Die buddhistischen Lehren würden mMn so angewendet werden, indem untersucht wird woraus diese Liebe besteht: Ist es der Glaube, dass alles schön wäre, wenn diese eine Sache klappt? Will man irgendetwas haben, das man meint haben zu müssen? Stimmt es, dass man das haben muss? Ist es so, dass es nur ein ganz gestimmter Mensch sein kann? Jemand, der buddhistische Lehren befolgt, hat sich eine geistige Haltung erarbeitet, bei dem er sich solche Fragen im vornherein stellt und damit erst gar nicht in die "Falle" tappt. Die berühmte Achtsamkeit. Echte Liebe heißt so oder so jemanden gehen lassen können. Alles andere ist Anhaftung. Anhaftung wird im Buddhismus als unheilsam gesehen.
Jemand, der sich mit buddhistische Lehren beschäftigt, und diese wenigstens zum Teil als wahr oder sinnvoll/heilsam ansieht, hat sich ein Denken erarbeitet, bei dem nicht danach getrachtet wird "sich was reinzuziehen". Im Buddhismus kommt nichts von außen außer ein Haufen Reize, die nur eine unheilsame Dröhnung verursachen. Es ist nicht immer einfach Reize von außen sein zu lassen, aber es wäre eine Art Schulung da, die sofort eine Warnlampe angehen lässt wie "Vorsicht! Du kannst jetzt in die Falle tappen zu meinen irgendwas haben zu müssen, was dazu führt, dass du die Dinge nicht mehr so siehst wie sie wirklich sind!". Beim Verliebtsein hat man eine rosarote Brille auf, man sieht die Dinge verklärt, weil man es gerne so hätte (eine Illusion entsteht). Irgendwann gibt es eine Enttäuschung, weil man wieder auf die Wirklichkeit aufschlägt, und die ist schmerzhaft und leidvoll. Die Lehre Buddhas besagt im Wesentlichen, dass es nur Leiden verursacht, wenn man sich eine rosarote Brille aufsetzt, und man es deswegen besser erst gar nicht tut.
Etwas anderes ist es, wenn man einen lieben Menschen verliert durch Wegzug, Tod, etc. Die Trauer deswegen ist nicht einfach ein aufgekratzter Geist. Der Mensch ist ein soziales Wesen, dem es alleine nicht gut geht oder wenn alleine lebend erhebliche Anstrengungen unternehmen muss um mental gesund zu bleiben. Hier muss man Arbeit leisten, um sich zu verabschieden oder heilsame Erinnerungen zu behalten.