ZitatAlles anzeigenhttp://de.wikipedia.org/wiki/Gelug sagt (Ausschnitte, Hervorhebungen und Kommentare in Grün von mir)
Die Gelug-Schule (auch: Ganden-Tradition) ist die jüngste der vier Hauptschulen (Nyingma, Sakya, Kagyü und Gelug) des tibetischen Buddhismus (Vajrayana)*. Die Anhänger dieser Schule werden als „Gelugpa“ (tib.: dge lugs pa) bezeichnet. Die Gelug-Schule war in ihren Anfängen eher dem reinen Mahayana nahestehend.
* Hier wird "Tibetischer Buddhismus" generell mit "Vajarayana" gleichgesetzt. Das halte ich für nicht richtig.
Mahayana-Grundlagen
Die Gelug-Schule wird auch als die „Schule der Tugendhaften“ bezeichnet und geht aus der Lehrdarlegung des großen Reformators Tsongkhapa (1357–1419) hervor. Er vertrat die Ideale der Kadam-Schule und strich die Bedeutung der Vinayaregeln heraus. Deshalb legen die Gelug auf Mönchsdisziplin und Zölibat großen Wert. Der Kern der Übertragungen der Gelug liegt in den Lehren der Kadam-Schule, insbesondere in den Mahayana-Lehren Atishas, die Tsongkhapa (1357–1419) von Lehrern der Sakya-, Kagyü- und Nyingma-Schule übermittelt erhielt. Die frühere Kadam-Schule ist als eigenständige Schule nicht erhalten geblieben. Tsongkhapa fasste die Mahayana-Lehren der Philosophen Nagarjuna, Asanga und Dignaga in seinem Werk Lam-rin chen-mo („Große Darlegung des Stufenwegs“) zusammen. Der „Lamrim-Stufenweg zur Erleuchtung“ ist bis auf den heutigen Tag die Grundlage des von den Gelugpa gelehrten Erleuchtungsweges.
Tantra
Auch die Lehren des Kalachakra-Tantra sind in der Gelug-Schule von großer Bedeutung. [...] Auch verschiedene andere Mahamudra-Lehren aus der Kagyü- und Sakya-Schule, sowie verschiedene tantrischen Lehren der Nyingma werden von der Gelug-Schule weitergegeben. Vereinzelt finden sich auch Anhänger des Dzogchen, vermutlich seit der Zeit des 5. Dalai Lama Ngawang Lobsang Gyatsho.
Das sagt eigentlich recht genau, was ich auch meinte: der Kern dessen, was die Gelugpa-Schule ausmacht, ist Mahayana / Tantra. Ein explizit stufenweiser Weg. Es werden auch andere Lehren inkl. Mahamudra weitergegeben, deren Übertragung aber aus den alten Schulen stammt. Daher kann man durchaus argumentieren, dass die Gelugpa-Schule NICHT vorwiegend Vajrayana ist, denn das, was sie ausmacht, ist Mahayana-zentriert. Da, wo aber Vajrayana vermittelt wird, stammt die Übertragung aus den anderen Schulen.
Mahamudra oder Dzogchen ist eben gerade kein stufenweiser Weg sondern ein Mittel der direkten Transformation dessen, was im Hier und Jetzt erscheint. Wobei "Transformation" nicht ganz das richtige Wort ist, da es darum geht, die Dinge so zu erkennen, wie sie wirklich sind, ohne sie zu verändern. Was transformiert werden soll, ist die Wahrnehmung, nicht das Objekt der Wahrnehmung.
Mein Fazit ist daher, dass wir gewissermaßen beide Recht haben. (Abgesehen davon, dass es mir von Anfang an um die Suche nach der Wahrheit ging und nicht darum, eine Meinung durchzudrücken...)