Süchtig nach Meditation

  • ne, am besten gar nicht denken...nur sitzen... :D


    ne, eigentlich wollte ich was ganz anderes sagen... :roll: nämlich, daß es normal ist, wenn man die medi -kraft nicht unbedingt in den alltag mitnehmen kann
    und wenn das vertrauen schwankt...ich kann nicht sehen, wenn sich jemand quält...weil doch erst der stromeingetretene der pfadeingetretene ist... und ein ariya puggala
    also satorie... und erst da kann man von pfad und frucht sprechen...


    so und jetzt könnt ihr weitermachen.
    sorry.
    halt mich raus-versprochen.

  • raterZ


    Zitat

    Ich übe natürlich achtsamkeit, spezieller körperachtsamkeit. Und klar, das erstreckt sich auf den ganzen Tag.. Deshalb ist die morgendliche Übung so wichtig.
    Ihr habt also alle keine Probleme damit, wenn eure Praxis nicht kontinuierlich ist?


    Könnte auch zu Migration und Selektion tendieren---
    Wenn man da erstmal "drauf steht", ist man vielleicht gereizter.


    Ich denk da immer an die Geschichte von dem Einsiedler. Eine alte Laien-Unterstützerin schickt ein Mädchen in die Höhle ( als Prüfung ).
    Sie soll sich auf seinen Schoß setzen. Macht sie auch. Er stößt sie schimpfend hinunter. Die Unterstützerin jagd den Mönch weg.
    Sie bezeichnet ihn als falschen Mönch, als jemanden mit der falschen Methode ( oder besser: nicht rechte meditative Haltung/Absicht )


    Ist aber nur ne Idee.

  • raterZ:


    Wenn ich nicht meditiere, entwickle ich mich tatsächlich zu einem ziemlich ekligen und unangenehmen Zeitgenossen. Ich fühle mich dann total dumpf und aggressiv.


    Die meisten von uns fangen mit dem Meditieren an, wenn sie etwas älter sind..
    Was für ein Zeitgenosse bist Du gewesen, bevor Du überhaupt damit angefangen hast?

  • Jikjisa:

    ...


    Ich denk da immer an die Geschichte von dem Einsiedler. Eine alte Laien-Unterstützerin schickt ein Mädchen in die Höhle ( als Prüfung ).
    Sie soll sich auf seinen Schoß setzen. Macht sie auch. Er stößt sie schimpfend hinunter. Die Unterstützerin jagd den Mönch weg.
    Sie bezeichnet ihn als falschen Mönch, als jemanden mit der falschen Methode ( oder besser: nicht rechte meditative Haltung/Absicht )


    Ist aber nur ne Idee.


    Das erinnert mich an die Geschichte von dem Einsiedler, der jahrzehntelang in seiner Höhle meditierte und dort zu Einsicht und Frieden fand. Dann ging er eines Tages los zur Stadt. Dort angekommen, rempelte ihn jemand an. Der Einsiedler wurde auf der Stelle wütend: "Was fällt Dir ein...?"
    Somit war bewiesen, dass er in seiner Höhle nicht viel gelernt hatte.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:

    Somit war bewiesen, dass er in seiner Höhle nicht viel gelernt hatte.


    Bei einer Unachtsamkeit soll das bereits ein "Beweis" sein, dass er nicht viel gelernt hat ?
    Vielleicht war es lediglich die letzte Prüfung bevor er die Natur des Geistes erkannt hat....

  • An dieser Widerrede ist was dran. :D


    Man weiß es also nicht, weil man besagten Einsiedler nicht kennt.
    Als Moral dieser Geschichte ist aber gemeint, dass man sich auch im Alltag und im Umgang mit Menschen und anderen Schwierigkeiten schult - nicht nur schön im Sitzen. :grinsen:

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • fotost:
    raterZ:


    Wenn ich nicht meditiere, entwickle ich mich tatsächlich zu einem ziemlich ekligen und unangenehmen Zeitgenossen. Ich fühle mich dann total dumpf und aggressiv.


    Die meisten von uns fangen mit dem Meditieren an, wenn sie etwas älter sind..
    Was für ein Zeitgenosse bist Du gewesen, bevor Du überhaupt damit angefangen hast?


    hm ich glaube so anfang 20, also vor ca. 5 jahren.
    nochmal nachgedacht und aufgepasst, ist es auch tatsächlich nur so, dass ich in dem übergang von dem klareren bewusstsein zu dem dumpferen diese aversionen auftreten. jetzt bin ich nen paar tage komplett raus gekommen und habe diese aversionen nicht mehr so stark.
    buchstäblich sind diese dämonen jetzt wohl in mir drinnen, weshalb sie mich abhalten auf das meditationskissen zu setzen. dann treten diese aversionen nämlich dort auf. :roll:
    wenn ich direkt aus nem retreat komme und es schaffe diesen erreichten zustand aufrecht zu erhalten, was mit 2 std. meditation pro tag auch geht, dann habe ich so gut wie keine negativen emotionen, und auch kaum negative gedanken. selbst leute, die ich eigentlich ;) eher nicht leiden kann, finde ich dann wirklich sympathisch. die grundstimmung ist dann fast nur positiv.


    der nächste thread könnte bei mir aber so heißen (ihr dürft auch hier antworten :grinsen: ): wie stark merkt ihr einen unterschied zwischen vor der meditation und nach der meditation? bei mir ist es ziemlich stark, es verändert sich sogar meine optische wahrnehmung.. von der emotionalen veränderung ganz zu schweigen.

  • Servus,

    raterZ:

    wenn ich direkt aus nem retreat komme und es schaffe diesen erreichten zustand aufrecht zu erhalten,
    was mit 2 std. meditation pro tag auch geht, dann habe ich so gut wie keine negativen emotionen, und auch kaum negative gedanken.


    willst Du denn keine negativen Emotionen haben?


    Gruß,
    Mirco

  • Hallo rater,

    raterZ:

    natürlich nicht. warum sollte ich?


    schau, da wäre ja schon mal eine der eventuellen Ursachen Deiner Probleme. Verlangen.


    Ich will angenehme Gefühle. Ich will nicht unangenehme Gefühle.


    Kein wunder, das es Dir schlecht geht, wenn Du einen Teil von Dir ablehnst.


    Oder?



    Herzlich,
    Mirco

  • Hast Du äußere Objekte, Rater Z ? Rezitation, Kontemplation ? Wenn ja-worauf ?
    Und wie assozierst Du "Migration und Selektion" ?


  • sorry, aber da kann ich nicht mitgehen. natürlich haben wir verlangen und abneigung. ohne diese könnten wir doch gar nicht den weg zum beenden des leides gehen. warum sollte man das sonst tun, wenn einem abneigung & zuneigung völlig egal wären? dann würde man eher einem glatten stein gleichen anstatt einem lebewesen. ich meditiere, weil ich ein konkretes ziel damit erreichen will. und jeder der was anderes behauptet, sollte vielleicht nochmal ehrlich mit sich selbst sein.
    wenn ich meditiere, komme ich aber durchaus in den zustand, wo aversion & verlangen abnehmen bis verschwinden. wenn ich nicht meditiere, dann sind aversion und verlangen da, und ich versuche sie zu beseitigen - ganz aktiv mit willenskraft und anstrengung ;)
    bezeichne es als aversion gegen aversion und verlangen nach nicht-verlangen - aber das sind spitzfindigkeiten in meinen augen und nicht von belang. wenn ich aus dem zustand der achtsamkeit heraus falle und die paramis sich zurückentwickeln, dann muss man natürlich als gegenreaktion irgendwas tun, und nicht nur angucken "ah interessant, das passiert also gerade. nun ist das halt so etc." da fehlt der feste entschluss und die willenskraft dagegen anzugehen - etwas, was in heutigen new-age zeiten eher verpönt ist :roll:
    zum buddha dharma gehört es eben unheilsame geistes zustände aktiv zu verlassen (ich sage jetzt nicht unterdrücken) und in heilsame geisteszustände einzutreten. bemerkt man also einen unheilsamen geisteszustand an sich, dann gilt es dagegen vorzugehen und ihn auszuradieren - am besten für immer :badgrin:


    Jikjisa:

    Hast Du äußere Objekte, Rater Z ? Rezitation, Kontemplation ? Wenn ja-worauf ?
    Und wie assozierst Du "Migration und Selektion" ?


    ich habe einen meditationsraum, einen schrein, ich rezitiere die zuflucht. kontemplieren tu ich hin und wieder über die meditationsanweisungen im pali-kanon.
    mit migration und selektion assoziiere ich gar nichts :grinsen:

  • Nuja, Du schreibst von Retreats---Was nachreichen ?---- :)
    Nehme an, man könnte evtl. Rückschlüsse auf den Schreinraum nehmen.



    Zitat

    raterZ: zum buddha dharma gehört es eben unheilsame geistes zustände aktiv zu verlassen (ich sage jetzt nicht unterdrücken) und in heilsame geisteszustände einzutreten. bemerkt man also einen unheilsamen geisteszustand an sich, dann gilt es dagegen vorzugehen und ihn auszuradieren - am besten für immer :badgrin:


    Wie geht "ausradieren" ?

  • Jikjisa:

    Nuja, Du schreibst von Retreats---Was nachreichen ?---- :)
    Nehme an, man könnte evtl. Rückschlüsse auf den Schreinraum nehmen.


    sorry, aber ich verstehe gerade nur bahnhof :P



    Zitat


    Wie geht "ausradieren" ?


    mittels meditation.. ;)

  • Egal.

    Zitat

    bemerkt man also einen unheilsamen geisteszustand an sich, dann gilt es dagegen vorzugehen und ihn auszuradieren - am besten für immer :badgrin:


    Dein Vorgehen scheint dir noch keine Kopfschmerzen oder Schlimmeres zu bereiten;
    auch deine Reizbarkeit und dein Gut und Böse-Denken--- auch nicht, daß Du aversiv auf Unangenehmes reagierst oder dir wahlweise ein sarkastisches Späßchen drauf machst.
    Insofern: egal.

  • nunja ich halte mich mit diesem vorgehen nur an den palikanon. wie ich sehe praktizierst du zen. diese philosophie & vorgehensweise teile ich btw. nicht.


    ansonsten ist das gespräch mit dir warscheinlich eher mit missverständnissen geprägt. ich kann deinen meisten gedankengängen hier nicht folgen. wäre nett, wenn du diese ausführlicher darlegen könntest. :)
    von gut/böse habe ich nicht geschrieben. es gibt heilsame und unheilsame geisteszustände. hat nicht unbedingt etwas mit gut und böse zu tun. dennoch verfolgt man im theravada das konzept die heilsamen zu fördern und die unheilvollen zu verhindern.
    im zen fährt man, soviel ich weiß, ein anderes konzept, das vollkommen auf shunyata beruht. deshalb vielleicht das missverständnis?


    übrigens bin ich hier auch nicht auf der suche nach hilfe direkt, sondern wollte sowas wie ein erfahrungsaustausch, ob andere leute sowas auch kennen, dass der unterschied zwischen meditation auf kissen & alltag und keiner meditation so groß ist, dass man auf einen niedrigeren bewusstseinszustand mit aversionen reagiert. das ganze stellt ja gar kein problem dar, weil die lösung eben mehr meditieren bedeutet.


    gerne lasse ich mich auch belehren, wie man aversion & anhaftung ohne meditation auflösen kann. das hat übrigens nichts mit sarkasmus zu tun ;)

  • raterZ:

    sorry, aber da kann ich nicht mitgehen. natürlich haben wir verlangen und abneigung. ohne diese könnten wir doch gar nicht den weg zum beenden des leides gehen. warum sollte man das sonst tun, wenn einem abneigung & zuneigung völlig egal wären? dann würde man eher einem glatten stein gleichen anstatt einem lebewesen. ich meditiere, weil ich ein konkretes ziel damit erreichen will. und jeder der was anderes behauptet, sollte vielleicht nochmal ehrlich mit sich selbst sein. wenn ich meditiere, komme ich aber durchaus in den zustand, wo aversion & verlangen abnehmen bis verschwinden. wenn ich nicht meditiere, dann sind aversion und verlangen da, und ich versuche sie zu beseitigen - ganz aktiv mit willenskraft und anstrengung ;) bezeichne es als aversion gegen aversion und verlangen nach nicht-verlangen - aber das sind spitzfindigkeiten in meinen augen und nicht von belang. wenn ich aus dem zustand der achtsamkeit heraus falle und die paramis sich zurückentwickeln, dann muss man natürlich als gegenreaktion irgendwas tun, und nicht nur angucken "ah interessant, das passiert also gerade. nun ist das halt so etc." da fehlt der feste entschluss und die willenskraft dagegen anzugehen - etwas, was in heutigen new-age zeiten eher verpönt ist :roll:


    Gut, dann sei wie Du bist - aber jammer nich rum.


    Herzlich,
    Mirco

  • :shock:


    ich bin ehrlich ein bisschen irritiert. falls du dich auf den schlipps getreten gefühlt hast: das war nicht an dich persönlich mit den new-aglern.
    ich verstehe deinen punkt schon gut, dass man keine aversionen aufbauen soll etc. aber wie genau will man das denn machen, wenn nicht mittels meditation? wenn unheilvolle emotionen da sind, dann sind sie da. wenn aversionen da sind, dann sind sie da. also was soll man tun? höchstens aufpassen, dass man nicht seine umwelt damit vergiftet.
    ich sehe da keinen ausweg über den verstand - und deshalb kein reales problem, was man einfach so lösen kann. und deshalb jammere ich auch nicht. du hast mir übrigens unterstellt, ich hätte ein problem ;)

  • Zitat

    gerne lasse ich mich auch belehren, wie man aversion & anhaftung ohne meditation auflösen kann. das hat übrigens nichts mit sarkasmus zu tun


    Mittels Sati. Und das möglichst wohlwollend ( Metta-bhavana ). Gedenken zum Karma-Prinzip vorausgesetzt.
    Die gröbsten Nivarana vergegenwärtigen. Geht nur mit Sati.


    Zitat

    das ganze stellt ja gar kein problem dar, weil die lösung eben mehr meditieren bedeutet.

    nö.


    Das Leben* muss im Fluss erkannt werden. Wer es aufhält, um es zu untersuchen, tötet es.
    Daisetz Teitaro Suzuki


    * "Innenleben"

  • Hallo Zarter,

    raterZ:

    ich bin ehrlich ein bisschen irritiert. falls du dich auf den schlipps getreten gefühlt hast: das war nicht an dich persönlich mit den new-aglern.


    Bin keiner und fühlte mich auch nicht auf den Schlips getreten.



    raterZ:

    Ich verstehe Deinen Punkt schon gut, dass man keine Aversionen aufbauen soll.


    Das ist nich mein Punkt.



    raterZ:

    Aber wie genau will man das denn machen, wenn nicht mittels Meditation?
    Wenn unheilvolle Emotionen da sind, dann sind sie da. Wenn aversionen da sind, dann sind sie da.
    Also was soll man tun?


    Sie da sein lassen. Zulassen wie sie sind. Nicht zerdenken, nicht ausagieren. Einfach lassen.



    Zitat

    Ich sehe da keinen Ausweg über den Verstand - und deshalb kein reales problem, was man einfach so lösen kann.


    Du bist und kannst mehr als nur Verstand :)



    Herzlich,
    Mirco

  • wenn sie da sind, dann richten sie aber allerland unheil an. :evil:
    es geht ja wohl nicht, dass man nur achtsam beobachtet, wie man seine freundin anbrüllt, überspitzt gesagt.
    den tip mit den mit dem metta-bhavana werde ich aufjedenfall mal beherzigen. wollte sowieso mal wieder mehr metta üben.


    gruß

  • raterZ:

    wenn sie da sind, dann richten sie aber allerland unheil an. :evil:
    es geht ja wohl nicht, dass man nur achtsam beobachtet, wie man seine freundin anbrüllt, überspitzt gesagt.


    In der Gegenwart meiner Freundin kann ich überhaupt nicht meditieren weil sie mich dabei kitzelt und piesackt. :D Ich brülle sie trotzdem nicht an. Nimm das Leben doch mal buddhistisch locker.

  • raterZ:

    wenn sie da sind, dann richten sie aber allerland unheil an. :evil:
    es geht ja wohl nicht, dass man nur achtsam beobachtet, wie man seine freundin anbrüllt, überspitzt gesagt.


    Andere anbrüllen ist ja schon ausagieren, ist schon die Reaktion auf das Gefühl.
    Wenn es übergangsweise hilft, brüll doch einfach so. Oder in ein Kissen.
    Später dann bist Du vielleicht einfach so wütend, ohne das es zu einer gehandelten Re-Aktion kommt.
    Es besteht die Möglichkeit, die Gefühle zu erleben, ohne nach ihnen Handeln zu müssen.



    raterZ:

    "den tip mit den mit dem metta-bhavana werde ich aufjedenfall mal beherzigen. wollte sowieso mal wieder mehr metta üben.


    Falls es Blockaden gibt und Du mit Mettā nicht weiter kommst, kann ich Dir eine Art Vorstufe empfehlen. Vergebung.
    Das mündet dann auch in Mettā. Z.B. Forgiveness Meditation



    Herzlich,
    Mirco

  • Pommes:

    Nimm das Leben doch mal buddhistisch locker.


    genau :grinsen:
    du sagst du hast auch ne freundin. das mit dem anbrüllen kommt früher oder später :lol:
    (damit ist ja kein wirkliches brüllen gemeint, sondern ein gegenseitigies hochkochen der emotionen. ich glaube, dafür sind beziehungen da ;) )


    Mirco: danke, schaue ich mir mal an..

  • raterZ:

    genau :grinsen:
    du sagst du hast auch ne freundin. das mit dem anbrüllen kommt früher oder später :lol:
    (damit ist ja kein wirkliches brüllen gemeint, sondern ein gegenseitigies hochkochen der emotionen. ich glaube, dafür sind beziehungen da ;) )


    Gut möglich. Ich sehe darin allerdings nichts negatives. Für hochgekochte Emotionen gibt es in einer Beziehung ein gutes Ventil ;)