Meditation

  • Hallo,


    ich habe wahrscheinlich wieder eine totale Anfängerfrage und hoffe, es nervt nicht.


    Wie oft bzw. wie lange meditiert ihr? Z.B. mehrmals täglich, in mehreren Abschnitten? Würde mich sehr für meine tägliche Meditationspraxis interessieren und ich danke schon mal für Antworten.


    Viele Grüße


    Anna


  • Nein, wen sowas nervt, der soll doch einfach nicht im Anfängerbereich lesen. :P


    Ich habe mir zu Anfang eine Zeit am Tag gesucht, an der ich gut beieinander bin und wo ich voll Lust habe, zu meditieren. Allerdings kam dann immer mal was dazwischen, dann hab ich meine Meditation verschoben. Ich hab nur zugesehen, dass ich jeden Tag was mache, damit ich die Stetigkeit habe. Besser jeden Tag 2 Minuten als alle 2 Wochen eine Stunde meditieren und sonst gar nichts machen.
    Wenn man die stete Regelmäßigkeit in kleinen Schritten hat, dann ergibt sich alles von selbst. Der Dharma zieht einen dann schon ran. Nur Lücken sind nicht so gut, weil man dann immer wieder raus kommt.


    Jetzt hab ich im Lamrim ("Mittlerer Stufenweg zur Erleuchtung" von Che Tsongkapa) gelernt, dass vier Tageszeiten für die Sammlung günstig sind: vor und nach Sonnenaufgang und vor und nach Sonnenuntergang. Das probiere ich jetzt schon seit einer Weile aus und finde es ganz gut. Ich mache zwei- oder dreimal am Tag irgendwie was Kurzes und ein bis zweimal eine "richtige" längere und innigere Meditation. Für mich ist das eine ganz gute Struktur, weil man es immer je nach dem, was im Alltagsgeschäft so los ist, modifizieren kann.
    Ganz starre, feste Zeiten würden mich eher stressen als dass sie mir nützlich wären.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Such dir die Zeiten in denen du meditieren kannst ohne gestört zu werden.Am Anfang reichen 10 min....


    Bei mir ist es morgens am Besten...das hat sich über Jahre eingependelt und geht jetzt automatisch....



    OM
    Patita

  • Oh, ich kann mich noch gut erinnern, wie das damals war, als ich anfing zu meditieren. Zunächst habe ich mich dauernd gefragt, ob ich es richtig mache und war völlig verwirrt von den vielen Anleitungen und Empfehlungen wann und wie man meditieren soll. Und dann kam dieser eine Tag, an dem ich Urlaub hatte, an dem ich nichts besonderes vor hatte, an dem ich einfach nur so in den Tag hinein gelebt habe und da packte mich dann kurz vor dem Schlafengehen auf einmal die Lust zum Meditieren. Seither ist das meine liebste Meditationszeit und eine wunderschöne Gelegenheit den Tag ausklingen zu lassen.


    Auch meine Art zu meditieren hat sich im Laufe der Zeit von selbst entwickelt und entwickelt sich stetig weiter. Von Visualisierung bis Chanten ist alles ein Teil davon. Und je weniger auf irgendwelche Anleitungen achte (im Sinne von "unbedingt richtig machen wollen") und je mehr ich mich inspirieren lasse (im Sinne von "mal sehen, ob diese Technik was für mich sein könnte") und so leichter geht es, umso wohltuender ist es, umso besser klappt es.

  • Ich würde empfehlen möglichst viele Alltagssituationen für kleine Minimeditationen zu nutzen. Meditieren bedeutet sich mühelos dem hier und jetzt hinzugeben und Gedanken und Emotionen sowie Situationen zu beobachten ohne sie mit dem Verstand zu bewerten. dies kann man im Alltag ständig üben. Das hinsetzen ist nur der formale Einstieg dafür damit das Denken überhaupt mal etwas zur Ruhe kommt und man in die Lage kommt zu beobachten.

  • Daran will ich mich auch mal versuchen um mich stetig in der Bewusstheit des Augenblicks zu üben. Meist tue ich dies, wenn außerhalb der "festen" Meditationszeit, in SItuationen in denen ich aus dem Gleichgewicht geraten bin, was schon ein Zeichen dafür ist dass ich noch große Lücken in der Achtsamkeit habe, was auch vollkommen okay ist.


    Das darf sich noch entwickeln, da der Buddhismus und die Meditation noch nicht so lange Teil meines Lebens sind.


    Ich meditiere abends vor dem Schlafengehen, da es für mich die Zeit ist in der ich am ehesten zur Ruhe finden kann und der Übergang in den Schlafzustand später sehr angenehm ist, womit ich lange Zeit Probleme hatte. Seit ich meditiere gehört dies der Vergangenheit an. Es ist für mich noch sehr schwer den Anforderungen im Alltag mit ruhiger Gelassenheit zu begegnen. Ich verliere mich schnell im "Stress". Daher denke ich dass es durchaus hilfreich sein kann, sich zwischendurch immer mal wieder mit kleinen Meditationspausen zu zentrieren.

    "Niemals wirst du dich der Welt recht erfreuen, ehe nicht die See selbst in deinen Adern fließt, dich der Himmel umhüllt und die Sterne dich krönen."


    "Centuries Of Meditation" von Thomas Trahernes

  • wenn du anfängerin bist, versuch es über den tag verstreut immer zehn minuten.
    es gibt keine festen regeln, falls du das meinst.
    später sind 30 bis 45 minuten gut - dann kinhin - und weiter. mehrmals täglich.
    nur meine meinung :D


  • Hallo Anna,


    angefangen habe ich mit 10 Minuten, daß steigerte sich dann bis auf 20 Min.
    und heute kann ich manchmal sogar völlig die Zeit vergessen und gerate
    bis in die völlige Versunkenheit.
    Dafür habe ich mir einen Meditationsraum eingerichtet, um auch meine Ruhe
    vor anderen Verpflichtungen zu haben.
    Ein für mich "heiliger, stiller Raum" sozusagen !


    Was lange Jahre eine rituelle Handlung war, einfach nur dazusitzen,
    in mich hineinzuhorchen und mir selbst näherzukommen,
    ist mittlerweile zu einer ständigen innerlichen Meditation geworden.


    Besonders draußen in der Natur ist jeder Grashalm, jeder Baum,
    ja der Spaziergang selbst die reinste Meditation, selbst das Putzen oder Kochen.


    Da ich mich als Diener G'ttes verstehe, ihm zur Ehre, Dankbarkeit und Lob
    leben will, seinen Acker, (sprich die Schöpfung), liebevoll verwalten und
    fördern möchte, ist jede Handlung ein Ausdruck meiner Freude.

    LG :|

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • MaxPower:

    Ich bin auch noch ein Anfänger.. ich habe es mir angewohnt am morgen zwischen 6 - 8 Uhr zu meditieren.. Für eine Stunde ca..



    Ich finde, dass man es gerade am Anfang (so steht es zumindest überall) nicht übertreiben sollte.
    Ich meditiere (fast) jeden Tag bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang.

  • anna:

    Wie oft bzw. wie lange meditiert ihr? Z.B. mehrmals täglich, in mehreren Abschnitten? Würde mich sehr für meine tägliche Meditationspraxis interessieren und ich danke schon mal für Antworten.


    Hi anna. Früher habe ich tatsächlich bewusst/gewollt meditiert, was aber eher schwierig war. Vergleichbar wie, gegen den Wind zu laufen. Mittlerweile mache ich es wirklich so, dass ich dann meditiere, wenn mir danach ist, wenn mein Geist offen dafür ist. Das kann auch mal eine Woche lang überhaupt nicht sein, ein anderes Mal 5x am Tag; also total verschieden.


    Für mich ist das die Beste Art, wie ich meditieren kann... Gruß Tautropfen.