Hallo, lieber
@roWf ,
Meine Frage: Ist es im Nirwana nicht langweilig?
Diese Frage klingt so, als würdest du dich derzeit recht wohlfühlen im Leben und (relativ) glücklich sein....
Anscheinend hast du das Gefühl, alles weitgehend im Griff und unter Kontrolle zu haben und traust dir zu, auch kommende Herausforderungen gut zu bewältigen.
Warum sollte man einen "leidfreien Zustand"/Nibbana anstreben, wenn man Leiden gar nicht wahrnimmt/erkennt? Erkennst du das Leidhafte in dieser Welt, wird dir Nibbana/Leidbefreiung automatisch nicht "langweilig" erscheinen, sondern als sehr lohnendes Ziel.
..je mehr ich über die angestrebte Leere im Buddhismus nachdenke desto mehr schätze ich meine Erlebnisse im jetzigen Dasein, auch wenn viele davon leidvoll sind. Die Freude, wenn ich "negative" Erlebnisse zum Guten überwunden habe erfüllt mich sehr und macht mich gespannt auf weitere Herausforderungen....
Die Buddha-Lehre zu praktizieren ist schon eine besondere Herausforderung.... 
So erklärt Buddha Shakyamuni "Nibbana":
"Es ist, ihr Mönche, jenes Reich, wo nicht Erde noch Wasser ist, nicht Feuer noch Luft, nicht unendliches Raumgebiet, noch unendliches Bewußtseinsgebiet, nicht das Gebiet der Nichtirgendetwasheit, noch das Gebiet der Wahrnehmung und auch Nicht-Wahrnehmung, nicht diese Welt noch eine andere Welt, [nicht] 416) beide, Sonne und Mond. Das, ihr Mönche, nenne ich weder Kommen noch Gehen noch Stehen noch Vergehen noch Entstehen. Ohne Stützpunkt, ohne Anfang, ohne Grundlage ist das; eben dies ist das Ende des Leidens."
"Schwer zu sehen, wahrlich, ist das Nicht-Ich, nicht leicht zu begreifen ist ja die Wahrheit; überwunden ist der ,Durst’ für den Wissenden; für den Schauenden ist nicht irgend etwas (weil er ja von allem erkennt: Es gehört mir nicht an.) .
"Es gibt, ihr Mönche, ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes. Wenn es, ihr Mönche, dieses nicht Geborene, nicht Gewordene, nicht Geschaffene, nicht Gestaltete nicht gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Mönche, ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes gibt, darum läßt sich ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten erkennen."
"Für das, was abhängig ist, gibt es auch Bewegung, für das, was nicht abhängig ist, gibt es keine Bewegung; wo keine Bewegung ist, ist Ruhe; wo Ruhe ist, ist kein Verlangen; wo kein Verlangen ist; ist kein Kommen und Gehen; wo kein Kommen und Gehen ist, ist kein Vergehen und Neuentstehen; wo kein Vergehen und Neuentstehen ist, ist weder ein Hienieden noch ein Jenseits noch (ein Etwas) zwischen beiden; eben dies ist das Ende des Leidens."
(Udana VIII 1-4 , Nibbana )
Alles Gute für dich und deinen Weg!
Liebe Grüße, Anna
