Buddhistische Logik ?

  • Hallo an alle.


    Wer weiß wie Buddha die Logik Definiert hat oder wie man in den Buddhistischen Richtungen die Logik Definiert ?
    Das möchte Ich wissen um heraus zu finden, ob die Logik nur der Verstand ist oder ob der Verstand noch mehr ist als nur Logik.
    Mann könnte auch fragen was ist der Verstand alles und das alles was man auflistet sollte auch genauestens Definiert werden, aus welcher Quelle und welcher Zeit die Definition kommt (Z.b welche Quelle = Buddhismus oder Westliche Philosophie... und die Zeit = im Welchen Jahr vor oder nach Chr).
    Dieses Wissen brauche ich um für mich zu entscheiden, ob Ich Meditation brauche um den Verstand zu verlieren.
    Ich lass auf einer Internetseite das man bei einer Meditation den Verstand verliert und dann Geister einen Ausnutzen können, da der Verstand keine Wiederstand mehr leistet.


    Hoffe hier könnt mir helfen.


    Freue mich auf Antworten von euch.


    MFG


    Freddo999

  • Das mit dem Verstand verlieren halte ich für Unsinn!! Erst recht, dass dann Geister von einem Besitz ergreifen. So etwas wird erzählt, um den Leuten die Meditation zu vermiesen.


    Das Gegenteil ist der Fall!


    Meditation entwickelt den Verstand von einem schwierigen Herrn hin zu einem nützlichen Diener, den man nach Bedarf hinzuziehen kann, oder nicht. Die Logik im Buddhismus wird als Mittel eingesetzt, um den Verstand zu entwickeln und Buddhas Lehren nicht nur zu glauben, sondern auch zu verstehen und selbst zu erfahren. Im Grunde ist bei Buddha alles logisch nachvollziehbar.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Hallo an dich.


    Weißt du was Buddha zur Logik sagte ?


    Danke für deine Antwort, Ich glaube schon das man den Verstand abstellen muss bei einer Meditation, um eventuell den Hertzgeist oder Hertzverstand zu bekommen. Kennst du den Hertzgeits oder den Hertzverstand ?


    Freue mich auf Antwort von dir.


    MFG


    Freddo999

  • Ich kenne das Wort so nicht... ich kann mir darunter aber eine Art intuitives Verständnis vorstellen. Ich denke was bei der Meditation "abgestellt" bzw. gebändigt werden soll ist mehr oder weniger der Affengeist des diskursiven Denkens, welcher ständig nach neuen Ablenkungen sucht.


    zum Thema Logik kannst du hier mal schauen:


    http://www.tibet.de/zeitschrif…5ba36b436540b018307e71eea

    Kein "Ich" - keine Probleme.


  • Ja, ich kenn den Herzgeist, einen unmittelbaren Einsichtsverstand. Und aus diesem, freilich vollständig verwirklicht und verankert,
    hat Buddha gelehrt, nicht "nur" verbal, sondern auch über die einleuchtende Geste.


    Was Du gelesen hast über die Meditation bezieht sich auf eine Schwächung des Geistes durch Kontrollabsichten des menschlichen Verstandes;
    das ist aber keine Meditation wie sie Buddha lehrte.


    Der Verstand wird über die buddhistische Mediation auch nicht "abgestellt"; man verhindert keine Gedanken, sondern folgt ihnen nicht, bis sie versiegen.
    An diesem Punkt stellt sich der Herzgeist, nenn es Herzverstand, ein.

    • Offizieller Beitrag
    Freddo999:

    Hallo an alle.
    Wer weiß wie Buddha die Logik Definiert hat oder wie man in den Buddhistischen Richtungen die Logik Definiert ?
    Das möchte Ich wissen um heraus zu finden, ob die Logik nur der Verstand ist oder ob der Verstand noch mehr ist als nur Logik.


    Der Philosoph Decartes hat in die europäische Philosophie die Idee eingebracht, dass Verstand hauptsächlich logisches Denken ist und Gefühl da keine Rolle spielen sollte. Diese Vorstellung hat sich inzwischen als ziemlich falsch herausgestellt. Der Neurologe Antonio Damasio hat Leute gefunden, die durch eine Hirnschädigung nur rein logisch denken können. Solche Leute tun sich extrem schwer mit dem Bewerten. Weil sie wichtige Ziele von unwichtigen unterscheiden können, verfransen sie sich dauernd.


    Desartes hat sich von der wunderschönen Logik mathematischer Beweise fesseln lassen und das als exemplarisch für den Verstand gesehen. Im Buddhismus hat man ein Modell des Geistes, dass neben der rein unterscheidenden/konezptionellen Ebene auch die wichtigkeit von Gefühlen für Motivation usw. einräumt. Damit ist man näher an dem dran, was die mdoerne Wissenschaft sagt.


    Freddo999:

    Dieses Wissen brauche ich um für mich zu entscheiden, ob Ich Meditation brauche um den Verstand zu verlieren.Ich lass auf einer Internetseite das man bei einer Meditation den Verstand verliert und dann Geister einen Ausnutzen können, da der Verstand keine Wiederstand mehr leistet.


    Das sind extemistische christliche Seiten, die verkünden, dass Buddhisten ihren Geist lehren und dann leichter von Dämonen besessen werden können. Das ist aber eine sehr irrige Vorstellung. Da Meditation ja eben darin besteht achtsam und wach zu sein und keine negativen Geisteshaltungen (Wut, Hass) aufkommen zu lassen. So wie Jesu in der Wüste vom Satan (Versucher) herimgesucht wurde, der ihm alle möglichen weltlichen Dinge zu Füssen legen wollte, kennt auch der Buddhimus die Gestalt des Verführers (Mara), der den konzentrierten Geist hin zu Gedanken an Spass, Abenteuer, Angst, Macht und Sax ablenken will. Und Meditation bedeutet gerade diesen Kampf zu führen und standhaft zu bleiben. Dazu ist eben in dem Moment kein theoretisches und diskursives Denken nötig sondern ein starke Verwurzelung in Hier und Jetzt. Da darf nichtmal ein klitzekleiner Dämon (unheilsamer Geisteszustand) durch.



    Aber die "leere Geist zieht Dämonen an"-Theorie ist ja nicht aus einer freudlichen Beschäftigung mit dem Buddhismus enstanden sondern ist eine von christlichen Fundamntalisten ersonnene Theorie, die belegen soll warum auch Buddhisten nur Dämonenanbeter sind.

  • Hallo an alle.

    void: Weil sie wichtige Ziele von unwichtigen unterscheiden können, verfransen sie sich dauernd. Meintest du das so wie es da steht oder meintest du weil Sie es nicht wissen verfranzen Sie sich dauernd ? Weil wer klar ist über wichtig oder unwichtig kann doch klarer entscheiden, als ein verwirrter oder nicht ?


    Simo: Den Link werde Ich mir anschauen, bin Müde komme gerade von einer Weiterbildung. Danke für den Link.


    Onyx9: Kennst du einige Meditationen um den Hertzverstand zu erreichen ? Bitte Meditationen für einen Anfänger. Du kannst mir auch aufbauende Meditationen geben die so aufgebaut sind: Für Anfänger, Fortgeschrittene und für Routinierte Meditation´s Künstler.


    Freue mich auf eure Antworten.


    MFG


    Freddo999

    • Offizieller Beitrag
    Freddo999:


    void: Weil sie wichtige Ziele von unwichtigen unterscheiden können, verfransen sie sich dauernd. Meintest du das so wie es da steht oder meintest du weil Sie es nicht wissen verfranzen Sie sich dauernd ? Weil wer klar ist über wichtig oder unwichtig kann doch klarer entscheiden, als ein verwirrter oder nicht ?9


    Nein. Ich bin blöd. Sie verfansen sich weil sie Wichtiges nicht von Unwichtigem unterscheiden können.

  • @ freddo:


    erstmal solltest du wissen, daß sich der begriff herzgeist - meiner meinung nach - auf bodhi bezieht.
    bodhi ist der erleuchtungsgeist. im zen heißt das jap. hishiryo-bewusstsein, manchmal auch samadhi.
    Bodhi kann sich langsam, zunehmend intensiver einstellen oder auch plötzlich,
    wobei sich der herzgeist ebenfalls verankert wie eine nabelschnur, so daß man schneller zur sammlung und klärung des geistes findet.
    bodhi hat drei anzeichen: ein mitgefühl, eine weisheit und einsicht, und ein gleichmut/innerer frieden,
    die über das normale menschliche maß hinausgehen. man weiß sofort, dass das etwas neues ist.
    es kommt zu einem intuitiven wissen, ganzheitlich und spontan - ebenso kann man das auch äußern.


    man beginnt immer mit shamata oder zazen ( za: sitzen/zen: versenkung ).
    dabei würde ich raten das bewusstsein auf das hara zu verlagern oder die aufeinandergelegten handflächen,
    generell auf den unteren teil des körpers, auch die beine. man wechselt zwischen konzentration z.b auf den atem
    und der beobachtung ( gewahrsein ), ohne wertung, reine achtsamkeit, je nach verfassung ( müdigkeit, zerstreuung, mattheit, starrheit );
    später stellt sich vipassana ein. im zen wird das nicht weiter betont, da zazen es beinhaltet. ( shikantaza )


    meiner meinung nach gibt es nur diese beiden formen der meditation. kinhin beinhaltet auch shamata.
    visualisierungen ( wie im tibetischen buddh. ) sind für mich keine meditation, aber meditativ in der wirkung,
    ebenso rezitationen oder gebete. metta ist für mich auch keine direkte meditation.
    aber die letzten drei "anwendungen/übungen" können selbstverständlich auch zum Herzgeist führen, bzw. öffnen und befrieden sie den geist,
    so dass man tiefer gehen kann. das ist eine typfrage.


    auch die jhanas ergeben sich durch das zusammenspiel, die harmonie zwischen stillem verweilen, beobachtung ( gewahrsein ) und einsicht
    und stellen für mich keine weiteren mediationsformen dar.


    der grundpfeiler ist aber immer shamatha - das ruhige verweilen.
    dazu gibt es gute schriften.


    da ich aus allen traditionen etwas in meine praxis eingeflochten habe, hab ich einen eigenen "stil". und es könnte ein murren geben über diesen eintrag :D
    den eigenen stil und weg musst du auch finden. das kann dir niemand abnehmen.


    awaken the heart by opening the mind :)

  • Man stelle sich vor im Universum(unterschiedlicher Raum) und in der Zeit gibt es sich unterscheidende Bewußtseine.


    In der Betrachtung(erkennen) des anderen könnte es für sie wirklich erschreckend sein und unvollständig und damit auch leidensvoll.


    Der Geist nun, der sich von allem leidensvollen, erschreckendem gelöst hat(ob das eigene oder das anderer) ist im Ruhepunkt der Existenz, die nur das Sein anerkennt, ohne jedwede Störung, der "beliebigen, leidensvollen" Realität.


    In dieser Leere wäre eine eintretende Störung(Dämon oder Fremdkontrolle)klar zu erkennen, denn diese Leere bedeutet ja nicht Kontrolllosigkeit, sondern "Reinhaltung" von allem, was (Welt)Fremdstruktur ist.


    Der Anker in dieser Realität, wäre damit fast eigentlich nicht notwendig, denn es sind die Dinge, die aus dem fremden kommen, die den Wahnsinn bringen, nicht die Reinhaltung des Denkens "Sein".


    Vgl auch erkennende Übung des Buddha - fallende Feuerbälle Maras in Lotusblumen verwandelt - kurzzeitige Erinnerung an das postive dieser Welt um den Anker abzuwerfen, falls ein Gedankenproblem auftritt.

  • Hallo und danke für eure Antworten.


    Vipssana und Shamatha führen also zum Hertzgeist. Wie viele Jahre würde man den brauchen, um den Hertzgeist zu bekommen ?


    Freue mich auf eine Antwort.


    MFG


    Freddo999


  • 20 ungefähr ... wenn du dich ganz doll anstrengst, dann 30 :lol:

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:
    Freddo999:


    Vipssana und Shamatha führen also zum Hertzgeist. Wie viele Jahre würde man den brauchen, um den Hertzgeist zu bekommen ?


    20 ungefähr ... wenn du dich ganz doll anstrengst, dann 30 :lol:


    oder bei "rechter Anstrengung" 7 Tage (jedenfalls nach satipatthana sutta).

  • :grinsen: vielleicht nie, vielleicht sofort, oder so wie simo sagt :D ; kommt auf dein karma und deine verdienste an.
    übrigens hast du den herzgeist schon, musst du freischaufeln. Du weißt schon: die Sache mit dem Lotus. denn wenn es was neues im universum gäbe,
    müsste es erst noch erfunden werden.

  • na bell, du weißt doch was "rechte anstrengung " bedeutet; wir wollen nicht
    menscheln und den armen freddo in die irre führen. hmm ?!

  • Onyx9:

    na bell, du weißt doch was "rechte anstrengung " bedeutet; wir wollen nicht
    menscheln und den armen freddo in die irre führen. hmm ?!


    Nein wollen wir nicht - ich war aber so frei, mal darauf hinzuweisen, daß ein Akt konzentrierter Übung, hingebungsvolles Reinstürzen über einen rel. kurzen Zeitraum oft mehr bewirkt, als jahrelanges Wohlfühl-Sitzen. Soll man natürlich nicht allein machen - aber es braucht dazu auch keine jahrelangen Vorübungen, "Karma und Verdienste".


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  • Hallo an alle und danke noch mal für eure Antworten.


    Was ist mit dem Lotus gemeint ? Kenne die Geschichte nicht.


    20 bis 30 Jahre geht eigentlich, hört sich nicht stressig an. Ist wohl auch ein Witz stress und eine Meditation wo man ruhig beobachtet und mehr ruhe erlangt. Was man dann mit dem Hertzverstand alles anfangen kann und könnte ? Eventuell neue Erfindungen um das Leben einfacher zu machen.


    MFG


    Freddo999

  • Freddo999:

    20 bis 30 Jahre geht eigentlich, hört sich nicht stressig an


    So wird das nix, das kann ich Dir ganz sicher sagen. Jedes wirkliche Erkennen ist mit Schmerzen verbunden - weil man dabei was aufgeben muß.


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  • Das hört sich sehr nach Martyrertum an. Einsicht ist nicht unbedingt mit Schmerz verbunden, genauso wenig wahres Loslassen. Wenn es wehtut, dann ist da noch Anhaftung.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:

    Das hört sich sehr nach Martyrertum an. Einsicht ist nicht unbedingt mit Schmerz verbunden, genauso wenig wahres Loslassen. Wenn es wehtut, dann ist da noch Anhaftung.


    Na logisch ist da Anhaftung, und die aufzugeben bedeutet zwingend Schmerz, sonst war da überhaupt keine Aufgabe - mit " Martyrertum" hat das überhaupt nix zu tun.

  • Eben nicht! Denn Schmerz beruht auf Anhaftung ! Deswegen ist Befreiung ja auch Aufhören des Schmerzes.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Es gibt ganz zentrale Unterschiede zwischen der Logik Buddhas und der europäischen Logik nach der Aufklärung (als Wiederentdeckung altgriechischer Gedanken).


    Die europäische Logik hat zu früher unvorstellbaren Erfolgen in der Technik und den Naturwissenschaften geführt durch die Einführung des digitalen/dualen Denkens (man könnte auch sagen durch die Reduktion/Konzentration auf das duale Denken). Das, worüber es sich danach lohnt zu denken und zu forschen sind Aussagen, die sich grundsätzlich in die Form bringen lassen 'Die Aussage a ist wahr oder die Aussage a ist nicht wahr'. (Das die gleiche, westliche Denkmethode ihre eigenen Grenzen in den Gedanken Heisenbergs [Technik/Physik] und Gödels [Mathematik/Formallogik] aufgezeigt hat haben die meisten weder wahrgenommen noch verstanden.)


    Die Lehrreden Buddhas enthalten dagegen an mehreren Stellen Sätze in der Form: ich lehre nicht 'a' und ich lehre nicht 'nicht a' oder 'es ist weder 'a' noch 'nicht a' richtig'. Die Übernahme der vor-buddhistischen Meditationsidee als Mittel der Erkenntnisgewinnung ist ein weiterer Unterschied.


    Diese Unterschiede sind nicht trivial.


    Die europäische Logik hat einen unglaublichen Erfolgskatalog vorzuweisen, von der Bekämpfung der übelsten Krankheiten bis zur Weltraumfahrt. Die Ergebnisse der buddhistischen Logik müssen dagegen für uns Europäer nach 2500 Jahren noch klar entwickelt werden. Der Hinweis darauf, daß die Resultate der dualen Logik mit negativen Begleiterscheinungen verbunden sind oder 'sowieso nicht wichtig' wären geht ins Leere. Es springen viel mehr Menschen auf den europäischen Technikzug auf als bereit wären den mittleren Weg zu gehen. Selbst in den Kernländern des Buddhismus folgen immer mehr Menschen der einfacheren und schneller Erfolge versprechenden westlichen Idee ohne sie wirklich verstanden zu haben.

  • Ham wir diese "westliche Idee" eigentlich verstanden ? Also ich nicht. Geht doch ums Leistungsprinzip, oder nicht ?
    Leistung zum Zweck materiellen Wohlstands. ( mal ausgenommen Medizin, Lebensmittelproduktion u.ä. existenzielles )