Solange ihr „Gefühl“ und „Emotion“ nicht im buddhistischen Sinne trennt, wird die Diskussion darüber nur für mehr Verwirrung sorgen, als für Klarheit.
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hast du diese Trennung in eines von Nyanaponika´s Büchern gesehen. Dieses Buch als Maßstab für einen "buddhistischen Sinne" zu erheben, erscheint mir hinterfragenswert.
Damit möchte ich nicht unterstellen, dass es falsch wäre. Ich habe seitdem einige Sutten aus dieser Perpektive gelesen, konnte jedoch keine begründeten Anhaltspunkte dafür finden.
Vielleicht magst du erläutern, wieso die Aufspaltung von vedanā in Gefühle und Emotionen für dich mehr Klarheit verschafft? Ich finde Erfahrungen dabei genauso interessant wie Literatur.
Nun, N. hat diese Unterscheidung ja nicht erfunden. Und es ist mir bei N. auch nicht erstmals begegnet. Ich habe N. als ein Beispiel genannt. Das zumindest meine Absicht. Und in den Übersetzungen der klassischen Texte, wird vedana glaube ich auch nicht konsequent nur mit „Gefühl“ übersetzt. Müsste ich nachsehen.
Nennen wir es nicht Gefühle und Emotionen, sondern nennen wir es doch einmal das Blaue und das Gelbe.
Das Blaue kann nur angenehm, unangenehm oder neutral sein. Das Gelbe kann sehr komplex sein und entsteht aus dem blauen. Ziel ist es, das Entstehen des Gelben zu kontrollieren. Wenn ich aber nun das Gelbe, das Blaue nenne und das Blaue, das Gelbe, kann dieser Zusammenhang nicht verstanden werden. damit verschwimmen sowohl das Ziel als auch der Weg dorthin.
Nun kann ich selbstverständlich nicht bestimmen, dass wir das eine Gelb nennen und das andere Blau, beziehungsweise Gefühl und Emotion, ich kann nur darauf hinweisen, dass hier präzises Denken und Sprache notwendig ist, in dem Sinne, dass wir, wenn wir etwa Gefühl sagen, über das gleiche reden.
So verhält es sich auch mit „Gier“, „Hass“ und „Verblendung“. wenn wir nicht wissen, was „raga“, „dosa“ und „moha“ wirklich bedeuten, dann führen uns die ins deutsche übertragenen Begriffe Gier, Hass und Verblendung vollkommen in die Irre.