• Hallo Peeter. :)


    Es geht um ganzheitliche Gegenwart.


    Das Glück färbt sie anhaltend als frohe Erwartung die in die Offenheit lockt sie aufschnürt rosa und die Angst die Offenheit rückwirkend grau übertünchend schnürt sie damit wieder zu.


    Ohne Angst im Glück bleibt sie offen.


    "Zazen bedeutet in diesem Zusammenhang die ungeteilte, ganzheitliche Gegenwart."
    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Shikantaza

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  • Peeter:


    schwierig. die sind ja verloschen im vollkommenen shikantaza.
    aber sicher kannst du deiner sammlung noch die eine oder andere anektode zufügen.

  • Peeter:
    bel:


    Und Du hast gesagt: Du kannst es nicht erklären. Dann ist doch alles i.O.


    also = nochmal
    kannst du "Shikantaza" "erklären" für Menschen, die nicht viel Ahnung davon haben ?


    Was ist "nicht viel Ahnung"? Gar keine? Da sag ich immer, "nur sitzen", aufrecht, mit gekreuzten Beinen. Meist nicken die das dann ab, so interessant hört sich das dann doch nicht an.
    Denjenigen, die die entsprechenden Stellen in der einschlägigen Literatur schon kennen, kann ich auch nichts Neues erzählen, gelegentlich sage ich da nur: so ist das aber nicht. :lol:


    Peeter:

    lassen wir es eben von alten Meister/innen erklären, die wirklich "erlebt" haben (was "Shikantaza" ist)


    Die "erklären" auch nix, die geben nur Hinweise, z.B: Genjokoan

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Jikjisa:

    Peeter:


    schwierig. die sind ja verloschen im vollkommenen shikantaza.
    aber sicher kannst du deiner sammlung noch die eine oder andere anektode zufügen.


    Der Normalfall wäre:


    Man bläst immer wieder durch den Atem des Glücks ganzheitliche Gegenwart auf in die man sich hineinbegibt die mit der Zeit von allein oder mit dem Atem der Angst verlassen werdend erkaltet. So folgen Perle auf Perle. Ganzheitliche Gegenwart auf ganzheitliche Gegenwart.


    Es ist das Glück und die Angst die den Glaskugeln ihre Form geben und sie auch aufmachen und abschnüren.


    In ganzheitlicher Gegenwart zu verweilen ohne permanente Zuschnürung ist eine hohe Kunst. Ich kann es selbst nicht.

    2 Mal editiert, zuletzt von gbg ()

  • In der Quantenmechanik spricht man von der "delayed choiche" der verzögerten Wahl. Gemeint ist eben diese ganzheitliche Gegenwart. Wheeler prägte diesen Begriff. Ende OT

    2 Mal editiert, zuletzt von gbg ()

  • Peeter:

    es las sich so, als ob du unterrichten würdest .


    war nicht beabsichtigt.

  • Jikjisa:

    schwierig. die sind ja verloschen im vollkommenen shikantaza.


    heisst es nicht irgendwo geschrieben,
    sitz in der medi den "alten" meistern augenbraue in augenbraue gegenüber ?
    es wäre also machbar, diese Alten zu "fragen".


    Sei einfach das Sitzen .. !

    Einmal editiert, zuletzt von Peeter ()

  • Eine kurze Geschichte zum nachempfinden für wer mag:


    Eine Partnerin begibt sich mit ihrem Auto zu einem Kerzenscheinabendessen.
    Auf halber Strecke läuft ihr ein schwarzer Kater vor dem Auto vorbei.
    Sie bremst unwillkürlich und erlebt an diesem Abend erstmals deutlich ganzheitliche Gegenwart.
    Angekommen betritt sie erwartungsfreudig den Raum in dem das Kerzenscheinabendessen stattfinden soll.
    Ihre freudige Erwartungshaltung wird wie sich zeigen wird das ganzheitliche Kerzenscheinabendessen bis zum abrupten Ende rosa färben.
    Die Atmosphäre ist toll und Kerzenschein und wartender Partner tun ihr übriges.
    Der Partner hat sich für den Abend eine ganz besondere Melodie ausgesucht.
    Und so knistert der Abend wohlig wie das warme Kaminfeuer im Raum.
    Bis plötzlich die Partnerin so ganz nebenbei bemerkt der Abend sei ganz nett aber ob ihr Partner nicht eine andere CD einlegen könnte die Melodie gefalle ihr ganz und gar nicht.
    Plötzlich mit einem Schlag sind Melodie und das ganzheitliche Abendessen für beide schal geworden.


    Ich vermute mal ähnlich verhält es sich auch bei der angesprochenen Meditationsform. Denn auch dort geht es ja zentral um das Erleben ganzheitlicher Gegenwart...

  • Peeter:
    Jikjisa:


    schwierig. die sind ja verloschen im vollkommenen shikantaza.


    heisst es nicht irgendwo geschrieben,
    sitz in der medi den "alten" meistern augenbraue in augenbraue gegenüber ?
    es wäre also machbar, diese Alten zu "fragen".


    man sitzt sich zwar nicht gegenüber ;) - aber wenn man schon zusammen sitzt, braucht man eben auch nicht mehr fragen.

  • du sitzt da ganz allein mit dir (und mit der eventuellen Atmosphäre im Raum) bei der Medi.
    Zazen machst >DU< ganz allein . Da sitzt niemand auf dem Schoß eines Anderen . Nö.
    Es geht um den eigenen Kopf und Kragen und nicht um den des Nachbarn oder der Nachbarin.


    ausserdem meinte ich die dahingegangenen Master/innen .

  • Peeter:

    du sitzt da ganz allein mit dir (und mit der eventuellen Atmosphäre im Raum) bei der Medi.
    Zazen machst >DU< ganz allein . Da sitzt niemand auf dem Schoß eines Anderen . Nö.
    Es geht um den eigenen Kopf und Kragen und nicht um den des Nachbarn oder der Nachbarin.


    ausserdem meinte ich die dahingegangenen Master/innen .


    Hallo Peeter.


    Du sitzt allein im Glück. Und weil Du im Glück sitzt, das Dich in diesen "Glücksraum" gelockt hat ohne Furcht erfährst Du ungetrübte ganzheitliche Gegenwart.


    Da ist kein Erkalten dieses warmen Zustandes irgendwie. Irgenwie schafften es die Meister(innen) das Feuer aus ihrem eigenen Innersten womöglich stundenlang am brennen zu halten.


    Vielleicht besonders gut, an kalten Wintertagen hoch oben in den Bergen in einer armseligen Hütte... ;)

  • Peeter:

    du sitzt da ganz allein mit dir (und mit der eventuellen Atmosphäre im Raum) bei der Medi.
    Zazen machst >DU< ganz allein . Da sitzt niemand auf dem Schoß eines Anderen . Nö.
    Es geht um den eigenen Kopf und Kragen und nicht um den des Nachbarn oder der Nachbarin.


    Also neben mir saß 5 Wochen lang Ellie-Yoshin, 23, der alte Meister :) und auf der anderen Seite Tsukan, Mr. Perfect Knight. Manchmal saßen wir Augenbraue zu Augenbraue, Rücken auf einer Linie, Knie jeweils nur mm entfernt. Von wegen allein, das ist einfach nur Blödsinn.

  • bel:
    holger_k:

    Der Leib, das ist der Bodhi-Baum,
    der Geist, er gleicht dem klaren Ständer-Spiegel.
    Wisch ihn denn immer wieder rein,
    lass keinen Staub sich darauf sammeln.(Shenxiu)


    Nördliche Schule, ausgestorben, erscheint aber öfter mal als Zombie wieder.


    "Denn Shen-hsius Vers ist, wie Meister Kosen sagt,
    gewiss nicht wertlos oder mittelmässig. Es ist ein Vers,
    der einen Geisteszustand ausdrückt, welcher nur durch
    tatsächliche, wahre Übung erreicht wird. Nur ist es kein
    Vers, der den Geist zum Ausdruck bringt, für den die
    Dharma-Bestätigung erteilt werden könnte."


    (Das Sutra des sechsten Patriarchen, Schirner Verlag 2008)

  • holger_k:

    Nur ist es kein Vers, der den Geist zum Ausdruck bringt, für den die
    Dharma-Bestätigung erteilt werden könnte."


    In dem entsprechenden "historischen" Zusammenhang oder sagen wir mal "Lehrbeispiel" - auf gut Deutsch: Nichts verstanden.
    Hm, und wer soll "Meister Kosen" sein?


    Aber mal davon ab, es ging ja hier um Zazen, und das ist keinesfalls "Spiegel polieren", und wenn schon polieren, dann Ziegelstein.

  • bel:
    holger_k:

    Nur ist es kein Vers, der den Geist zum Ausdruck bringt, für den die
    Dharma-Bestätigung erteilt werden könnte."


    In dem entsprechenden "historischen" Zusammenhang oder sagen wir mal "Lehrbeispiel" - auf gut Deutsch: Nichts verstanden
    Hm, und wer soll "Meister Kosen" sein?


    Aber mal davon ab, es ging ja hier um Zazen, und das ist keinesfalls "Spiegel polieren", und wenn schon polieren, dann Ziegelstein.


    Doch schon. Es hängt zusammen.


    Wenn der Geist durch Materie, durch Staub sich bewegendes ist, könnte er nicht nur aus einzelnen Tönen eine ganzheitliche Melodie erfahren, sondern auch so etwas wie Ganzheitlichkeit des Raumes (Nebeneinander) und der Zeit (Nacheinander) allgemein.

  • bel:


    Also neben mir saß 5 Wochen lang Ellie-Yoshin, 23, der alte Meister :) und auf der anderen Seite Tsukan, Mr. Perfect Knight. Manchmal saßen wir Augenbraue zu Augenbraue, Rücken auf einer Linie, Knie jeweils nur mm entfernt. Von wegen allein, das ist einfach nur Blödsinn.


    wie schön für dich :)
    nur .. ich meinte, dass du in der Medi mit dir alleine bist .. egal ob da ein paar mm neben dir Jemand sitzt .
    Es ist dein eigenes "Sitzen", das eigene Gewahrsein, was in der Medi für einen Selber von Bedeutung ist .


    Wie viele Meister/innen sitzen allein in Höhlen und Nischen .. allein .. ganz allein !!

  • Jikjisa:

    peeter:

    Zitat

    Sei einfach das Sitzen .. !


    das ist falsch rum; im shikantaza sitzt man wie bodhidharma zur wand


    hmmm .. Sei die Wand ? :)
    Oder Sei einfach "Sitzen" vor einer Wand .. wo siehste den Unterschied ?
    Ich hab keine Ahnug, ob das zwingend notwendig ist .. es trägt natürlich dazu bei, dass nicht soviel
    Ablenkung im Augenbereich ist .. ansonsten .


    Shikantaza (einfach sitzen) bedeutet, mit einem Eimer ohne Boden Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen.
    http://dogen-zen.de/zazen.html

  • "Bringt es mir was? Oder bringt es mir nichts?"
    Lass ab von dieser Geisteshaltung und sitz einfach.

    Kodo Sawaki


    Mehr gibt es doch nicht zu sagen,
    Oder ?


    LG, Gitte

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Peeter:

    Wie viele Meister/innen sitzen allein in Höhlen und Nischen .. allein .. ganz allein !!


    Nö, sie sitzen selbst, wo auch immer, aber nicht allein - das ist ein großer Unterschied. s.Zenki (Das Gleichnis vom Boot). Man tritt sich zwar selbst gegenüber, aber auch nicht allein.
    Und was Du nur immer mit Deiner "Medi" willst, ich denke, wir sprechen hier über Zazen.

  • bel:
    Peeter:

    Wie viele Meister/innen sitzen allein in Höhlen und Nischen .. allein .. ganz allein !!


    Nö, sie sitzen selbst, wo auch immer, aber nicht allein - das ist ein großer Unterschied. s.Zenki (Das Gleichnis vom Boot)
    Und was Du nur immer mit Deiner "Medi" willst, ich denke, wir sprechen hier über Zazen.


    Zwar bin ich es, der im Boot die Segel setzt und das Ruder führt, aber auch wenn ich mit der Stange navigiere, so ist es doch das Boot, das mich trägt, und außer dem Boot gibt es mich nicht.
    http://antaiji.dogen-zen.de/deu/zen.shtml


    wo sind denn die anderen bootsleute im dem gleichnis ?

    lass ab von Worten . lass ab von Phrasen !
    mach Zazen und punkt ..
    :|


    es geht nicht darum, meinung gegen meinung zu stellen, sondern es auch anderen mitleser/innen näherzubringen.