricht das m.E. der Lehre des Buddha.


    Wie sind wir denn?

    Zitat


    Vielleicht hab ich auch eine "falsche" Auffassung von Zen. Ich bin davon ausgegangen das beim "Zen-Buddhismus", zum Zen auch die Lehre des Buddha gehört. Wenn dem nicht so ist, ist das mein Fehler.


    Ob deine Auffassung von Zen richtig oder falsch ist - weiß ich nicht.
    Zum Buddhismus gehört ohne Frage "Buddha" und zum Zen-Buddhismus gehört "Zen-Buddha" - die Lehre des Buddha und des Zen-Buddha erfährt man durch die Begegnung mit Buddha. Woran erkennt man Buddha?


    @ thigle
    Ich habe jetzt weit ausgeholt und nur Luft in meinem Arm - also praktisch nix.


    Shinran und Paulus zu vergleichen ist möglich - und die gemeinsame Grundlage sehe ich in ihrer Wahrhaftigkeit und Menschlichkeit. Die Diskussion hier hat mir allerdings deutlich gemacht, dass möglicherweise eine Entsprechung im Shinjin gegeben ist und zwar ist das das pneuma - also der Hl. Geist.


    Es führt vielleicht zu einer schönen religionswissenschaftlichen Arbeit, wenn man Paulus und Shinran vergleicht - aber die Wurzel aller Religion und aller Glaubensvorstellungen und aller Glaubenswege ist der Mensch in seinem Leiden an seinem Menschsein. Und da muss er einen praktischen Weg gehen, also das Leben leben. Ich hoffe das ist nicht so platt - es soll nämlich nicht so sein.


    Zwischen So-Sein und Nicht-So-Sein muss jeder einen Weg finden. Solange man lebt, leidet man immer an seinem Ungenügen - ich bin überzeugt, dass auch Shakyamuni Buddha da gelitten hatte, Mitgefühl wird ja gefühlt - und so setzt man sich und praktiziert Zazen, was auch als Sterben bezeichnet wird.


    Wesentlich ist schon der Hinweis darauf, dass Praxis nicht mit Leistung verwechselt werden darf. Das Gesetz - die Tora - die Weisung der Juden ist eine Anleitung zur Praxis der Gemeinschaft. Das hatte/hat was mit der jüdischen Identität zu tun. Der Gott der Juden war exklusiv - durch Geburt und durch die Weisung, die das Gemeinschaftsleben regelt.


    Jesus - aber vor allem Paulus - haben diese Exklusion geöffnet und damit die Identität des Juden-Sein an der Wurzel angegriffen. Sie wollte ihren Gott allen Menschen bringen. Alle sollten Juden sein. Alle Menschen sind eins - eine Menschheit - das ist schon globales, universales Bewusstsein.

    Paulus war nun der erste, der nicht Jesus persönlich gekannt hatte, sondern der seine Berufung durch eine Erscheinung des Auferstandenen erhielt - er war zunächst Verfolger der Anhänger Jesu und wie er selbst erzählte, wurde ihm auf dem Weg offensichtlich was klar - ihm ist da ein Licht aufgegangen. Wenn man sich so intensiv mit jemandem beschäftigt, dann macht es "klick". Das erinnert ein wenig an die Verfolgung des 6. Patriarchen durch den Mönch myo. Fall 23 Mumonkan.


    Dann hat er sich eine Zeit lang zurück ziehen können und da hat er die Schrift mit neuen Augen gelesen und da sind ihm eben die tatsächlichen Zusammenhänge klar geworden. Das hat er dann in seinen Briefen und sicherlich auch in seinen Vorträgen auf seinen Missionsreisen deutlich gemacht. Aber: er glaubte an die Wiederkunft noch zu seinen Lebzeiten. er hat dann eine Theorie aufgestellt, warum das nicht erfolgt - das ist das mit dem Katechon. Das ist auch eine spannende Sache - .


    Nun kann das auch so gesehen werden, nämlich als "noch nicht" und "schon" . Sowie Kakfa das Jüngste Gericht eben als "Jetzt" gesehen hat - jünger als Jetzt - geht ja nicht, also ist eben das Jüngste Gericht nicht am Ende, sondern das Ende ist immer Jetzt. Insofern ist die Wiederkunft bereits da.


    Ich weiß nicht ob Shinran das Reine Land auch so sieht - denn das ist ja auch nicht dort - sondern hier.


    Was man grundsätzlich sehen sollte, wenn man Glaubensgemeinschaften betrachtet, es sind Wege durch die Zeit. Religion ist ein relativ junger Begriff - und hängt mit dem Auseinanderfallen des Katholischen Christentums zusammen, dass sich bis zur Reformation als der einzige Kult ansehen konnte. Danach zerfiel das Bestreben diesen einen Kult über die ganze Erde zu verbreiten - er hat sich dann allerdings anders ausgebreitet - . Das lässt sich schon als einen evolutionären Prozess beschreiben und das Interessante ist, dass man auch eine Außensicht einnehmen kann, wenn man aufhört sich mit bestimmten Gemeinschaften zu identifizieren. Da wir das alles historisch und/oder wissenschaftlich betrachten können, können wir bis zu einem bestimmten Punkt Vergleiche anstellen. Wenn nun die Bedingungen ähnlich sind, entstehen ähnliche Formen und es treten Menschen auf, die das "Formulieren". Dharma ist ja auch universell.


    Da jeder aber in diesen Prozess auch involviert ist, ist er da auch blind und folgt dem "Amidha Buddha" dem er nur blind vertrauen kann, weil er sich erst im Nachfolgen, im Vertrauen verwirklicht. Und da wiederum sind Shinran und Paulus ähnlich. Sie sind ihrem Herz-Geist gefolgt. Da kommt man dann wieder zu einer Sache, die das Denken Dôgens betrifft - Leib und Herz bei Dôgen - eine Schrift von Christian Steineck .- hier wird nämlich auf die Leiblichkeit des Weges verwiesen - und der Glaube bei Paulus ist auch leiblich.




    _()_

  • Aiko:

    Zum Buddhismus gehört ohne Frage "Buddha" und zum Zen-Buddhismus gehört "Zen-Buddha" - die Lehre des Buddha und des Zen-Buddha erfährt man durch die Begegnung mit Buddha. Woran erkennt man Buddha ?


    Das würde mich auch interessieren ? Gibt es zwei Buddha ?



    Zitat


    Zwischen So-Sein und Nicht-So-Sein muss jeder einen Weg finden. Solange man lebt, leidet man immer an seinem Ungenügen - ich bin überzeugt, dass auch Shakyamuni Buddha da gelitten hatte, Mitgefühl wird ja gefühlt - und so setzt man sich und praktiziert Zazen, was auch als Sterben bezeichnet wird.


    Wieso muss man So oder So oder Nicht-So sein ? Wer stellt hier Ansprüche ? Man kann ja auch einfach so sein, vor sich hin lebend sorglos ohne Leid. Wem oder was muss man genügen ?


    Zitat

    Matthäus 6.26: "Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch"


    Es gibt so viel was ich nicht verstehe :|

  • Danke, Aiko, das sind sehr interessante Gedanken.


    Knochensack

  • Bakram:

    Es gibt so viel was ich nicht verstehe :|


    es ist nicht zu überlesen...lässt sich aber sicher ändern :)

  • Herzlichen Dank auch von mir Aiko, ich werde mir das morgen in aller Ruhe durchlesen! Dass du dir soviel Arbeit machst.. . Hoffe deine leeren Arme sind wieder (in) Form ;). Ich schreib' dir an dieser Stelle, falls ich Fragen habe.


    ()

  • Bakram:
    Aiko:

    Zum Buddhismus gehört ohne Frage "Buddha" und zum Zen-Buddhismus gehört "Zen-Buddha" - die Lehre des Buddha und des Zen-Buddha erfährt man durch die Begegnung mit Buddha. Woran erkennt man Buddha ?


    Das würde mich auch interessieren ? Gibt es zwei Buddha ?


    Eins und zwei.


    Zitat
    Zitat


    Zwischen So-Sein und Nicht-So-Sein muss jeder einen Weg finden. Solange man lebt, leidet man immer an seinem Ungenügen - ich bin überzeugt, dass auch Shakyamuni Buddha da gelitten hatte, Mitgefühl wird ja gefühlt - und so setzt man sich und praktiziert Zazen, was auch als Sterben bezeichnet wird.


    Wieso muss man So oder So oder Nicht-So sein ? Wer stellt hier Ansprüche ? Man kann ja auch einfach so sein, vor sich hin lebend sorglos ohne Leid. Wem oder was muss man genügen ?


    Dem "einfach so sein" - das genügt.


    Zitat
    Zitat

    Matthäus 6.26: "Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch"


    Es gibt so viel was ich nicht verstehe :|


    Ja - geht mir auch so.


    _()_

  • Aiko:

    Eins und zwei


    Dann sind es jetzt also bereits drei Buddhas ? ....Spass beiseite:


    Ich meinte nur ihr solltet aufpassen beim Mischen der Traditionen nicht den Boden unter den Füssen zu verlieren. Ich meine ein bisschen Zen da, ein bisschen Judentum hier, eine prise Christentum und quasi zum Abrunden noch Buddha über alles gestülpt.


    Natürlich kann da schon mal was Interessates entstehen aber wie in der Musik hat ein "Remix" meist weniger Gehalt als das Original.


    Gruss Bakram


  • Hi Bakram,


    ja, beim Mischen der Traditionen muss man aufpassen, gar keine Frage. Ein "Remix" sind sie aber alle . . . :oops:
    Eigentlich muss man beim "Remix" der "Remix" aufpassen. ;)


    _()_


  • Ich verstehe schon was du meinst - ich habe auch nicht diese Einstellung gemeint. Jeder muss sich doch entscheiden, ob er nun hier das praktiziert oder dort jenes. Oder ob er den Lehrer beibehält oder wechselt oder ob er mal Zen macht und 10 Jahre später doch lieber was anderes.


    Praktizieren kann man immer nur eines - und immer nur jetzt. Reden kann man über Traditionen, sie miteinander vergleichen, von diesem oder einem anderen Standpunkt - aber praktizieren kann man immer nur jetzt und konkret. Und da muss man sich entscheiden und auch binden.



    In der Musik gibt es nicht nur Remix - sondern aus den Traditionen entstehen ganz neue Stile - z.B. der Jazz. Das hat dann schon was mit Freiheit einerseits zu tun, aber auch mit Vermögen, diese Freiheit zu verwirklichen. Also schlechte Musiker machen schlechte Musik - ob das Remix ist, ist da nicht das Problem.
    Original ist in der Musik immer derjenige, der Musik praktiziert - d.h. der eines oder mehrer Instrumente spielt. Und da fängt man damit an, dass man die Tradition lernt und vielleicht, wenn man dann dabei bleibt, schafft man irgendwann auch ein Stück - man fügt was der Tradition hinzu.


    _()_