Beiträge von Hendrik

    Und wie hängt das nun mit sunnata, Leerheit, zusammen?


    Dass Ich ist es, dass festhält oder abstößt, dass die aufsteigenden Gefühle beurteilt, woraus dukkha entsteht. Deshalb ist Sunnata Nibbana.


    Das Interessante ist doch, dass man sich Nibbana von verschiedenen Seiten nähern kann. Erst sieht erst so aus, als würden die Erklärungen sich widersprechen. Bei genauem Hinsehen, kann man aber erkennen, dass sich die verschiedenen Perspektiven ergänzen.


    Ja, man kann es auch mit ganz anderen Worten erklären. Bei Buddhadasa hört sich das so an: „Ergreifen und Festhalten, sind die Ursachen von Dukkha. Sobald Ergreifen und Festhalten Auftritt, ist das dukkha. Die Übung besteht darin, (…) den Geist endgültig und auf alle Zeit von Ergreifen und Festhalten zu leeren, so dass es nie mehr in den Geist zurückkehren kann.“ Und wenn kein dukkha mehr vorhanden ist, dann ist das? Genau. Nibbana.


    Ich wundere mich, dass dies für Dich und für manch anderen so neu ist. Dabei handelt es sich um eine traditionelle Sichtweise (unter anderen).


    Aus Gefühlen (angenehm, unangenehm oder neutral - und nur das, nichts anderes) entstehen komplexe Emotionen, Wut, Freude etc. Wut ist natürlich auch unangenehm, weil es aus dem entsprechenden Gefühl geboren wurde. Aber sie ist komplexer und trägt noch andere Elemente als nur das Unangenehme, so zum Beispiel Vorprägungen, vielleicht kommen Rachefantasien dazu und vieles mehr.


    Durch Übung (Gefühle zu ergreifen oder nicht zu ergreifen) kann man die sonst unkontrolliert aufkommen von Emotionen überwinden. Sie entstehen erst gar nicht. Was anstatt entsteht, ist ungeboren, weil nicht unkontrolliert und automatisiert aus dem ursprünglichen Gefühl entstanden. Dieser Zustand nun ist Nibbana.


    Aus Erfahrung kann ich nun sagen, dass, wenn man das übt, auch die Gefühle nachlassen. Man nennt das Triebversiegung. Ich übe das seit ca. 10 Jahren, konnte das Nachlassen beobachten aber nicht die komplette Versiegung, weshalb ich schrieb, dass man Gefühle letztlich nicht überwinden kann. Weshalb Nibbana auch immer nur ein Augenblickserlebnis ist, dass man immer wieder neu erringen muss - oder zulassen muss, je nachdem, wie man es beschreiben will. Aber vielleicht habe ich einfach noch nicht lange genug geübt, um eine völlige Triebversiegung zu erreichen. Wer weiß.


    Das ist EINE traditionelle Sichtweise unter anderen.


    Aber ich wiederhole mich.


    Igor07 : Ich weiß immer noch nicht, was du meinst.

    Ich finde es angemessen, zuerst die traditionelle Sicht-Weise darzustellen.

    Diese ganze "Einträge" auf BL waren sehr viele Jahre hier. Sollten wir sie alle revidieren?

    Das ist meine sehr


    Ich verstehe Deine Frage leider nicht, Igor. Kannst Du nochmal erklären, was Du meinst?

    "Hierfür ist es nicht notwendig, Nibbana in frage zu stellen oder diesem Namen eine neue Bedeutung geben zu wollen." Wie kommst Du darauf, dass Nibbana in Frage gestellt würde? Oder gar eine neue Bedeutung gegeben?


    naja wenn man sagt, dass das Gefühle nicht überwunden werden können, dann stellt man Nibbana in Frage. Und wenn man zu Nibbana sagt es wäre eine Freiheit der Auswahl dann gibt man dem eine neue Bedeutung.


    Ich habe den Zusammenhang nun doch bereits mehrfach erklärt. Das ist doch keine Raketenwissenschaft, sondern recht simpel. Liest Du nicht, was ich schreibe oder bin ich nicht in der Lage den Zusammenhang deutlich zu machen?


    Oder vielleicht entsteht die Verwirrung, weil Nibbana/Nirvana im Theravada und im Mahayana völlig unterschiedlich gedeutet werden?

    Im Zusammenhang mit Nibbana / Nirwana geht es freilich darum, dass keine Gefühle, und die durch die Verfolgung von Gefühlen entsprechenden mentalen Konditionen entstehen. Um was denn sonst?


    Die allgemeine 'Unfreiheit' besteht ja darin dass Gefühl überhaupt da ist.


    Ich denke es geht in diesem Thread auch um die Verträglichkeit bzw Anwendbarkeit und den möglichen Nutzen der buddhistischen Lehre für den Laienanhänger. Und da ist es ja von Wert, Unfreiheiten oder besser die ledigliche Bedingtheit der Gemütsverfassung zu betonen. Hierfür ist es nicht notwendig, Nibbana in frage zu stellen oder diesem Namen eine neue Bedeutung geben zu wollen.

    Können wir uns nicht darauf einigen, in dieser Diskussion den Begriff "Gefühle" für die Regungen zu benutzen, die entweder unangenehm, angenehm oder neutral sind? Und für komplexe Regungen, wie Freude, Angst, Wut, den Begriff "Emotionen". Sonst weiß ich nicht, wovon Du sprichst.


    "Die allgemeine 'Unfreiheit' besteht ja darin dass Gefühl überhaupt da ist." Unangenehme, angenehme oder neutrale Gefühle lassen sich nicht steuern. Diese Unfreiheit muss ich also hinnemen. Steuern kann ich nur die Entstehung von komplexen Emotionen. An dieser STelle ist Freiheit möglich.


    "Ich denke es geht in diesem Thread auch um die Verträglichkeit bzw Anwendbarkeit und den möglichen Nutzen der buddhistischen Lehre für den Laienanhänger." Eben. Das Geschilderte ist aus meiner Sicht der größte Nutzen.


    "Hierfür ist es nicht notwendig, Nibbana in frage zu stellen oder diesem Namen eine neue Bedeutung geben zu wollen." Wie kommst Du darauf, dass Nibbana in Frage gestellt würde? Oder gar eine neue Bedeutung gegeben? Nibanna wird ganz konkret eingeordnet. Der Begriff wird geklärt. Und diese Sicht auf Nibbana ist keineswegs neu. Sie steht in bester Theravada-Tradition. Ganz zum praktischen Nutzen.


    Es geht ja nicht darum, keine Emotionen mehr zu haben, sondern die Unfreiheit zu überwinden, die darin liegt, dass aus den Gefühlen automatisiert Emotionen entstehen.


    Beispiel: in mir steigt ein Gefühl, auf das unangenehm ist. Daraus können vielfältige komplexe Emotionen entstehen. Wut oder Angst etwa. Da ich geübt habe, den Übergang vom Gefühl zur Emotion zu bemerken, bin ich in der Lage zu entscheiden, dass jetzt keine Angst oder keine Wut entstehen soll, ich ergreife das unangenehme Gefühl nicht, sondern ich lasse stattdessen Gleichmut entstehen.


    Oder in mir steigt ein Gefühl auf, dass angenehm ist. Daraus könnte die komplexe Emotion, der Freude oder des Verliebtseins entstehen. Auch hier kann ich durch ergreifen oder nicht-ergreifen entscheiden, wie es weitergeht. Will ich jetzt Freude empfinden?


    Das denke ich ganz und gar nicht.


    Greifen wir mal zum Entstehungsmythos des Buddhismus. Buddha habe unter einem Baum meditierend Erwachen erlangt. Kurze Zeit darauf, traf er seine alten Weggefährten. Denen berichtete er, was er erkannt hatte. Worauf sie ihm folgten - oder sogar gleich ebenfalls erwachten?


    Wie lange wird diese erste Belehrung gedauert haben? Einen Nachmittag, zwei oder drei Tage? Auch an anderen Stellen in den klassischen Texten ist immer wieder davon die Rede, dass Zuhörer sogleich erleuchtet wurden, wenn ich mich richtig erinnere.


    So kompliziert kann das Buddhadharma also nicht sein.

    Solange ihr „Gefühl“ und „Emotion“ nicht im buddhistischen Sinne trennt, wird die Diskussion darüber nur für mehr Verwirrung sorgen, als für Klarheit.

    Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hast du diese Trennung in eines von Nyanaponika´s Büchern gesehen. Dieses Buch als Maßstab für einen "buddhistischen Sinne" zu erheben, erscheint mir hinterfragenswert.

    Damit möchte ich nicht unterstellen, dass es falsch wäre. Ich habe seitdem einige Sutten aus dieser Perpektive gelesen, konnte jedoch keine begründeten Anhaltspunkte dafür finden.


    Vielleicht magst du erläutern, wieso die Aufspaltung von vedanā in Gefühle und Emotionen für dich mehr Klarheit verschafft? Ich finde Erfahrungen dabei genauso interessant wie Literatur.


    Nun, N. hat diese Unterscheidung ja nicht erfunden. Und es ist mir bei N. auch nicht erstmals begegnet. Ich habe N. als ein Beispiel genannt. Das zumindest meine Absicht. Und in den Übersetzungen der klassischen Texte, wird vedana glaube ich auch nicht konsequent nur mit „Gefühl“ übersetzt. Müsste ich nachsehen.


    Nennen wir es nicht Gefühle und Emotionen, sondern nennen wir es doch einmal das Blaue und das Gelbe.


    Das Blaue kann nur angenehm, unangenehm oder neutral sein. Das Gelbe kann sehr komplex sein und entsteht aus dem blauen. Ziel ist es, das Entstehen des Gelben zu kontrollieren. Wenn ich aber nun das Gelbe, das Blaue nenne und das Blaue, das Gelbe, kann dieser Zusammenhang nicht verstanden werden. damit verschwimmen sowohl das Ziel als auch der Weg dorthin.


    Nun kann ich selbstverständlich nicht bestimmen, dass wir das eine Gelb nennen und das andere Blau, beziehungsweise Gefühl und Emotion, ich kann nur darauf hinweisen, dass hier präzises Denken und Sprache notwendig ist, in dem Sinne, dass wir, wenn wir etwa Gefühl sagen, über das gleiche reden.


    So verhält es sich auch mit „Gier“, „Hass“ und „Verblendung“. wenn wir nicht wissen, was „raga“, „dosa“ und „moha“ wirklich bedeuten, dann führen uns die ins deutsche übertragenen Begriffe Gier, Hass und Verblendung vollkommen in die Irre.


    Solange ihr „Gefühl“ und „Emotion“ nicht im buddhistischen Sinne trennt, wird die Diskussion darüber nur für mehr Verwirrung sorgen, als für Klarheit.

    Nirvana ist damit nicht das Verlöschen der Gefühle. Deine Gefühle wirst du nicht los. Deine Emotionen aber schon.

    Sorry, wenn ich frei sprechen darf. Ich sehe es genau so, wie eitelpfuetze . Und danke sehr für die klare Position.

    Der Kern der Lehre besteht in der Verwirklichung ( oder der Realisation) von Nicht-Ich, Anatta, oder man spricht im Mahayna über die Leerheit.

    Ansonsten man stuft den ganzen Buddhismus auf den Level der Psychoanalyse oder der existenziellen Philosophie herab.

    Wenn der Übende es innerlich ver-wirklich-t hatte, ich bin nichts mehr meine khandha, auch nichts meine "Gefühle" auch, das wäre das Nibbana, oder Nirwana. Das würde sogar dem total widersprechen, was über das ganze in Wikipedia steht, und es ist für mich keine zuverlässsige Quelle.


    Das widerspricht sich überhaupt nicht, mein Lieber. Anatta und Anicca sind die Grundlage dessen, was ich geschildert habe. Das Ich/Selbst (und alles andere) ist prozesshaft, ohne Wesenskern und vergänglich. Hier kann man Ansetzen, um die Übung zu beginnen, die Gefühle nicht zu ergreifen (Gier) oder zu bekämpfen (Hass). Man bemerkt dann schnell, dass auch diese diesem Prinzip unterliegen.

    Gefühle werden nicht geboren, sie entstehen in Abhängigkeit.


    Nibbana ist das Verlöschen aller Gefühle, das Ende von Geburt Altern und Tod. Das Ungeborene kann man in den Lehrreden lesen - das Verständnis ist dabei folgendes: was nicht entstanden ist und dswg nicht vergänglich und dswg auch nicht leidbringend ist. So ist es gemeint / das heisst es.

    Vorsicht Missverständnis! Hatten wir an anderer Stelle schonmal: Buddhismus unterscheidet Gefühle und Emotionen. Gefühle können immer nur angenehm unangenehm oder neutral sein. Aus diesen Gefühlen entstehen komplexe Emotionen.


    Nirvana ist damit nicht das Verlöschen der Gefühle. Deine Gefühle wirst du nicht los. Deine Emotionen aber schon.


    Man kann üben, den Übergang vom Gefühl zur Emotion, der normalerweise ins uns nicht-bewusst abläuft, zu erkennen. Wer dann das Gefühl nicht ergreift, hat die Wahl, welche Emotion dann folgen soll - oder auch keine. Das frei Gewählte ist in dieser Deutung das „Ungeborene“. Dasjenige, dass nicht aus einem Gefühl geboren ist.

    Man sollte zunächst fragen, was Nirvana ist, lieber roWf .


    Zu keinem Zeitpunkt war (und ist) sich buddhistische Philosophie einig, was Nirvana sein könnte.


    Hier eine Deutung - von vielen:


    Zu mehr als 90% der Zeit sind wir nicht bewusst. Wir handeln automatisch. Die auf uns einströmenden Eindrücke erzeugen Gefühle. Die sind entweder angenehm, unangenehm oder neutral. Daraus werden Emotionen geboren: Freude, Wut, was auch immer. Daraus entstehen Handlungen.


    Weil dieses Wiederwerden unbewusst abläuft, haben wir darüber keine Kontrolle. Immer und immer wieder machen wir die selben Dinge und können nicht anders. Das erzeugt Dukkha. Das ist das Samsara.


    Geistestraining ermöglicht es uns, gleich zu Beginn zu erkennen, hier ist ein Gefühl, angenehm, unangenehm oder neutral, und das automatische Entstehen von Emotionen, die die Grundlage unseres Handelns bilden, zu unterbinden. Wenn wir das geübt haben, erhalten wir die Freiheit, bewusst zu agieren und uns diesem Automatismus zu entziehen. Das ist Frieden. Das ist Nirvana.


    So wird Nirvana, Befreiung also, dann auch nicht in eine ferne Zukunft, in eine ferne Welt verlegt oder sonst wie metaphysisch verklärt. Es ist die konkrete Möglichkeit der Befreiung im Hier und Jetzt.

    Ein Interview mit Jochen Weber von der Budhastiftung*.


    "Mir sind fertige Antworten auf metaphysische Fragen recht gleichgültig, weil das Dinge sind, die jenseits der möglichen menschlichen Erfahrungswelt liegen. Und selbst wenn ich hierzu etwas wissen könnte, ist es für mein alltägliches Leben irrelevant."


    Buddha war immer Pragmatiker
    Jochen Weber im Interview mit Herausgeber Hendrik Hortz. Jochen Weber ist zusammen mit seiner Frau Stifter und Vorstand der 2002 gegründeten Buddhastiftung mit…
    www.ursachewirkung.com


    *Der Stiftungszweck der Buddhastiftung ist hauptsächlich die Förderung des Dialogs zwischen Buddhismus, Philosophie, Wissenschaft, Kunst und Religionen sowie die Förderung des Dialogs zwischen den verschiedenen buddhistischen Traditionen.

    zu Omega:


    Er war unverschämt im Chat, weil ich ihn aufgefordert hatte, hier bitte nicht belehrend aufzutreten. Sowas wie: Du bist ja nur neidisch auf meine Kompetenz und über eine Sperre (die ich schon angedroht hatte, weil er sich im Gespräch renitent zeigte) haben die Mods ja wohl nicht zu entscheiden, da müsse unter den Usern abgestimmt werden.


    Bevor ich da unendlich diskutiere und Kraft investiere…


    Die Sperre ist nur temporär. Wenn er möchte kann er weiterdiskutieren, wenn er sich an die Forenregeln hält.


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    Ich lese gerade Metzingers „Ego Tunnel“. Sehr empfehlenswert das Buch.


    Hier ein Absatz aus dem Nachwort, das ich bedenkenswert finde: „Woran kann man echten, [spirituellen] Fortschritt erkennen, und lassen sich Illusionen, Wahnvorstellungen oder Selbsttäuschung anhand irgendwelche Kriterien von tatsächliche Erkenntnis unterscheiden? (…) Das Kriterium ist ethische Integrität, das im Verhalten beobachtbare, ernsthafte Streben nach einer prosozialen, ethisch stimmigen Lebensweise.“


    Was ist aus buddhistischer Sicht eine ethische Lebensweise? Hier finden wir in der Sittlichkeitsgruppe des Achtfachen Pfads die Antwort: Rechte Rede („Ein Wort des guten Wandels ist, wenn es zur rechten Zeit gesprochen wird, wenn es wahr, höflich, zweckmäßig ist und aus liebevoller Gesinnung kommt.‘“ Rechtes Handeln. Rechte Lebensweise.


    Oder wie es eine andere Weisheitstradition formuliert: „An ihren Taten sollt ihr sie erkennen.“

    Die DBU würde einen inneren Reinigungsprozess nicht überstehen. Ich habe gesehen, wie sie auf Genpo Döring rumhackten, sobald dieser verurteilt war (oder gar schon vor dem Urteil?), und der war nach meiner Erinnerung mal ihr Ehrenpräsident. DA wollten es einige plötzlich schon vorher geahnt haben. Die wollen es erst genau wissen, wenn man ihnen auf die Füße steigt, so wie bei Ole Nydahl oder Thich Thien Son (Thay) oder einigen Tibetern, ansonsten schauen sie lieber weg. Dann fehlt es m.E. am rechten Maß: Wer im Knast saß, wird genauso fallengelassen wie einer, der mysteriöserweise drum herum kam.


    DIE DBU gibt es nicht. Da stehen immer Menschen in der Verantwortung, die wechseln, weil die DBU eine demokratische Veranstaltung ist.


    Kritik muss man deshalb an den Verantwortlichen fest machen. Hätte es zum Beispiel keinen Wechsel des ersten Vorsitzenden zu Zeiten der Krise um den Diamantweg gegeben, hätte die Initiative, sie auszuschließen, wohl keinen Erfolg gehabt. Denn der alte Ratsvorsitzende war meiner Einschätzung nach ein Diamantweg-Vasall. Der hätte sich sicher entsprechend eingemischt.


    Im Falle Polenski würde ich dazu raten, die Kritik zusammenzustellen und sie dem Rat offiziell zur Kenntnisnahme oder auch verbunden mit der Bitte um Stellungnahme vorzulegen. Im Rat sind derzeit meiner Meinung nach ganz vernünftige Leute.

    Hendrik

    Dass Du Gefühle mit vedanā gleichsetzt, habe ich verstanden. Wo verortest Du denn dann die Emotionen? Bei den sankhāra? Vielleicht kommen wir so zu einer eindeutigen Zuordnung.


    Ich möchte dazu Nyanaponika zitieren:


    „Gefühl, vedana, bezeichnet hier, so wie stehts in der buddhistischen Psychologie, lediglich die angenehmen unangenehmen und neutralen Empfindungen, körperlichen oder geistigen Ursprung. Gefühl im hier verstanden Sinne hat nicht die vielfältigen Inhalte der Emotionen, an der auch Lust, Hass, Stolz, Liebe, reflektierendes Denken und so weiter teilhaben können.


    Im hier verstanden Sinne gehört die gefühlsmäßige Bewertung eines Objekts zu den ersten Reaktionen des Geistes auf einen Sinneseindruck. (…) In der Reihe der Bedingten Entstehung (…) ist Gefühl durch den sechsfachen Sinneseindruck bedingt und kann seinerseits eine Entstehungsbedingung für das Begehren, tanha, sein, woraus wiederum das starke Anhangen oder greifen, upadana, erwächst. (…) Gelingt es nun, bei einem empfangen Bewusstseinseindruck, bei der ersten einfachen Gefühlsreaktion innezuhalten, und diese dem Reinen Beobachten zu unterziehen, so kann die Weiterentwicklung des Gefühls zum Begehren zu anderen Leidenschaften unterbunden werden.


    Diese Phase in der Reihe der bedingten Entstehung ist daher von entscheidender Wichtigkeit. Denn an diesem Einsatzpunkt kann man durch Rechte Achtsamkeit jene unheilvolle, zu Leidentstehung führende Verkettung brechen. Wenn man sich darin übt, beim Aufsteigen eines Gefühls bei der Feststellung angenehm, unangenehm oder neutral stehen zu bleiben, so wird die Wissensklarheit genügend Zeit haben, über eine der Situation angemesse Einstellung oder Handlung zu entscheiden.


    (…) So kann diese unscheinbare Gefühlsbetrachtung zur Geburtsstätte der inneren Freiheit werden.“


    *Fettung durch mich.


    🙏

    Nochmal: Im Buddhismus sind Gefühle von Emotionen zu unterscheiden. „Ärger, Unmut, Wut“ sind komplexe Emotionen, die aus Gefühlen, die immer nur angenehm, unangenehm oder neutral sein können, erst geboren werden. Dieses Verständnis ist der Schlüssel!