Beiträge von Anna Panna-Sati

    Das von ihr gegründete Kloster, Metta Vihara, ist inzwischen kein Kloster mehr.

    Nyanabodhi hat die Robe abgelegt, und somit gab es keinen Abt mehr.

    Er hat auch seinen Vorstand im Buddha-Haus aufgegeben.

    Hallo, liebe Priya :) , danke für deinen Beitrag! _()_ :heart:


    Du sprichst da Ereignisse an, welche sich vor knapp 4 Jahren, mitten in der Corona-Pandemie, zutrugen und die tatsächlich gut zum Thema "Dukkha erkennen..." passen.


    Roland Nyanabodhi, vormals Bhante (= Ehrwürdiger) Nyanabodhi, Nachfolger von Ayya Khema, Spiritueller Leiter des "Buddhahaus-Projektes", Abt des Waldklosters "Metta Vihara", legte nach 27 Jahren (!) die Robe ab, was er zweifach begründete:

    1. Er sei, nach dem Weggang zweier Mönche, nunmehr der einzig verbliebene Mönch... -> Zweifel am "monastischen Weg".

    2. Es sei eine "innige Beziehung zu Tanja entstanden" und sie beide wollten ihre "Liebe jetzt in einer Partnerschaft leben".


    (Für Interessierte: Im Youtube Kanal "Buddha-Haus Metta Vihara" legt R. Nyanabodhi im Video "Wandel und Herzensschule-Botschaften des Herzens" seine Gründe ausführlich dar - ca. Min. 1.38 bis 7.00 ff. - )



    Eine Entscheidung, die eine Welle von Emotionen und Be/Verurteilungen lostrat und offensichtlich viel Dukkha bei all jenen, die sich in irgendeiner Weise dem Buddhahaus-Projekt, Ayya Khema und dem Waldkloster verbunden fühlten, auslöste...

    Und die dem Theravada-Buddhismus, dessen Praxis in diesem Fall ganz offensichtlich nicht zur Erleuchtung, sondern letztlich zur Abwendung von dieser buddhistischen Tradition und Hinwendung zum "weltlichen Leben" geführt hatte, sicherlich nicht gut tat.


    Auch ich bedauerte damals diesen Schritt mit seinen weitreichenden Folgen (wobei ich die jahrtausendealten Mönchsregeln dringend überarbeitungswürdig finde und Nyanabodhis Beweggründe auch nachvollziehen konnte), begann gar an der Buddha-Lehre zu zweifeln...:


    Dukkha, bzw. seine Ursachen, sollten doch durch die buddhistische Praxis abnehmen, der weise Umgang mit dem 1. Pfeil, das Getroffenwerden vom 2. Pfeil verhindern.... :?

    (Aber "Amors Pfeil" ist wohl besonders "vergiftet".....) :shrug:



    Wie geht man mit Dukkha um, das durch die buddhistische Praxis selbst entsteht?

    (Dazu würde ich auch fehlerbehaftete Dhamma-Vermittlung durch manche Lehrende zählen wollen.)


    Wo mehrere Menschen zusammentreffen, um sich gemeinsam der Buddhalehre zu widmen, kann es immer zu Reibungen kommen (besonders, wenn es theoretisch geschieht, siehe u.a. das "Buddhaland-Forum" ;) ).


    Diskussionen verschiedener Interpretationen und Ansichten über (einzelne) Aspekte des Dharmas/Dhammas verdrängen oft die wirklich wertvollen, grundlegenden Elemente der Lehre, und teilweise auftretende Frustrationen, beispielsweise über mangelnde "spirituelle Fortschritte" (ggf. Neid auf weiter Fortgeschrittene?!), stellen ebenfalls Hindernisse dar.



    Man unterscheidet ja 3 Hauptformen von Dukkha:


    1. Körperliches und geistiges Leiden ("dukkha-dukkha")

    2. Das in der Unbeständigkeit/Vergänglichkeit bestehende Leiden ("viparinama-dukkha")

    3. Leiden der Daseinsgebilde/ Geistes-Formationen

    z.B. ausufernde Grübeleien, Gedankenspiralen, etc. , Leiden, das durch willentliches Handeln, in der Selbsttäuschung der Ich-Illusion, entsteht ("sankhara-dukkha")


    Im vorliegenden Fall entstand wohl Dukkha sowohl durch das Erleben der Vergänglichkeit - Ende des Waldklosters / Entrobung des geachteten Mönches -, als auch durch die negativen Gedanken (Verurteilungen), die sich u.a. um das "Erbe Ayya Khemas" sorgten....


    So ist die Vergänglichkeit, nichts bleibt, jedoch das Buddha-Haus und die Seminare gibt es.

    Es ist immer ein Trost, wenn es irgendwie weitergeht....


    Liebe Grüße _()_ :heart: :)

    Hallo, liebe Leonie , vielen Dank für deinen gehaltvollen, inspirierenden Beitrag ! _()_ :heart:

    Hat mich ziemlich beschäftigt..... ;) :erleichtert:

    Dukkha wird inzwischen auch mit Stress übersetzt und ich denke, es hat vor allem mit Bewusstsein und unserer Einfühlung bzw. dem Mitgefühl zu tun, dass wir in Stress kommen, wenn wir selbst oder andere, die wir mögen sterben, krank sind, Schmerzen haben und dabei ihre Empfindungen ausdrücken. Das führt zur Trauer, Depression, Aufgeregtheit und auch zu Begehren und Hass, verstärkt die fünf Hindernisse. auch die Überinformation und damit das globale Bewusstsein verstärken Ängste und Aufregung.

    Ja, Einfühlungsvermögen/Empathie kann sehr durch Mitleiden stressen, daher wird im Buddhismus ja immer das Mitgefühl geübt, welches ermöglicht (aus einer heilsamen Distanz heraus), möglichst stressfrei, helfend/unterstützend - nach Bedarf - tätig zu werden.


    Die Konsequenzen des Stresses schilderst du sehr eindrücklich, er breitet sich schnell aus, zieht weite Kreise....


    Ich habe jetzt NOCH eine Übersetzung von "Dukkha" gehört (von Dr. Alfred Weil):


    Dukkha = Zwieheit/Zweiheit, SPALTUNG
    ("Sein und Sollen befinden sich im Zwiespalt")


    Leuchtet mir ein: Die Nicht-Akzeptanz von dem, was war, gerade ist oder vielleicht sein wird = dukkha (man spaltet/trennt sich quasi ab)

    Buddha lehrte nicht, dukkha zu vernichten sei, sondern dass der Durst, die Ursache von dukkha ausgelöscht werden soll. Das ist auch das was überhaupt möglich ist ohne die Fähigkeit zur Empfindung zu zerstören.

    Man kann dukkha beenden, indem man das Bewusstsein ausschaltet oder es herunter dämpft, trübt oder durch Beendigung des Lebens. Das verstärkt Unwissenheit.

    Dukkha, als "Spaltung" verstanden, ließe sich aufheben (nicht vernichten) durch Auslöschung des Durstes (Tanha), der - als Ursache - zur Spaltung führt...

    Die Akzeptanz des "Schwer zu (Er) tragenden" (= weitere Übersetzung von Dukkha) würde demnach gleichzeitig sein Ende bedeuten.


    Ja, getrübtes/ausgeschaltetes Bewusstsein verhindert Geistesklarheit/Wissensklarheit und erhält damit wohl auch die Unwissenheit.

    Vermutlich auch deswegen, mahnt die 5. Tugendregel Abstinenz von Alkohol und Drogen (Berauschung) an... :?


    Mir geht es darum, dass Empfinden und Bewusstsein notwendig sind, um überhaupt dukkha wahrzunehmen - Mitgefühl für mich und für andere geht nicht ohne Einfühlung.

    Wenn ich dukkha nicht erfahre, erlebe, dann handel ich weiterhin wie es mir gefällt und aus Unwissenheit richte ich Schaden an, bis zur Vernichtung von Leben.

    Ja, da stimme ich dir zu. Man beobachtet ja auch immer wieder, was aus mangelnder Empathie und "Dummheit" heraus, in der Welt angerichtet wird...


    Paracetamol sollte man besser auch nicht schlucken... ;) :

    Paracetamol: Mit dem Schmerz schwindet auch die Empathie
    Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Paracetamol lassen nicht nur die Schmerzen verschwinden, sondern auch das Einfühlungsvermögen
    www.gesundheitundwissenschaft.com

    (Obwohl man mit den akuten Schmerzen sicherlich auch kein Glück um sich herum verbreitet, aber nachher versteht man Andere besser...)

    Wenn ich die Persönlichkeitsansicht und den Durst als Ursache von dukkha erlebt habe, dann kann ich die falsche Ansicht und den Durst so auslöschen ohne meine Fähigkeit zum Erleben von dukkha zu berühren.

    Woher soll denn das Mitgefühl kommen?

    Ich fühle doch dukkha auch ohne Persönlichkeitsansicht oder Durst. Ich sehe doch, was los ist, wenn jemand sich gegen die drei Daseinsmerkmale aufbäumt.

    Hm.. Das Mitgefühl entwickelt man ja auf dem Achtfachen Pfad (weiter) und beim Erwachen bleibt es wohl erhalten... :?

    Nach dem "Erlöschen" nimmst du Leiden noch wahr, aber es berührt/triggert/schädigt/stresst dich nicht mehr - so verstehe ich es...


    Liebe Grüße _()_ :heart: :)

    Hallo, lieber Martin_1980 , herzlichen Dank für deine wertvollen Beiträge! _()_ :heart:


    Man kann schon vorher eine Art von Gleichmut entwickeln.

    Läuft es gut, okay loslassen weil es sich ändern wird und muss.

    Läuft es schlecht, okay loslassen weil es sich ändern wird und muss.


    Das kann hilfreich sein, wenn die Welt scheinbar aus den fugen gerät.

    Das Leiden zum Beispiel verschwindet ja nicht, auch nicht für den befreiten.

    Vielen Dank, ja, es kann (einige "Leben"?) dauern, bis zur Befreiung und Gleichmut zu "trainieren", hilft bestimmt, in der Zwischenzeit all das Leiden gelassener zu (er-)tragen... :mediw: :tee:

    Ich dachte immer dass das Leiden verschwindet, aber in Wirklichkeit verschwindet der Leidende. Die Welt ist weder Gut noch schlecht, fair oder unfair.

    Gegen das Verschwinden sträubt sich der/die Leidende teilweise recht hartnäckig... :roll:

    Tja, schade, dass das Leiden nicht auf irgendeine (andere) Weise zum Verschwinden gebracht werden kann - so muss man etwas hergeben/aufgeben/loslassen, an dem man sehr hängt (Das "Ich" oder gar das Leben....).

    Die Welt ist, wie sie ist und für Unbefreite, wie sie (gestimmt) sind.

    ("Dem Heiteren erscheint die Welt auch heiter" - zumindest zeitweise, wenn das Negative ausgeblendet wird.)

    Da ist Freude,Schmerz,leiden,Wut usw, aber niemand mehr, der diese Sachen ertragen muss.

    Wenn das Herz die erste Heilung und Linderung durch das einhalten der Gebote, durch das kultivieren von Samadhi erfährt, dann kann die Liebe (inklusive Güte) das verletzte und komprimierte Herz in die Unendlichkeit ausdehnen.

    Hm.... Freude "ertrage" ich eigentlich ganz gerne.... :D

    Ein weites Herz voller Liebe, Güte und Frieden kann doch eigentlich nur Liebe, Güte und Frieden in die Welt bringen, aber es erfordert halt außerdem die Empfangsbereitschaft/Offenheit der "Empfänger" (die leider nicht immer gegeben ist...), um seine Wirkung zu entfalten.


    Ich habe seitdem nie wieder trauer, Wut , Freude, Einsamkeit und Hilflosigkeit erlebt, weil diese Dinge wie Wolken sind, die den blauen Himmel nicht zerstören können.

    Jetzt muss ich doch mal nachhaken, lieber Martin: Meintest du keine Sinnes- Freude oder oder ist das (erwachte) Leben - ohne Ego, aber befreit und voller Frieden - tatsächlich freudlos? :| :?  

    Solange man noch halbwegs dazu in der Lage ist, sollte man diese eine Sache (Selbst) suchen und erforschen.

    Dann wird man nur noch einen Wandel erleben, nämlich das verlöschen im stillen Meer des Friedens.


    Mögen wir alle Frieden finden!

    _()_ :taube:


    Alles Gute, vor allem Gesundheit, und liebe Grüße :heart: _()_ :)

    Hallo, liebe Leonie :)

    danke für deinen Beitrag! _()_ Muss da noch ein bisschen nachhaken, weil ich nicht sicher bin, deine Ansicht verstanden zu haben...

    Das Erleben von dukkha kann nicht ausgelöscht werden ohne das Leben selbst zu vernichten.

    Du sprichst hier vom "1. Pfeil", der jedes Lebewesen (be)trifft - (vorwiegend) körperliche Schmerzen, Angst, Krankheiten, Alter, Sterben?

    Stimmt, das ist so: "Mit der Mehrzelligkeit kam der Tod, mit dem Nervensystem der Schmerz und mit dem Bewusstsein die Angst" (L.v. Bertalanffy) in diese Welt.


    Immerhin gibt es da auch "geschickte Mittel", um wenigstens Linderung zu finden, für Menschen und Haustiere Arzneimittel und medizinische Behandlungen, Wildtiere nutzen verschiedene Heilpflanzen- und stoffe, zusätzlich hilft der Körper sich jeweils auch selbst ("innerer Arzt").


    nicht dukkha ist das Übel, sondern die Ursache von dukkha - das Begehren tanha. Und: die Bedingung für dukkha ist der Durst eines Lebewesens - und nicht eines Körpers.

    Wenn man deine zwei Zitate so untereinander stellt, kann das Urteil eines fühlenden, denkenden Lebewesens doch nur lauten, dass Dukkha ein Übel ist - und demzufolge natürlich auch die Ursachen für vermehrtes Leiden - der 2. Pfeil - beides ist von Übel, aber diese Ursachen sind beeinflussbar oder - im besten Falle - zu beenden durch die Lehre Buddhas.


    Ich wurde bisher auch immer so belehrt, dass beides Dukkha ist, aber im Grunde ist es - im Kontext der Buddhalehre - nicht sooo wichtig, insofern kann ich deine Sichtweise ein Stück weit nachvollziehen.


    Das Mitgefühl gebietet jedoch m.E., auch den 1. Pfeil als Übel zu sehen um motiviert zu sein, u.a. hilflosen Wesen (die obendrein nicht fähig sind, die Lehre zu praktizieren, wie z.B. Menschen mit geistigen Behinderungen/Erkrankungen, Tiere,...) zu helfen, ihre Leiden zu lindern.

    Es geht also auch nicht nur um die Erfahrung von dukkha - das kennt eigentlich jeder, sondern um das was im Hintergrund als Verursacher verborgen bleibt und auch nicht gern erfahren wird: die Gier, der Hass und die Verblendung. Und hier setzt die Lehre des Buddha an. Und das sollte erlöschen.

    Temporär oder "für immer" ? ...ist in diesem Zusammenhang eine Frage, die mich bewegt und die wohl - je nach buddhistischer Richtung/Schule - unterschiedlich beantwortet wird.



    Liebe Grüße _()_ :heart: :)

    ich liebe es, mich in Fußnoten zu verlieren...

    Du bist also ein Fuß(noten)fetischist?


    Sorry, den konnte ich mir jetzt nicht nehmen lassen 😂

    Und ich kann es mir - sorry - nicht nehmen lassen, mich über noch vorhandene "Leidenschaften" bei Zennies zu "wundern"... ;) :erleichtert:


    Dabei geht es doch hier sicher nicht um "Liebe" zu Füßen oder Fußnoten ("Lass mich deine Fußnote sein, Schätzchen!" :lol: ), sondern um Höheres:


    "Ich liebe es, (m)ich (in Fußnoten) zu verlieren..."        ;)



    (Bitte nicht böse sein, lieber Sudhana , bin gerade etwas albern drauf, kannst es gerne löschen lassen...)

    Hallo, lieber ewald , vielen Dank für deine erhellenden Beiträge! _()_ :heart:

    Auf einzelne Passagen möchte ich noch mal eingehen:

    Solche Geschichten mit Krankheit und Tod gibt es so viele unter den Menschen, sie sollten nicht zu so starker Rührseligkeit führen, so, dass neue Fehler in der Lebensbewältigung entstehen.

    Rührseligkeit ist ein Wort, dass ich lange nicht gelesen habe, scheint selten geworden zu sein....Ich stimme dir zu, dass "Gefühlsduselei", Sentimentalität u. Co. nicht hilfreich sind, um mit belastenden Situationen fertigzuwerden - im Gegenteil!


    Ohne Empathie und Mitgefühl (von außen) für den Betroffenen, wird es allerdings auch keine erträgliche Krisenbewältigung geben.


    Meine verstorbene Freundin war eine Frau vom "Typ Powerfrau" und sie hasste es, "schwach" und auf Hilfe angewiesen zu sein....

    Nach jeder OP überraschte sie die Ärzte mit ihrer schnell wiederhergestellten Vitalität - so ein Mensch benötigt naturgemäß andere "Unterstützung", als ein ängstlich-selbstunsicherer Charakter.


    Als die Klinikpsychologin ihr jedoch nach fast 2 Jahren Leidenszeit (und zunehmenden körperlichen Einschränkungen) sagte, sie könne sich "glücklich schätzen, so lange relativ gut gelebt zu haben" und Andere mit ihrer Erkrankung seien "schon lange tot", rastete sie komplett aus...

    Die konsternierte Psychologin rief später den Mann meiner Freudin an und fragte, ob sie zu Hause "auch so sei".....


    Es ist ganz nüchtern betrachtet nichts besonderes, dass Menschen schwer erkranken, Schmerzen erleben und sterben.

    Ja, jeder weiß es, aber keiner will es erfahren...


    Lange Zeit glaubte ich, dass unsere Familie besonders viel Leid erleben müsse (Es war "Familienstil", dies so zu kommunizieren...), bis ich realisierte, dass viele andere Menschen ihr Leid schlicht nicht so betonen, bzw. es eher beiseite schieben, bagatellisieren, verdrängen - wohl das andere Extrem.

    Interessiert man sich jedoch für die Menschen und erkundigt sich mit echtem Interesse ernsthaft nach ihrem Befinden, brechen manchmal Dämme und es wird klar, dass der Spruch "unter jedem Dach ein "Ach" " zutrifft.


    Auch, wenn Leiden "normal" ist und zu jedem Leben zwingend dazugehört, kann es einen (erstmal) "umhauen", nach einiger Zeit passt man sich i.d.Regel an die neuen Umstände - mehr oder weniger gut - an, eine Art Habituation findet statt.

    Somit ist dukkha nicht das Böse, dass man ausmerzen muss, im Gegenteil, mit dem Leid Freundschaft schließen und es annehmen als unausweichlicher Bestandteil des Lebens führt zu einem gesunden Umgang, der die Schmerzen im Zaume hält.

    So einleuchtend (und "psychotherapeutisch") das in der Theorie klingt - in der Praxis lehnt man es wohl anfangs grundsätzlich ab, arrangiert sich bestenfalls nach und nach.


    Der Buddha lehrte "Dukkha.... und wie es zu vernichten ist", also sah er es wohl eher als Übel (die Ursachen allerdings auch).


    (Tatsächlich "begrüße" ich "meine" Angst und manchen Schmerz wie alte Bekannte, die ab und zu auftauchen, aber Freundinnen werden wir wohl nie und am schönsten ist es, wenn sie wieder gehen... :erleichtert:)

    Jeder Schmerz, jedes Leid im Organismus hat eine ursächliche Voraussetzung, irgendwo ist irgendwann etwas schiefgelaufen und das gilt es zu korrigieren.

    Ja, nur leider lässt sich das "Schiefgelaufene" nicht immer korrigieren, Krankheiten können bekanntlich vielfältige, z.B. genetische, Ursachen haben, die nicht zu beheben sind.

    Am ehesten zu heilen sind wohl psychosomatisch bedingte Erkrankungen, wenn sie früh genug behandelt werden...

    Und hier kann die Buddhalehre besonders hilfreich sein.

    Der Schmerz ist ein Hilfeschrei, bei buddhistischen Menschen genauso wie in der westlichen Welt, da sollte man die Ursachen ergründen, um eine wirkliche Lösung, ein Loslassen zu ermöglichen.

    _()_ Ja, da kann ich dir nur zustimmen.


    . Buddha war erster Psychotherapeut, entsprechend ist seine Lehre. Wenn man sie beherzigt, kann man zum Erwachten werden, ihn erkennt man durch bescheidene Zurückhaltung und Weisheit, also kann man ihn kaum in einem Internetforum antreffen, egal wie verschachtelt die Formulierungen sind.

    Das mit der "bescheidenen Zurückhaltung" scheint nicht zwingend ein Merkmal von Erwachten zu sein, wie man im Palikanon leicht nachlesen kann (z.B. Buddhas "Eigenlob" direkt nach seiner Erleuchtung oder seine Maßregelung von Mönchen, die Verfehlungen begingen...). :?

    In einem Internetforum für Buddhisten erwarte(te) ich (größtenteils) "Übende", d.h. Menschen, die sich "bemühen" und sich zumindest auf etwas Gutes ausgerichtet haben, dazu ein paar "Tröllchen", (ernsthaft) Interessierte und Neugierige....

    "Nur Erleuchtete erkennen Erleuchtete" heißt es, daher weiß ich nicht, ob jemand hier im Forum erwacht ist, aber es gibt ja gewisse Anhaltspunkte und ich halte es nicht für ausgeschlossen... ;) :)


    Liebe Grüße _()_ :heart: :)

    Lieber Sotapannabumm , einen herzlichen Dank an dich für deine große Offenheit und deine freundlichen Zeilen! :heart: _()_


    Nach meinem Gefühl verfügst du über beeindruckende Selbsterkenntnis und ich glaube, ahnen zu können, dass du intensive Geistesschulung betrieben hast/betreibst.

    Dein "Forums -Dukkha" ;) teilst du sicher auch mit vielen Anderen, die ihre Interpretationen der Lehre, sowie eigene Erfahrungen und Erkenntnisse mit- und einbringen und sich hier mit zahlreichen - ihres Erachtens - "abwegigen" Ansichten konfrontiert sehen...


    Der Buddhadharma wurde/wird ja gelehrt, damit Menschen sich von Dukkha befreien können und Befreite verbreiten nur noch, was sie im Inneren tragen: inneren Frieden/Gleichmut, Liebende Güte, Mitgefühl...


    Noch auf dem Weg befindlich und von Dukkha geplagt, könnte man Menschen, die befreit sind, als Vorbilder und Ansporn begreifen, allerdings verstehe ich, dass z.B. Gelassenheit auch (natürlich unbeabsichtigt), von manchen, in bestimmten Kontexten, provokativ empfunden werden kann: Wenn alle sich über etwas ereifern und einer ruhig bleibt, fällt er ja auf ( und aus dem Rahmen).

    Einfach mal entspannt in diesem Forum schreiben. Befreit davon hier was zu kritisieren, dort zu widersprechen, dort was Insbesondere hinzusetzen und dann mal kucken was andere dazu sagen. Auch befreit von dem Bedürfnis mal kräftig reinzustänkern, so wie letztens. Einfach mal Mensch ohne Stänkerbedürfnis sein :D

     

    Ein frommer Wunsch! :angel: :erleichtert:

    Ich nehme das jetzt mal ernst:

    Ist doch schon super, das "Stänkerbedürfnis" (und seine Ursache/n) überhaupt wahrzunehmen, ob man es dann auslebt (und wie), mag von vielen weiteren Umständen abhängen....


    Vielleicht will man (sich) ja aufregen, weil es einem danach (anscheinend) besser geht, aber es könnte auch sein, dass es einem wirklich gut täte, dieses Bedürfnis zu überwinden und fallen zu lassen. Da macht sich dann Entspannung breit.... :) :tee:


    Ich habe diesen Thread begonnen, weil Dukkha (und seine Vernichtung) das zentrale Anliegen des Buddha war, ich es daher für ein elementares Thema für alle Menschen halte, besonders in einem buddhistischen Forum, dementsprechend war die Erwägung, einen Austausch über den Umgang mit dem Leiden anzuregen.

    Des Weiteren bot sich mir dabei die Gelegenheit, länger mitgeschleppten Kummer von der Seele zu schreiben....(also nicht wirklich selbstlos, die Geschichte.... ;)  :erleichtert: )


    Achtsamkeit und ein wenig liebende Güte hilft auf Dauer sehr - dieses Statement trage ich gerne hier bei,

    _()_ :rose:



    Alles Gute für dich und liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Vielen Dank für deine interessanten Beiträge, lieber void ! _()_ :heart:

    Der Begriff "Dukkha" scheint wirklich viele Bedeutungen in sich zu vereinen, von "Unzufriedenheit", "Unerfülltheit", über "schwer zu ertragen" bis hin zu schwersten "Leiden"/Schmerzen.


    Du schreibst, dass der 2. Pfeil vom "Willen" stammt, der "sich gegen die Situation" richtet.

    Der Wille, z.B. den gerade akuten Kopfschmerz nicht ertragen zu "wollen", ist ja aber kein "freier" Wille, sondern konditioniert und die Ablehnung führt günstigenfalls dazu, dass man eine Kopfschmerztablette einnimmt - Problem gelöst, Dukkha - für dieses Mal - beendet.


    Widerstand/Ablehnung und die Gier, etwas anderes zu wollen, verursachen doch nur dann das "Dukkha des 2. Pfeiles", wenn sie nicht zur Beendigung oder Linderung des Schmerzes führen.


    Das "Ich"(-Gefühl) entsteht durch die 5 Skandhas/Khandas und bewertet die Sachlage, entsprechend diverser Kriterien, von "noch akzeptabel" bis "unerträglich", was individuell sehr verschiedene Ergebnisse und Konsequenzen erbringen kann.

    Immerhin führte die ursprüngliche Ablehnung von Krankheit, Alter und Tod - den stärksten Leidbringern aller Lebewesen - dazu, dass der spätere Buddha Shakyamuni seinerzeit aufbrach, um einen Weg aus all dem Elend zu finden....


    Ebenso motiviert der Wunsch, weniger Leid erfahren zu müssen oder gar gänzlich vom Leiden befreit zu werden, die Buddhisten, dem achtfachen Pfad zu folgen.


    Bei unvermeidbarem, nicht mehr zu linderndem, Leid ist die Annahme des Zustandes und das Fallenlassen des Widerstandes selbstverständlich sinnvoll und kann den 2. Pfeil verhindern....

    Verblendung bedeutet ja, dass man bei etwas nicht das Ganze in allen seinen Aspekten sieht, sondern es auf einen seiner Aspekte reduziert, und diesen als das Normale sieht.

    Diese Definition, dass Verblendung bewirkt, nur einen von vielen Aspekten eines Ganzen zu sehen und diesen für "normal" zu halten, ist mir neu. Meinst du damit nur den jeweils negativen oder positiven Aspekt? (Also z.B. bei Krankheit den Schmerz, bei einer Liebesbeziehung das Glück?)


    Unwissenheit, die Unfähigkeit, die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind, nämlich unbeständig, leidhaft und substanzlos/bedingt entstanden, führt unweigerlich zur Entwicklung der anderen 2 Geistesgifte, Gier und Hass, welche wiederum Dukkha verursachen können.


    MN 26 - Die edle Suche - verstehe ich so, dass der Buddha grundsätzlich nahelegte, sein Herz nicht an die vergänglichen, leidhaften Dinge zu hängen, sondern nur Nibbana als anzustrebendes Ziel empfahl.

    Das hieße beispielsweise: Ein Mönch, der für eine Liebesbeziehung den Orden verlässt und entrobt, gibt die "edle Suche" auf, um sich an einen Menschen zu binden, der, wie er selbst, Alter, Krankheit und Tod unterworfen ist (die Beziehung unterliegt natürlich, wie alles, auch den Daseinsmerkmalen) - keine gute Entscheidung in des Buddhas Augen!


    Liebe Grüße _()_ :heart: :)

    Lieber Thorsten Hallscheidt , herzlichen Dank für deinen mitfühlenden, inspirierenden Beitrag! _()_ :heart:


    Das ist Dukkha: Wider besseres Wissen dem Schönen, dem Begehrenswerten wieder und wieder in den Schmerz und die Angst folgen. Festhalten wollen, was zwischen den Händen zu Staub zerfällt. Aus Schaum Perspektiven des Glücks zimmern.

    Ja, genau diese Art Dukkha ist es, die zu erkennen (mir) schwer fällt, weil man auf der Suche nach den schönen Seiten des Lebens (von denen man sich bisweilen Ausgleich der negativen, leidvollen erhofft), sich dem (anziehenden) Angenehmen, Lieblichen, "Liebenswerten", ...zuneigt und - temporär - "Glück" empfindet.

    Vergessen (oder verdrängt) wird, dass alles Schöne, (Edle, Gute,..)

    a) unbeständig/vergänglich ist und

    b) oft auch "dunkle" Aspekte in sich trägt (alles hat immer 2 Seiten - und die Mitte).


    Der Buddha gab ja vor, wonach man im Leben (nicht) suchen soll:


    "...5. "Ihr Bhikkhus, es gibt diese zwei Arten der Suche: die edle Suche und die unedle Suche. Und was ist die unedle Suche? Da ist jemand selbst der Geburt unterworfen und sucht, was ebenfalls der Geburt unterworfen ist; er ist selbst dem Altern unterworfen und sucht, was ebenfalls dem Altern unterworfen ist; er ist selbst der Krankheit unterworfen und sucht, was ebenfalls der Krankheit unterworfen ist; er ist selbst dem Tode unterworfen und sucht, was ebenfalls dem Tode unterworfen ist; er ist selbst dem Kummer unterworfen und sucht, was ebenfalls dem Kummer unterworfen ist; er ist selbst der Befleckung unterworfen und sucht, was ebenfalls der Befleckung unterworfen ist."...."

    Majjhima Nikāya 26


    Aber ist es nicht undankbar? Ich muss für alles Schöne mit Verlust bezahlen. Aber nur, wenn ich es festhalten will. Wie sollte ich nicht?

    Es ist wohl ein Automatismus, Schönes festhalten (sichern) zu wollen, ein Relikt aus früheren Zeiten der Menschwerdung und damals überlebenswichtig.

    Eine geistige Weiterentwicklung wäre, innerlich vollständig zu akzeptieren, dass einem nichts (und schon gar nicht für immer) gehört und Loslassen-Müssen die zwangsläufige Folge von vorherigem Ergreifen ist.


    Menschen, die sich selbst als zufrieden/glücklich betrachten, zeichnen sich, nach meiner Beobachtung, häufig durch eine gewisse Bescheidenheit aus, nicht nach Extremen gierend, sondern, mit "mittelmäßigem Glück", froh und ausgeglichen ihr Leben verbringend.


    Vielfach sind es Gläubige, die mit der demütigen Haltung "So lange mich der Herrgott leben lässt...", ihr Leben quasi "aus der Hand" gegeben haben.


    Als Dharma-Praktizierender mit großer (Selbst-) Verantwortung hat man es da naturgemäß schwerer.....

    Manchmal tut sich eine Tür auf in eine Wirklichkeit abseits aller Antizipationen des Elends.

    Sprichst du mit dieser Tür, diesem "Ausgang", meditative (Vertiefungs-) Zustände an?

    Oder Nibbana/Nirvana (das ich -als Theravadin- als dauerhaften Zustand geistigen Friedens verstehe) ?


    Von meinen Tieren (vorwiegend Hunden) habe ich gelernt, dass ihr einfaches (Im Hier und Jetzt-) SEIN, pure Lebens- und Daseinsfreude und sofortiges Loslassenkönnen schmerzlicher Zustände (ohne Antizipation künftiger Schmerzzustände) beinhaltet.


    Manchmal tut es gut, "Tier" zu sein (aber mit Bewusstheit.... ;) )....


    Liebe Grüße _()_ :heart: :)

    Herzlichen Dank, lieber Igor07 , für deine bereichernden Beiträge! _()_ :heart:

    Ich muss gestehen, dass ich bei vielen deiner Kommentare hier im Forum, Mitleid/Mitgefühl in mir spüre, wegen deiner harten Situation, vor allem aber auch tiefen Respekt vor deinem starken Willen - trotz/wegen all dem Dukkha - durchzuhalten, dem Weg Buddhas zu folgen.

    Wenn ich genug wachsam bin, dann ich kann er-sehen, dass ich nicht allein in diesem Leben „leide“, und genau darin man kann das unwillkürliche und das spontane Mitgefühl entdecken, denn--- das Mit-Gefühl verbindet uns mit allen Wesen, die leiden, und wenn ich mich nicht als der Nabel der Welt empfinde, ich nehme mich wahr als nicht getrennt von allem, oder mit dem Allem Verbunden, das ist das Wesen von Bodhichitta.

    :heart: _()_ Danke, ja, wir sind alle verbunden, auch im Leid.....


    Wenn ich darüber nachdenke, es wäre besser nicht geboren zu werden, denn es klingt doch absolut logisch. Was bedingt, also abhängig entstanden ist, es ist verdammt zu vergehen.

    Diese Gedanken hatte ich früher auch öfter, meistens, wenn in meiner aktuellen Wahrnehmung, Dukkha überhand zu nehmen schien - am absoluten Tiefpunkt bereute ich gar (und empfand Schuldgefühle), ein Kind in "diese Welt gesetzt" und damit "zu Leid und Tod "verurteilt" zu haben"...Furchtbar!


    Unheilsame Gedanken, die man am besten schnell abblockt und durch heilsame ersetzt.

    Meine persönliche Lösung liegt darin, dass ich immer wie den letzten Tag lebe, wenn sehr schlimm geht, dann die letzte Stunde,

    Schön, dass du für dich eine "Strategie" gefunden hast, mit den Gegebenheiten zurechtzukommen.

    Mir hilft u.a. auch L.A. Seneca:

    "Fang JETZT zu leben an und zähle jeden Tag als ein Leben für sich."

    Die Kontemplation über den Tod kann der beste Lehrer sein, und zwar immer , auch Jetzt! Nur dann, wenn man nicht darüber zu viel nachsinnst, aber diese Tatsache innerlich realisiert hätte, das kann bestimmt den Stachel der Angst lockern, und man kann , denke ich , den Geschmack der Befreiung erhaschen, man spürt wie einzigartig und kostbar das Leben ist, denn es kann JETZT ! Auch enden.

    Genau, Grübeln wirkt sich m.E. nachteilig aus, aber Bewusstmachen der Tatsachen (z.B. mit Hilfe der "5 täglichen Betrachtungen") steigert mit der Zeit die Akzeptanz, dass das Leben - so oder so - enden wird.


    Schwierig finde ich, auf der einen Seite die Einzigartigkeit und Kostbarkeit des Lebens zu würdigen, andererseits aber zu ertragen, wie in der Welt dieses wertvolle Leben verachtet, misshandelt und vernichtet wird...


    Alles Gute und liebe Grüße _()_ :heart: :)

    Vielen Dank, lieber mukti , für die Schilderung deiner Erfahrungen. _()_ :heart:


    Das Beobachten ist letztlich das Einzige das mir wirklich hilft wenn sonst nichts mehr hilft, überhaupt der einzig mögliche Weg in die Freiheit. Das Beobachten mit der Erkenntnis dass ich nicht das bin, was ich beobachte. Eigentlich bin ich auch nicht der Beobachter, das ist auch nur eine Identifikation. Aber das Beobachten (Sati) könnte all diese Illusionen auflösen, wenn man es ununterbrochen machen würde.

    Ja, dass das achtsame Beobachten eine gewisse Distanz zum Körper und Geist schafft und die Identifikation mit Angst und Schmerz verhindert, konnte ich auch schon erleben, aber es gelingt mir nicht immer...


    Man könnte seinen Fokus auch auf andere Wesen richten, wenn man sich z.B. in einer gesundheitlichen Krise befindet - das empfahl einst der Dalai Lama aufgrund seiner Erfahrung mit einer Erkrankung: Indem er einem anderen Kranken Aufmerksamkeit und Mitgefühl schenkte, trat sein eigenes Leid in den Hintergrund, wurde "unwichtig" ...

    Ich bin mir aber nicht sicher, ob das eine Art "Flucht" oder Ablenkung darstellen könnte, wobei Mitgefühl sich ja als heilsam für alle Beteiligten erweist.


    Liebe Grüße _()_ :heart: :)

    Die erfreulichen Dinge des Lebens sind deshalb auch leidhaft, weil sie vergänglich sind, aber vor allem weil sie Begehren verstärken und damit fester ans Dasein binden.

    Danke, Leonie , genau das ist es, was ich zu begreifen versuche, weil die schönen Dinge des Lebens, auch Kleinigkeiten, von Menschen oft dazu benutzt werden, Leidvolles auszugleichen - im Sinne eines Gegenpols/Gegengewichtes (um überhaupt noch Freude am Leben empfinden zu können) - und Ablenkung ist ja heutzutage/hierzulande kein Problem, eher gibt es ein Zuviel davon (Reizüberflutung).


    Ich würde nun aber unterscheiden wollen zwischen schönen Dingen, an denen sich das Ego aufrichten und man starke Anhaftung z.B. durch Bestätigung entwickeln kann, wie Sport/Wettkämpfe, Konsumartikel, etc. einerseits und beispielsweise den Schönheiten der Natur, an denen man sich - ohne Anhaftung - "einfach nur erfreuen" kann, wie einem farbenfrohen Sonnenuntergang o.ä. .


    Lebt man achtsam im Hier und Jetzt, mit einem frischen, aufnahmefähigen "Anfängergeist", entwickelt sich auch kein Überdruss an diesen "natürlichen Freudequellen", welcher ja ebenfalls eine Erscheinung von "dukkha" darstellt.

    Gleichzeitig lehrt der Kontakt zur Natur, dass alles "im Fluss" ist, jedes Dasein einmal endet und somit auch die eigene Existenz.


    Das eigentlich Positive an dukkha ist jedoch, dass es ein Wecker ist, der dich zum Erwachen ruft.

    Ja, danke für die Erinnerung, das hatte ich glatt vergessen, dabei war eines der ersten YT- Videos, das ich von Ayya Khema ansah, jenes mit dem Titel "Dukkha, der Lehrmeister". :D

    mit diesem Pfeil - wenn er nicht zu entfernen ist, muss ich ihn annehmen und in der Annahme des Leidens liegt die Befreiung. Dabei geht es nicht um Identifikation, d.h. ich mache das Geschehen nicht zu meinem Selbst, werde also zu einem Leidenden, sondern ich sehe es als Fakt und tue, was der Sache angemessen ist.

    Ja, das ist wohl die einzig heilsame Art und Weise, mit dem Pfeil umzugehen; in der Praxis - mit den ständigen Höhen und Tiefen über längere Zeiträume - nicht leicht umzusetzen, weil immer wieder Hoffnung auf Besserung aufkeimt, Widerstand/Auflehnung gegen die Fakten aufsteigt und das Annehmen des Leidens dadurch permanent erneuert werden muss...

    So ist der Pfeil nicht nur ein Fakt - sondern es ist der Fakt, dass ich mit meiner Endlichkeit konfrontiert werde und ich erkenne, dass mein Leben, mein ich und Selbst sterblich ist und da gibt es kein Drumrumreden - da ist einmal Ende.

    Diese Todesangst ist das Problem.

    Und Todesangst ist die Wurzel aller anderen Ängste....

    In der Endphase einer tödlichen Erkrankung, im hohen Alter oder auch während einer tiefen Depression verschwindet die Todesangst oftmals, das Ende wird dann manchmal sogar herbeigesehnt, was ein "Loslassen" bewirkt, das einen friedlichen "Übergang" ermöglicht.


    Die "5 täglichen Betrachtungen" (Theravada) erinnern Praktizierende daran, dass wir alle der Vergänglichkeit unterworfen sind und fördern die Akzeptanz dieser Tatsachen:


    1 . Ich bin dem Altern unterworfen, ich kann dem Altern nicht entgehen.

    2. Ich bin der Krankheit unterworfen, ich kann der Krankheit nicht entgehen.

    3. Ich bin dem Tode unterworfen, ich kann dem Tode nicht entgehen.

    4. Alles, was mein ist und mir lieb, wird sich ändern und vergehen.

    5. Ich bin der Eigentümer meines Wirkens,

    geboren aus meinem Wirken,

    umgeben von meinem Wirken,

    getragen von meinem Wirken.

    Wie immer mein Wirken sein wird, dessen Erbe werde ich sein.



    Liebe Grüße _()_ :heart: :)

    Lieber Qualia , vielen Dank für deinen Beitrag! _()_ :heart:


    :? Ich kann niemanden erzählen, wie ich mit Dukkha umgehe und wenn ich das tue, führt das zu Konfrontation.

    Hauptsache, du hast einen - für dich gangbaren, hilfreichen - Weg gefunden, mit Dukkha umzugehen und wenn er auf der Lehre Buddhas fußt, kann er wohl nicht falsch sein...

    Ich bin frei in meinem Anhaften und Loslassen. Das geht so schnell, dass sich andere beleidigt fühlen. Nicht mein Problem.

    :? Beleidigt fühlt man sich i.d.R., wenn man sich (oder seine Werte, mit denen man identifiziert ist) abgewertet sieht...


    Buddha hat es mir gezeigt, der Rest ist Lächeln. :) :buddha:

    :like: :)

    Herzlichen Dank, liebe Leonie , für deinen sehr hilfreichen Beitrag, bei mir hat sich dadurch auch emotional etwas gelöst (konnte endlich weinen).... _()_

    Ja, da sind Gefühle von großer Dankbarkeit, aber halt auch noch Trauer und eine gewisse Erleichterung, dass sie nun erlöst ist von ihrem Leiden.


    Liebe Grüße _()_ :heart: :)

    Ihr Lieben,


    wie sicher die Meisten von euch, habe ich Dukkha satt - im doppelten Sinne; es ist der Grund, warum der Buddhadharma, die buddhist. Praxis, inzwischen großen Raum in meinem Leben einnimmt.


    Vor 2 Monaten starb eine Verwandte meines Mannes, mit gerade mal 46 Jahren, infolge eines bösartigen Hirntumors.

    Knapp sechs Jahre zuvor war bei ihr bereits Brustkrebs diagnostiziert worden, es folgte eine Amputation, Bestrahlung, Chemotherapie....Zeitgleich entwickelte ihr damals 11- jähriger Sohn massive Verhaltensstörungen und wurde mit Hilfe des Jugendamtes in eine Wohngruppe eingegliedert. Damit kam der jüngere Sohn (damals 6 Jahre) nicht zurecht, rastete aus und benötigte psychotherapeutische Hilfe. Der Ehemann war überfordert und fiel seiner Frau oft noch in den Rücken (zog pädagogisch nicht an einem Strang mit ihr)...Vor knapp 3 Jahren (kurz nach erfolgter Brustrekonstruktion) brach sie mit einem epileptischen Anfall zusammen - die niederschmetternde Diagnose: Glioblastom! Voraussichtliche Rest-Lebenszeit: 1/2 - 2 Jahre (Sie schaffte fast 3 Jahre!).

    Wie viel kann ein Mensch ertragen?...


    Ich wurde vor 6 Jahren, nach ihrer ersten Krebsdiagnose, von ihr als Freundin angefragt, obwohl wir uns kaum kannten und ich 90 km entfernt wohne. Ehrlich gesagt, zögerte ich und hätte mich gerne gedrückt - mit meiner gen. Angststörung + Autoimmunerkrankung fühlte ich mich damals "ausgelastet" - , aber es stand sonst niemand zur Verfügung und ich empfand natürlich Mitleid/Mitgefühl, also ließ ich mich darauf ein.....

    Was soll ich sagen?

    Es waren sehr harte Jahre für sie, ich versuchte für sie dazusein und sie bei Bedarf zu stützen , aber - völlig unerwartet - erlebte ich, dass ich unglaublich viel Positives von IHR empfangen habe, ihr unbändiger Lebenswille, ihr Mut und ihre Tapferkeit ließen mich "mein" Leid mit anderen Augen sehen, es verblasste....

    Nach jeder neuen "Hiobsbotschaft" der Ärzte, jeder neuen Komplikation, hörte ich von ihr: "Ich mache das Beste daraus!" Und sie setzte das um - bis zuletzt. Letztlich gab SIE mir viel mehr, als ich ihr geben konnte....


    Krankheit, Tod, Verlust von Angehörigen, usw. sind die Arten von Dukkha, die jeder erkennen kann und mit denen auch jeder irgendwann in seinem Leben konfrontiert wird - der Eine mehr, der Andere weniger intensiv.


    "Der Buddha definiert Leiden zusammengefaßt als die fünf Grup-

    pen des Ergreifens:

    „Geburt ist Leiden, Altern ist Leiden, Krankheit ist Leiden,

    Tod ist Leiden, Zusammensein mit dem Unerwünschten ist Lei-

    den, Getrenntsein von dem Erwünschten ist Leiden, Nichterlan-

    gen was man begehrt, ist Leiden. Kurz gesagt, die fünf Gruppen

    des Ergreifens sind Leiden.“ 113


    Im Wesentlichen bedeutet das, daß alle Vorstellungen eines

    „Selbst“, alle Gedanken von „Ich“ und „Mein“ Leiden sind."
    (Quelle: https://www.dhamma-dana.de/fil…wesentliche_Bedeutung.pdf - Danke, Jan87, für den Link ! _()_ )


    -DAS finde ich schwer zu erkennen/zu begreifen, ebenso auch, dass man im Buddhismus dazu angehalten wird, in den (scheinbar) erfreulichen Dingen des Lebens, immer auch gleichzeitig das Leidhafte wahrzunehmen, nicht aber umgekehrt sehen sollte, dass auch im Leidhaften Freude enthalten sein kann.


    -Wieso werden Leiden gelindert (oder gar beseitigt), wenn man nicht mehr mit den 5 Skandhas/Khandhas identifiziert ist?


    Meine Freundin war in den letzten Monaten quasi halbseitig gelähmt, lag alleine in der Wohnung im Pflegebett (Ehemann arbeitete auswärts), kaum in der Lage, den Toilettenstuhl zu erreichen, angewiesen auf den 3 x täglich erscheinenden Pflegedienst.

    Wären Einsamkeit und Hilflosigkeit leichter zu ertragen gewesen ohne Identifikationen?

    Ich weiß es nicht...(Ihr halfen Gebete, die Präsenz ihres Hundes und Telefonate/chatten.)


    Sorry für den langen, eher bedrückenden, Text.


    Wenn ihr mögt, schreibt doch mal, wie ihr mit Dukkha umgeht.


    Alles Gute und liebe Grüße! _()_ :heart: :)

    Der Mittlere Weg besagt den weg jenseits der Extreme.

    Einen "mittleren Weg" gebietet ja oft genug der sogenannte "gesunde Menschenverstand", die Vernunft (entgegen der tatsächlichen Neigung...), während die Extreme immer irgendwelche Schwierigkeiten (dukkha) mit sich bringen - für den Handelnden und seine Umgebung...


    Das Leben spielt sich auch biologisch - zwangsläufig - innerhalb bestimmter vorgegebener Grenzen, in einem mittleren Bereich, jenseits der Extreme, ab: Zu viel Hitze/Kälte/Sauerstoff...sind mit dem Leben genauso unvereinbar, wie zu wenig, es ist letztlich ein ständiger Balanceakt.


    Extreme forder(t)n Menschen jedoch zu allen Zeiten heraus, Höchstleistungen zu erbringen und Grenzen zu überschreiten, um bestimmte Ziele/Fortschritte zu erreichen.

    Auch der Buddha kasteite sich auf das Übelste, bis er einsah, dass es ihn eher umbringen, als weiterbringen würde:


    "...28. "Ich dachte: 'Welche Mönche oder Brahmanen in der Vergangenheit auch immer schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle aufgrund ihres Strebens gefühlt haben, dies hier ist das äußerste, nichts übertrifft dies. Und welche Mönche oder Brahmanen in der Zukunft auch immer schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle aufgrund ihres Strebens fühlen werden, dies hier ist das äußerste, nichts übertrifft dies. Und welche Mönche oder Brahmanen in der Gegenwart auch immer schmerzhafte, quälende, bohrende Gefühle aufgrund ihres Strebens fühlen, dies hier ist das äußerste, nichts übertrifft dies. Aber durch diese quälende Praxis der Askese habe ich keinerlei übermenschliche Geisteszustände erlangt, keinerlei Klarheit des Wissens und der Schauung, die der Edlen würdig ist. Könnte es einen anderen Pfad zur Erleuchtung geben?'"......


    https://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m085z.html


    Daher genießt "Mittelmaß" bzw. "Mittelmäßigkeit" den zweifelhaften Ruf der Beschränktheit, Langeweile, Stagnation und "Fortschrittsfeindlichkeit"...

    (Buddha Shakyamuni wurde gar mal als "Wachstumsvernichter" bezeichnet.)




    Andererseits wird in anderen Kontexten gerne die "goldene Mitte/der goldene Mittelweg" als ideale Lösung gepriesen, die alle Seiten (ein bisschen) zufriedenstellen könne.


    Nettes Beispiel ;) :

    Die Stachelschweine




    Liebe Grüße :) _()_ :heart:

    Liebe Monika,

    du rennst bei mir offene Türen ein.... ;)


    Natürlich gibt es auch ohne den Glauben an Wiedergeburt viele gute Gründe, die Buddhalehre zu praktizieren (deshalb hatte ich ja "ein"

    auch kursiv geschrieben) und dein "Riesengrund" für die Praxis steht wohl auch bei vielen (wenn nicht den meisten) Praktizierenden im Vordergrund.


    Der Buddha lehrte allerdings, laut Palikanon (den bekanntlich nicht er selbst verfasste), dass es Wiedergeburt/Wiederwerden gibt, "wir" die "Erben unseres Karmas" seien und dementsprechend nach dem Tod in unterschiedlichen Daseinsbereichen

    neu "erscheinen" könnten.


    Für mich interpretiere ich diese Texte so, dass die "früheren Leben" für (frühere) Bewusstheitszustände stehen, ebenso die Daseinsbereiche, in die "man" wiedergeboren wird - jeder benimmt sich z.B. manchmal "wie ein Tier" oder eine durchlebte tiefe Verzweiflung/Depression entspräche mithin einem Höllenbereich....


    Für das Leben im gegenwärtigen Moment (also das Einzige, was wirklich zählt!) heißt das nur, dass ich meinen Geist nach Möglichkeit so weit bewache/behüte/zügele, dass er nicht in diese Bereiche abgleitet...


    Wie Qualia andeutet, knüpfen andererseits auch Menschen - gerade hier im Westen, mit christlicher Vorprägung - Hoffnung an die Vorstellung, dass das Leben nach dem Tod "irgendwie weitergeht", es auch eine Art "ausgleichende Gerechtigkeit" gibt (beispielsweise die "Belohnung" guten Karmas durch ein künftig besseres Leben, gemäß einem Ursache-Wirkungs-Prinzip).


    Warum sollte man ihnen diese Hoffnung nehmen, zumal man ja nicht sicher weiß, was genau passiert?!

    Ich lasse daher noch etwas Raum für Unerforschliches, (noch) Unerkennbares - Magie/Metaphysik - ....

    (Immerhin erzählte sogar Ayya Khema einmal von der Begegnung mit einem "Lichtwesen"/Deva.... :angel:)


    Liebe Grüße _()_ :heart: :)

    Es wird nichts wiedergeboren, diese ganz einfache Erkenntnis, die schmerzhaft ist und der man sich fast unwiderstehlich verweigert, beendet alle Zweifel und jedes Beharren auf einer Meinung zu dem, was wiedergeboren wird.

    Wie kannst du das so sicher erkennen/wissen und wenn es so wäre, entfiele zumindest ein Grund für das Praktizieren der Buddhalehre...

    Schmerzhaft finde ich diese "ganz einfache Erkenntnis" auch keineswegs, sondern die Aussicht auf "Frieden für immer" vielmehr ganz natürlich und beruhigend.


    Manche Dinge scheinen aber doch wiedergeboren zu werden: :eek:

    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.

    Hallo Weltling :) ,

    Pilgern ohne Geld und möglichst wenig Besitz. Ich finde die Vorstellung attraktiv auf das Wohlwollen und die Unterstützung anderer angewiesen zu sein. Ich habe die Fantasie, dass dies die Anhaftung an Ich und Mein aufweicht.

    Eine schöne Fantasie.... und hinterher kann man dann überall erzählen (oder ein Buch darüber schreiben), wie man sich ohne Geld "durchgeschlagen" hat - das baut das Ego wieder richtig auf..... ;) :lol:


    Tatsächlich - unfreiwillig - von der Unterstützung anderer abzuhängen, kann das Selbstwertgefühl (weitgehend) zerstören - die Anhaftung am "Ich" nimmt jedoch eher zu, weil zum Überleben ein starkes Ego dienlich ist (eigene Erfahrung!).




    Beim Pilgern ging es ursprünglich in erster Linie ums "Geben", das Erbringen einer Leistung (z.B. Bußübungen) und darum, "Verehrungswürdigen"(Gott oder Heiligen) Ehre und Dank zu erweisen.

    All dies sollte letztlich natürlich dem Pilger selbst hilfreich sein, spirituelle Wirkung entfalten, wobei nicht wenige sich wohl auch Heilung von psychischen oder physischen Erkrankungen erhofften oder andere "Bitten/Fürbitten" vorbringen wollten...


    Pilgern impliziert "wenig Besitz" (denn man trägt ja i.d.R. das Gewicht auf dem eigenen Rücken) und Bescheidenheit/Demut im Auftreten, aber von vornherein "auf das Wohlwollen und die Unterstützung anderer angewiesen zu sein" würde bedeuten, (ohne Gegenleistung) etwas zu nehmen, was vielleicht nicht der richtige Ansatz für eine Pilgerreise wäre...

    (Zumal, wenn dieses Beispiel Nachahmer fände, auch u.U. Menschen wirtschaftlichen Schaden erleiden würden, die von der "Pilgerwelle" leben.)


    (U.a.) durch Hape Kerkeling entwickelte sich das Pilgern zum Selbstfindungstrip für Abenteuerlustige und somit zum "Hype", dessen überstandene Strapazen das Ego ebenfalls eher stärken und beflügeln dürften, als Anhaftung daran zu verringern.


    Von daher könnte ich mir eine Pilgerreise auch als eine Art Spendenlauf vorstellen. Ich wertschätzte einen Ort indem ich mich zu ihm aufmache.

    :like: Diese Idee/Einstellung gefällt mir, gerade in Zeiten, wo es vielen Klöstern und buddhist. Zentren wirtschaftlich schlechter geht.

    Für mich läuft die Idee des Pilgerns darauf hinaus, einen inneren Weg durch einen äußeren Weg zu unterstützen.

     

    _()_ Ja, und umgekehrt könnte der begonnene innere Weg, den Anstoß geben, eine fordernde Pilgerreise zu wagen....



    Liebe Grüße _()_ :heart: :)

    Wir wissen einfach nicht, ob und was nach dem Tod kommen mag.

    Gerade diese Tatsache lässt eben viel Spielraum für Glauben und Spekulationen, vor allem aber Widerstand gegen das Unvermeidliche, denn eines wissen wir sicher: dass, alle (dieser!) Körper und damit auch die anderen 4 Khandhas/Skandhas, sterben und zerfallen werden.


    Der Widerstand beginnt ja schon lange vor dem eigentlichen Sterben, mit der Ablehnung/Bekämpfung von Zeichen der natürlichen Alterung (Boom der "Schönheitsindustrie") und Streben nach maximaler körperlicher und geistiger Fitness. Wurde ein zufriedenstellender, (natürlich temporärer) "Zustand" erreicht, wird alles daran gesetzt, ihn möglichst lange stabil zu halten...



    Was ständig (wieder)geboren wird, ist ersichtlich, wenn man die Welt betrachtet - Metta, allein, kann es nicht sein (dann sähe die Welt wohl anders aus), es sind alle 6 Wurzeln/Mula, die ständig wiedererscheinen: Gier, Hass, Verblendung, Gierlosigkeit/Freigebigkeit, Hasslosigkeit/Metta, und Unverblendung/Weisheit.


    Letztlich halten der Daseinsdurst/Tanha und Unwissenheit/Verblendung den Daseinskreislauf aufrecht....

    So sinnlos diese Diskussionen sind - sie führen erfahrungsgemäß nicht zu Antworten, sondern nur zu mehr oder weniger plausiblen Theorien, prapañca - so haben sie doch ein Merkmal gemeinsam: sie haben trotz ihrer vorherseh- und sagbaren Ergebnislosigkeit eine erstaunliche Tendenz zu wuchern, um dann nach einer geradezu explosionsartigen Entfaltung von Vorstellung relativ schnell wieder einzuschlafen, bedingt durch die Erschöpfung der Argumente und der Argumentierenden.

    Wie immer: klar und präzise analysiert, lieber Sudhana! _()_ :)


    Mir scheint jedoch, dass gerade wegen (und nicht nur "trotz") der "vorherseh- und sagbaren Ergebnislosigkeit", diese Ausuferung von Argumenten, Meinungen und Vorstellungen stattfindet, sie speist sich u.U. eben auch aus dem Nicht-Akzeptieren-Wollen der Ungewissheit...


    Das einzig Relevante ist m.E. das Leben VOR dem Tod, im Hier und Jetzt.

    Wenn diesem ein Sinn gegeben werden und es "gut" gelebt werden kann, z.B. durch die buddhistische Praxis, erübrigen sich jegliche Gedanken über das "Danach".


    Macht aber anscheinend trotzdem Spaß, sich die Köpfe heiß zu reden, besonders in diesen ungemütlich-nasskalten Wintertagen.... ;)


    Liebe Grüße _()_ :heart: :)

    Kein Wesen kann Metta weitergeben oder empfangen, das ist die Erkenntnis des Intellektes.

    Das sehe ich anders: Wohlwollen, Freundlichkeit und (liebende) Güte können ausgestrahlt und damit auch weitergegeben werden.

    Die ganze zwischenmenschliche Atmosphäre kann sich zum Positven ändern, wenn ein Anwesender diese Haltung aussendet.

    Metta ist kein Gefühl.

    Ja und nein, es ist eine (innere) Haltung der universellen Liebe, des Wohlwollens, der Freundlichkeit, die allen anderen Wesen Glück wünscht, aber gleichzeitig, im "Verströmen", als "warmes, annehmendes Gefühl" wahrzunehmen ist.

    Das Herz wird weit(er), das fühlt man....


    _()_ :heart:

    Wenn jemand sagt, dass Metta nicht erzeugt werden muss, kommt es doch zum „erzeugen“ von Metta als Vorstellung.

    Metta in sich zu spüren ist kein "Erzeugen", sondern ein Gewahrwerden dieser Qualität, die in jedem Menschen vorhanden ist, aber temporär "verschüttet" sein kann (siehe Aravind s Beitrag).


    Beispielsweise, wenn der Geist überschwemmt ist mit Gedanken und Gefühlen (vor allem bei Negativitäten), ist es naturgemäß schwerer, Metta in sich (und bei Anderen!) (achtsam) wahrzunehmen, "hochzubringen" und weiterzugeben.

    Starke Emotionen behindern nicht nur das Denken, sie können auch Metta "blockieren".


    Eine Vorstellung von Metta entsteht, wenn man versucht, sie zu definieren....


    Liebe Grüße _()_ :heart:

    Ich habe keinerlei Handlungsspielraum,

    Das ist ein falscher Glaubenssatz,

    denn es gibt immer einen Weg, lieber Tim99 , ich wünsche dir, dass du den für dich richtigen findest.

    Manchmal muss man etwas Vertrautes aufgeben, um die Chance auf etwas Besseres zu erhalten...


    Wenn du magst, schau mal hier vorbei:

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    Ich habe verstanden ich muss mich unterordnen um zu überleben, nicht auffallen am Besten, nicht widersprechen usw.

    Vielleicht ist das tatsächlich - für eine gewisse, beschränkte Zeit - das geeignetste "Überlebensprogramm", bis dir eine Alternative zur Verfügung steht?

    Wenn dem so sein sollte, hilft der verinnerlichte, gelassene Satz:

    "Dann ist das (jetzt eben) so."


    Ich habe das auch mal durchgezogen - "Augen zu und durch" - bis ich den Arbeitsplatz wechseln konnte.


    War schon hart, aber ich wusste ja, es geht bald vorüber...


    Alles Gute dir!


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)