"Meditationskriese" ??!

  • Hallo zusammen,


    bin gerade etwas durch den Wind.
    Ich meditiere jetzt seit einem Jahr meist regelmäßg. Bis jetzt hat mir das meditieren sehr gut getan. Ich bin wesentlich achtsamer mit mir und meinen Mitmenschen geworden, ruhiger und fühle mich verbundener mit den Menschen und der Welt an sich. Doch die letzten drei Tage kommt so einen unerklärliche starke Wut und Trauer mit einem Gefühl des verlassenseins auf, was überhaupt nicht in meine aktuelle Lebenssituation passt. Eigentlich ist alles gut. Deshalb denke ich durch das meditieren vll was an die Oberfläche kommt, was ich vll immer unterdrückt habe. Und das richtig extrem.
    Ich weiß gerade nicht genau wie ich damit umgehen soll. Ich versuche es anzunehmen. Aber das ist nicht leicht. Ich spüre die Emotionen sehr ungewohnt stark im ganzen Körper. Mein Magen dreht sich, es fühlt sich an als müsste mein Herz sich übergeben... ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll... dazu kommt ein starker Druck in der Stirn. Während ich in der Medi sitze, fängt mein Körper an zu beben und es sticht irgendwann ziemlich arg in die meine linke Schulter rein. Wenn ich still sitzte schwankt mein Körper hin und her. Das macht mir alles schon etwas angst. Und es ist nicht einfach so den Alltag zu bewältigen. Weiß gerade auch nicht ob ich weiter meditieren soll oder mal besser einen Pause einlege.

  • Nur beobachten (den ganzen Tag).
    Weiter regelmäßig sitzen und wenn es mit der "Medi" nicht klappt, sitzen bleiben und beobachten.


    ()

  • Sukha:

    Nur beobachten (den ganzen Tag).
    Weiter regelmäßig sitzen und wenn es mit der "Medi" nicht klappt, sitzen bleiben und beobachten.


    ()


    Ganz genau! Denn auch das alles vergeht wieder und es kommen wieder andere Tage...

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Es heißt: "Krise"


    Gruß
    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Alles ist vergänglich,auch die geistigen Zustände.Immer wieder einsgerichtete Konzentration üben.Gedanken kommen und gehenlassen. :|
    Grüße Kaffeee48

  • Hallo Niki,

    Nikida:

    Doch die letzten drei Tage kommt so einen unerklärliche starke Wut und Trauer mit einem Gefühl des verlassenseins auf, was überhaupt nicht in meine aktuelle Lebenssituation passt. Eigentlich ist alles gut. Deshalb denke ich durch das meditieren vll was an die Oberfläche kommt, was ich vll immer unterdrückt habe. Und das richtig extrem.
    Ich weiß gerade nicht genau wie ich damit umgehen soll. Ich versuche es anzunehmen. Aber das ist nicht leicht. Ich spüre die Emotionen sehr ungewohnt stark im ganzen Körper. Mein Magen dreht sich, es fühlt sich an als müsste mein Herz sich übergeben... ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll... dazu kommt ein starker Druck in der Stirn. Während ich in der Medi sitze, fängt mein Körper an zu beben und es sticht irgendwann ziemlich arg in die meine linke Schulter rein. Wenn ich still sitzte schwankt mein Körper hin und her. Das macht mir alles schon etwas angst. Und es ist nicht einfach so den Alltag zu bewältigen. Weiß gerade auch nicht ob ich weiter meditieren soll oder mal besser einen Pause einlege.


    Ich denke, mit "an die Oberfläche kommt, was ich vll immer unterdrückt habe" könntest Du richtig liegen. Aber das Warum ist imm so 'ne Sache der Interpretation und des Denkens. Wichtiger ist, was jetzt da ist, egal, welche Geschichte es hat


    Es sind 'nur' Gefühle. Sie kommen und gehen. Manchmal bleiben sie 'länger'. Am Längsten bleiben sie, wenn sie nicht sein dürfen.


    Lass sie kommen und lass sie sein. Geniesse es. Ist doch auch ein bischen spannend. oder?




    :) Gruß

  • Ich hatte mal gelesen, dass wenn du anfängst dich zu gewöhnen (eben die Meditation langsam Früchte trägt) dann kann das schon auch in sowas ausarten.


    Ich denke auch, dass es zum einen das Ego ist, das sich wehrt, zum anderen auch eine Art "karmischer Reinigungsprozess" :)


    Einfach weitermachen würde ich sagen und die Gefühle als das sehen was sie sind - ein Film der grad vorbei zieht und nach einer Zeit wieder von selbst aufhört und daher auch ohne Dauer ist!


    _()_

    mani-tibetan.jpg

  • Nikida:

    Weiß gerade auch nicht ob ich weiter meditieren soll oder mal besser einen Pause einlege.


    Wer weiß das schon? Hier bestimmt niemand.
    Bist Du mit dem, von dem Du spürst, dass es vielleicht "hochkommt" alleine, oder ist da jemand, mit dem Du darüber sprechen kannst?


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • malsehen:
    Nikida:

    Weiß gerade auch nicht ob ich weiter meditieren soll oder mal besser einen Pause einlege.


    Wer weiß das schon? Hier bestimmt niemand.
    Bist Du mit dem, von dem Du spürst, dass es vielleicht "hochkommt" alleine, oder ist da jemand, mit dem Du darüber sprechen kannst?


    Nikida spricht doch grade mit uns, wieso behauptest Du, Malsehen, "Wer weiß das schon? Hier bestimmt niemand."
    Und wenn hier fortgeschrittene und erfahrene "Meditierer" antworten, dann kann das durchaus hilfreich sein.


    Andererseits, liebe Nikida, ist es gut, wenn Du jemanden kennst oder findest, der Dir persönlich gegenüber steht und Dir vielleicht weiterhelfen kann, z. B. ein Therapeut oder Lehrer.


    _()_ Monika

  • Onda:

    Es heißt: "Krise"


    Gruß
    Onda


    Mir ist das auch ins Auge gesprungen, aber hilft das?

  • Ich habe durch die Meditation auch vor ein paar Tagen gewisse Albträume geknackt, die ich habe solange ich denken kann und nie wusste woher sie kommen. Ich wollte schon lange rausfinden was die zu bedeuten haben und wieso ich im Alltag in scheinbar überhaupt nicht zusammenhängenden Situationen anfangen musste zu weinen. Jetzt hab ich den gemeinsamen Nenner gefunden und kann mich darum kümmern.
    Man liest immer meditieren wäre schön, entspannend und man löst damit seine inneren Probleme, aber über eine Sache sollte man sich klar sein: Wenn man den Müll loswerden will muss man die Tonne aufmachen und dann stinkts eben am meisten.

    Wenn sich die ganze Welt ändert müssen wir auch die Veränderung der Menschen anerkennen. Behandle einen Menschen seinem Wesen und nicht deiner Erinnerung entsprechend. Jetzt

  • Danke erst einmal für die Antworten :)


    Langsam legt sich der Sturm wieder. Ich bin dabei geblieben und habe versucht das Ganze einfach bewertungsfrei an mir vorbeiziehen zu lassen. (Was mir im Alltag nicht so leicht viel...) Habe mich dann auch wieder aufs Kissen gesetzt. Im Moment habe ich niemanden mit dem ich darüber sprechen kann.


    Sigitta:


    Man liest immer meditieren wäre schön, entspannend und man löst damit seine inneren Probleme, aber über eine Sache sollte man sich klar sein: Wenn man den Müll loswerden will muss man die Tonne aufmachen und dann stinkts eben am meisten.


    Ja, das durfte ich dann auch Erfahren ;) Und wahrscheinlich noch öfter...


    Onyx9:

    Beschreib mal wie Du meditierst.


    LG


    Ich nehme meistens meinen Atem also Meditationsobjekt. Oder versuche alles was sich in mir tut, sprich innere Bilder, Körperempfindungen, Gedanken, immer achtsamer wahrzunehmen und sie zu beobachten ohne diese zu bewerten. Die letzte Zeit habe ich mich sehr stark auf meine Gedanken konzentriert, denn nachdem mein Geist scheinbar zur Ruhe gekommen ist, habe ich bemerkt wie viel subtiler noch ein "Gedankenstrom" vorhanden ist, den ich bisher noch nicht wahrgenommen hatte. Habe mich sehr stark darauf konzentriert was da so vor sich geht. Versucht immer tiefer hineinzulauschen....


    Wünsche euch allen ein schönes Wochenende!

  • Hallo,
    zuerst ist es eigenlich wichtig, wie du meditierst. Welche Anleitung benutzt du dazu. Kennst du die Pfeiler der Einsicht oder auch den achtfachen Pfad.
    Schon bei den vier Pfeilern der Einsicht gibt es im zweiten Abschnitt, bei den Gefühlen, die Möglichkeit, sie loszuwerden. Die eine Möglichkeit ist es natürlich sie kommend und gehend zu betrachten. Es gibt aber noch eine schärfere Variante und zwar werden die Gefühle gesammelt und dann aufgelöst, einfach so in noch weniger als nichts. So kann man ganz Gedankenkomplexe entlassen und ist sie auch zum größten Teil los, seltsamerweise. Ich benutze das auch für meine Gedanken.


    sakko

  • Niemand wird seine Gefühle und Gedanken los. Das ist eine Perspektive, die gerade am Anfang zu einer horrenden Hürde wird, weil man immer wieder Gefühlen und Gedanken begegnet, und sich mglweise schlecht deswegen fühlt.
    Man kann eventuell erkennen, dass man diesen Gefühlen und Gedanken nicht ausgeliefert ist, dass es andere Möglichkeiten der Reaktion, des Agierens auf die immer wieder auftauchenden (und das ist nicht nur normal sondern gut so) Gedanken und Gefühle gibt.
    Die Aussicht, eine gefühls- und gedankenloser Zombie zu sein, finde ich persönlich so uninteressant wie unrealistisch. Etwas darüber zu lernen, wie ich immer wieder reagiere und ob und wie ich anders reagieren kann, allerdings um so interessanter.


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Zitat

    Die letzte Zeit habe ich mich sehr stark auf meine Gedanken konzentriert, denn nachdem mein Geist scheinbar zur Ruhe gekommen ist, habe ich bemerkt wie viel subtiler noch ein "Gedankenstrom" vorhanden ist, den ich bisher noch nicht wahrgenommen hatte. Habe mich sehr stark darauf konzentriert was da so vor sich geht. Versucht immer tiefer hineinzulauschen....


    Was beabsichtigst du mit dieser angestrengten Fokusierung, Nikita ?
    Mit welcher Haltung, würdest du sagen, setzt du dich ?

  • So will ich das denn auch meine Erfahrung mit Dir/euch teilen. Jeder hat Erfahrung und etwas zu bieten. Fortschritt, nicht Perfektion. Möge es zum Wohl gereichen. :)


    Nikida:

    Oder versuche alles was sich in mir tut, sprich innere Bilder, Körperempfindungen, Gedanken, immer achtsamer wahrzunehmen und sie zu beobachten ohne diese zu bewerten.


    Versuchen, nicht zu Bewerten ist mir nicht möglich. Bewerten geschieht so gut wie automatisch und zu behaupten, ich könne bereits auschliesslich nicht bewertend Wahrnehmen bedeutete, nicht ehrlich zu mir zu sein. Die Übung ist, mit dem Bewerten aufzuhören, sobald ich dessen gewahr werde. Hauptsache nicht der Ablenkung anhängen, ihr nicht folgen. Zurückkehren, wieder und wieder und wieder. Gute Meditation ist, wenn ich immer wieder aufhöre, entspanne und zuückkehre, egal wie oft.


    Nikida:

    Die letzte Zeit habe ich mich sehr stark auf meine Gedanken konzentriert, denn nachdem mein Geist scheinbar zur Ruhe gekommen ist, habe ich bemerkt wie viel subtiler noch ein "Gedankenstrom" vorhanden ist, den ich bisher noch nicht wahrgenommen hatte. Habe mich sehr stark darauf konzentriert was da so vor sich geht. Versucht immer tiefer hineinzulauschen....


    Die Gedanken laufen so oder so ab. In diesem Gedankenstrom ist keine Weisheit zu finden.
    Weisheit liegt darin zu verstehen, wie die geistige Aufmerksamkeit dahin wandert, anstelle beim Objekt zu bleiben.
    Was geschieht genau? Was für ein Vorgang ist das, wenn sich die Aufmerksamkeit vom Objekt löst. Was geschieht kurz zuvor?


    Nikida:

    Ich nehme meistens... Oder versuche... Die letzte Zeit habe ich...


    Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, über längere Zeit bei einem Objekt zu bleiben.



    :) Liebe Grüße

  • Mirco:

    Die Gedanken laufen so oder so ab.
    In diesem Gedankenstrom ist keine Weisheit zu finden.


    Also bei mir schon! --
    Naja, das kann natürlich auch unterschiedlich relativ sein.
    Aber wenn ganz und gar keine Weisheit im Gedankenstrom ist, dann it's ganz schlecht.
    Andererseits kann es ein weiser Gedanke im Gedankenstrom sein den Gedankenstrom
    nicht unkontrolliert machen zu lassen was er will und zu entscheiden ihn zu beruhigen
    nachdem man ihn qualitativ verbessert hat und er von üblen Gedanken befreit wurde.

  • accinca:
    Mirco:

    Die Gedanken laufen so oder so ab. In diesem Gedankenstrom ist keine Weisheit zu finden.

    Andererseits kann es ein weiser Gedanke im Gedankenstrom sein den Gedankenstrom nicht unkontrolliert machen zu lassen was er will und zu entscheiden ihn zu beruhigen nachdem man ihn qualitativ verbessert hat und er von üblen Gedanken befreit wurde.


    Passt schon. Doch ich bezog mich nicht auf's weise oder unweise, beruhigte oder ruhelose Denken, sondern auf's Losslassen des Ganzen wenn in der Sammlung.

  • Ich würde empfehlen: Kläre das erst einmal mit Arzt und Psychotherapeuten ab. Vielleicht ist da auch viel Bewegung, Yoga oder Kampfsport besser als Stille Meditation.
    Und nimm es nicht auf die leichte Schulter. Nur ein "Halte durch" ist nicht von Nutzen, wenn man dann irgendwann psychisch zusammenbricht.

  • malsehen:

    Niemand wird seine Gefühle und Gedanken los. Das ist eine Perspektive, die gerade am Anfang zu einer horrenden Hürde wird, weil man immer wieder Gefühlen und Gedanken begegnet, und sich mglweise schlecht deswegen fühlt.
    Man kann eventuell erkennen, dass man diesen Gefühlen und Gedanken nicht ausgeliefert ist, dass es andere Möglichkeiten der Reaktion, des Agierens auf die immer wieder auftauchenden (und das ist nicht nur normal sondern gut so) Gedanken und Gefühle gibt.
    Die Aussicht, eine gefühls- und gedankenloser Zombie zu sein, finde ich persönlich so uninteressant wie unrealistisch. Etwas darüber zu lernen, wie ich immer wieder reagiere und ob und wie ich anders reagieren kann, allerdings um so interessanter.


    Dann wäre jeder Buddha ein Zombie, weil er zur Leere gelangt ist?

    OM BENZA SATO HUNG

  • Ging Gong:
    malsehen:

    Niemand wird seine Gefühle und Gedanken los. Das ist eine Perspektive, die gerade am Anfang zu einer horrenden Hürde wird, weil man immer wieder Gefühlen und Gedanken begegnet, und sich mglweise schlecht deswegen fühlt.
    Man kann eventuell erkennen, dass man diesen Gefühlen und Gedanken nicht ausgeliefert ist, dass es andere Möglichkeiten der Reaktion, des Agierens auf die immer wieder auftauchenden (und das ist nicht nur normal sondern gut so) Gedanken und Gefühle gibt.
    Die Aussicht, eine gefühls- und gedankenloser Zombie zu sein, finde ich persönlich so uninteressant wie unrealistisch. Etwas darüber zu lernen, wie ich immer wieder reagiere und ob und wie ich anders reagieren kann, allerdings um so interessanter.


    Dann wäre jeder Buddha ein Zombie, weil er zur Leere gelangt ist?


    Ich halte die Frage, ob Herr B. ein Zombie war für unmaßgeblich. Die Überlieferung ist mir hier auch viel zu "je nachdem, zu wem er sprach", zu verbrämt durch Traditionen und ihre Ranken um den historisch unauffindbaren Kern. Was will man mit Sprachgirlanden wie "zur Leere gehen", außer sich darin zu verheddern?


    Wenn es nur darum geht, die scheinbaren Ursachen (hier Gedanken und Gefühle) für das, was da auch dukkha genannt wird, loszuwerden, wäre wahrscheinlich auch eine Lobotomie ein interessanter Ansatz. Auch unsere Psychopharmaka-Industrie kann einem da zur Seite stehen. Betrachte es mal aus dem Winkel. Es geht nicht um die Abwesenheit der Ursachen. Es geht um die Abwesenheit der immer gleichen Reaktionen (aka Ergreifen).


    Hochachtungsvoll
    Mal Sehen

  • Ich denke, meine Frage passt zu diese Thread.


    In der letzte paae Tage konnte ich nicht richtig meditieren.
    Falsche Tee können den Meditation einflussen?


    lg Chuang Yiran

  • Ich trinke alle Arten von Tee. Natürlich ist das Bewusstsein minimal anders bei verschiedenen Tees. Aber das ist es auch oft ohne extern zugeführten Substanzen. Und meditieren kann man immer, denn da gibt es nichts zu können, es passiert einfach nur etwas anderes. Aber das soll es auch oft sein.

    OM BENZA SATO HUNG