Dharma-Modell 2: Dharma der Ein-Sicht

  • Maybe Buddha:

    Wo suche ich denn die Fehler bei anderen?


    Hier z.B.:

    Maybe Buddha:

    Wobei man klar sagen muss, das nur eine Seite wirklich stichhaltig begründet, während die andere sich windet ohne ernsthafte Argumente oder Definitionen zu bringen...


    Wobei zugegebenermaßen "Fehler" eine etwas unglückliche Formulierung ist, "Ursachen" bei sich selbst suchen, wäre korrekter.


    hedin


  • Für was steht dieses Statement ?
    ...ich versteh nur Bahnhof.


    hedin

  • Onda:

    Ein Selbstmörder ist ein Lebens-Müder. Er will sein Leben beenden. Wird aber nach deiner Theorie nach der Selbst-Entleibung wiedergeboren. Nicht wiedergeboren wird erst der Arahat, der vollends Verwirklichte. Er hat auf das Ziel des Nichtwiedergeborenwerdens hingearbeitet. Seine Praxis ist eine der Geburtenverhinderung. Auch ein Lebens-Müder in einem gewissen Sinne, oder?


    Es ist ja nicht so, dass ein Arahat nur noch freudlos auf seinen Tod zu warten hat, im Gegenteil:


    Zitat

    "Ānanda, es gibt diese fünf Stränge sinnlichen Vergnügens. Was sind die fünf? Formen, die mit dem Auge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Klänge, die mit dem Ohr erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Gerüche, die mit der Nase erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Geschmäcker, die mit der Zunge erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Berührungsobjekte, die mit dem Körper erfahrbar sind, die erwünscht, begehrt, angenehm und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen.


    Dies sind die fünf Stränge sinnlichen Vergnügens. Das Glück und die Freude, die in Abhängigkeit von diesen fünf Strängen sinnlichen Vergnügens entsteht, nennt man das Glück der Sinnesvergnügen."


    "Sollte jemand sagen: 'Das ist das äußerste an Glück und Freude, das Lebewesen erleben', so würde ich ihm das nicht zugestehen. Warum ist das so? Weil es noch eine andere Art von Glück gibt, höher und erhabener als jenes Glück. Und was ist jene andere Art von Glück? Ānanda, da tritt ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Dies ist jene andere Art von Glück, höher und erhabener als das vorhergehende Glück." ... (MN 59)


    Und schließlich kann sogar das "Erlöschen in Nibbana" freudvoller sein, als noch so viele erneute Daseinsrunden:


    Zitat

    "Das größte Gut ist die Gesundheit,
    Nibbāna ist das größte Glück,
    Der beste Pfad ist der Achtfache,
    Der sicher zum Todlosen führt."


    (MN 75)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • hedin:

    Für was steht dieses Statement ?
    ...ich versteh nur Bahnhof.


    Kurzform: Einfach mal Luft lassen, auch für quere Sichten.
    Niemand hier ist der, der in Richtig und Falsch teilen kann.


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • malsehen:

    Niemand hier ist der, der in Richtig und Falsch teilen kann.


    Das zeigt, dass Du noch große Zweifel am Dhamma hast. (Dies ist keine Wertung.)
    Du unterstellst nämlich damit, dass keiner hier den edlen achtfachen Pfad praktiziert, da dieser mit "Rechte Erkenntnis" beginnt.
    Zumindest mit dem verstehen von dukkha und dessen Ursachen.


    Zitat

    Rechte Erkenntnis bedeutet: die vier edlen Wahrheiten verstehen: das Leiden, den Ursprung des Leidens, das Ende des Leidens und den zum Ende des Leidens führenden Pfad.


    ()

  • Sukha:


    Du unterstellst nämlich damit, dass keiner hier den edlen achtfachen Pfad praktiziert, da dieser mit "Rechte Erkenntnis" beginnt.


    Malsehen unterstellt garnichts.


    Na, das wäre ja prima, wenn dem Praktizierenden des Achtfachen Pfades gleich zu Beginn die "Rechte Erkenntnis" zuteil würde...
    So einfach ist das Leben nicht. Und auch nicht die Praxis. Alle Glieder des Achtfachen Pfades werden gemeinsam praktiziert. "Samma" (also "recht") sind sie erst dann, wenn sie gemeinsam geübt werden, wenn also jedes Element die anderen flankiert und durchdringt. Insofern "beginnt" der Achtfache Pfad nicht mit rechter Erkenntnis (er ist ja auch kein Stufenpfad).


    Wenn hier jemand von sich behauptet, aus seinem Mund käme nichts als die absolute Wahrheit, dann nimmt dieser jemand den Mund recht voll!


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

    Einmal editiert, zuletzt von Onda ()


  • Die Lehre wird eben eingehend geprüft, was ich gut und sinnvoll finde. Nicht so gut finde ich dagegen, wenn man sich in Dingen festlegt die der Lehre zu widersprechen scheinen, ohne das man definitiv weiß das dem wirklich so ist.


    Vor noch garnicht allzu langer Zeit glaubten die Menschen fest daran das sich das gesamte Weltall um die Erde dreht, weil das für sie nahe lag. Viele legten sich auch da fest ohne es definitiv zu wissen. Ich sehe den Nutzen darin nicht. Man verschließt die Türen bevor man hindurchgehen kann...

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:

    Nicht so gut finde ich dagegen, wenn man sich in Dingen festlegt, die der Lehre zu widersprechen scheinen...


    Die Wiedergeburt im wörtlichen Sinne scheint nicht der Lehre zu widersprechen, sie widerspricht ihr.
    Allein die metaphorische Lesart der "Wiedergeburt" (à la Buddhadasa) fügt sich harmonisch ins Lehrgebäude ein.


    Es ist nicht so, dass die Wiedergeburtskritiker Teile der Lehre ablehen, sie lesen sie nur anders.
    Zwischen ihrer Lesart und der der Befürworter gibt es in der Tat Widersprüche.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Onda:


    Na, das wäre ja prima, wenn dem Praktizierenden des Achtfachen Pfades gleich zu Beginn die "Rechte Erkenntnis" zuteil würde...


    "Rechte Erkenntnis" bedeutet auch die Einsicht zur Notwendigkeit etwas zu ändern. Und das ist im Dhamma das Erkennen von dukkha.
    Und damit beginnt es


    Wenn Du den Edlen Achtfachen Pfad praktizierst, was war denn Deine Motivation damit zu beginnen? (ist jetzt keine persönliche Frage an Onda)


    Der edle achtfache Pfad ist ein interdynamischer Prozess. So werden sich die meisten Erkenntnisse erst auf dem Pfad einstellen.


    Durch immer besseres Einhalten von sila, mehr Geistesruhe. Durch mehr Geistesruhe mehr Erkenntnisse. Dadurch wieder können aus Erkenntnis heraus die silas besser eingehalten werden usw., usf.


    Onda:

    Wenn hier jemand von sich behauptet, aus seinem Mund käme nichts als die absolute Wahrheit, dann nimmt dieser jemand den Mund recht voll!


    Dann wäre er ein Arahant. Es gibt aber nicht nur schwarz und weiß (Unwissenheit und höchste Erkenntnis in allen Punkten). Auf dem Edlen Achtfachen Pfad stellen sich Erkenntnisse ein, die dann auch verifiziert sind. Des Weiteren gilt solange bis man es selber weiß, dass was der Buddha gelehrt hat. Und da ist zitieren das Mittel der Wahl.


    ()

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • malsehen:


    Kurzform: Einfach mal Luft lassen, auch für quere Sichten.
    Niemand hier ist der, der in Richtig und Falsch teilen kann.


    Ach so, du meinst also, man sollte der Fantasie einfach freien Lauf lassen...
    Die buddhistische Lebensphilosophie, die ich vertrete, verlangt nicht nach solchen queren Spielereien, ja, schließt sie durch Schlüssigkeit und Nachvollziehbarkeit von vorneherein aus.
    Luft lassen für quere Sichten mag im Alltag sogar anstrebenswert sein, auch in einer „buddhistischen Religion“ mag eine solche Toleranz noch seine Berechtigung finden, denn dort ist noch viel Luft, was Kreativität und Einfallsreichtum betrifft.
    Im Kontext der buddhistischen Lebensphilosophie sind aber der Fantasie und den queren Sichten genaue Grenzen gesetzt.
    Und es darf erlaubt sein, diese Grenzen aufzuzeigen, wenn wieder einmal die Quersicht zu arg ins Kraut schießt.


    hedin

  • Onda:
    Geronimo:

    Nicht so gut finde ich dagegen, wenn man sich in Dingen festlegt, die der Lehre zu widersprechen scheinen...


    Die Wiedergeburt im wörtlichen Sinne scheint nicht der Lehre zu widersprechen, sie widerspricht ihr.
    Allein die metaphorische Lesart der "Wiedergeburt" (à la Buddhadasa) fügt sich harmonisch ins Lehrgebäude ein.


    Onda


    Is' 'ne Behauptung die ich einfach nicht sehen kann. Widersprüche lösen sich manchmal durch einen Perspektivwechsel auf.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • @ geronimo:
    Sie wollen aber philosophieren und nicht lernen und prüfen. Eben "falsche Absicht".
    Aber haben wir nicht auch mal mit dem philosophieren angefangen? Vielleicht gibt sich das ja irgendwann, wenn sie merken,
    daß das Philosophieren zu nichts nütze ist, außer zur temporären Selbst-Bestätigung. ;)


  • (Hervorhebungen von mir)


    Im ersten Satz bin ich in sofern völlig bei Dir, da Du Dich auf eine Philosophie beziehst, die Du vertrittst.
    Zwei Sätze weiter wird diese Philosophie mangels dieses Zusatzes wieder zu etwas Absolutem. Du trittst quasi aus der ersten, dich und Deinen Standpunkt miteinbeziehenden Sicht heraus und beziehst einen Standpunkt, der außerhalb der Befragbarkeit liegt und führst die Grenzen dieser Befragbarkeit von eben diesem, nicht mehr befragbaren Standpunkt aus ein. Ich halte das im Sinne einer Redlichkeit für nicht korrekt.
    So lange Du Deinen Standpunkt als Bezugspunkt mit herein nimmst, sei Dir zugestanden, Querdenkern die Grenzen, wie Du sie verstehst, zu formulieren.
    Aus dem nicht relativierten, absolutistischen Standpunkt heraus, der diesen Status aber nur durch Selbstfestlegung gewinnt, kann ich diese Kritik nicht annehmen.


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Onyx9:

    @ geronimo:
    Sie wollen aber philosophieren und nicht lernen und prüfen. Eben "falsche Absicht".
    Aber haben wir nicht auch mal mit dem philosophieren angefangen? Vielleicht gibt sich das ja irgendwann, wenn sie merken,
    daß das Philosophieren zu nichts nütze ist, außer zur temporären Selbst-Bestätigung. ;)


    Da hast du Recht. Das legt sich irgendwann. Das ständige suchen nach Antworten lässt einen eben keine wirklich finden. Erst wenn man auch das loslässt kann sich die Perspektive grundlegend verändern. Und dann sieht man auch das Buddhadasa wirklich der Diener des Buddha ist, wie uns sein Name verrät.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Onyx9:

    @ geronimo:
    Sie wollen aber philosophieren und nicht lernen und prüfen. Eben "falsche Absicht".


    Wenn deine post-philosophische Praxis solche Spekulationen & Unterstellungen zur Folge hat, dann drängt sich mir die Frage nach der Qualität dieser Praxis auf...
    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Onda:
    Onyx9:

    @ geronimo:
    Sie wollen aber philosophieren und nicht lernen und prüfen. Eben "falsche Absicht".


    Wenn deine post-philosophische Praxis solche Spekulationen & Unterstellungen zur Folge hat, dann drängt sich mir die Frage nach der Qualität dieser Praxis auf...
    Onda


    Das kann man so sehen, aber es ist auch ganz nützlich zu erkennen das theoretisieren nur einen geringen Teil der "rechten" Praxis ausmachen kann. Die wahren Antworten und Lösungen sind auf diesem Wege nicht zu finden. Viel eher schon dort wo man aufhört sich solche Fragen zu stellen, bzw. es aufgibt "außen" danach zu suchen. Hier wird man nicht fündig.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
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  • Geronimo:

    ...., aber es ist auch ganz nützlich zu erkennen das theoretisieren nur einen geringen Teil der "rechten" Praxis ausmachen kann. Die wahren Antworten und Lösungen sind auf diesem Wege nicht zu finden.


    ... dann verstehe ich nicht, weshalb du hier so eifrig am theoretisieren bist.
    Hier ist eben ein Ort des gemeinsamen öffentlichen Denkens und des Austauschs. Jeder, auch der härteste Rationalist, weiß, dass Buddhismus sich nicht darauf beschränkt, über Gott & die Welt zu quatschen. Aber hier im Forum wird gequascht und da macht es wenig Sinn, darauf zu verweisen, dass das nicht die Essenz der Praxis ist. Ist doch klar! Hier reden wir über den konzeptuellen Teil der Praxis. Etwas anderes können wir an dieser Stelle nicht tun. Aber auch das ist Teil der Praxis - denn man sollte schon verstehen, was man tut.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
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  • Onda:
    Geronimo:

    ...., aber es ist auch ganz nützlich zu erkennen das theoretisieren nur einen geringen Teil der "rechten" Praxis ausmachen kann. Die wahren Antworten und Lösungen sind auf diesem Wege nicht zu finden.


    ... dann verstehe ich nicht, weshalb du hier so eifrig am theoretisieren bist.
    Hier ist eben ein Ort des gemeinsamen öffentlichen Denkens und des Austauschs. Jeder, auch der härteste Rationalist, weiß, dass Buddhismus sich nicht darauf beschränkt, über Gott & die Welt zu quatschen. Aber hier wird gequascht und da macht es wenig Sinn, darauf zu verweisen, dass das nicht die Essenz der Praxis ist. Ist doch klar! Hier reden wir über den konzeptuellen Teil der Praxis. Etwas anderes können wir an dieser Stelle nicht tun. Aber auch das ist Teil der Praxis - denn man sollte schon verstehen, was man tut.


    Onda


    Oh, ich find' Lehrergründung im Gespräch super, aber ich sehe es auch nur als ein weiteres Werkzeug mit begrenztem Nutzen. An Gesprächen die Ansichten und Meinungen stärken und vervielfältigen nehme ich nicht so gerne teil, wie an welchen die konkret auf die Praxis abzielen und so an einer Auflösung von persönlichen Anschauungen arbeiten. Umso mehr ich tatsächlich sehe und verstehe, umso weniger gibt es da "ich denke". Umso mehr ich denke, umso weniger erkenne ich.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
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  • Jedenfalls nicht darin den Steuermann von Bord zu schmeißen um anschließend diskursiv im Kreis rumzurudern
    und dabei so vielen Fischen wie möglich auf den Kopf zu hauen. Buddhadasa sagt auch nix anderes was seit jeher gesagt wurde,
    gerade auch von den Patriarchen: Der Intellekt hat nur einen Nutzen: die meditative Praxis zu erschließen-ansonsten unterwirft
    man sich ihm und verfestigt Verblendung, die sich in dualistischer Gedankenmehrung äußert, die auch nur ein Ausdruck des Begehrens ist.

  • Samten:

    könntest Du mal kundtun, worin deine stetige Praxis besteht...Geronimo ?


    Meine stetige Praxis besteht je nach Situation aus einem oder mehreren der 8 Pfadglieder. Im Alltag kann ich mich z.B. sehr gut in rechter Rede, in rechter Gesinnung und rechter Handlungsweise, und somit in rechter Achtsamkeit allgemein üben. Zuhause kann ich mich dann mit dem Studium der Lehre auseinandersetzen, was wiederum meine Erkenntnisse vertieft und somit auch meine Gesinnung und Motivation weiter stärkt. Die rechte Sammlung, also die Meditation, habe ich eine zeitlang vernachlässigt, was mir ganz gut getan hat, weil ich dazu neige zu viel auf einmal zu wollen. Es ist ein sich in allen Dingen gegenseitig bedingender Übungsweg den man ohne Unterlaß in jeder Minute seines Lebens gehen kann.


    Hier nochmal wie alles beginnt:



    http://www.palikanon.com/angutt/a10_100_112.html

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    Einmal editiert, zuletzt von Geronimo ()

  • Onyx9:

    ...die sich in dualistischer Gedankenmehrung äußert, die auch nur ein Ausdruck des Begehrens ist.


    Ganz genau. Und wo Begehren ist, da ist keine Ruhe. Und wo keine Ruhe ist, da ist auch keine echte Erkenntnis möglich. Das können oder wollen Denker vielleicht nicht nachvollziehen, aber es ist nun mal wie es funktioniert. Wir bilden uns ja allgemein gerne ein das wir unsere Spielregeln endlos selbst neu kreieren können, aber letztlich gibt es auch in unserem Geist Dinge die nur auf bestimmte Weise funktionieren. Der Buddha hat es wunderbar dargelegt was es braucht um wahres Wissen zu erlangen und welche definitiven Hindernisse es auf dem Weg dahin gibt.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
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  • Hier, MB, habe ich gerade noch etwas interessantes dazu gefunden, warum der Buddha sein Leben weiter gelebt hat:


    Zitat

    'Ich werde so lange nicht in die vollkommene Erlöschung eingehen, als mir nicht Mönche, Nonnen, häuslich lebende Anhänger und Anhängerinnen zu Nachfolgern herangewachsen sind, die Erfahrung haben, ausgebildet sind, [91] zu innerer Sicherheit herangereift, geborgen in der Befreiung vom Mühen, wohlbewandert, Träger der Wahrheit, die die Lehre gelebt haben, [92] richtig vorgegangen sind, den lehrgemäßen Wandel führend und, nachdem sie bei sich selber Meister über die Lehre geworden sind, sie verkünden, aufzeigen, verständlich machen, darstellen, offenbar machen, ausführlich erklären, klarmachen können, in der Lage sind, einen von anderen vorgebrachten Einwand nach der Lehre wohlbegründet abweisen zu können und die wunderbare Lehre lehren können' - Heutzutage, Herr, sind beim Erhabenen Mönche, Nonnen, häuslich lebende Anhänger und Anhängerinnen zu Nachfolgern herangewachsen, die Erfahrung haben, ausgebildet sind, zu innerer Sicherheit herangereift, geborgen in der Befreiung vom Mühen, wohlbewandert, Träger der Wahrheit, die die Lehre gelebt haben, richtig vorgegangen sind, den lehrgemäßen Wandel führend und, nachdem sie bei sich selber Meister über die Lehre geworden sind, sie verkünden, aufzeigen, verständlich machen, darstellen, offenbar machen, ausführlich erklären, klarmachen können, die in der Lage sind, einen von anderen vorgebrachten Einwand nach der Lehre wohlbegründet abweisen zu können und die wunderbare Lehre lehren können. Gehe nun in die vollkommene Erlöschung ein, erhabener Herr, gehe nun in die vollkommene Erlöschung ein, die Zeit ist gekommen, erhabener Herr; in die vollkommene Erlöschung einzugehen! Der erhabene Herr hat doch gesagt: '1ch werde so lange nicht in die vollkommene Erlöschung eingehen, du Böser, als bei mir nicht dieser Brahmawandel blüht und gedeiht, sich verbreitet, vielen bekannt ist, bei Göttern und Menschen allgemein zugänglich wohldargelegt ist. Heute nun aber, Herr, blüht und gedeiht dieser Brahmawandel, verbreitet sich, ist vielen bekannt bei Göttern und Menschen, allgemein zugänglich, wohldargelegt. Gehe nun in die vollkommene Erlöschung ein, erhabener Herr, gehe nun in die vollkommene Erlöschung ein, die Zeit ist gekommen, erhabener Herr; in die vollkommene Erlöschung einzugehen!"


    Auf diese Worte antwortete der Erhabene Māro, dem Bösen: "Mache dir keine Sorgen, Böser. Es wird nicht mehr lange dauern bis zum vollkommenen Erlöschen des Vollendeten: Heute in drei Monaten wird der Vollendete in die vollkommene Erlöschung eingehen." So entließ der Erhabene beim Cāpālaschrein in Wahrheitsgegenwart, klar bewußt, die gewirkte Lebensenergie.[93]


    Zitat

    [93] Āyu-sankhāra wird meist mit "Lebenskraft" übersetzt, was bei ungenauer Berücksichtigung der Quellen manchmal zu grundlosen Spekulationen über eine geheimnisvolle biologische oder physikalische oder göttliche oder kosmische Kraft verleiten könnte. Āyu kommt von Sanskrit āyus, entsprechend dem griechischen aion (Äon) und dem lateinischen aevum (Ewigkeit und Alter). Im Pāli heißt es zunächst ganz wörtlich "eben." Dahinter steckt der unerreichbare - im Grund primitive - Strebensinhalt, daß es einfach immer irgendwie weitergehen möge - der Daseinsdrang (Nietzsche: "...denn alle Lust will Ewigkeit..."): der "Lebenswille" (bhava-tanhā). Der ist bei einem Geheilten mit dem Erwachen bereits zu Lebzeiten aufgehoben. Der ganze zur Werkzeugsteuerung noch vorhandene Wille beschränkt sich bei ihm auf das friedvoll geduldige, losgelöste Abtragen des Körpers, weil der Körper des total Wunschlosen keinerlei Bedürfnisse mehr zu befriedigen hat.


    http://www.palikanon.com/khuddaka/udana/ud_6.htm

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Wo Begehren ist, da ist auch ständiges Bedrücktsein, das durch Körper,-und Geistbewegungen verdeckt wird.
    Ein Ansatz der rechten Erkenntnis kann erst in der Sammlung aufklimmen, wenn die Körper,-und Geistbewegungen zur Ruhe kommen.



    Zitat

    Vom Wind flatterte eine Tempelfahne, und zwei Mönche stritten sich darüber.
    Der eine sagte: "Die Fahne bewegt sich". Der andere sagte: "Der Wind bewegt sich".
    Sie diskutierten hin und her, konnten aber die Wahrheit nicht finden.
    Der sechste Patriarch sagte: "Nicht der Wind bewegt sich. Nicht die Fahne bewegt sich.
    Euer Geist ist es, der sich bewegt". Die beiden Mönche waren von Ehrfurcht ergriffen

  • nibbuti:

    Das ist zirkulär AB.


    In deiner darauffolgenden Behauptung hast du selbst von 'Tatsachen' gesprochen, ohne eine spezifische Bezugnahme zu geben oder nachzufragen.


    Sorry, das ist mir jetzt zu abgedreht...


    nibbuti:

    "Was den Tatsachen entspricht.." usw bezog sich auf empirische Überprüfbarkeit


    zB "was bedingt entsteht, ist Veränderung unterworfen" ist eine überprüfbare Tatsache, "was veränderlich, ist von Leid behaftet" ist eine überprüfbare Tatsache, "was leidhaft ist, geht mit Gier, Hass & Unwissenheit einher"; "das Entfernen von Gier, Hass & Unwissenheit befreit von Anhaftung" ist eine überprüfbare Tatsache


    Ich halte nichts davon für 'empirisch überprüfbar' bzw. für 'überprüfbare Tatsachen'. Wo es sich nicht um Binsenwahrheiten handelt ('was bedingt entsteht, ist Veränderung unterworfen' - wobei ich nichts kenne, das 'unbedingt' entsteht), halte ich es für Ansichten.
    Aber du kannst sie natürlich gerne für Tatsachen halten. Viel Spaß damit.