Was soll Bewusstseins-kontinuum sein?

  • accinca:

    Zitat

    Metta ist eine Übung gegen Haß, Aggressionen,
    Ärger usw. und damit zum gegenwärtigen Wohlbefinden. Dafür ist die Übung
    gut und wichtig.


    Wenn das nicht die dickste aller Fesseln ist , dann weiß ich nicht.


    MEIN gegenwärtiges Wohlbefinden. MEIN gegenwärtiges Unbehagen.
    MEINE Verachtung. MEINE Unlust meiner Verachtung zu begegnen.


    "Rāhula, entwickle Meditation über Liebende Güte; denn wenn du Meditation über Liebende Güte entwickelst, wird jegliches Übelwollen überwunden."


    19. "Rāhula, entwickle Meditation über Mitgefühl; denn wenn du Meditation über Mitgefühl entwickelst, wird jegliche Grausamkeit überwunden."


    20. "Rāhula, entwickle Meditation über Mitfreude; denn wenn du Meditation über Mitfreude entwickelst, wird jegliche Mißgunst überwunden."


    Ich glaube kaum, daß sich solche Empfehlungen allein auf MEIN gegenwärtiges Wolbefinden beziehen.

  • thigle:

    Es verhält sich wohl wie mit dieser Buddhanatur. Was für derartige Wirrnisse sorgen kann, sollte man in besser zur Seite legen. Das hat tatsächlich mit karuna zu tun. Was für diese 'Buddhanatur' gilt, trifft wohl auch auf diese 'Bodhisattvaverpflichtung' zu.


    Das sorgt nur bei gefühlsblinden AnalytikerInnen für Verwirrung.


    Aber Buddha war zum Glück genau das nicht. Deswegen war ihm Erlösung möglich.

  • Vielleicht könnt ihr Euch ja mit den Paramitas eines Bodhisattvas anfreunden.
    Zu Üben die Sila einzuhalten ist auch nichts anderes. Eine freiwillige Verpflichtung.
    Besser als sich nur sich selbst und seinem eigenen Wohlergehen verpflichtet zu fühlen.

  • thigle:

    Es verhält sich wohl wie mit dieser Buddhanatur. Was für derartige Wirrnisse sorgen kann, sollte man in besser zur Seite legen. Das hat tatsächlich mit karuna zu tun. Was für diese 'Buddhanatur' gilt, trifft wohl auch auf diese 'Bodhisattvaverpflichtung' zu.


    Der Ansatz: ich lege mal zur Seite, was ich nicht verstehe, ist mir einfach zu simpel. Wie wäre es denn mit: ich verstehe es gerade nicht, also informiere ich mich mal, was damit eigentlich gemeint ist ? Damit hätte man doch mal die Chance vom Fleck zu kommen, statt sich gemütlich im Status Quo einzurichten.


  • Ich weiß ja nicht was du dir unter "Wohlbefinden" ausdenkst, aber irgendwie
    hast du da 2 + 2 noch nicht zusammengezählt und damit das wesentliche an
    der Lehre wohl nicht richtig verstanden.


    Worum geht es wohl in der Lehre des Buddha?
    Der Buddha beantwortet diese Frage:
    Dies nur, o Anuradha, verkünde ich, früher wie heute: das Leiden und des Leidens Aufhebung." M22
    Was aber bedeute es wenn Leiden immer weniger wird?
    Richtig - es bedeutet das Wohlbefinden wird immer größer! Eigentlich selbstverständlich.


  • http://www.theravada-bayern.de/downloads/praxis.pdf
    http://www.kommundsieh.de/Bodhisattvaideal.pdf
    http://www.der-erwachte.de/bodhisat.htm
    Es gab Bodhisattvas und es gibt Bodhisattvas und es wird sie immer geben. Auch im Theravada sagt man das es Bodhisattvas gibt, das hat sich halt noch nicht rumgesprochen. Gäbe es keine Bodhisattvas gäbe es keine Buddhas. Es mag wohl daran liegen das es zu Thema Theravada nur wenige Lehrer gibt und das meiste Wissen aus Büchern kommt. Dabei ist zu beachten das nicht alle Theravada Texte in unsere Sprache übersetzt wurden. Zu behaupten das es nach der Lehre Buddhas ein sinnloses Treiben sei, ist Unwissenheit. Das hat der Buddha nicht gelehrt um es mit deinen Worten zu sagen. Ich empfehle dir das Buch "Abhidhama in der täglichen Praxis" und rede mal mit Mönchen, besonders mit welchen aus Myanmar.

  • Tsultrim Dorje:

    Gäbe es keine Bodhisattvas gäbe es keine Buddhas.


    Das ist richtig. Niemand hat behauptet es gebe einen Buddha ohne das es
    zuvor einen Bodhisatta gegeben hat. Gäbe es keinen Bodhisatta gäbe es keine Buddha.

  • Ach Mensch. Die eigentliche Frage ist doch, ab wann man entscheiden kann was der richtige Weg für andere Menschen ist. Ich halte das für möglich, aber das hat nichts mit denken, meinen oder fühlen zu tun. Denn all diese Dinge sind eingefärbt von persönlichen Neigungen, und somit wieder nicht wirklich auf andere Wesen ausgerichtet.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • accinca:
    Tsultrim Dorje:

    Gäbe es keine Bodhisattvas gäbe es keine Buddhas.


    Das ist richtig. Niemand hat behauptet es gebe einen Buddha ohne das es
    zuvor einen Bodhisatta gegeben hat. Gäbe es keinen Bodhisatta gäbe es keine Buddha.


    Dann erkläre mir mal warum Du sagst dass es nach der Lehre des Buddha ein sinnloses Treiben ist. Es ist doch nicht sinnlos ein Buddha werden zu wollen, im Gegenteil es ist sehr sinnvoll.

  • Tsultrim Dorje:
    accinca:

    Das ist richtig. Niemand hat behauptet es gebe einen Buddha ohne das es
    zuvor einen Bodhisatta gegeben hat. Gäbe es keinen Bodhisatta gäbe es keine Buddha.


    Dann erkläre mir mal warum Du sagst dass es nach der Lehre des Buddha ein sinnloses Treiben ist. Es ist doch nicht sinnlos ein Buddha werden zu wollen, im Gegenteil es ist sehr sinnvoll.


    Natürlich ist es sinnvoll ein Buddha werden zu wollen wenn noch keiner da ist
    und auch keine Lehre eines Buddhas da ist und man sich trotzdem vom Leiden
    für immer befreien will, bleibt ja auch gar keine andere Möglichkeit über.
    Ich sage nicht, das dies nach der Lehre des Buddha ein sinnloses Treiben ist.
    Ein sinnloses Treiben ist nur das sog. "Bodhisattva-Gelübte" ein Bodhisatva für
    immer bleiben zu wollen ohne ein Buddha zu werden bis nicht alle anderen
    schon ein Buddha geworden sind. Das nenne ich "sinnloses Treiben".
    Mal ganz davon abgesehen, das ich niemals ein Buddha werden muß und kann.
    Arahat (was ein Buddha natürlich auch ist) reicht mir vollkommen aus.

  • Die Mahayanis sind halt genügsamer.
    Es handelt sich ja auch um das Gelübde eines Bodhisattva.
    Man kann davon ausgehen, daß ein Bodhisattva
    jedenfalls ein Arahat "wird". :)

  • Onyx9:

    Die Mahayanis sind halt genügsamer.
    Es handelt sich ja auch um das Gelübde eines Bodhisattva.
    Man kann davon ausgehen, daß ein Bodhisattva
    jedenfalls ein Arahat "wird". :)


    Aber nicht durch unsinnige Gelübde und auch nur im positiven Fall und
    der dürfte auch noch recht selten sein. Mit anderen Worten erst wenn
    jemand tatsächlich ein Buddha geworden ist kann man im Nachhinein
    von einem Bodhisatta erst reden. Vorher ist alles Spekulation oder Hoffnung,
    Nichtwissen und Wahn.

  • Matthias65:

    Hallo Hedin,


    um Deine Schlussfolgerung auf den Mahayana zu übertragen: Wenn das "Begehren" nach Erlangung einer Wiedergeburt bewußt nicht endet, weil der Wunsch besteht, alle anderen leidenden Wesen aus dem Daseinsreislauf zu befreien (Bodhisattva/Bodhicita), dann würde das Geistkontinuum erst dann enden wenn alle Wesen vom Samsara tatsächlich befreit worden sind. Was für eine schöne Vorstellung !


    Hallo?
    Und was für eine Schwerstarbeit. Unvorstellbare Verantwortung.
    Menno .. das Boddhisattva Gelübde ist nicht ohne. Kommst nicht von los.
    Du musst helfen aufgrund einer eigenen, freiwilligen Entscheidung. Und das immer wieder und wieder.
    Und oft genug wird sich ein Boddhisatva auch wohl zum Affen machen müssen bei all den menschlichen Unverständnissen.
    Wann wird ein solcher Boddhisattva endlich wohl mal Ruhe haben ?


    Nichts desto trotz eine schöne Vorstellung, wenn endlich alle Wesen vom Samsara befreit wären.


    seid gegrüsst .. und ran ans Werk

  • accinca:


    Aber nicht durch unsinnige Gelübde und auch nur im positiven Fall und
    der dürfte auch noch recht selten sein. Mit anderen Worten erst wenn
    jemand tatsächlich ein Buddha geworden ist kann man im Nachhinein
    von einem Bodhisatta erst reden. Vorher ist alles Spekulation oder Hoffnung,
    Nichtwissen und Wahn.


    Nur wenn ich Meister sein will muss ich erst mal Geselle sein. Wenn ich mal Meister bin war ich Geselle. Das was Du schreibst ist Nichtwissen und Wahn denn zu sagen, man kann nur von einem Gesellen vorher sprechen wenn man schon Meister ist ist gelinde gesagt an den Haaren herbei gezogen und falsch. Gelübde ändern die geistige Einstellung, klar wird man durch ein Gelübte kein Bodhisattva. Es geht darum seinen Geistesstrom bewusst positiv in diese Richtung zu lenken.

  • Zitat

    Aber nicht durch unsinnige Gelübde und auch nur im positiven Fall und
    der dürfte auch noch recht selten sein. Mit anderen Worten erst wenn
    jemand tatsächlich ein Buddha geworden ist kann man im Nachhinein
    von einem Bodhisatta erst reden. Vorher ist alles Spekulation oder Hoffnung,
    Nichtwissen und Wahn.


    Jetzt übertreibst du aber. :)

  • Laut dem Buddha kann es indirekt steuern wohin die Reise im nächsten Leben geht. Aber ob man ein Buddha wird, darauf hat man kein Einfluss. Stromeintritt lässt sich ab einem gewissen Moment nicht vermeiden und damit wäre der Zug dann auch schon abgefahren. Und da ist man noch nicht mal "erleuchtet", im höchsten Sinne.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • mukti:

    Irgendwie verstehe ich das nicht: Wenn man selber nicht befreit ist, wie kann man dann andere befreien?


    S.47.19. Sedakam - 9. Sedaka Sutta



    Und falls es jemand vergessen haben sollte: die "Pfeiler der Achtsamkeit" ist (je nach Lesart) der "direkte Weg" bzw. "einzige Modus des Weges". Von wegen "nicht Bestandteil des Weges".

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • accinca:

    Ein sinnloses Treiben ist nur das sog. "Bodhisattva-Gelübte" ein Bodhisatva für immer bleiben zu wollen ohne ein Buddha zu werden bis nicht alle anderen schon ein Buddha geworden sind. Das nenne ich "sinnloses Treiben".


    Man sollte über nix reden, wovon man noch weniger versteht.
    Ich hatte schon an anderer Stelle mal gesagt, daß ich eine Vinaya-Tradition kenne, in der das Bodhisattva-Gelöbnis idR frühestens 5 Jahre nach Vollordination abgelegt werden kann. Es braucht offenbar einiges, um zu einzusehen, worum es da überhaupt geht.
    Tip: M121 http://www.palikanon.com/majjhima/m121n.htm
    Bodhisattva setzt erst da ein, wo "Spaltungen, die aus dem Gedanken Mensch (Manussa)" entstanden sind, abgefallen sind.

  • Tsultrim Dorje:

    Nur wenn ich Meister sein will muss ich erst mal Geselle sein. Wenn ich mal Meister bin war ich Geselle. Das was Du schreibst ist Nichtwissen und Wahn denn zu sagen, man kann nur von einem Gesellen vorher sprechen wenn man schon Meister ist ist gelinde gesagt an den Haaren herbei gezogen und falsch.


    Wenn man deinen Vorstellungen hier folgen würde, dann hättest du sicherlich recht.
    Leider stimmt der Vergleich aber ganz und gar nicht. Ein Bodhisatta ist nämlich kein
    Geselle. Wäre er Geselle, dann würde er kein Buddha werden können. Warum?
    Es ist eben nur dann jemand ein Bodhisatta oder Buddha wenn er die Befreiung
    ohne die Anleitung eines anderen Buddha erlangt. Andernfalls wäre er ein ganz
    normaler Mönch, der der Lehre eines Buddha nachfolgt. Damit wäre er aber niemals
    ein Buddha und daher ist er auch kein Bodhisatta. Aber was soll's, Befreiung ist Befreiung
    egal ob Buddha oder Nachfolger.

  • bel:
    accinca:

    Ein sinnloses Treiben ist nur das sog. "Bodhisattva-Gelübte" ein Bodhisatva für immer bleiben zu wollen ohne ein Buddha zu werden bis nicht alle anderen schon ein Buddha geworden sind. Das nenne ich "sinnloses Treiben".


    Man sollte über nix reden, wovon man noch weniger versteht.


    Ja, das ist ein guter Rat! ;)

  • Onyx9:
    Zitat

    Aber nicht durch unsinnige Gelübde und auch nur im positiven Fall und
    der dürfte auch noch recht selten sein. Mit anderen Worten erst wenn
    jemand tatsächlich ein Buddha geworden ist kann man im Nachhinein
    von einem Bodhisatta erst reden. Vorher ist alles Spekulation oder Hoffnung,
    Nichtwissen und Wahn.


    Jetzt übertreibst du aber. :)


    Ganz und gar nicht. Das kann man im übrigen auch an dem Gotamo bevor er Buddha
    wurde sehen. Was der auf einem abwegigen Weg war ist ja von ihm selber ausführlich
    beschrieben. Ausdrücklich hat der Buddha seinen Nachfolgern deswegen diesen
    Wahnsinn erspart und den mittleren Weg gelehrt und die Selbstkasteiung verworfen.

  • accinca:

    Es ist eben nur dann jemand ein Bodhisatta oder Buddha wenn er die Befreiung
    ohne die Anleitung eines anderen Buddha erlangt.


    Das ist nur eine formale Konventionen für die Regulierung von Titeln innerhalb des Theravada. Für Leute außerhalb des Theravada, z.B. bei Dir, ist das aber nur ne Spitzfindigkeit - in den Suttas steht nämlich kein Wort davon.

  • bel:
    accinca:

    Es ist eben nur dann jemand ein Bodhisatta oder Buddha wenn er die Befreiung ohne die Anleitung eines anderen Buddha erlangt.


    Das ist nur eine formale Konventionen für die Regulierung von Titeln innerhalb des Theravada.


    Deine ganze Antwort, jedes Wort ist nur eine formale Konventionen für die Regulierungen der Begriffe.
    Natürlich sind alle Begriffe formale Konventionen. Das besagt garnichts.
    Alles selbstverständlich nur formale Konventionen. Nur ist bodhisatta kein Titel sondern
    eine "formale Konventionen" für einen zukünftiger Buddha.

  • accinca:
    bel:


    Das ist nur eine formale Konventionen für die Regulierung von Titeln innerhalb des Theravada.


    Deine ganze Antwort, jedes Wort ist nur eine formale Konventionen für die Regulierungen der Begriffe.
    Natürlich sind alle Begriffe formale Konventionen. Das besagt garnichts.


    Das besagt alles, nämlich daß die Konvention zweckbestimmt ist. Ändert sich der Zweck, ändert sich der Inhalt der Zuweisung oder die Zuweisung wird geändert.


    accinca:

    Nur ist bodhisatta kein Titel sondern eine "formale Konventionen" für einen zukünftiger Buddha.


    "Buddha" ist im Theravada nur ein Titel, und zwar für einen ganz bestimmten Erwachten, folglich ist auch Bodhisattva eben an diesen gebunden. Will man sich dieser Konvention nicht anschließen und zwar aus dem guten Grund, daß es keinen Unterschied im Erwachen gibt, dann ist Buddha eine Bezeichnung für alle Erwachten und Bodhisattva eine Bezeichnung für alle, die den (einzigen) Weg wirklich gehen.


  • Und da liegt Dein Fehler ein Bodhisattva ist kein Buddha. Ein Boddhisattva ist ein Erleuchtungsstrebender. Ein Boddhisattva wird ein Buddha wenn kein Buddha da ist. Er geht dann in diesem Leben den Weg den alle Buddhas in dem Leben gegangen sind in dem sie zu Buddhas wurden.